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Die Erfindung betrifft eine Anhängerdeichsel mit einer am Anhänger gelagerten Zuggabel und einer in deren Symmetrieachse stufenlos längsverschieblich gelagerten Zugstange.
Eine derartige Anhängerdeichsel ist aus der GB-PS Nr. 1, 556, 259 bekannt, wobei eine stufenlose
Verstellung durch mindestens einen zwischen der Zuggabel und einer Zugöse eingebauten Hydraulik- zylinder bewirkt werden kann. Dabei handelt es sich um eine Zugverbindung, wie sie beispiels- weise zwischen einem PKW und einem Wohnwagen verwendet werden kann, um Schlingerbewegungen zu verhindern. Eine längenverstellbare Zuggabel, welche durch eine hydraulische Vorrichtung stufenlos verstellbar ist, kann dieser bekannten Anordnung nicht entnommen werden.
Eine längenverstellbare Zuggabel ist in der DE-OS 3047092 beschrieben, bei der eine Teleskop- stange vorgesehen ist, die auf Grund der bei einer Kurvenfahrt auftretenden geometrischen
Verhältnisse auseinandergezogen wird. Dabei ist eine händische Verstellung, die mit Stecker gesichert wird, vorgesehen, wodurch eine umständliche Handhabung und ein aufwendiger Aufbau bedingt ist, der vor allem einen Einbau in jedem üblichen Anhänger und an jedem Zugfahrzeug verhindert.
Der DE-OS 2721975 ist eine längenverstellbare Zuggabel für Fahrzeuganhänger mit einer
Zugöse und einer Zuggabel als bekannt zu entnehmen, wobei die Länge der Zuggabel durch eine hydraulische Vorrichtung stufenlos einstellbar ist, die unter dem Zugfahrzeug angebracht ist. Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist, dass die Kupplung, mit der die Zuggabel zusammenwirken muss, sowie auch die Einrichtung zur hydraulischen Verschiebung der Kupplung sehr raumaufwendig sind. Es geht durch die Kupplung nicht nur Laderaum verloren, sondern auch der Raum, der bei eingezogener Zuggabel erforderlich ist. Darüber hinaus ist die bekannte Vorrichtung, insbesondere bei vorhandenen Fahrzeugen in Niedrigbauweise, nur schwer und mit grossem Aufwand nachrüstbar.
Zum Stand der Technik gehört auch die DE-OS 3002354, die eine längenverstellbare Zuggabel beschreibt, wobei eine besondere, z. B. unter dem Zugfahrzeug anzubringende Anhängerkupplung vorgesehen ist. Dadurch treten bei dieser bekannten Vorrichtung die vorstehend erwähnten Raumprobleme auf. Auch muss die Verlängerung der Zuggabel über ausserhalb der Zuggabel befindliche Vorrichtungen bewirkt werden.
Ausgehend von dem vorstehend erläuterten Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, die einleitend geschilderte Anhängerdeichsel so auszugestalten und weiter auszubilden, dass auch eine Verwendung bei niedrigbauenden Lastwagen ohne weiteres möglich ist, und dass insbesondere eine einfache Nachrüstbarkeit gegeben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die längsverschiebliche Lagerung aus einem Hydraulikzylinder mit Kolben und Kolbenstange besteht.
Bei der erfindungsgemässen Anhängerdeichsel ist die Verstellbarkeit in der Zuggabel selbst verwirklicht und durch eine in der Zuggabel selbst vorgesehene Hydraulik auch betätigbar. Etwa ein Hänger, der mit der erfindungsgemässen Anhängerdeichsel ausgerüstet ist, kann in jeden beliebigen Zugwagen eingehängt sein. Besondere Vorkehrungen an dem Zugwagen sind nicht erforderlich, insbesondere keine aufwendigen Umrüstungen im Bereich des hinteren Fahrgestells.
Die erfindungsgemässe Anhängerdeichsel kann als gesonderter Nachrüstteil gefertigt werden und so an praktisch jeden beliebigen Hänger angebaut werden. Auch an einem solchen Hänger sind, mit Ausnahme des Austausches der Anhängerdeichsel, keine aufwendigen Umrüstarbeiten notwendig.
Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf, dass der Hydraulikzylinder fest mit der Zuggabel verbunden ist, während die zur Zugöse führende Verbindungsstange als Kolbenstange ausgebildet ist, die mit ihrem Kolben in beliebige End- und Zwischenstellungen in dem Zylinder ein-und ausfahrbar ist.
Der Hydraulikzylinder könnte auch umgekehrt mit der Zugöse und die Kolbenstange dann mit der Zuggabel verbunden sein, jedoch ist die erstgenannte Ausführung praktischer.
Eine derartige hydraulische Vorrichtung kann auf verschiedene Weise ausgebildet sein.
Gemäss einer einfachen Ausführungsform ist der Hydraulikzylinder als Gleichlaufzylinder ausgebildet, in welchem eine durchgehende, den Kolben tragende Kolbenstange geführt ist und deren
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vordere Zylinderkammer mit der hinteren Zylinderkammer durch eine Druckmittelleitung verbunden ist, welche mittels eines Absperrorgans zu verschliessen bzw. zu öffnen ist. Hiebei kann an sich ein handbetätigtes Absperrventil vorgesehen werden, jedoch ist es im Sinne der Erfindung vorteilhafter, ein fernbetätigbares Absperrventil vorzusehen, das z. B. pneumatisch oder elektrisch (Magnetventil) betätigt werden kann. Es besteht dann die Möglichkeit, dieses Absperrventil jeweils in dem Augenblick zu schliessen, wenn der gewünschte Abstand der Zuggabel von der
Zugöse hergestellt ist.
Diese Steuerung kann vom Fahrerhaus aus vorgenommen werden. In die
Druckmittelleitung kann erfindungsgemäss auch ein einstellbares Drosselorgan eingebaut werden, um die Strömungsgeschwindigkeit des Druckmittels, im allgemeinen Drucköl, verändern zu können.
Gemäss einer andern Ausführungsform der Erfindung ist der Hydraulikzylinder als doppeltwir- kender Zylinder mit Fernbetätigung ausgebildet, wobei die den Kolben tragende Kolbenstange nur von einer Seite her in den Zylinder eingeführt ist und die vordere Zylinderkammer und die hintere Zylinderkammer durch Druckmittelleitungen wahlweise mit Druckmittel gespeist werden.
Dabei erstreckt sich die Erfindung bei dieser Ausführungsform auch darauf, dass die Druckmittel- leitungen an die vordere bzw. hintere Zylinderkammer eines Geberzylinders angeschlossen sind, dessen Kolbenstange mit Kolben von einer Kurvenscheibe oder von einem Kraftzylinder betätigbar ist.
Eine weitere Art der Fernbetätigung besteht erfindungsgemäss darin, dass die Druckmittelleitun- gen mit dem Steuerschieber eines Pumpenaggregates verbunden sind, welches wahlweise das
Druckmittel in die eine oder andere Zylinderkammer des Hydraulikzylinders drückt.
Die Pumpe fördert aus einem Behälter Drucköl wahlweise in der einen oder in der andern Richtung in die Verbindungsleitung. Auch hier kann die Pumpe in jeder beliebigen Zwischenstellung abgeschaltet werden, so dass auch hier jede gewünschte Länge zwischen Gabel und Zugöse stufenlos erreichbar ist.
In den Zeichnungen ist die Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise veranschaulicht. Fig. 1 zeigt schematisch eine Zuggabel mit einem Gleichlauf-Hydraulikzylinder und Ventilsteuerung, während Fig. 2 schematisch eine Zuggabel mit einem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder und Fernbetätigung zeigt.
Bei beiden in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung besteht die Zuggabel aus zwei einen spitzen Winkel einschliessenden Armen-l und 2--, deren freie, am Fahrzeuganhänger anzulenkende Enden mit Lageraugen --3 bzw. 4-- versehen sind. An den gegenüberliegenden Enden der Gabelarme --1 und 2-- ist mittels einer Hülse --5-- ein Hydraulikzylinder befestigt, welcher gemäss Fig. 1 aus einem Gleichlaufzylinder --6-- und gemäss Fig. 2 aus einem doppeltwirkenden Zylinder --7-- besteht. Der Hydraulikzylinder --6 bzw. 7-wird ferner an seinem hinteren Ende mittels Querstreben --8-- an den Armen-l und 2-der Zuggabel festgehalten.
Gemäss Fig. 1 ist in dem Gleichlaufzylinder --6-- eine durchlaufende Kolbenstange --9-mit einem Kolben --10-- veschiebbar, welcher in Fig. 1 in seiner Mittelstellung durch ausgezogene Linien gezeichnet ist. Durch strichpunktierte Linien sind die vordere Endstellung --10'-- bzw. die hintere Endstellung --10"-- des Kolbens --10-- angedeutet. Entsprechend ist in Fig. 1 die hintere Endstellung --9"-- der Kolbenstange --9-- angegeben. Am vorderen, dem Zugfahrzeug zugewendeten Ende der Kolbenstange --9-- ist mittels einer lösbaren Flanschverbindung --11-eine je nach der Kupplung variable Zugöse --12-- befestigt, welche in eine am Zugfahrzeug angeordnete Anhängekupplung --13-- einführbar und in derselben fixierbar ist.
Die vordere Zylinderkammer --6'-- des Gleichlauf-Hydraulikzylinders --6-- ist durch eine Druckmittelleitung --14-- und die hintere Zylinderkammer --6"-- des Zylinders --6-- ist durch eine Druckmittelleitung --15-- an eine gemeinsame Verbindungsleitung --16-- angeschlossen.
In diese Verbindungsleitung --16-- ist mindestens ein Absperrventil eingebaut. Dies kann ein handbetätigtes Absperrventil --17-- sein. Vorzugsweise wird ein fernbetätigbares Absperrventil - verwendet, beispielsweise ein Elektromagnetventil oder ein pneumatisch steuerbares Ventil.
Es können auch, wie Fig. 1 zeigt, beide Arten von Absperrventilen gleichzeitig vorgesehen sein. Ferner kann es zweckmässig sein, in diese Verbindungsleitung --16-- auch eine Drossel --19-einzubauen. Durch Öffnen und Schliessen des Absperrventils im geeigneten Zeitpunkt kann jede gewünschte Länge der Zuggabelverbindung zwischen dem Zugfahrzeug und dem Anhänger eingestellt und festgehalten werden.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung mit dem doppeltwirkenden
Hydraulikzylinder --8-- ist eine nicht durchgehende Kolbenstange --20-- an ihrem im Zylinder liegenden Ende mit einem Kolben --21-- verbunden, welcher in ausgezogenen Linien in seiner
Mittelstellung gezeigt ist. Die vordere Endstellung --21'-- und die hintere Endstellung --21"-des Kolbens sind in strichpunktierten Linien angedeutet. Das aus dem Hydraulikzylinder --7-- herausragende vordere Ende der Kolbenstange --20-- ist entsprechend Fig. 1 durch die lösbaren
Flansche --11-- mit der auswechselbaren Zugöse --12-- verbunden, die mit der Anhängerkupp- lung --13-- zusammenarbeitet.
Der doppeltwirkende Hydraulikzylinder --7-- arbeitet im Gegensatz zum Gleichlaufzylinder - -6-- der Fig. 1 mit einer Fernbetätigung, von der in Fig. 2 zwei verschiedene Ausführungsbei- spiele gezeigt sind, welche einzeln oder auch, wie dargestellt, gemeinsam eingebaut werden können. In die vordere Zylinderkammer --7'-- mündet eine Druckmittelleitung --22-- und in die hintere Zylinderkammer --7"-- eine Druckmittelleitung --23--.
Die Druckmittelleitungen - 22 und 23-- sind bei der einen Betätigungsart mit der vorderen bzw. hinteren Kammer eines
Geberzylinders --24-- verbunden, dessen entgegen einer Druckfeder --25-- verschiebbarer Kolben - mit Kolbenstange --27-- von einer Kurvenscheibe --28-- oder von einem in den Zeichnun- gen nicht näher dargestellten pneumatischen Kraftzylinder betätigt wird. Die Druckmittelleitung - ist über eine Abzweigleitung --29-- und die Druckmittelleitung --23-- über eine Abzweiglei- tung --30-- mit dem Steuerschieber --31-- eines Pumpenaggregates --32-- verbunden, welches wahlweise Drucköl aus einem Ölbehälter --33-- in die eine Leitung --29, 22-- oder in die andere Leitung --30, 23-- drückt bzw. zurücksaugt.
Auch bei dieser Ausführungsform kann jede gewünschte Länge der Zuggabelverbindung durch entsprechende Betätigung der Druckgeber leicht eingestellt bzw. verändert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anhängerdeichsel mit einer am Anhänger gelagerten Zuggabel und einer in deren Symme- trieachse stufenlos längsverschieblich gelagerten Zugstange, dadurch gekennzeichnet, dass die längsverschiebliche Lagerung aus einem Hydraulikzylinder (6,7) mit Kolben und Kolbenstange (9,20) besteht.