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Die Erfindung bezieht sich auf einen Richt- und Stützzylinder für ein Lemniskatengetriebe eines Ausbaugestelles, bei welchem mit der Sohlkonstruktion verbundene Lenker an einer mit der Kappe gelenkig verbundenen Schwinge angreifen und wenigstens ein Lenker als hydraulisches Zylinder- - Kolbenaggregat ausgebildet ist.
Aus der DE-PS Nr. 2729564 ist bereits eine Lemniskatenführung für hydraulische Schreitausbaugestelle bekanntgeworden, bei welcher ein als hydraulisches Zylinder-Kolbenaggregat ausgebildeter Lenker vorgesehen war. Der bekannte Lenker gemäss dieser DE-PS Nr. 2729564 bestand aus einem in zwei Hubräume durch eine Trennwand geteilten Zylinder, wobei in jedem der beiden Hubräume je ein gesonderter Kolben mit einer gesonderten Kolbenstange verschiebbar war. Der eine der beiden Kolben konnte mit seinem gesamten Kolbenquerschnitt in den Hubruam eingedrückt werden und auf diese Weise eine Überdrucksicherung bieten.
Der zweite der beiden Kolben musste durch vollständiges Einschieben gegen die Trennwand in seine Ausgangslage gebracht werden, so dass für ein Ausziehen bei Zugbeanspruchung das Volumen des Hubraumes über den zwischen Kolbenstange und kolbenverbleibenden Ringraum komprimiert werden musste. Die beiden voneinander getrennten Arbeitsräume der Kolben mussten jeweils über gesonderte Überdruckventile gesichert werden.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Richt- und Stützzylinder der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem ohne aufwendige Einstellarbeiten die gleiche Kraft Zug- und Druckbelastung zum Ansprechen des Überdruckventils führt und in einfacher Weise eine definierte Nullage eingenommen werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass im Zylinder des hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregates zwei Kolben an einer gemeinsamen Kolbenstange verschieblich angeordnet sind, welche einen gemeinsamen Arbeitsraum begrenzen, dass die Kolbenstange den Arbeitsraum und die Kolben dichtend durchsetzt und dass die Kolbenstange an den dem Arbeitsraum abgewandten Seiten der Kolben Anschläge zur Begrenzung des Verschiebeweges der Kolben aufweist.
Dadurch, dass im Zylinder zwei Kolben an einer gemeinsamen Kolbenstange verschieblich angeordnet sind, welche einen gemeinsamen Arbeitsraum begrenzen, kann dieser gemeinsame Arbeitsraum mit nur einem Überdruckventil vollständig gesichert werden. Für die Einstellung der Ausgangslage genügt es nun den gemeinsamen Arbeitsraum mit Druck zu beaufschlagen, wobei die Kolben automatisch in ihre Nullage auseinandergepresst werden. Dadurch, dass nun die Kolbenstange den Arbeitsraum und die Kolben dichtend durchsetzt und die Kolbenstange an den dem Arbeitsraum abgewandten Seiten der Kolben Anschläge zur Begrenzung des Verschiebeweges der Kolben aufweist, wird bei Druckbeaufschlagung des gemeinsamen Arbeitsraumes erreicht, dass die beiden Kolben in ihre Nullage auseinandergedrückt werden.
Bei Zugbeanspruchung wird ebenso wie bei Druckbeanspruchung der gemeinsame Arbeitsraum unter Druck gesetzt und es genügt nur ein gemeinsames Überdruckventil, um exakt definiertes Ansprechen des Richt- und Stützzylinders auf die höchst zulässigen Begrenzungskräfte zu ermöglichen.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Erfindung so ausgebildet, dass der mit dem freien Ende der Kolbenstange zusammenwirkende Kolben über Anschläge in Abstand von der der Kolbenstange gegenüberliegenden Stirnseite des Zylinders gehalten ist. Auch diese Massnahme dient der exakten Grundeinstellung, bei welcher das hydraulische Zylinder-Kolbenaggregat eine der jeweiligen Geometrie der Lemniskatenführung angepasste Auszugslänge einnimmt. Diese Grundlänge muss sowohl bei Zug als auch bei Druckbeanspruchung ein gewisses Mass an Reserve für das Einschieben oder Ausziehen ermöglichen, um die gewünschte Sicherung bei von der vertikalen Richtung abweichender Krafteinleitung in die Kappe zu gewährleisten. Die Lemniskatenführung dient prinzipiell dem Zweck die Kappe in vertikaler Richtung auf nahezu geradliniger Bahn zur Sohlenkonstruktion zu führen.
Bei Schubbewegungen des Hangendes können nun auf die Lenker je nach Richtung dieser Schubbewegungen Zug- oder Druckkräfte einwirken, welche ohne eine derartige Sicherung die Gelenke der Lenker überbeanspruchen könnten. Der vom Sicherheitsventil zu begrenzende zulässige Druck auf diese Gelenke ist abhängig von der Dimensionierung dieser Gelenke und der zulässige Grenzdruck ist naturgemäss in Zugrichtung und in Druckrichtung des Lenkers gleich. Die gleiche Einstellung von höchst zulässigen Zugkräften und höchst zulässigen Druckkräften ist aber mit unterschiedlichen Ventilen, welche mit unterschiedlichen Arbeitsräumen zu-
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sammenwirken, nicht ohne weiteres einstellbar.
Die Begrenzung des Verschiebeweges des mit dem freien Ende der Kolbenstange zusammenwirkenden Kolbens in Abstand von der der Kolbenstange gegenüberliegenden Stirnseite des Zylinders, schafft die Möglichkeit, ausgehend von einer derartigen Nullage die Kolbenstange weiter in das Innere des Zylinders einzuschieben, wobei der der Lagerstelle der Kolbenstange näherliegende Kolben in den gemeinsamen Arbeitsraum eingepresst wird.
Gemäss einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemässen Einrichtung ist die Ausbildung so getroffen, dass der mit dem freien Ende der Kolbenstange zusammenwirkende Kolben in axialem Abstand von seiner im Zylinder geführten Dichtfläche dichtend an der Kolbenstange verschieblich geführt ist und zwischen der Dichtfläche im Zylinder und der Dichtfläche an der Kolbenstange auf geringerem Durchmesser abgesetzt ist. Bei einer derartigen Ausbildung kann eine Verdrehsicherung des Kolbens entfallen, da zwischen den mit der Kolbenstange zusammenwirkenden Dichtflächen des an der Kolbenstange verschieblichen Kolbens und der Wand des Arbeitsraumes ein Ringspalt auch bei vollständig ausgezogener Kolbenstange verbleibt, über welchen das bei Zugbelastung komprimierte Volumen des im Arbeitsraum enthaltenen Druckmittels ausgepresst werden kann.
Die Absetzung der Kolbenstange auf geringeren Durchmesser bildet hiebei eine Ringschulter an der Kolbenstange aus, über welche der der Lagerstelle der Kolbenstange näherliegende Kolben bei Druckbeanspruchung in das Innere des Arbeitsraumes eingepresst werden kann. Um eine exakte Zentrierung sicherzustellen, soll diese auf kleineren Durchmesser abgesetzte Länge der Kolbenstange jedoch nicht aus dem Zylinder-Kolbenaggregat austreten können und die Kolbenstange soll beim Eintauchen in den Zylinder an ihrem grösseren Durchmesser geführt sein.
Mit Vorteil ist hiebei die Ausbildung so getroffen, dass der der kolbenstangenseitigen Stirnfläche des Zylinders benachbarte Kolben durch Anschläge in Abstand von der kolbenstangenseitigen Stirnfläche des Zylinders gehalten ist, wobei auf diese Weise sichergestellt wird, dass die Kolbenstange nicht mit ihrem auf geringeren Durchmesser abgesetzten Teilbereich aus dem Zylinder-Kolbenaggregat herausgezogen werden kann.
Die vollständige Gleichheit der Ansprechdrücke bei Zug- und bei Schubbeanspruchung eines derartigen Lenkers ergibt sich hiebei aus der Tatsache, dass die Kolben ausgehend von ihrer Nullage bei Druck- oder Zugbelastung den gemeinsamen Arbeitsraum mit Druck beaufschlagen und dass der gemeinsame Arbeitsraum über ein Überdruckventil gesichert ist.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig. l einen erfindungsgemässen Richt- und Stützzylinder im Axialschnitt in der Nullage, Fig. 2 die Einrichtung nach Fig. l in vollständig eingeschobenem Zustand und Fig. 3 die Einrichtung nach Fig. l in vollständig ausgezogenem Zustand.
In Fig. l ist ein Zylinder-Kolbenaggregat --1-- dargestellt, dessen Zylinder --2-- über ein Lagerauge --3-- an einer entsprechenden Gelenkachse eines Lemniskatengetriebes festgelegt werden kann. Im Inneren des Zylinders --2-- ist eine Kolbenstange --4-- verschieblich deren Lagerauge mit --5-- bezeichnet ist. An der Kolbenstange --4-- sind verschieblich Kolben --6 und 7-gelagert. Der Kolben --6-- ist über Dichtungen --8-- gleitend an einem abgesetzten Bereich --9-der Kolbenstange verschieblich gelagert. Der abgesetzte Bereich --9-- der Kolbenstange --4-durchsetzt den Kolben --6-- und weist an seinem freien Ende eine Mutter --10-- auf, welche als Anschlag für den Kolben --6-- wirkt.
Der der Lagerung --5-- näherliegende Kolben --7-- ist gleichfalls an dem abgesetzten Bereich --9-- der Kolbenstange --4-- gleitend gelagert und es sind Dichtungen --11-- an der Gleitlagerung vorgesehen.
Zwischen den Kolben --6 und 7-- verbleibt ein Arbeitsraum --12-- im Inneren des Zylinder- - Kolbenaggregates mit welchem beide dieser Kolben zusammenwirken. Die jeweils gegen die Zylinderwand des Zylinders --2-- abdichtenden Dichtungen des Kolbens --6-- sind hiebei mit --13-- und die entsprechenden Dichtungen des Kolbens --7-- mit --14-- bezeichnet.
Die Dichtfläche der Dichtungen --13-- des Kolbens --6-- ist relativ zur Radialebene des Kolbens --6-- verschoben und zwischen der im Zylinder geführten Dichtfläche der Dichtungen --13-- und dem Kolben --6-- verbleibt ein Ringraum --15--, welcher bei Zugbeanspruchung das
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Ausströmen von Druckmittel aus dem gemeinsamen Arbeitsraum --12-- über den Anschluss --16-ermöglicht.
Bei einer Druckbeanspruchung wirkt der Kolben --7-- mit der Schulter --17-- der Kolbenstange --4-- zusammen und wird auf diese Weise in den Arbeitsraum --12-- eingeschoben. Bei Zugbeanspruchung nimmt die Kolbenstange --4-- über die Mutter --10-- den Kolben --6-- samt seiner in axialer Richtung in Abstand befindlichen Dichtfläche der Dichtungen --13-- mit, wobei auch hier wieder das Arbeitsmedium im Arbeitsraum --12-- unter Druckbeanspruchung gesetzt wird.
In Fig. 2 ist das Zylinder-Kolbenaggregat in vollständig eingeschobener Lage dargestellt.
Der Kolben --7-- ist vollständig durch die Schulter --17-- und die Kolbenstange --4-- einge- schoben, wobei dieser Kolben von Anschlägen --18-- im Inneren des Zylinder-Kolbenaggregates abgehoben wurde. Die Begrenzung der vollständig eingeschobenen Lage erfolgt über den gegenüberliegenden Kolben --6-- und die in Abstand von diesem angeordnete Dichtfläche mit den Dichtungen --13--, wobei der Kolben --7-- an den Kolben --6-- anschlägt. Der für diesen Ver-
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relativ zum Kolben --6--.
Das an den Anschluss --16-- angeschlossene Überdruckventil, welches sowohl bei der Druckbeanspruchung entsprechend Fig. 2 als auch bei der in Fig. 3 dargestellten Zugbeanspruchung zur Wirkung gelangt, ist mit --19-- bezeichnet.
Bei der Darstellung nach Fig. 3 wurde die Kolbenstange --4-- auf Grund einer Zugbeanspruchung auf maximale Länge herausgezogen. Die Begrenzung der Verschiebebewegung erfolgt wieder über die Anschläge --18-- im Inneren des Zylinder-Kolbenaggregates, wobei der durch die Mutter --10-- mitgenommene Kolben --6-- nun am Kolben --7-- anliegt. Der Kolben-6- überschleift beim Verschiebeweg bei einer Zugbeanspruchung den Druckmittelauslass --16--, wobei das komprimierte Druckmittel jedoch über den verbleibenden Ringraum --15-- zwischen der Dicht- fläche --13-- des Kolbens --6-- im Inneren der Wand des Zylinders --2-- ausgepresst werden kann.
Bei dieser maximal ausgezogenen Länge der Kolbenstange --4-- verbleibt der auf geringeren Durchmesser abgesetzte Teilbereich der Kolbenstange im Inneren des Zylinder-Kolbenaggregates, so dass der auf grösserem Durchmesser befindliche Bereich in der Stirnwand --20-- des Zylinder- - Kolbenaggregates geführt und zentriert bleibt.
Für die Zug- und Druckbeanspruchung des Zylinder-Kolbenaggregates-l-ist somit jeweils das gleiche Überdruckventil --19-- wirksam und es kann ein exakt definierter Ansprechdruck für beide Belastungsarten eingestellt werden. Für das sichere Auffinden der in Fig. l dargestellten Ausgangsposition genügt es, über den Druckmittelanschluss --16-- Druck in den Arbeitsraum --12-einzupressen, wodurch die Kolben --6 und 7--selbsttätig ihre definierte Ausgangslage einnehmen, aus welcher bei Schub- und Druckbeanspruchung der entsprechende Sicherheitsweg zur Verfügung steht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Richt- und Stützzylinder für ein Lemniskatengetriebe eines Ausbaugestelles, bei welchem mit der Sohlkonstruktion verbundene Lenker an einer mit der Kappe gelenkig verbundenen Schwinge angreifen und wenigstens ein Lenker als hydraulisches Zylinder-Kolbenaggregat ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylinder des hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregates zwei Kolben an einer gemeinsamen Kolbenstange verschieblich angeordnet sind, welche einen gemeinsamen Arbeitsraum begrenzen, dass die Kolbenstange den Arbeitsraum und die Kolben dichtend durchsetzt und dass die Kolbenstange an den dem Arbeitsraum abgewandten Seiten der Kolben Anschläge zur Begrenzung des Verschiebeweges der Kolben aufweist.