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Die Erfindung betrifft ein Entwässerungsgewebe aus synthetischen Fasern, insbesondere Papiermaschinensieb oder-filz, gegebenenfalls mit einem Anteil von Naturfasern, wobei die Garne oder die Fasern mit einer dünnen Schicht überzogen sind.
Es ist bekannt, Entwässerungsgewebe zwecks Verbesserung der Funktion derselben mit gewissen Kunstharzen, wie beispielsweise mit Polyacrylat- oder Epoxydharzen, zu imprägnieren. So werden beispielsweise mit Unterlagsgeweben versehene Filztücher zur Erhöhung der Garnzähigkeit imprägniert. Die Multifil-Entwässerungs- und -Formungssiebe werden zur Erhöhung der Zähigkeit und Festigkeit imprägniert. Die Monofilsiebe werden mit den erwähnten Stoffen zur Erhöhung der Lebensdauer und zur Erleichterung der Reinigung imprägniert. Einerseits besitzen diese Imprägnierungen gewisse Vorteile, insbesondere was die Zähigkeit der Gewebe betrifft, anderseits entsprechen sie nicht genügend dem Medium, in dem das Gewebe eingesetzt wird.
Es ist beispielsweise allgemein bekannt, dass es zur Verschlämmung der Filztücher meist an den Kreuzungsstellen der Kette und des Schusses des Unterlagsgewebes kommt. Die Imprägnierung mit den oben erwähnten Harzen, welche einen hydrophoben Charakter besitzen, erhöht sogar die Gefahr der Verschlämmung an den Kreuzungsstellen. Die Benutzung von Harzen für die an sich bekannte Imprägnierung von Sieben hat keine günstigen Wirkungen auf die Entwässerungsfähigkeit des Siebes.
Die genannten Nachteile werden durch die Erfindung mit einem Entwässerungsgewebe der eingangs genannten Art beseitigt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schicht aus einem hydrophilen Gel auf Basis von Polymerisaten oder Copolymerisaten hydrophiler Monomeren besteht, und dass die Schicht aus einem hydrophilen Gel an der Oberfläche der Garne oder der Fasern mit zur Erhöhung der Hydrophilität, Schlüpfrigkeit oder Zähigkeit dienenden Mitteln, vorzugsweise durch Einwirkung von heissen Lösungen starker Alkalien, von Sulfonierungsmitteln oder Gemischen oder Schwefelsäure mit Polyolen oder mit Glycerin, behandelt ist.
Die Erfindung wird in nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1 : Ein Entwässerungssieb zur Erzeugung von graphischen Papieren mit einem hohen Füllstoffgehalt ist aus einem vierbindigen Körper mit einer Kettengewebedichte K = 28/cm, aus einem Polyestermonofil in der Querrichtung und aus einem Polyestermultifilgarn in der Längsrichtung hergestellt. Nach Fertigweben wurde das Gewebe mit einer Spritzimprägnierung versehen, unter Verwendung einer Lösung eines hydrophilen Acrylnitril-Acrylamidcopolymerisats in Dimethylsulfoxyd, mit nachfolgender Koagulation durch Einwirkung von Wasser. Das auf diese Weise hergestellte Sieb besitzt dank der noch hydrophilen Oberfläche bessere Entwässerungsfähigkeit als die bisher benutzten Siebe von diesem Typ.
Beispiel 2 : Ein Entwässerungssieb zur Erzeugung von Toilettenpapier mit einem hohen Gehalt von Altpapier im Eintrag. Das Sieb ist aus einem Polyester-Multifilhaargarn in der Quer- wie in der Längsrichtung aus einem dreibindigen Körper mit einer Kettengewebedichte K = 28/cm hergestellt. Das Gewebe wurde nach dem Fertigweben in einem Bad imprägniert, das eine Lösung des Hydrolyseproduktes eines Acrylnitril-Acrylsäurecopolymerisats in Schwefelsäure enthielt. Das Sieb wurde hienach in ein Wasserbad zur Durchführung der Koagulation der hydrophilen Schicht geführt. Das auf diese Weise hergestellte Sieb zeichnet sich durch eine geringere Verschlämmung mit schädlichem Harz im Vergleich mit den bisher benutzten Sieben aus.
Beispiel 3 : Ein Unterlagsgewebe für das Entwässerungsfilztuch von Saugpressen ist aus einem Polyester-Monofilgarn in der Längsrichtung und aus einem Polyamidstapelfaserzwirn in der Querrichtung hergestellt. Das Unterlagsgewebe ist mit einer Imprägnierungsschicht versehen, die ein hydrophiles Acrylnitril-Acrylamidcopolymerisat darstellt. Diese Imprägnierungsschicht wurde durch Einwirkung einer heissen Natriumhydroxydlösung behandelt. Das Filztuch, versehen mit einem auf diese Weise gebildeten Unterlagsgewebe, zeichnet sich durch eine geringere Verschlämmung und eine hohe Lebensdauer im Vergleich mit Filztüchern von demselben Typ mit einem unbehandelten Unterlagsgewebe aus.
Beispiel 4 : Ein Unterlagsgewebe für Filztücher wie im Beispiel 3, dessen Imprägnierungsschicht durch Einwirkung von Glycerin behandelt ist. Das Filztuch mit diesem Unterlagsgewebe eignet sich besonders gut zur Verwendung im Pressen mit hohen Lineardrücken.
Beispiel 5 : Ein Einstich-Faservlies aus Polyamidfasern ist mit einer Imprägnierung aus einem hydrophilen Gel auf Basis des Poly- (2-hydroxyäthylmethacrylats) versehen.
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Beispiel 6 : Wie im Beispiel 5, jedoch zur Imprägnierung verwendet man ein hydrophiles Gel vom Typ des substituierten Polyacrylamids.
Beispiel 7 : Ein für die Pressanlage einer Papiermaschine bestimmtes und aus einem Polyamid- und Polyesterfasergemisch bestehendes mehrschichtiges Filztuch vom Kaskadentyp ist in der zur Papierbahn gerichteten Schicht mit einer Imprägnierung aus einem hydrophilen Gel auf Basis des teilweise hydrolysierten Polyacrylnitrils versehen.