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Gegenstand der Erfindung ist eine Elektrodenanordnung für elektromedizinische Zwecke, ins- besondere für EEG-Aufnahmen, mit einer Elektrode, die zusammen mit einer zweiten Elektrode als
Abgriff körpereigener Spannungen dient, wobei jede der Elektroden mit je einer eine Kontakt- elektrolytpaste enthaltenden Ausnehmung versehen und mit dieser auf die Haut des Patienten auf- setzbar ist.
Bei Messungen von Gehirnströmen (Elektroencephalographie = EEG) sind die treibenden Span- nungen äusserst gering, etwa in der Grössenordnung von wenigen Mikrovolt, die über die Elektroden dem Eingang eines hochverstärkenden Messverstärkers zugeführt werden. Zur Erzielung eines ob- jektiven Messergebnisses ist daher die Eliminierung von Störungseinflüssen von grösster Bedeutung.
Störend wirken sich vor allem innerhalb der Elektroden auftretende Kontaktpotentiale (Elek- trodenpotentiale) aus, die zwischen dem Elektrodenmaterial und der Kontaktelektrolytpaste ent- stehen. Diese Elektrodenpotentiale haben normalerweise bei den beiden Elektroden verschiedene
Intensitäten und sind ausserdem zeitlichen Schwankungen unterworfen, die beispielsweise durch
Temperaturschwankungen bedingt sind.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Elektrodenpotentiale unmittelbar zu erfassen, um das Messergebnis vom Einfluss der Elektrodenpotentiale bereinigt darstellen zu können. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erzielt, dass zu Prüfzwecken zwischen beiden Elek- troden eine direkt leitende Verbindung fallweise herstellbar ist, die durch einen mit der Kontakt- elektrolytpaste gefüllten Schlauch gebildet wird, der die die Kontaktelektrolytpaste enthaltenden Ausnehmungen beider Elektroden verbindet.
Bei der Zusammenschaltung der Elektroden über den
Schlauch werden ausschliesslich die Elektrodenpotentiale der beiden Elektroden im Eingangskreis des Messverstärkers wirksam und es kann somit bei wiederholter Messung der Elektrodenpotentiale das durch die Messung der Differenz der Elektrodenpotentiale am Patienten erhaltene Ergebnis laufend um den Betrag der Elektrodenpotentiale korrigiert werden. Hiezu bedarf es einer Umschaltung vom normalen Messbetrieb zur Messung der Elektrodenpotenitale.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung wird diese Umschaltung dadurch ermöglicht, dass die Kontaktelektrolytpaste in der Ausnehmung einer der beiden Elektroden mit der im Schlauch enthaltenen Kontaktelektrolytpaste direkt galvanisch leitend verbunden ist, während die andere Elektrode auf einem zwei mit der Kontaktelektrolytpaste gefüllte Kanäle aufweisenden Verbindungsstück zwischen zwei Stellungen verschiebbar oder verdrehbar aufgesetzt ist, das die in der Elektrode enthaltene Kontaktelektrolytpaste in der einen Stellung über einen Kanal mit der Hautoberfläche des Patienten und in der andern Stellung mit der im Schlauch enthaltenen Kontaktelektrolytpaste galvanisch verbindet.
Wenn die Aufgabe vorliegt, von mehreren Stellen die Potentiale abzugreifen, ergeben sich die Möglichkeiten, jeweils die Potentialdifferenzen entweder jeweils zwischen einer Elektrode und einer zugeordneten Gegenelektrode oder die Potentialdifferenzen zwischen diesen Elektroden und einem gemeinsamen Bezugspotential zu messen.
Hiefür eignet sich gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Elektrodenanordnung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Elektroden mit ihren Ausnehmungen über kreisförmig angeordneten Öffnungen einer Tragscheibe befestigt sind, welche Tragscheibe über einem Verbindungsstück zwischen zwei Stellungen verschwenkbar angeordnet ist und zwei Gruppen von Kanälen aufweist, von denen jeder Elektrode je ein Kanal von jeder Gruppe zugeordnet ist, wobei jede Elektrode in der einen Stellung der Tragscheibe über den zugeordneten Kanal der einen Gruppe und über einen daran angeschlossenen Schlauch mit ihrer Gegenelektrode und in der andern Stellung über den zugeordneten Kanal der andern Gruppe an das gemeinsame Bezugspotential angeschlossen ist.
Zur Verhinderung des Verschmierens der Kontaktelektrolytpaste zwischen den Gleitflächen und einer damit verbundenen Herstellung unerwünschter leitender Verbindungen zwischen den verschiedenen Kanälen erweist es sich als zweckmässig, in den Gleitflächen zwischen den Elektroden bzw. der Tragscheibe einerseits und dem Verbindungsstück anderseits um die Mündungen aller Kanäle herumführende Vertiefungen vorzusehen, in denen dem Verschluss der jeweils abzuschliessenden Mündung dienende Gleitstücke verschiebbar angeordnet sind. Entsprechende Ausbildungen der Gleitflächen und der Gleitstücke sind auch bei rotationssymmetrischer Anordnung der Teile möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt die Ausbildung der Elektroden im Aussriss sowie die Schaltung in vereinfachter Form. Fig. 2 zeigt den
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ebenfalls nicht dargestellte Schläuche mit einem vorgegebenen Punkt der Hautoberfläche, der das Bezugspotential bestimmt.
Es besteht die Gefahr, dass die Kontaktelektrolytpaste von den Mündungen der in den gegeneinander verschiebbaren oder verdrehbaren Teile (wie etwa die Elektrode --2-- und das Ver- bindungsstück --14-- oder die Tragscheibe --22-- und das Verbindungsstück --24--) ausgehend zwischen den Gleitflächen unerwünschte Kontaktbrücken zwischen den Ausnehmungen --13-- bzw. den Kanälen --16, 17 bzw. 23,25 und 26-- herstellt, die das Messergebnis verfälschen würden. Zur Vermeidung solcher Kontaktbrücken dient die in den Fig. 5, 6 und 7 im Auf-, Grund- und Seitenriss dargestellte Anordnung.
Es handelt sich hiebei um ein geradlinig gegenüber einem Verbindungs- stück --27-- verschiebbares Tragstück --28-- für eine Elektrode --29--, deren Ausnehmung sich in einem Kanal --30-- des Tragstückes --28-- fortsetzt. Die Mündung des Kanals --30-- an der Gleitfläche zwischen dem Verbindungsstück --27-- und dem Tragstück --28-- steht in der einen Endlage des Tragstückes --28-- der Mündung eines Kanals --31-- des Verbindungsstückes --27-- und in der andern Endlage der Mündung eines zweiten Kanals --32-- gegenüber.
Das Verbindungsstück --27-- ist in der Mitte zwischen den Kanälen --31 und 32-- mit einer Vertiefung --33-- versehen, in der sich ein verschiebbares Gleitstück --34-- befindet, das bei einer Verschiebung des Tragstückes --28-- bis zum Ende der Vertiefung --33-- mitgenommen wird und während der Verschiebung den Kanal --30-- nach unten abschliesst. Dabei ergibt sich ein Spalt zwischen jenem Teil der Gleitfläche des Verbindungsstückes --27-- über den sich die Mündung des Kanals --30-- zu Beginn der Verschiebung bewegt hat, einerseits und dem Gleitstück - anderseits, das im Falle einer Bewegung des Tragstückes --28-- nach links auch an der linken Begrenzung der Vertiefung --33-- anliegt.
Zufolge dieses Spaltes wird eine sich allenfalls ausbildende Kontaktbrücke unterbrochen.
Zwei weitere Gleitstücke --35 und 36--befinden sich in zwei Vertiefungen --37 bzw. 38-des Tragstückes --28--. Sie sind mittels zweier Stangen 40--miteinander verbunden und mittels Federn --41 und 42-- gegen die äusseren Begrenzungen der Vertiefungen --37 bzw. 38-abgestützt. Die Gleitstücke--35 und 36-- werden, wenn auch federnd abgestützt, so doch mit dem Tragstück --28-- verschoben und haben die Aufgabe, denjenigen der Kanäle --31 oder 32--, der jeweils nicht mit dem Kanal --30-- in Verbindung steht, nach obenhin abzudecken, um ein Austreten der Kontaktelektrolytpaste zu verhindern.
Fig. 6 zeigt das Verbindungsstück --27-- in Ansicht von oben, wobei die darüber liegenden Gleitstücke --35 und 36-- sowie die sie verbindenden Stangen --39 und 40--durch strichpunktierte Linien angedeutet sind. Fig. 7 zeigt einen Schnitt B-B durch die ganze Anordnung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrodenanordnung für elektromedizinische Zwecke, insbesondere für EEG-Aufnahmen, mit einer Elektrode, die zusammen mit einer zweiten Elektrode als Abgriff körpereigener Spannungen dient, wobei jede der Elektroden mit je einer eine Kontaktelektrolytpaste enthaltenden Ausnehmung versehen und mit dieser auf die Haut des Patienten aufsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zu Prüfzwecken zwischen den beiden Elektroden (1, 2) eine direkte leitende Verbindung fallweise herstellbar ist, die durch einen mit der Kontaktelektrolytpaste gefüllten Schlauch (18) gebildet wird, der die die Kontaktelektrolytpaste enthaltenden Ausnehmungen (12,13) beider Elektroden (1, 2) verbindet.
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