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In der Fernsprech- bzw. Datentechnik kann Telephon- bzw. Datensystemen die Aufgabe zugewiesen werden, auf entsprechende Eingabeprozeduren von Anschlussbenutzern über verschiedene Anschlussendgeräte besondere Programmabläufe im zentralen Teil des Systems zu starten. Zur Aktivierung dieser Programmabläufe ist jedoch eine spezielle Zugriffsberechtigung Voraussetzung.
Diesem Zweck dient die Zuordnung eines"Identitätskodes"für jeden berechtigten Anschlussbenutzer : durch die Übertragung dieses Identitätskodes zur Zentrale können in dieser bestimmte Datenverarbeitungen ausgelöst werden.
Bekannte Einrichtungen, die der Identitätsfeststellung eines Systembenutzers dienen, haben meist die Form von Karten, welche einen Kode tragen, der von optischen, magnetischen oder mechanischen Lesegeräten erfasst und zur Auswertung einem Prozessor zugeführt wird. Ferner ist aus der DE-AS 2253275 ein Identifizierungsverfahren bekannt, bei dem eine an das System galvanisch anzuschliessende Kodekarte verwendet wird, die einen Festwertspeicher als Kodeträger und eine Elektronikschaltung enthält, mit deren Hilfe die Kodekarte mit einem zentralen Prozessor korrespondieren kann.
Die beschriebenen Kodeträger müssen in eine Öffnung eines Lesegerätes eingesteckt werden, damit sie mittels geeigneter Sensoren oder über Kontakte gelesen werden können. Deshalb sind mit solchen Kodeträgern arbeitende Systeme nicht nur durch Verschmutzung störanfällig, sondern sie können auch leicht mutwillig gestört werden.
Bei einem andern, aus der DD-PS Nr. 136446 bekannten Identifizierungsverfahren, das zum Identifizieren von eine Detektierzone passierenden Personen, Waren oder Tieren bestimmt ist, wird ein Kodeträger mit einer Elektronikschaltung verwendet, welche über eine in einem Schwingkreis befindliche Spule von einem induzierenden Senderfeld mit Betriebsspannung versorgt wird. Die Kodeübertragung erfolgt von einem in den Kodeträger eingebauten Festwertspeicher aus durch Modulation des induzierenden Feldes über die gleiche Spule oder über eine zweite Spule. Bei diesem Verfahren ist es erforderlich, dass entweder die Sende- bzw. Versorgungsenergie für den Kodeträger dauernd zur Verfügung steht oder durch zusätzliche Mittel im Bedarfsfall manuell oder automatisch eingeschaltet wird.
Eine Sende-Empfangseinrichtung, bei welcher dieses Identifizierungsverfahren angewendet werden soll, müsste daher entweder dauernd mit relativ hohem Ruhestrom versorgt werden, was bei Batteriespeisung einen erheblichen Aufwand bedeuten würde, oder es musste über einen galvanischen Kontakt oder einen geeigneten Sensor der Sender bei Bedarf eingeschaltet werden, woraus aber wieder eine erhöhte Störanfälligkeit und/oder, je nach verwendetem Sensor, auch wieder ein erheblicher Ruhestrom resultieren würde. Überdies würde die Sendereinschaltung einen zusätzlichen Aufwand oder eine zusätzliche Manipulation erfordern.
In Systemen der einleitend angegebenen Gattung, in denen einerseits der Ruhestrom niedrig gehalten werden soll und anderseits der Aufwand für eine auf den Bedarfsfall beschränkte Einschaltung des Senders vermieden werden soll, wie dies insbesondere bei Telephonsystemen mit Speisung aus der Teilnehmerschleife der Fall ist, wäre eine Identifizierung von Anschlussleitungen mit den letzterwähnten oder ähnlichen Kodeträgern, die kein Lesegerät mit einer Einstecköffnung erfordern, aus den geschilderten Gründen daher praktisch nicht möglich gewesen.
Die Erfindung befasst sich nun mit der Aufgabe, ein System der einleitend angegebenen Gattung so auszubilden, dass es eine Identifizierung von Anschlussbenutzern unter Verwendung von Kodeträgern ermöglicht, die kein Lesegerät mit einer Einstecköffnung erfordern, dabei aber frei von den geschilderten Nachteilen einer entweder dauernd oder durch einen zusätzlichen Aufwand bzw. eine zusätzliche Manipulation nur im Bedarfsfall herbeigeführten Betriebsstromversorgung eines Senders ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Kodeträger, wie an sich bekannt, einen Schwingkreis mit einer Koppelspule enthält, dass mittels dieser Koppelspule ein im Anschlussendgerät angeordneter, unvollständiger und daher normalerweise nicht schwingender Oszillator durch Annäherung des Kodeträgers zu einem schwingungsfähigen Oszillator ergänzbar ist, dass an den Schwingkreis des Kodeträgers in an sich bekannter Weise eine Kodiereinrichtung mit Stromversorgung aus der Schwingkreisenergie angeschlossen ist, dass die Kodiereinrichtung rückwirkend die Schwingungen des Oszillators, vorzugsweise in Form sequentieller Austastlücken, entsprechend dem Identitätskode moduliert, und dass ferner im Anschlussendgerät an den Oszillator
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ein Identitätskodesignal-Konverter angeschlossen ist,
mit dem die der Oszillatorschwingung aufmodulierten Identitätskodesignale in eine mit den Übertragungsbedingungen auf der Teilnehmeranschlussleitung bzw. im Datenkanal kompatible Signalform konvertierbar sind.
Erfindungsgemäss wird demnach die volle Betriebsfunktion des Systems Kodeträger-Empfänger dadurch erreicht, dass durch Annäherung des Kodeträgers an den im Ruhezustand inaktiven Oszillator dieser zu einem schwingungsfähigen Oszillator ergänzt wird, wobei die dadurch hervorgerufene Oszillatorschwingung in Form von sequentiellen Austastlücken entsprechend dem Identitätskode moduliert wird ; die so erhaltenen Identitätskodesignale werden im Anschlussendgerät mittels einer Konverterschaltung in eine mit den Übertragungsbedingungen der Teilnehmeranschlussleitung bzw. des Datenkanals kompatible Signalform gebracht und in der Zentrale ausgewertet. Bei Vorliegen eines positiven Auswertungsergebnisses bezüglich der Identität des Anschlussbenutzers ist es anschliessend möglich, beliebige Datenverarbeitungsfolgen zu starten.
Der mit der Erfindung erzielte technische Fortschritt besteht gegenüber Lochkarten bzw.
Magnetkarten-Lesesystemen und gegenüber optischen und mechanischen Schlüsselsystemen darin, dass die Betriebssicherheit gegen Nachbau und störende Verschmutzung erheblich gesteigert ist und dass keine wartungsintensiven Leseeinrichtungen benötigt werden. Anderseits gestattet die Erfindung gegenüber dem in der DD-PS Nr. 136446 beschriebenen Identifizierungssystem infolge der Verwendung eines Oszillatorempfängers mit sehr kleinem Ruhestrom erst den praktischen Einsatz in einem Anschlussendgerät mit Speisung aus der Leitung ohne zusätzliche Stromversorgung bzw. Einschaltvorrichtung. Aus diesem Grund ergibt sich bei inaktivem Verhalten des Identitätskodeempfängers auch keine Dämpfung der übrigen Schaltung des Teilnehmers bzw. Datenendgerätes.
Ausserdem ergibt sich bei einem erfindungsgemässen Telephonsystem durch eine Doppelausnutzung der für den Wahlvorgang zur Zentrale vorhandenen Wähleinrichtungen der Anschlussendgeräte ein wirtschaftlicher Vorteil.
An Hand der Zeichnungen wird nun die Erfindung genauer erläutert. Fig. 1 zeigt in Form eines Blockschaltbildes alle für das erfindungsgemässe System notwendigen Funktionseinheiten. In Fig. 2 sind die im aktiven Betrieb des Kodeträger-Empfängersystems auftretenden Signalabläufe ausschnittsweise dargestellt.
In Fig. 1 sind drei Blöcke zu erkennen, welche in der Reihenfolge des Signalflusses einen Geber --G--, einen Telephonapparat --TA-- und eine Telephonzentrale --TZ-- darstellen. Der Geber --G-- wirkt als Identitätskodeträger und ist in seinen wesentlichen Funktionsmerkmalen an sich bereits bekannt.
Im Telephonapparat --TA-- befindet sich zusätzlich zu den üblichen Elementen, wie der
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einer Mehrfrequenzverfahren-Wähleinrichtung-MFV-W-undteil --ST-- und eine nachfolgend beschriebene Schaltungseinheit, die zu einem Oszillator --0-- ergänzbar ist.
Im Kollektorkreis eines Transistors --T-- liegt ein Schwingkreis, gebildet aus einer Spule --LS-- und einer Kapazität --CS--, welcher über eine Rückkopplungswicklung --RK-- die Basis des Transistors gegenphasig ankoppelt. Eine Stromregeldiode --DI-- und ein Widerstand --R-bilden einen Spannungsteiler, der die Basisspannung in Ruhe knapp unter der Basis-Emitter- - Schwellenspannung hält. Dadurch wird ein äusserst geringer Kollektorruhestrom erreicht. Eine Koppelspule --KE-- im Emitterkreis wirkt als Gegenkopplung und verhindert ein ungewolltes Anschwingen der Schaltung.
Nähert man nun dieser Koppelspule --KE-- die Spule --LG-- eines Schwingkreises --LG-CG--, der die gleiche Resonanzfrequenz wie der Schwingkreis --LS-CS-- im Kollektorkreis des Transistors --T-- aufweist, so wird die Dämpfungswirkung der Koppelspule --KE-aufgehoben und der Oszillator --0-- schwingt mit seiner Resonanzfrequenz.
Die anzunähernde Schwingkreisspule --LG-- stellt mit einer Kapazität-CG-einen Resonanzkreis dar und befindet sich im Geber --G--. Die Versorgungsspannung für die Geberelektronik --EG-wird in bekannter Weise vom Schwingkreis --LG-CG-- abgenommen, durch Dioden-Dl und DZ- gleichgerichtet und in einem Kondensator --C-- gespeichert.
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Die Fig. 2a, 2b und 2c zeigen Impulsabläufe, die von den Punkten a, b bzw. c in Fig. 1 abgenommen werden können.
Vom Impulsgeber-IG-im Empfänger-E-kommen, wie in Fig. 2a dargestellt, Synchronimpulse S und kurze Taktimpulse Tl.... Tn. Mit diesen Impulsen wird der Oszillator --0-- modu- liert, so dass in der Oszillatorschwingung gemäss Fig. 2c Austastlücken entstehen, welche die Geberelektronik synchronisieren bzw. steuern. Mit den Taktimpulsen wird in der Geberelektronik z. B. ein Zähler getaktet, der in bekannter Weise, abhängig von seinem jeweiligen Stand, über eine programmierbare Kodeeinrichtung pulsförmige, beispielsweise in Fig. 2b dargestellte Kodesignale KO, K3, K4 liefert. Durch diese Kodeimpulse wird der Oszillator --0-- zusätzlich, wie in Fig. 2c dargestellt, moduliert.
Aus der derart modulierten Oszillatorschwingung werden im Demodulator --DM-die Kodeimpulse rückgewonnen und dem Steuerteil --ST-- zugeführt. Dort werden sie so aufbereitet, dass damit direkt die Mehrfrequenzverfahren-Wähleinrichtung --MFV-W-- des Telephonapparates angesteuert werden kann. Auf diese Art bilden die Stufen-DM, ST und MFV-W-- einen Kodesignalkonverter und die Kodeimpulse gelangen in Form von Tonfrequenzsignalen, wie sie sonst für den Wählvorgang benötigt werden, über die Teilnehmerleitung --TL-- in die Telephonzentrale --TZ--.
In der Zentrale gelangen die Kodeimpulse über eine Teilnehmerschaltung --TS-- und ein nur schematisch angedeutetes Koppelfeld --KF-- in einen Empfänger--MFV-E--für das Mehrfrequenzwählverfahren. Ein Prozessor --PR--, der für die Steuerung der Telephonzentrale sorgt, vergleicht
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ordnete Berechtigung frei. Der Kodespeicher-KS1.... KSn-- ist ein Teilbereich des Hauptspeichers --HS--.
Da sich die Wählinformationen von den Identitätskodesignalen in ihrer Art nicht unterscheiden und ausserdem beide den gleichen Übertragungsweg passieren, wird jedem zu übertragenden Kode vom Steuerteil --ST-- in Verbindung mit der MFV-Wähleinrichtung im Telephonapparat eine spezielle Kennung vorangestellt. Somit kann der Prozessor --P-- erkennen, ob es sich um einen Wählvorgang oder um eine Identitätskode-Übertragung handelt.
Das Eingeben der Identitätskodes in den Hauptspeicher-HS--erfolgt so, dass ein Operator einen zu erfassenden Telephonbenutzer telephonisch auffordert, seinen Geber --G-- der im Telephonapparat eingebauten Empfänger-Koppelspule-KE-- zu nähern. Nun wird durch geeignete Manipulation des Operators an einem an die Telephonzentrale --TZ-- angeschlossenen Terminal --TE-der im Geber programmierte Identitätskode in den Speicher-HS-übernommen. Zusätzlich werden noch der Name und die Art der Berechtigung des Benutzers in den Speicher eingetragen. Dadurch ist gewährleistet, dass ein beispielsweise nur ortsberechtigter Benutzer keine Ferngespräche führen kann, egal von welchem Apparat er telephoniert.
Nachdem bei diesem Verfahren der Benutzer und nicht nur der Teilnehmeranschluss identifiziert wird, kann auch eine individuelle Vergebührung vorgenommen werden, unabhängig davon, von welchem Apparat angerufen wird. Wie üblich, wird über einen Drucker --DR-- bzw. eine Magnetbandstation --MS--, die über ein Interface-IF-mit dem Prozessor --PR-- verbunden sind, die Dokumentation vorgenommen.
Eine eingebaute Uhr --U-- schafft unter anderem zusätzlich die Möglichkeit, eine ebenfalls über das Interface --IF-- angeschlossene EDV-Anlage an das gesamte Telephonsystem zur Zeiterfassung heranzuziehen, wie es sonst z. B. über Stempeluhren oder spezielle andere Zeiterfassungssysteme möglich ist.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel ist ein prozessorgesteuertes Telephonsystem. Selbstverständlich ist die erfindungsgemässe Art der Benutzer-Identitätsfeststellung auch in Datensystemen anwendbar.
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