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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum nachträglichen Einbau von Sperrschichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Mauerwerk und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Die nachträgliche Sanierung feuchter Mauern erfordert fast immer Massnahmen, welche das kapillare Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindern. Von den zahlreichen bisher bekanntgewordenen
Verfahren haben sich jene am zuverlässigsten erwiesen, welche den nachträglichen Einbau von
Sperrschichten vorsehen. Alle Verfahren, bei denen in einem vorher ausgebrochenen, ausgefrästen oder ausgesägten Hohlraum eine Dichtung eingelegt wird, sind sehr arbeitsaufwendig und teuer.
Ausserdem ist bei den meisten dieser Verfahren mit Setzungen zu rechnen.
Das unmittelbare Einschlagen von korrosionsbeständigen und dementsprechend teuren Stahlplat- ten in die Mauerfugen hat den Nachteil, dass eine Abdichtung zwischen den Platten nicht gewährlei- stet ist und dass durch die Platten durchgehende Kältebrücken in der Mauer entstehen. Nicht auszuschliessen sind auch statische Einbussen, wenn Stahlplatten mit glatten Oberflächen verwendet werden, weil dann eine echte Verbindung zwischen Platte und Mauer nicht möglicht ist.
Das im folgenden beschriebene Verfahren ermöglicht den nachträglichen Einbau von Sperr- schichten in Lagerfugen von Mauerwerk bei Verwendung von Materialien, die für diesen Zweck besonders geeignet erscheinen, weil sie nicht nur absolut korrosionsbeständig, schlecht wärmeleitend und ausreichend standfest, sondern auch relativ billig sind, wie z. B. viele Kunststoffe.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass nach Herstellung von durchgehenden
Bohrungen in Lagerfugenmitte vorzugsweise in gleichen Abständen in zwei nebeneinanderliegende Bohrungen mit gegenüberliegenden Längsnuten versehene Bolzen eingeschlagen werden, deren Vorderenden durch eine in diametral durchgehende Stirnnuten der Bolzen eingelegte, an den Hinterenden mit Ausnehmungen versehene Schneidplatte entsprechender Dicke in Verbindung stehen und deren Hinterenden durch ein Schlagstück miteinander verbunden sind,
wobei zwischen Schneidplatte und Schlagstück in die Längsnuten der nebeneinanderliegenden Bolzen eine mit Stellringen an den Bolzen fixierte Absperrplatte eingebracht ist und dass nach Erreichen der richtigen Position der Absperrplatte nach dem Einschlagen die Schneidplatte abgenommen wird und die Bolzen samt Schlagstück aus den Bohrungen herausgezogen werden, wonach die verbleibenden Öffnungen mit einem feuchtigkeitsisolierenden Füllmittel ausgefüllt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren und die dazu eingesetzte Vorrichtung sind an Hand der Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen Fig. 1 die Ansicht einer Mauerfuge, in der in Fugenmitte in den Abständen a Bohrungen mit dem Durchmesser d hergestellt wurden, Fig. 2a in der linken Hälfte einen waagrechten Schnitt in Mauerfugenmitte bei angesetzter Vorrichtung, in der rechten Hälfte eine Draufsicht auf die angesetzte Vorrichtung, Fig. 2b die Vorrichtung in der Vorderansicht, Fig. 2c einen senkrechten Schnitt durch die Bohrung und eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. 3a eine Vorderansicht der Mauer mit den Bohrungen nach Einbau der Sperrschicht, Fig. 3b einen waagrechten Schnitt durch die Mauer oberhalb der als Sperrschicht eingebrachten Platten und Fig. 3c einen senkrechten Schnitt durch eine verfüllte Bohrung.
In vorzugsweise gleichen Abständen a, welche sich nach den jeweiligen statischen Erfordernissen richten, werden in Lagerfugenmitte Bohrungen mit dem Durchmesser d (in der Regel 3 bis 4 cm) hergestellt (Fig. 1). Danach wird die mit einer entsprechend zugeschnittenen Absperrplatte --5-versehene Schlagvorrichtung (Fig. 2a bis 2c) angesetzt und in die Fuge eingetrieben, wobei die benachbarten Bohrungen als Führung dienen. Die Schlagvorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei Stahlbolzen --1--, deren Durchmesser etwas kleiner sind als die Bohrungsdurchmesser d.
Die Bolzen haben zwei einander gegenüberliegende Längsnuten--N--zur Aufnahme der Absperrplatten --5--. An der Vorderseite sind die Längsnuten durch eine diametral durchgehende Stirnnut verbunden. In diese Nut wird eine messerartige Schneidplatte --2-- eingelegt, deren Dicke jener der korrosionsbeständigen Absperrplatten --5-- entspricht und die zwecks Abstützung an den Bolzen seitliche, vom hinteren Rand ausgehende Ausnehmungen aufweisen, wodurch beiderseitig als Auflager dienende Schultern gebildet werden. Die durchgehenden Stirnnuten der beiden Bolzen reichen so tief, dass bei beiden Bolzen ein Stück von der Länge t über die Schneidplatten- - Vorderkante hinaus in die Bohrungen hineinragen kann, womit schon beim Ansetzen des Gerätes eine Führung erreicht wird.
Die Bolzen werden an deren Hinterenden durch ein Abschluss-
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stück (Schlagstück) --3-- zusammengehalten. Die vor dem Abschlussstück --3-- befindlichen
Stellringe --4-- halten die Platte --5-- beim Eintreiben knapp hinter der Messerplatte --2--, die mit ihren Schultern an den Bolzen --1-- abgestützt ist. Je nach Mauerdicke sind die Bolzen- längen verschieden. Verschiedene Bolzenlängen können auch durch Zusammensetzen (Verschrauben,
Verkeilen usw.) einzelner Elemente erhalten werden. Die zum Einschlagen notwendige Energie wird in der Regel durch Pressluftwerkzeuge geliefert. Das Einschlagen kann, wenn die Mörtelfuge es zulässt und besondere Gründe dafür sprechen, auch händisch erfolgen.
Wenn zwei benachbarte
Absperrplatten an Ort und Stelle sind, können die entsprechenden Bohrungen mit Dichtungsmitteln oder wasserdichtem Mörtel ausgepresst werden. Über die Mauerfluchten vorstehende Plattenrandpar- tien werden durch aufgeschobene korrosionsbeständige Leisten --7-- mit U-Profil untereinander verbunden, wodurch auch im Bereich des Putzes eine einwandfreie Absperrung gegeben ist.
Die Gesamthöhe der Leisten --7-- entspricht dabei in der Regel der Dicke des Putzes --6-- (Fig. 3a bis 3c).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum nachträglichen Einbau von Sperrschichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Mauerwerk in Form von korrosionsbeständigen Absperrplatten, dadurch gekennzeichnet, dass nach Herstellung von durchgehenden Bohrungen in Lagerfugenmitte vorzugsweise in gleichen Abständen in zwei nebeneinanderliegende Bohrungen mit gegenüberliegenden Längsnuten versehene Bolzen eingeschlagen werden, deren Vorderenden durch eine in diametral durchgehende Stirnnuten der Bolzen eingelegte, an den Hinterenden mit Ausnehmungen versehene Schneidplatte entsprechender Dicke in Verbindung stehen und deren Hinterenden durch ein Schlagstück miteinander verbunden sind, wobei zwischen Schneidplatte und Schlagstück in die Längsnuten der benachbarten Bolzen eine mit Stellringen an den Bolzen fixierte Abdichtungsplatte eingebracht ist,
und dass nach Erreichen der richtigen Position der Absperrplatte die Schneidplatte abgenommen wird und die Bolzen samt Schlagstück aus den Bohrungen herausgezogen werden, wonach die verbleibenden Öffnungen mit einem feuchtigkeitsisolierenden Füllmittel ausgefüllt werden.