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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Orientieren und Ansetzen von Biopsienadeln, insbesondere innerhalb der tunnelartigen Konsole eines Computertomographen. Im besonderen bei der Feinnadelbiopsie, bei welcher Nadeln mit einem Durchmesser von unter 1, 2 mm und meist unter 0, 9 mm für die Entnahme von zytologischen Proben in zuvor definierte Gebiete eingeführt werden, wurde bisher so vorgegangen, dass diese Nadel in Abhängigkeit vom Geschick des jeweiligen Manipulators so eingestochen wird, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass tatsächlich der Zellverband erfasst wird, aus welchem die zytologische Probe genommen werden sollte. Bei grösseren Nadeldurchmessern eignet sich eine derartige Probe bedingt auch für die histologische Befundung, wenn nämlich ein zusammenhängender, zylindrischer Abschnitt des entsprechenden Gewebematerials angesaugt wird.
Zur Abnahme derartiger Proben wird die Nadel, welche einen durchgehenden inneren Hohlraum aufweist, unter Saugdruck gesetzt, so dass an der jeweilig gewählten Endposition der Nadel durch Ansaugen die Probe entnommen werden kann.
Der Erfolg einer korrekten Positionierung ist bei den bekannten Einrichtungen bisher mehr oder minder dem Zufall überlassen. Es sind bereits Methoden bekannt, die exakte Positionierung der Nadel nach ihrer Einführung zu kontrollieren, wofür zumeist Röntgenstrahlen oder akustische Schallwellen zur Ortung der Nadelspitze eingesetzt wurden.
Aus der AT-PS Nr. 345959 ist bereits eine Vorrichtung zum Punktieren von körperinneren Organen bekanntgeworden, bei welcher an einem Sichtgerät eine Zielhilfe zum Anzielen eines beliebigen Punktionspunktes im Echo-Schnittbild und an einem Ultraschall-Applikator eine wenigstens auf die Zielrichtung der Zielhilfe einstellbare Führungshilfe zum Einführen der Punktionskanüle in das zu punktierende Körpergebiet vorgesehen ist.
Moderne, unter Verwendung von Röntgenstrahlen oder magnetischer Resonanz arbeitende Tomographen erlauben es, in vorgegebene Ebenen Schnitte zu legen und unter Verwendung von Bildprozessoren ein ebenes Bild der jeweiligen Schnittebene zu entwerfen. Die erhaltenen Bilder zeichnen sich durch hohes Auflösungsvermögen aus. Da jedoch bisher der Patient jeweils zum Ansetzen der Biopsienadel aus der Position herausbewegt werden musste, in welcher die für die Erstellung des Bildes erforderlichen Messwerte gemessen wurden, ergibt sich immer eine mehr oder minder grosse Unschärfe durch Lageveränderungen des Patienten.
Mit Rücksicht auf die Verringerung der Strahlenbelastung des Manipulators und des Patienten kann während der Einführung einer Biopsienadel nicht gleichzeitig kontinuierlich eine Überwachung vorgenommen werden und durch die erforderliche Positionsänderung des Patienten zum Zwecke der Einführung von Biopsienadeln war die nachfolgende Überprüfung der korrekten Position der Nadel dadurch erschwert, dass nunmehr ein abweichendes Bild der betreffenden Schnittebene gemessen wurde.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche es ermöglicht, den Patienten für die Einführung der Biopsienadeln in der für die Messungen bzw. die Bilderstellung notwendigen Position zu belassen. Zur Erzielung einer exakten Führung der Biopsienadeln in einem relativ beengten Raum besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass ein bandförmiger Träger aus strahlungsdurchlässigem Material, welcher in regelmässigen Abständen wenigstens zwei parallele Reihen von gleichartigen Durchbrechungen, insbesondere Bohrungen, aufweist, und ein Führungsrohr für die Biopsienadel mit einem den
Innendurchmesser der Durchbrechungen übersteigenden Aussendurchmesser vorgesehen ist, wobei wenigstens ein Endbereich des Führungsrohres unter Ausbildung einer Ringschulter auf den
Innendurchmesser der Durchbrechungen reduziert ist,
und dass ein im wesentlichen scheibenförmiger Teil mit einer Winkelskalierung vorgesehen ist, welcher in seinem Fussteil wenigstens zwei den Durchbrechungen entsprechende, bolzenartige Fortsätze aufweist und in Durchbrechungen des Trägers steckbar ist. Die Positionierung dieser Durchbrechungen und Bohrungen kann relativ zum am Bildschirm eines Computertomographen erhaltenen Bild exakt vorgegeben werden, und es kann auf Grund der durch den Gürtel ermöglichten Führung bereits am Bildschirm der optimale Winkel und die einzuführende Länge der Biopsienadel exakt vorausberechnet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass auf diese Weise die Biopsienadel tatsächlich in die zu untersuchende Region eingeführt wird, kann dadurch wesentlich verbessert werden.
Am Bildschirm eines Computertomographen kann hiebei in Kenntnis der exakten Lage der Durchbrechungen des Trägers aus strah-
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lungsdurchlässigem Material die Einstichstelle vorgegeben werden und es kann der optimale Winkel, unter welchem der Einstich erfolgen soll, ebenso wie die wirksame Länge des eingestochenen Teils der Biopsienadel exakt festgelegt werden. Voraussetzung hiefür ist, dass der Patient in seiner Lage verbleiben kann und dadurch die Unsicherheiten, die durch eine Lageveränderung eintreten würden, eliminiert werden können. Um die nachträgliche Überprüfung der Position in dieser Lage zu ermöglichen, muss der bandförmige Träger bzw.
Gürtel aus einem strahlungsdurchlässigen Material, beispielsweise Kunststoff, bestehen, so dass die Messempfindlichkeit durch die Führungseinrichtung für das Ansetzen der Nadel in keiner Weise beeinträchtigt ist. Durch die doppelreihige Ausbildung der Durchbrechungen des bandförmigen Trägers wird die Möglichkeit geschaffen, in zwei verschiedenen Schritten die Einführung der Nadel vorzunehmen. Der scheibenförmige Teil mit der Winkelskalierung kann hiebei in einer der beiden parallelen Reihen der Durchbrechungen festgelegt werden, wohingegen das Führungsrohr in der zu dieser Reihe parallelen Reihe angesetzt werden kann. Bevorzugt ist die Ausbildung so getroffen, dass der Abstand der Fortsätze des Fussteils des scheibenförmigen Teils einem geradzahligen Vielfachen der Mittenab- stände der Durchbrechungen entspricht.
Durch diese Ausbildung ergibt sich der Vorteil, dass das Führungsrohr in der jeweils parallelen Seitenreihe immer genau mittig relativ zur Scheibe angesetzt werden kann, wodurch eine einfache Winkelskalierung ausgehend von einer Nullage, welche der normalen Einführung der Nadel auf die Oberfläche der Einstichstelle entspricht, ermöglicht wird.
Zur Erleichterung der Einführung der Nadel selbst in das Führungsrohr ist die Ausbildung bevorzugt so getroffen, dass das Führungsrohr der Biopsienadel an dem dem abgesetzten Endbereich gegenüberliegenden Ende eine trichterförmige Öffnung aufweist. Um eine sichere Festlegung des bandförmigen Trägers am Umfang der für den Einstich möglichen Oberfläche in einer der Schnittebene der Bilddarstellung entsprechenden Ebene zu gewährleisten, ist der bandförmige Träger nach Art eines Gürtels schliessbar, wobei naturgemäss auch die Schliesse des Gürtels aus strahlungsdurchlässigem Material, insbesondere Kunststoff, bestehen soll.
Mit modernen, hochauflösenden Computertomographen können Distanzen von etwa 0, 5 mm ohne weiteres aufgelöst werden, und wenn die Endposition der Nadel an Hand eines Schnittbildes am Bildschirm des Computertomographen zuvor festgelegt wurde, lässt sich mit grosser Zielgenauigkeit eine Positionierung der Lage erzielen, ohne dass der Patient aus der Messposition bewegt werden muss.
Mit Vorteil ist die Ausbildung so getroffen, dass der scheibenförmige Teil eine Führungsbahn, insbesondere ein bogenförmiges Langloch, für die Festlegung einer Klemmvorrichtung für das Führungsrohr aufweist, wodurch sich das präzise Einführen einer Biopsienadel weiter erleichtern lässt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung wird nachfolgend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In diesen zeigen Fig. 1 eine Einrichtung der erfindungsgemässen Art in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Einstichrichtung relativ zu einer Schnittebene durch einen Patienten, Fig. 3 eine Vorderansicht des scheibenförmigen Teils nach Fig. 1, Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeils IV der Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3, Fig. 6 einen Axialschnitt durch das Führungsrohr für die Nadel, Fig. 7 eine abgewandelte Ausbildung mit einer Klemmvorrichtung und Fig. 8 die Klemmvorrichtung für die Ausbildung nach Fig. 7.
In Fig. 1 ist ein bandförmiger Träger-l-dargestellt, welcher zwei parallele Reihen - 2 und 3-- von gleichartigen Durchbrechungen --4-- aufweist. In Durchbrechungen --4-der einen Reihe --2-- ist ein scheibenförmiger Teil --5-- eingesteckt, welcher eine Skalie- rung --6-- für Winkelwerte aufweist. Für das Ansetzen einer Biopsienadel --7-- ist ein Führungsrohr --8-- vorgesehen, welches in eine Durchbrechung --4-- der andern Reihe --3-- mittig zu dem scheibenförmigen Teil --5-- eingesteckt ist. Die Biopsienadel kann nach dem Einführen mit einem Unterdruckanschluss, insbesondere einer Kolbenpumpe --9--, verbunden werden, um Proben zu entnehmen.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie auf einem ebenen Bild einer Schnittebene die Endposition der Spitze --10-- der Biopsienadel --7-- festgelegt werden kann. Ausgehend von der bekannten
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Position des Trägers-l-kann ein Winkel a und eine Einstichlänge a vorgegeben werden, welche die Erzielung der gewünschten Lage der Spitze --10-- ermöglicht. Die Umrisslinie des Schnittes und damit die Oberfläche des Einstiches ist hiebei mit --11-- bezeichnet. Mit --12-ist ein Bereich unterhalb dieser Oberfläche bezeichnet, welcher von der Biopsienadel eben nicht verletzt werden soll, worauf sich die bevorzugte Winkelstellung a und die Einstichlänge a ergibt, um in den gewünschten Bereich --13-- vorzudringen.
Aus der Darstellung nach Fig. 3 ist der scheibenförmige Teil --5-- ersichtlich, dessen Skalierung mit --6-- bezeichnet ist. Der scheibenförmige Teil weist einen Fussteil --14-- auf, mit welchem bolzenförmige Erhebungen --15-- verbunden sind. Der Abstand b dieser bolzenförmigen Vorsätze --15-- entspricht einem geradzahligen Vielfachen des Abstandes c in Umfangsrichtung benachbarter Durchbrechungen --4-- des Trägers --1--, so dass die Achse --16-- des scheibenför-
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Reihe. Im Fuss ist zusätzlich eine kreisförmige Ausnehmung --17-- vorgesehen, welche das Ansetzen des Führungsrohres --8-- in die benachbarte Bohrung erleichtert.
Wie aus der Darstellung nach den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, kann die winkelsteife Ausbil- dung des scheibenförmigen Teils --5-- relativ zu seinem Fussteil durch Versteifungsstreben--18-- erreicht werden.
Bei der Ausbildung nach Fig. 6 ist ein Axialschnitt durch das Führungsrohr --8-- darge- stellt. Ein Stirnende --19-- dieses Führungsrohres --8-- ist hiebei auf einen Durchmesser a abgesetzt, welcher im wesentlichen dem Durchmesser der Durchbrechungen --4-- entspricht.
Durch Einstecken dieses Stirnendes --19-- in eine Durchbrechung-4-- des Trägers--1-- lässt sich somit eine Verankerung des Führungsrohres --8-- erzielen. Das gegenüberliegende
Stirnende --20-- weist einen trichterförmigen Einlauf --21-- für das Einführen der Biopsiena- del --7-- auf.
Der Träger-l-kann entweder in Form eines Gürtels um den Umfang des Patienten ge- spannt werden oder aber mit entsprechenden Mitteln, wie beispielsweise Klebestreifen, festgelegt werden. Mit Vorteil ist auch für die Durchbrechungen --4-- des Trägers --1-- eine Skalierung vorgesehen, um die Auffindung bestimmter Positionen relativ zum Schnittbild am Bildschirm zu erleichtern.
In Fig. 7 ist eine abgewandelte Darstellung eines scheibenförmigen Bauteils --22-- ersicht- licht, welcher ein bogenförmiges Langloch --23-- trägt. Durch dieses bogenförmige Langloch ist eine Klemmvorrichtung --24-- hindurchgeführt, welche das Führungsrohr --8-- umgreift und in der jeweiligen Winkellage hält. Die Klemmvorrichtung --24-- besteht, wie aus Fig. 8 deutlich wird, aus einem Kunststoffband --25--, welches zwei Betätigungsfortsätze-26-- aufweist.
Das Kunststoffband --25-- kann durch das Langloch --23-- hindurchgesteckt werden, worauf die Betätigungsenden --26-- verdreht werden können. Nach dem Verdrehen der Enden --26-- hält die Klemmvorrichtung --24-- unter elastischer Vorspannung in der gewählten Lage im bogenför- migen Langloch --23--, wobei durch Zusammendrücken der Enden --26-- die Klemmung gelockert werden kann und das Führungsrohr --8-- in Richtung des Langloches verschwenkt werden kann.
Sobald die freien Enden --26-- wieder losgelassen werden, erfolgt eine selbsttätige Verspannung relativ zum scheibenförmigen Träger --22--.
Als Materialien für die Klemmvorrichtung --24-- bzw. das Band --25--, den bandförmigen Träger-l-sowie den scheibenförmigen Teil-5 bzw. 22-kommen in erster Linie Kunststoffe in Frage. Mit Vorteil wird hiebei ein Kunststoff gewählt, welcher sich durch gute Schallübertragungseigenschaften auszeichnet, so dass zusätzlich an bestimmten Positionen des Trägers und im besonderen an dem Führungsrohr ein Beschallungskopf angeordnet werden kann. Auf diese
Weise lässt sich die Anordnung der Biopsienadel während des Einbringens derselben noch besser verfolgen.