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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug in Form eines Zugfahrzeuges für Sattelanhänger zur Verwendung im Mittel- und Kleinlastverkehr. Ein derartiges flexibles Fahrzeugsystem ermöglicht es im Mittel- und Kleinlastbereich, mehr Transportbeweglichkeit zu erreichen. Das System ist ausserdem energiefreundlich durch optimale Nutzbarkeit und hohe Fahrzeugauslastung.
Im Klein- und Mittellastverkehr werden derzeit keine Zugfahrzeuge gebaut, bei denen man den Antriebsteil mit Personen- und Gepäckraum vom eigentlichen Sattelanhänger trennen und unabhängig voneinander verwenden kann. Der Bedarf eines derartigen Systems ist vor allem im Gewerbe, Handel und Industriebereich gegeben.
Aus der US-PS 3 913 948 ist ein Fahrzeugsystem bekanntgeworden, bei welchem ein Muldenkippfahrzeug auf ein konventionelles Zugfahrzeug für einen Sattelanhänger umrüstbar ist.
Aus der US-PS 3 711 146 ist ein Zugfahrzeug mit Sattelanhänger bekanntgeworden, bei welchem zwischen Zugfahrzeug und Sattelauflieger ein ausziehbares Windleitblech angebracht ist, wobei dieses Windleitblech mit diversen konstruktiven Details für ein Anpassen dieser Verkleidung während der Fahrt ausgestattet ist.
Bekannt ist, dass zur Bewältigung von Transportaufkommen sogenannte Kombi, Busse, Transporter und Kleinlaster Verwendung finden, bei denen Antriebseinheit mit Personenraum und Laderaum untrennbar miteinander eine Einheit bilden. Bekannt ist auch, dass im Schwerlastbereich für den Transport sogenannte Sattelfahrzeuge eingesetzt werden, bei denen Antriebseinheit und Lasteinheit voneinander getrennt werden können.
Die Erfindung stellte sich die Aufgabe, eine Problemlösung für den Klein- und Mittellastverkehr zu finden, die die Vorzüge von Trennung zwischen Antriebs- und Lasteinheit und die Verkehrseigenschaften von PKW- ähnlichen Kombifahrzeugen vereint.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Kabine des Zugfahrzeuges an der Rückseite eine ausziehbare Nutzraumabdeckung und einen ausziehbaren Heckabschluss aufweist, die im ausgezogenen Zustand den von der Kabine umschlossenen Nutzraum vergrössern. Durch diese Konstruktion des Zugfahrzeuges ist es möglich, Sattelanhänger jeder Art zu ziehen und durch einen Abdeckungsmechanismus den Nutzraum des Zugfahrzeuges zu vergrössern. Die erfindungsgemässe Konstruktion ist insbesondere so ausgebildet, dass die ausziehbare Nutzraumabdeckung am Boden eine Kupplungsabdeckung aufweist, welche im ausgezogenen Zustand der Nutzraumabdeckung die Sattelkupplung des Zugfahrzeuges überdeckt. Ein derart vergrösserter Nutzraum ist insbesondere für zusätzlichen Personentransport und als Laderaum nutzbar.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Ausbildung so getroffen, dass die Kupplungsabdeckung im Inneren der Kabine eine integrierte Klappsitzbank aufweist.
Durch die Verwendung der Nutzraumabdeckung und des Heckabschlusses wird zusätzlich ein energiefreundlicher, da strömungsgünstiger, Effekt, gegenüber herkömmlichen Zugfahrzeugen mit Anhänger erreicht.
Bei Verwendung von hohen Sattelaufbauten wird in vorteilhafter Weise zur Fahrtwindabweisung an dem Heckabschluss ein anschwenkbarer Spoiler angelenkt. Zur Reduzierung der Luftturbulenzen an der Stirnseite des Sattelanhängers wird bei freiem Drehbereich der gesamte Kupplungsbereich und die Anhängerstimwand mit einem Luftabweisekeil verkleidet, der zusätzlich einen nutzbaren Innenraum aufweist.
Die Hauptvorteile der Erfindung liegen neben der gesteigerten Transportbeweglichkeit in der äusserst wirtschaftlichen Nutzbarkeit von Zugfahrzeug und austauschbaren Transportanhängem. Es brauchen nur wenige Zugfahrzeuge angeschafft werden, um eine grosse Anzahl unterschiedlicher Lasten an verschiedene Orte zu transportieren. Ausserdem verringern sich die Stehzeiten von Fahr- und Ladepersonal. Durch die Verwendungsmöglichkeit des Zugfahrzeuges als Personentransporter kann auch in diesem Bereich eingespart werden.
Ein entscheidender Vorteil ergibt sich auch aus den Kfz-Zulassungsbestimmungen für den Bereich bis 3, 5 t Gesamtgewicht. Durch die Anwendung der Erfindung, wie beschrieben, kann eine Optimierung zwischen dem Eigengewicht des Zugfahrzeuges und der Anhängemutzlast erfolgen, die eine Ausschöpfung der Höchstgrenze zulassen, da Sattelanhänger nach anderen Vorschriften zugelassen werden als herkömmliche Anhänger.
Einer der vielen Einsatzbereiche ist beispielsweise die Nutzung durch einen Betrieb des Baunebengewerbes, der mit dem Satteltransporter seine Werkzeuge und Materialien auf die verschiedenen Baustellen anliefert, sie versperrt dort lagern kann und das abgekoppelte Zugfahrzeug als Personentransporter für maximal 9 Personen einsetzt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, dass der Heckabschluss eine rücksichtige Durchgeh-Öffnung und Kopplungselemente für die Anbringung eines begehbaren Faltenbalges aufweist, der das Zugfahrzeug mit dem Sattelanhänger verbindet. Durch die flexible Verbindung mittels eines begehbaren Faltmechanismus zwischen Zugfahrzeug und Sattelanhänger wird in dem Anhänger ein Aufenthaltsraum für Personen während der Fahrt und des Standbetriebes aufgeschlossen.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes schematisch dargestellt
Die Zeichnung zeigt in der Fig. 1 die Ansicht des Zugfahrzeuges mit vergrössertem Nutzraum, in der Fig. 2 die Ansicht des Zugfahrzeuges mit Sattelanhänger und in der Fig. 3 den Grundriss des Zugfahrzeuges mit Sattelanhänger im geraden und gedrehten Zustand.
Das Zugfahrzeug (1) mit Sattelanhänger (2) jeder Art, stellt durch die Verwendung einer ausziehbaren Nutzraumabdeckung (3) und Heckabschluss (4) ein flexibles Fahrzeugsystem mit der Umfunktionierung zu einem PKW-ähnlichen Zugfahrzeug mit vergrössertem Nutzraum (lA) dar. Dieser vergrösserte Nutzraum ist durch
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die Ausbildung der Kupplungsabdeckung (6) der Sattelkupplung (7) für zusätzlichen Personentransport und als Laderaum nutzbar. Bei hohen Sattelaufbauten wird zur Fahrtwindabweisung aus dem Heckabschluss ein Spoiler (5) ausgeschwenkt. Die Einbaukupplung (8) an der Stirnseite des Sattelanhängers wird zur Verbesserung der Luftturbulenzen und des Drehbereiches in eine keilförmige Anhängerverkleidung mit nutzbarem Innenraum eingebaut.
PATENTANSPRÜCHE 1. Kraftfahrzeug in Form eines Zugfahrzeuges für Sattelanhänger zur Verwendung im Mittel- und Kleinlastverkehr, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine des Zugfahrzeuges (1) an der Rückseite eine ausziehbare Nutzraumabdeckung (3) und einen ausziehbaren Heckabschluss (4) aufweist, die im ausgezogenen Zustand den von der Kabine umschlossenen Nutzraum vergrössern.