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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer N-alkylierter Muramylpeptide der Formel
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worin X eine Carbonylgruppe, R, Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Benzyl.
R2 gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder Aryl. R4 und Ru Wasserstoff. Ru Wasserstoff oder Alkyl, mindestens einer der Reste R7'R. und Rl3 Niederalkyl und die andern Wasserstoff, R, Wasserstoff oder Niederalkyl und die Reste R., Ru und R unabhängig voneinander einen gegebenenfalls veresterten oder amidierten Carboxyrest und Ru auch Wasserstoff bedeuten.
Die Konfiguration von Verbindungen, in denen R, R, und/oder RIO von Wasserstoff verschieden sind, ist in Formel (I) mit (D) bzw. (L) an den betreffenden Asymmetriezentren angegeben.
Die Bezeichnung"Muramylpeptid"steht streng genommen nur für von der Muraminsäure abgeleitete Verbindungen, in denen Ru Methyl bedeutet. Jedoch werden. falls im Zusammenhang nicht
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in denen R, für Wasserstoff oder einen von Methyl verschiedenen Alkylrest steht, und die streng genommen als Normuramyl- bzw. Homomuramylpeptidderivate bezeichnet werden müssten.
Alkyl ist geradkettiges oder verzweigtes, in beliebiger Stellung gebundenes Alkyl mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen. in erster Linie jedoch Niederalkyl.
Als Substituenten der gegebenenfalls substituierten Alkylgruppe kommen in erster Linie freie oder funktionell abgewandelte Hydroxy- oder Mercaptogruppen, wie verätherte oder veresterte Hydroxy- oder Mercaptogruppen, z. B. Niederalkoxy oder Niederalkylmercaptogruppen, oder Halogenatome oder freie oder funktionell abgewandelte Carboxyl-, wie Niederalkoxycarbonyl-oder Carbamoylgruppen in Frage.
Dabei kann der substituierte Alkylrest, wie Niederalkylrest, einen, zwei oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten. insbesondere freie Hydroxygruppen oder Halogenatome tragen.
Arylreste sind insbesondere monocyclische, sowie bicyclische Arylreste, in erster Linie Phenyl, aber auch Naphthyl. Sie können gegebenenfalls, z. B. durch Niederalkylgruppen. freies, veräthertes oder verestertes Hydroxy, z. B. Niederalkoxy oder Niederalkylendioxy oder Halogenatome. und/oder Trifluormethylgruppen, mono-, di- oder polysubstituiert sein.
Gegebenenfalls substituierte Benzylreste sind insbesondere solche Benzylreste, die im aromatischen Kern gegebenenfalls. z. B. durch Niederalkyl. freie, verätherte oder veresterte Hydroxyoder Mercaptogruppen, z. B. Niederalkoxy-oder Niederalkylendioxy-, sowie Niederalkylmercaptooder Trifluormethylgruppen und/oder Halogenatome, mono-, di- oder polysubstituiert sind.
Eine gegebenenfalls veresterte oder amidierte Carboxylgruppe ist in erster Linie die Carboxylgruppe selbst, oder eine mit einem Niederalkanol veresterte Carboxylgruppe oder auch die Carbamoylgruppe, die am Stickstoffatom unsubstituiert ist oder mit Alkyl, insbesondere Niederalkyl, Aryl, in erster Linie Phenyl. oder Aralkyl. wie Benzyl. mono- oder disubstituiert ist. Die Carbamoylgruppe kann aber auch einen Alkylen-. wie den Tetra- oder Pentamethylenrest tragen.
Eine Carbamoylgruppe R,, kann am Stickstoff auch durch die Carbamoylmethylgruppe substituiert sein.
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Verestertes oder veräthertes Hydroxy ist insbesondere Niederalkoxy oder Niederacyloxy, wie Niederalkanoyloxy.
Verestertes oder veräthertes Mercapto ist insbesondere Niederalkylmercapto- oder Niederacyl-, wie Niederalkanoylmercapto.
Acyliertes Amino ist insbesondere Niederalkanoylamino oder Carbamoylamino.
Die im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung und den Patentansprüchen mit "Nieder" bezeichneten Reste und Verbindungen enthalten vorzugsweise bis und mit 7 und in erster Linie bis und mit 4 Kohlenstoffatome.
Vorstehend, wie nachfolgend können die Allgemeinbegriffe folgende Bedeutung haben : Niederalkyl ist z. B. n-Propyl, n-Butyl, Isobutyl, sek. Butyl oder tert. Butyl, ferner n-Pentyl, n-Hexyl, Isohexyl oder n-Heptyl und in erster Linie Methyl oder Äthyl. In Aryl-, Cycloalkyl- oder Heterocyclylniederalkyl ist der Niederalkylrest insbesondere Methyl oder Äthyl, wobei der Aryl-, Cycloalkyl- oder Heterocyclylrest die obengenannte Bedeutung besitzt.
Niederalkoxy ist z. B. n-Propoxy, n-Butoxy, Isobutoxy, sek. Butoxy oder tert. Butoxy und in erster Linie Methoxy oder Äthoxy.
Niederalkylmercapto ist z. B. n-Propyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sek. Butyl- oder tert. Butylmercapto und in erster Linie Methylmercapto oder Äthylmercapto.
Niederalkylendioxy ist insbesondere Methylendioxy, Äthylen-oder Propylendioxy.
Halogen steht für Fluor oder Brom, vorzugsweise jedoch für Chlor.
Niederalkanoyl ist insbesondere Propionyl oder Butyryl, in erster Linie jedoch Acetyl.
Die neuen Verbindungen der Erfindung können in Form von Gemischen von Isomeren oder von reinen Isomeren vorliegen.
Besonders hervorzuheben sind Verbindungen der Formel (I), worin R,, R und R6 Wasserstoff, X Carbonyl, R2 gegebenenfalls durch Hydroxy oder Methoxy substituiertes Niederalkyl oder gegebenenfalls durch Hydroxy, Methoxy, Methyl, Äthyl oder Halogen substituiertes Phenyl. R, und Rg Wasserstoff oder Methyl, R7 und Ru Niederalkyl oder Wasserstoff, mit der Massgabe, dass mindestens einer der Reste Ry, R., und RI3 für Niederalkyl steht, R, Methyl oder Äthyl, RIO'Ru und R 12 Carboxy, Niederalkoxycarbonyl oder Carbamoyl und Rl, auch Wasserstoff bedeuten.
Von diesen Verbindungen seien als bevorzugt diejenigen genannt, worin R7 für Niederalkyl, insbesondere Methyl, und RI3 für Wasserstoff stehen.
Die in allererster Linie bevorzugten Verbindungen sind die in den Beispielen genannten und deren Homologe.
Das erfindungsgemässe Analogieverfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) und der Salze von solchen Verbindungen mit salzbildenden Gruppen ist dadurch gekennzeichnet, dass man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der Formel
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diteR t, R bzw. R6 oder für eine leicht abspaltbare Schutzgruppe stehen, oder ein Derivat davon mit einer Verbindung der Formel
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wenn erwünscht, freie Hydroxylgruppen durch leicht abspaltbare Schutzgruppen geschützt sind, kondensiert und gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppen abspaltet.
Die Kondensation erfolgt dabei z. B. in der Weise, dass man die Verbindung (II) in Form der aktivierten Carbonsäure mit der Aminoverbindung (II) umsetzt oder dass man die Säure (II) mit der Verbindung (III), deren Aminogruppe in aktivierter Form vorliegt, umsetzt. Die aktivierte Carboxylgruppe kann beispielsweise ein Säureanhydrid, vorzugsweise ein gemischtes Säureanhydrid wie ein Säureazid, ein Säureamid, wie ein Imidazolid, Isoxazolid oder ein aktivierter Ester sein. Als aktivierte Ester seien insbesondere genannt : Cyanmethylester, Carboxymethyl-
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p-Nitrophenylester, 2, 4, 5-Trichlorphenylester, Pentachlorphenylester,N-Äthyl-5-phenyl-isoxazolium-3'-sulfonat gewonnen werden.
Aktivierte Ester können auch gegebenenfalls mit einem Carbodiimid unter Zusatz von N-Hydroxysuccinimid oder einem unsubstituierten oder z. B. durch Halogen, Methyl oder Methoxy substituierten 1-Hydroxy-benzotriazol oder 3-Hydroxy- -4-oxo-3,4-dihydro-benzo[d]1,2,3-triazin erhalten werden. Die Aminogruppe ist beispielsweise durch Reaktion mit einem Phosphit aktiviert.
Unter den Methoden der Reaktion mit aktivierten Ester sind insbesondere diejenigen mit N-Äthyl-5-phenyl-isoxazolium-3'-sulfonat (Woodward Reagens K) oder 2-Äthoxy-1,2-dihydro-1-carbo- äthoxy-chinolin oder Carbodiimid zu erwähnen. Leicht abspaltbare Schutzgruppen sind solche, die aus der Peptid- bzw. Zuckerchemie bekannt sind. Für Carboxygruppen sollen insbesondere tert. Butyl, Benzyl oder Benzhydryl und für Hydroxygruppen insbesondere Acylreste, z. B. Niederalkanoylreste wie Acetyl, Aroylreste, wie Benzoyl, und vor allem von der Kohlensäure sich ableitende Reste, wie Benzyloxycarbonyl oder Niederalkoxycarbonyl oder Alkyl, insbesondere tert.
Butyl, gegebenenfalls durch Nitro, Niederalkoxy oder Halogen substituiertes Benzyl oder Tetrahydropyranyl oder gegebenenfalls substituierte Alkylidenreste, die die Sauerstoffatome in 4-und 6-Stellung des Glucoseteils verbinden, genannt werden.
Solche Alkylidenreste sind insbesondere ein Niederalkyliden-, in erster Linie der Äthyliden-, Isopropyliden- oder Propylidenrest, oder auch ein gegebenenfalls substituierter, vorzugsweise in p-Stellung substituierter Benzylidenrest.
Diese Schutzgruppen können in an sich bekannter Weise abgespalten werden. So kann man sie hydrogenolytisch z. B. mit Wasserstoff in Gegenwart eines Edelmetall-, wie Palladium- oder Platinkatalysators oder durch saure Hydrolyse entfernen.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen des obengenannten Verfahrens sind dadurch gekennzeichnet, dass man a) eine Verbindung der Formel (II), worin R13 für Wasserstoff steht, mit einer Verbindung der Formel (III), worin R7 für Methyl und R. für Wasserstoff stehen, umsetzt, b) eine Verbindung der Formel (II), worin R, R .
und R'e Wasserstoff oder eine leicht abspaltbare Schutzgruppe, R z Niederalkyl und R 3 Wasserstoff oder Methyl bedeuten, mit einer Verbindung der Formel (III), worin Rg Methyl oder Äthyl, Rs Wasserstoff, Ro Carbamoyl, gi, Wasserstoff und R gegebenenfalls durch eine leicht abspaltbare Schutzgruppe geschütztes Carboxy bedeuten, mit der Massgabe, dass in den Verbindungen der Formeln (II) oder (III) mindestens einer der Reste R7 und R13 von Wasserstoff verschieden ist, kondensiert und gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppen abspaltet oder c) eine Verbindung der Formel (II), worin R,
R und R Wasserstoff oder eine leicht abspaltbare Schutzgruppe, R Methyl, R, Wasserstoff oder Methyl und R13 Wasserstoff bedeuten, mit einer Verbindung der Formel (III), worin R7 Methyl oder Äthyl, R Wasserstoff. Methyl oder Äthyl, R. Wasserstoff, RIO Carbamoyl und R gegebenenfalls durch eine leicht abspaltbare Schutzgruppe geschütztes Carboxy bedeuten, kondensiert und gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppen abspaltet, wobei man bei diesen Verfahren bevorzugterweise von einer Verbindung der Formel (II) ausgeht, worin R. Methyl bedeutet.
Die verwendeten Ausgangsstoffe sind bekannt oder lassen sich in an sich bekannter Weise herstellen.
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ebenso effektiv wie die i. p. Applikation, d. h. die beobachtete immunpotenzierende Wirkung ist systemisch und hängt nicht davon ab, dass das Stimulans über die gleiche Route wie das Antigen, bzw. mit dem Antigen gemischt verabreicht werden muss, wie dies bei klassischen Adjuvanten der Fall ist.
Durch die geschilderten Versuche wird gezeigt, dass Verbindungen der beschriebenen Art auch die humorale Immunität spezifisch zu steigern vermögen, dass sie die immunologische Reizbeantwortung verbessern, und dass ihre immunpotenzierenden Effekte auf einer systemischen Aktivierung des Immunapparates beruhen.
3. Potenzierung der humoralen Immunität in vitro : T-Zell-substituierender Effekt bei der Anti- körperantwort von Mäusemilzzellen gegen Schaferythrocyten (SE).
Für die Induktion einer Antikörperantwort werden in vielen Fällen aus dem Thymus stammende Lymphocyten (T-Zellen) benötigt. Diese Zellen kooperieren mit den Vorläufern antikörperbildender Lymphocyten (B-Zellen) und helfen ihnen, auf Stimulierung mit sogenannten T-abhängigen Antigenen mit Proliferation, Differenzierung und Antikörpersynthese zu reagieren. Milzzellensuspensionen kongenital athymischer nu/nu Mäuse enthalten keine funktionellen T-Zellen und vermögen z. B. in vitro in Gegenwart von SE keine anti-SE-Antikörper zu bilden. Die Verbindungen der Erfindung sind überraschenderweise in der Lage, T-Zellen in solchen Kulturen funktionell zu ersetzen und eine Antikörperantwort gegen SE zu ermöglichen.
Zusatz dieser Stoffe zu nu/nu Milzzellenkulturen in Gegenwart von SE führt innert 4 Tagen zu einem erheblichen Anstieg der Zahl antikörperbildender Zellen. Die Befunde zeigen, dass die genannten Verbindungen die humorale Antikörperbildung in vitro zu steigern und einen Defekt des T-Zell-Systems zu kompensieren vermögen.
4. Selektive Mitogenität für B-Zellen : Proliferationsfördernder Effekt in B-Lymphocyten-Kulturen.
Suspensionen hoch angereicherter B-Lymphocyten (Lymphknotenzellen kongenital athymischer nu/nu Mäuse), sowie weitgehend reiner unreifer und reifer T-Lymphocyten (Thymuszellen bzw. cortisonresistente, d. h. 48 h nach einer Cortisoninjektion persistierende Thymuszellen von Balb/c-Mäusen) werden in Gegenwart der Prüfsubstanzen während 3 Tagen inkubiert. Die Inkor-
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Mass für die Proliferationsaktivität.
Die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen sind für B-Lymphocyten (d. h. für die Vorläufer der antikörperbildenden Zellen), nicht aber für T-Lymphocyten mitogen. Sie sind somit in der Lage, die Proliferation von Lymphocyten anzuregen, die an der humoralen Immunantwort be- teiligt sind.
5. Verträglichkeit :
Gegenüber den zum Stand der Technik gehörenden Muramylpeptiden der Formel (I), worin R,, R und R Wasserstoff bedeuten, zeichnen sich die erfindungsgemässen Verbindungen der Formel (1), insbesondere diejenigen, worin der Rest R, für Niederalkyl und R3 Methyl bedeuten, durch eine stark herabgesetzte. bzw. durch eine bei Dosierungen, die für die praktische Anwendung in Frage kommen, nicht feststellbare oder tolerierbare pyrogene Wirkung aus, während die immunomodulatorischen Eigenschaften etwa gleich bleiben oder nur in untergeordnetem Masse ge- ändert. meist erhöht, sind.
Dieser Befund ist von grosser praktischer Bedeutung, da die pyrogene Wirkung der vor der Erfindung bekannten hydrophilen Muramylpeptide an Sauge- mit Ausnahme von und im Gegensatz zu Nagetieren erheblich und ihre therapeutische Breite daher zu gering ist, um eine sichere Anwendbarkeit ohne ständige ärztliche Kontrolle gewährleisten zu können.
Insbesondere könnte die pyrogene Nebenwirkung bei ungünstigen Umständen zu einem thermischen Schock führen, weshalb bestimmte Verabreichungsformen, wie die intravenöse Gabe, ausser Betracht bleiben müssen. Die erfindungsgemäss hergestellten Muramylpeptide sind auch bei Appli-
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bis 59, gegebenen Vorschrift an Kaninchen durchgeführt. Hienach ist z. B. selbst bei Applikation einer hohen Dosis, wie 10 mg/kg, von N-Acetylmuramyl-L- (N-methyl)-a-aminobutyryl-D-isoglutamin kein pyrogener Effekt feststellbar.
Im Lichte des Standes der Technik ist die hohe Adjuvansaktivität der neuen Verbindungen im Vergleich zu ihrer stark herabgesetzten pyrogenen Wirkung überraschend, da nach den
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bisherigen Untersuchungen eine hohe Adjuvansaktivität stets auch mit einer hohen Pyrogenität ge- koppelt war und umgekehrt (vgl. Sh. Kotani et al., Biken Journal 19,9 bis 13 (1976)).
Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen haben die Fähigkeit, einerseits bei Mischung mit einem Antigen dessen Immunogenität zu erhöhen, anderseits bei systemischer Applikation die immunologische Reaktivität des behandelten Organismus zu steigern. Dabei sind die genannten Stoffe in der Lage, sowohl die zelluläre wie die humorale Immunität zu fördern und die für die Antikörperbildung verantwortlichen Lymphocyten zu aktivieren.
Die neuen Verbindungen können somit als Adjuvantien in Mischung mit Impfstoffen dazu benutzt werden, den Impferfolg zu verbessern und den durch humorale Antikörper und/oder zelluläre Immunität vermittelten Infektionsschutz gegenüber bakteriellen, viralen oder parasitären Erregern zu, verbessern.
Schliesslich eignen sich die beschriebenen Verbindungen in Mischung mit verschiedensten Antigenen als Adjuvantien bei der experimentellen und industriellen Herstellung und Antiseren für Therapie und Diagnostik und bei der Induktion von immunologisch aktivierten Lymphocytenpopulationen für Zelltransferverfahren. Darüber hinaus können die neuen Verbindungen auch ohne gleichzeitige Antigenzufuhr dazu benutzt werden, bereits unterschwellig ablaufende Immunreaktionen bei Mensch und Tier zu fördern. Die Verbindungen eignen sich demnach besonders für die Stimulation der körpereigenen Abwehr, z.
B. bei chronischen und akuten Infektionen oder bei selektiven (antigenspezifischen) immunologischen Defekten, sowie bei angeborenen, aber auch bei erworbenen allgemeinen (d. h. nicht antigenspezifischen) immunologischen Defektzuständen, wie sie im Alter, im Verlauf schwerer Primärerkrankungen und vor allem nach Therapie mit ionisierenden Strahlen oder mit immunosupressiv wirkenden Hormonen auftreten. Die genannten Stoffe können somit vorzugsweise auch in Kombination mit antiinfektiösen Antibiotika, Chemotherapeutika oder andern Heilmitteln verabreicht werden, um immunologischen Schädigungen entgegenzuwirken. Schliesslich sind die beschriebenen Stoffe auch zur allgemeinen Prophylaxe von Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier geeignet.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Verbindungen können zur Herstellung pharmazeutischer Präparate verwendet werden, welche Verbindungen der Formel (I) enthalten. Bei diesen pharmazeutischen Präparaten handelt es sich um solche zur enteralen, wie oralen oder rektalen, sowie parenteralen Verabreichung an Warmblüter, welche den pharmakologischen Wirkstoff allein oder zusammen mit einem pharmazeutisch anwendbaren Trägermaterial enthalten. Die Dosierung des Wirkstoffes hängt von der Warmblüter-Spezies, dem Alter, dem individuellen Zustand, der Applikationsweise und der Art der zu behandelnden Krankheit bzw. der Art des gewünschten Effektes ab.
Demgemäss liegen die an Warmblüter von 70 kg Körpergewicht täglich zu verabreichenden Dosen bei parenteraler Applikation zwischen 0, 5 und 100, vorzugsweise zwischen 1 und 50, z. B. bei 5 mg. und bei oraler Applikation zwischen 1 und 1500, vorzugsweise zwischen 5 und 750, z. B. bei 50 mg.
Die Applikation eines entsprechenden Bruchteils der obengenannten Menge erfolgt ein- oder mehrmals, vorzugsweise ein-bis dreimal, täglich.
Die nachstehenden Beispiele illustrieren die Erfindung, ohne sie in irgendeiner Form einzuschränken. Die Rf-Werte wurden auf Kieselgeldünnschichtplatten der Firma Merck ermittelt. Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 : 7, 12 g (20 mMol) Benzyl-2-acetylamino-3-0-carboxymethyl-2-desoxy-4, 6-0-isopropy- liden-a-D-glucopyranosid-Na-Salz werden in 60 ml Dimethylformamid suspendiert. Nach Zugabe von 6, 46 g (20 mMol) L- (N-Methyl)-alanyl-D-isoglutamin-Y-tert. butylester-hydrochlorid wird die Mischung mit 5, 91 g (24 mMol) EEDQ (2-Äthoxy-N-äthoxycarbonyl-1, 2-dihydro-chinolin) versetzt und während 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Suspension wird bei 30 im Vakuum eingedampft, der Rückstand in 100 ml Essigsäureäthylester aufgenommen und in der Kälte nacheinander mit 2n Kaliumhydrogencarbonatlösung und 2n Citronensäurelösung extrahiert, schliesslich mit Wasser neutral gewaschen und nach Trocknen über Natriumsulfat eingedampft.
Die noch vorhandenen Nebenprodukte werden durch Chromatographie an Kieselgel (Toluol/Aceton = 7/3) entfernt. Das eingedampfte Eluat ergibt 7, 7 g (57%) Benzyl-2-acetylamino-4, 6-0-isopropyliden-3-0- {[L-l- (D-l-carbamoyl-
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ser = 42/21/21/6/10),
Rf = 0, 56 (n-Butanol/Essigsäure/Wasser = 75/7, 5/21),
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<tb>
<tb>
= <SEP> 0, <SEP> 30 <SEP> (Chloroform/Isopropanol/EssigsäureC <SEP> 331tON4011 <SEP> ber. <SEP> c <SEP> 58, <SEP> 39 <SEP> H <SEP> 7, <SEP> 42 <SEP> N <SEP> 8, <SEP> 25 <SEP>
<tb> (678. <SEP> 80) <SEP> gef. <SEP> C <SEP> 58, <SEP> 01 <SEP> H <SEP> 7, <SEP> 50 <SEP> N <SEP> 8, <SEP> 20 <SEP>
<tb>
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ter 95%iger Trifluoressigsäure gelöst, 15 min bei 00 gerührt und dann mit 1, 1 l Äther/Petrol- äther = 9/1 versetzt. Die ölige Ausfällung wird mehrmals mit frischem Gemisch verrieben', bis sich ein fester Niederschlag bildet. Letzterer wird zur Entfernung von Trifluoressigsäure in 30 ml Wasser gelöst und über 20 ml schwach basischem Ionenaustauscher (Dowex-3) in der Acetat-Form filtriert. Die Säule wird mit Wasser nachgewaschen und die vereinigten Eluate lyophilisiert.
Man erhält 4, 95 g (85%) Benzyl-2-acetylamino-3-O-{[L-1-(D-1-carbamoyl-3-carboxypropyl)-carbamoyl-äthyl]-
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-N-methyl-carbamoylmethylt-2-desoxy-ct-D-glucopyranosid, [a]gelöst, mit 4, 6 g Palladium-Kohle (10%ig) versetzt und während 2 Tagen erschöpfend mit Wasserstoff behandelt. Der Katalysator wird abfiltriert und das Filtrat bei Raumtemperatur eingedampft. Der Rückstand wird in 50 ml Wasser gelöst, mehrmals mit n-Butanol extrahiert und die wässerige Phase nach Verdampfen des Butanols lyophilisiert.
Man erhält 3, 2 g (81, 4%) 2-Acetylamino-3-O- {[L-1-(D-1-carbamoyl-3-carboxy-propyl)-carbamoyl-äthyl]-N-methyl-carbamoylemthyl}-2-
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Essigsäure/Wasser = 42/21/21/6/10,
Rf = 0, 10 (n-Butanol/Essigsäure/Wasser = 75/7, 5/21),
Rf = 0, 45 (Acetonitril/Wasser = 3/1).
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<tb>
<tb> C19H32N4O111,2H2O <SEP> ber, <SEP> C <SEP> 44, <SEP> 36 <SEP> H <SEP> 6, <SEP> 78 <SEP> N <SEP> 10, <SEP> 89 <SEP>
<tb> (514, <SEP> 46) <SEP> gef. <SEP> C <SEP> 44, <SEP> 32 <SEP> H <SEP> 6, <SEP> 75 <SEP> N <SEP> 10, <SEP> 79 <SEP>
<tb>
Die als Ausgangsstoffe dienenden Kupplungskomponenten (Muraminsäurederivat und Dipeptid) erhält man wie folgt :
Eine Lösung von 8, 0 g Benzyl-2-acetylamino-2-desoxy-4,6-O-isopropyliden-α
-D-glucopyranosid in 80 ml Acetonitril wird mit 1. 2 g Natriumhydrid pract. (Fluka) versetzt und während 2 h bei 40. gerührt. Anschliessend kühlt man das Reaktionsgemisch auf -5 bis -10. und versetzt es mit 5, 2 g Bromessigsäuremethylester. Man rührt noch 30 min bei-5 , gibt 10 ml Methanol zu und neutralisiert nach weiteren 10 min mit Essigsäure. Das Reaktionsgemisch wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand zwischen dest. Wasser und Äther verteilt. Die Ätherlösung wird mit dest. Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft. Der so
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3-0-methoxycarbonyl-2-desoxy-4, 6 -0 -isopropyliden-a-D-glucopyranosid, [a]Smp. 122 bis 123 .
Eine Lösung von 4, 2 g Benzyl-2-acetylamino-3-0-methoxycarbonylmethyl-2-desoxy-4, 6-0-iso- propyliden-a-D-glucopyranosid in 20 ml Methanol wird mit 15 ml 1n Natronlauge versetzt und 1 h bei Raumtemperatur stehengelassen. Nun werden unter Rühren tropfenweise 5 ml In Salzsäure zugegeben und die Lösung zur Trockne eingedampft. Das erhaltene Pulver wird im Hochvakuum scharf getrocknet und stellt 10 mMol von Benzyl-2-acetylamino-3-0-carboxymethyl-2-desoxy-4, 6-0- - isopropyliden-a-D-glucopyranosid-natriumsalz dar.
18, 5 g (43.9 mMol) N-Carbobenzoxy-N-methyl-L-alanyl-D-isoglutamin-γ-tert.butylester werden in 150 ml Methanol gelöst, mit 4 g Palladium-Kohle (10%ig) versetzt und in Gegenwart von 0, 65n methanolischer Salzsäure bei PH 4, 5 hydriert (PH-Stat). Der Katalysator wird abfiltriert,
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das Filtrat im Vakuum eingedampft und der Rückstand aus 25 ml Dimethoxyäthan und 100 ml Äther kristallisiert.
Man erhält 11, 6 g (82%) L- (N-Methyl)-alanyl-D-isoglutamin-Y-tert. butylesterhydro-
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<tb>
<tb> 210 <SEP> bis <SEP> 212 . <SEP> ja] <SEP> C13H26CIN3O4 <SEP> ber. <SEP> C <SEP> 48,22 <SEP> H <SEP> 8. <SEP> 10 <SEP> Cl <SEP> 10,95 <SEP> N <SEP> 12,98
<tb> (323, <SEP> 82) <SEP> gef. <SEP> C <SEP> 48, <SEP> 20 <SEP> H <SEP> 8, <SEP> 10 <SEP> Cl <SEP> 10, <SEP> 70 <SEP> N <SEP> 12, <SEP> 90 <SEP>
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den in 110 ml Dimethoxyäthan gelöst und während 20 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionslösung wird eingedampft, der Rückstand in 250 ml Essigsäureäthylester aufgenommen und in der Kälte mit 2n Kaliumhydrogencarbonatlösung und 2n Citronensäurelösung extrahiert. Die Essigesterphase wird mit Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft.
Nach dem Umkristallisieren des festen Rückstands aus Dimethoxyäthan/Petroläther erhält man
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<tb> 18, <SEP> 4CnH3iN306 <SEP> ber. <SEP> C <SEP> 60, <SEP> 12 <SEP> H <SEP> 6, <SEP> 96 <SEP> N <SEP> 10, <SEP> 01 <SEP>
<tb> (421, <SEP> 49) <SEP> gef. <SEP> C <SEP> 60, <SEP> 10 <SEP> H <SEP> 6, <SEP> 90 <SEP> N <SEP> 9, <SEP> 95 <SEP>
<tb>
Beispiel 2 : In analoger Weise erhält man
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(D-1-carbamoyl-3-carboxy-propyl) -c arbamoylmeth y I] -N-methyl-carbamoyl-Rf = 0, 31 (Acetonitril/Wasser = 3/1).
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