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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Anzeigen von Netzbällen bei Ballspielen mit einem das Spielfeld unterteilenden, über ein Seil od. dgl. gespannten Netz und einem an das Seil od. dgl. angeschlossenen, als Schwingungsaufnehmer dienenden Beschleunigungsaufnehmer, der durch eine Übertragungsstrecke mit einer Anzeigevorrichtung verbunden ist.
Bei Ballspielen, wie Tennis, Tischtennis, Volleyball u. dgl. versteht man unter dem Ausdruck "Netzball"jene Ballschläge, bei denen der Ball zwar richtig im gegnerischen Spielfeld aufkommt, jedoch bei seinem Flug das das Spielfeld unterteilende Netz berührt. Da bei den gegebenen Spielregeln solche Netzbälle bei der Angabe nicht erlaubt sind, müssen solche Netzbälle überwacht werden.
Um dabei von subjektiven Entscheidungen unabhängig zu sein, ist es bekannt (US-PS Nr. 4, 081, 798), die Schwingungen des Spannseiles für das Netz mit Hilfe einer Induktionsspule an- zuzeigen. die fest mit dem Abspannpfosten für das Spannseil verbunden ist, während der Kern an das Spannseil angeschlossen wird. Der mit dem Spannseil mitschwingende Kern induziert in der Spule Spannungen, die in weiterer Folge zur Anzeige von Netzbällen Verwendung finden. Nachteilig bei diesem bekannten Schwingungsaufnehmer ist zunächst, dass die Induktionsspule ortsfest gelagert werden muss, weil zwischen dem in die Spule eingreifenden Kern und der Spule die anzuzeigenden Schwingungen auftreten müssen.
Ausserdem hängen die induzierten Spannungen von der in Richtung der Spulenachse gemessenen Relativgeschwindigkeit zwischen Kern und Spule ab, so dass Schwingungen quer zur Spulenachse gar nicht zur Anzeige kommen können.
Um diese Nachteile zu vermeiden ist es darüber hinaus bekannt (US-PS Nr. 3, 415, 517), einen an das Spannseil angeschlossenen, piezoelektrischen Beschleunigungsaufnehmer als Schwingungsaufnehmer vorzusehen. Da dieser Schwingungsaufnehmer die Schwingungen lediglich in einer Richtung aufnehmen kann, kann es vorkommen, dass keine Anzeige erfolgt, weil die erregten Schwingungen in der durch den Beschleunigungsaufnehmer bestimmten Richtung nur eine unter der Ansprechempfindlichkeit des Gerätes liegende Komponente aufweisen, während in einer andern Richtung eine viel grössere Komponente auftritt, die durch den Beschleunigungsaufnehmer nicht erfasst werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Anlage der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die durch einen Netzball erzeugten Seilschwingungen sicher erfasst und angezeigt werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Beschleunigungsaufnehmer als Zweikomponenten-Beschleunigungsaufnehmer, beispielsweise als Zweikanal-Kristalltonabnehmer mit seismischer Masse am Tonabnehmer, ausgebildet ist, wobei die beiden Komponenten vorzugsweise im rechten Winkel zueinander gemessen werden.
Durch diese Massnahme wird die Aufnahmefähigkeit der Anlage für Schwingungen in allen Richtungen gewährleistet und dadurch erst eine wirklich brauchbare Anlage erreicht. Die Schwingungen des das Netz spannenden Seiles verlaufen nämlich nicht nur in einer Ebene, sondern je nach Flugrichtung des auftreffenden Balles in ganz verschiedenen Richtungen mit unterschiedlicher Stärke, wobei zufolge des unvermeidlichen Seildurchhanges räumliche Schwingungen entstehen. Da die auftretenden Seilbeschleunigungen in zwei verschiedenen Richtungen gemessen werden, erhält man auch dann eine Anzeige, wenn die eine Messrichtung senkrecht zur auftretenden Beschleunigung steht. Um in einem solchen Fall die grösste Beschleunigungskomponente messen zu können, sollen die beiden Messrichtungen aufeinander senkrecht stehen.
Mit einem Zweikanal- - Kristalltonabnehmer mit einer seismischen Masse am Tonabnehmer lassen sich solche Messungen besonders einfach durchführen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein gespanntes Tennisnetz mit einer erfindungsgemässen Anlage zum Anzeigen von Netzbällen in Ansicht, Fig. 2 das Blockschaltbild einer solchen Anlage, Fig. 3 das Blockschaltbild des Sendeteiles einer abgeänderten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Anlage und Fig. 4 das Blockschaltbild des zugehörigen Empfangsteiles.
Am Seil-l-od. dgl. Spannmittel beispielsweise eines Tennisnetzes --2-- ist im Bereich eines der beiden Steher-3-eine Schwingungsaufnehmer-Baueinheit-4-angeklemmt, die mit einer Anzeigevorrichtung in Verbindung steht, so dass beim Auftreten bestimmter Schwingungen des
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Seiles --1-- eine Anzeige erhalten wird. Da die Seilschwingungen, wie sie von Netzbällen herrühren, eindeutig von den durch Windkräfte angeregten Seilschwingungen unterschieden werden können, kann auch ein Netzball objektiv festgestellt und angezeigt werden.
Obwohl der Schwingungsaufnehmer elektrodynamisch aufgebaut sein könnte, empfiehlt es sich, piezoelektrische Beschleunigungsaufnehmer zu verwenden, weil über die Beschleunigung das Auftreten von Netzbällen zweifelsfrei erfasst werden kann. Zu diesem Zweck können handelsübliche Zweikanal-Kristalltonabnehmer eingesetzt werden, deren Tonabnehmernadel eine seismische Masse entsprechender Grösse trägt. Die Beschleunigung des fest mit dem Seil --1-- über ein Gehäuse verbundenen Tonabnehmers gegenüber der seismischen Masse bedingt im Piezoelement elektrische Signale, die der Beschleunigung proportional sind.
Da über den Zweikanal-Kristalltonabnehmer Beschleunigungen in zwei aufeinander senkrechten Richtungen wahrgenommen werden, ist ein solcher Schwingungsaufnehmer von der Richtung der tatsächlichen Seilschwingungen unabhängig, vor allem bei einer Anzeige des Summensignals.
Gemäss Fig. 2 wird nun das von den Seilschwingungen abhängige Ausgangssignal des Beschleunigungsaufnehmers (Schwingungsaufnehmers) --5-- über einen Verstärker --6--, der die Empfindlichkeit der Schwingungsanzeige bestimmt, an ein Hochpassfilter --7-- weitergeleitet, das nicht von einem Netzball herrührende, niederfrequente Schwingungsanteile unterdrückt. An dieses Hochpassfilter ist eine monostabile Kippstufe --8-- angeschlossen, deren Ausgang über eine Obertragungs- strecke --9--, im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ein Kabel, mit einer Anzeigevorrichtung --10-verbunden ist.
Diese Anzeigevorrichtung --10-- weist eine optische und akustische Anzeige auf, nämlich eine Leuchtdiode --11-- und einen von einem Niederfrequenzoszillator --12-- gespeisten Lautsprecher --13--. Mit der Schaltertaste --14-- kann die Anzeigeart gewählt werden. Wird nun über die Seilschwingungen durch den Schwingungsaufnehmer --5-- ein Netzball festgestellt, so erreicht das Ausgangssignal des Schwingungsaufnehmers --5-- nach einer entsprechenden Verstärkung den Ansprechwert der monostabilen Kippstufe --8--, die dadurch angestossen wird und in die instabile Lage kippt. Durch das dabei auftretende Ausgangssignal der Kippstufe --8-- wird die Anzeigevorrichtung --10-- eingeschaltet.
Mit dem Zurückkippen der Kippstufe --8-- in die stabile Lage wird die Anzeige nach einer vorgegebenen Zeit wieder abgeschaltet, so dass die Anlage zur Anzeige eines neuen Netzballes bereit ist.
Gemäss den Fig. 3 und 4 wird die Obertragungsstrecke durch einen Sender --15-- und einen Empfänger --16-- gebildet, um von der Verlegung eines Übertragungskabels unabhängig zu sein.
Die Beschleunigungsaufnehmer-Baueinheit --4-- und die Anzeigevorrichtung --10-- sind sonst gleich aufgebaut. Die Sendeantenne -17-- wird dabei vorzugsweise durch das Seil --1-- selbst gebildet, das ja üblicherweise als Stahlseil ausgebildet ist. Die Empfangsantenne --18-- kann üblich ausgeführt sein, weil die Anzeigevorrichtung im allgemeinen vom Spielfeld getrennt angeordnet sein wird.
Ergänzend sei noch vermerkt, dass die Energieversorgung der Beschleunigungsaufnehmer-Baueinheit --4-- und der Anzeigevorrichtung --10-- vorteilhaft über Akkumulatoren erfolgt. Ausserdem kann der Sender --15-- eine Kodiereinrichtung aufweisen, um sonst vom Empfänger aufgenommene Störsignale zu vermeiden.