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Die Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag für Möbelteile u. dgl., insbesondere zweier senkrecht aufeinanderstossender plattenförmiger Bauteile zerlegbarer Möbel, mit einem in einem Bau- teil eingelassenen Aufnahmeteil, beispielsweise einem Topfgehäuse, und mit einem in einem zweiten
Bauteil verankerbaren Verbindungsträger, welcher zum Verspannen der Bauteile mit einer im Auf- nahmeteil befindlichen Schraubenmutter, die als getriebenes Ritzel eines Winkelgetriebes ausgeführt ist, formschlüssig zusammenwirkt, wobei das treibende Ritzel des Winkelgetriebes zur Aufnahme eines Werkzeuges zur Erteilung einer Drehbewegung ausgebildet ist.
Derartige Möbelteilverbinder finden vorzugsweise zur lösbaren Verbindung von Möbelaussen- wänden oder Zwischenwänden mit Boden-und Deckplatten Verwendung und unterscheiden sich von herkömmlichen Einteilverbindern wie Holzschrauben dadurch, dass Gegenstücke vorhanden sind, welche z. B. in das Gewinde eines Gewindeträgers bzw. Verbindungsbolzens formschlüssig eingreifen. Man spricht auch von Mehrteilverbindern für formschlüssige Möbelverbindungen.
Um die Möbelteile formschlüssig verbinden zu können, müssen die Verbinder so ausgestattet sein, dass die Auszugswege durchlaufen werden können. Diese Voraussetzungen müssen auch Mehrteil- verbinder erfüllen. Diverse Ausführungsarten sind dazu geeignet wie Gewindeträger, Exzenter,
Schnecken oder Klemmfederkeile. Alle diese Typen müssen sich nicht störend in den Möbelwandungen anordnen lassen. Einen derartigen Beschlag zeigt die AT-PS Nr. 306289 wie ein Gewindeträger mit einer Exzenterspannvorrichtung formschlüssig zusammenwirkt, indem der Gewindeträger auf einer
Seite mit einem Kopf versehen ist, hinter den die exzentrisch ausgebildete Wandung des topf artigen
Drehteiles greift und beim Drehen dieses Drehteiles den Gewindeträger in das Topfgehäuse hinein- zieht.
Um die notwendige Verbindungskraft und Selbsthemmung zu erreichen, ist die Steigung der exzentrischen Wandung gering. Dadurch werden hohe Anforderungen an die Fertigungs- und Montage- genauigkeit gestellt, damit eine sichere Verspannung gewährleistet ist. Abgesehen davon, dass die Holzschraube ohne Dübel in die eine Platte eingeschraubt ist und daher keine spanplattengerechte Verbindung bewirken kann, weil das Gewinde schon bei relativ kleinen Zugkräften aus den porösen Spanplatten ausreissen würde, sind bei derartigen Exzenterspannvorrichtungen die notwendigen hohen Verbindungskräfte nicht zu erreichen.
Der Erfindung schon etwas näher liegt die FR-PS Nr. 1. 601. 102, die bereits im Aufnahmeteil ein Winkelgetriebe drehbar gelagert zeigt, dessen getriebenes Ritzel ein Gewinde aufweist, in welches ein Gewinde eines Verbindungsträgers eingreift und dessen treibendes Ritzel zur Aufnahme eines Werkzeuges zur Erteilung einer Drehbewegung ausgebildet ist. Der schon besagte Auszugsweg wird bei der FR-PS durch eine in der stirnseitigen Möbelplatte in einer Bohrung verschiebbar eingesteckte Schraube, welche in das Gewinde im getriebenen Ritzel eingreift, überbrückt.
Dabei ist die Schraube durch einen geschlitzten Bolzen, welcher eine separate Bohrung benötigt, gegen Verdrehung gesichert, diese Verdrehsicherung gestattet ein axiales Verschieben der Gewindeschraube, welche mit einer Schraubendruckfeder den Schraubenkopf kraftschlüssig gegen den geschlitzten Bolzen drückt, so dass der Schaft über die Stirnfläche der Möbelplatte um den Betrag vorsteht, welcher zum Einschrauben in das getriebene Ritzel benötigt wird. Dieser Schraubenschaft wird nun in das Innengewinde des Ritzels eingeschraubt sobald sich dieses dreht, bis der Schraubenkopf am Querstift anliegt und die Anzugskraft auf die Platte überträgt. Der Nachteil dieser Ausführung ist der benötigte Querstift, der kaum imstande ist, die notwendigen Kräfte aufzunehmen und dazu noch eine eigene Bohrung benötigt.
Ein weiterer, enormer Nachteil der französischen Erfindung ist die Richtung der Kraftwirkung in bezug auf das Topfgehäuse. Die Verbindungskraft wirkt parallel zu dem gerillten Aussendurchmesser des Topfes und ist versucht, den Topf aus seiner Aufnahmebohrung zu reissen. Ausserdem benötigt dort die Verbindungsschraube eine grosse Einbautiefe.
Dies gestattet nur den Einsatz in einer Plattenstirnseite, nicht aber dem Möbelherstellerwunsch entsprechend, in die Planseite einer Normplatte wie bei der Ausführung nach der Erfindung.
Die DE-AS 1300357 zeigt einen Verbindungsbeschlag mit einem in einem Aufnahmetopf befindlichen Kegelradgetriebe, wobei das Antriebsritzel mit einer Kegelradverzahnung ausgebildet ist und das getriebene Kegelradritzel auf einer Seite als Verbindungsträger ausgestattet ist und mit seinem Gewinde in das Gewinde eines im zweiten Möbelteil befindlichen Dübel eingreift. Das getriebene Kegelrad mit angeformtem Verbindungsträger ist dabei nicht axial verschiebbar. Die Gewindeseite des Verbindungsträgers steht deshalb immer der Stirnseite des ersten Möbelteiles vor.
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Bei der Lagerung und speziell beim Versand wirkt dieser vorstehende Gewindezapfen störend und kann andere Möbelteile verletzen.
Ausserdem ist die Montage erheblich erschwert, weil das Gegen- stück bis zum vollständigen Eindrehen des Verbindungsträgers genau rechtwinkelig und vor allem ruhig gehalten werden muss.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verbindungsbeschlag der eingangs geschilderten Art zu schaffen, welcher bei einzeln verpackten Möbelteilen transportfreundlich und unverlierbar transportiert werden kann. Ferner soll der Beschlag so ausgebildet sein, dass sich
Montage und Demontage einfachst und ohne grosse technische Fertigkeit durchführen lassen.
Die Aussenform soll auch die maschinelle Montage mit Beschlägesetzmaschinen gestatten um die Möbel in der Fabrik vorfertigen und wieder zerlegen zu können, um erst an Ort und Stelle wieder endgültig zuammengebaut zu werden.
Gemäss der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das getriebene Ritzel in einer ersten Lagerbohrung axial verschiebbar geführt und radial gelagert ist, während die zweite
Lagerbohrung zur radialen und axialen Führung abgesetzt ist, und mit einem Federelement kraft- schlüssig in Pfeilrichtung gedrückt wird, wobei die Verzahnung des getriebenen Ritzels in form- schlüssigem Eingriff mit der Verzahnung des Antriebritzels bleibt.
Diese erfindungsgemässe Lösung hat den Vorteil, dass das getriebene Ritzel in einer Lager- bohrung axial im Gehäusetopf verschiebbar geführt und radial gelagert ist, und mit einem Feder- element in Richtung der zu spannenden Platte gedrückt wird. Wird die Platte mit dem Dübel auf den Verbindungsteil (Verbindungsträger aufgesetzt, so wird dieser mit dem getriebenen Ritzel in das Gehäuse gedrückt, wobei die Federkraft überwunden wird. Das getriebene Ritzel gleitet von der Bohrung an seinem Aussen durchmesser einerseits und von der Verzahnung des AntriebritzeJs anderseits geführt ins Innere des Topfes, bis der Verbindungsträger bündig mitder Stirnplatte der Spanplatte ist.
Die Drehung des Antriebritzels mittels Werkzeuges wird durch die gerade Stirnverzahnung auf das getriebene Ritzel übertragen, was wieder eine Drehbewegung auf den Verbindungsträger bewirkt, welcher sich in den Spreizdübel der Gegenplatte mit einem Gewinde eindreht und den Dübel zur festeren Verbindung spreizt und sich so weit in den Dübel eindreht, bis die plane Stirnseite des getriebenen Ritzels am Grund des Sackloches ansteht und die Spannkraft über diese Fläche auf das Topfgehäuse und von diesem auf die Möbelplatte überträgt. Man benötigt also in der Span- platte nur eine einfache Bohrung, in die ein Spreizdübel gesteckt wird. Dünne Spanplatten können ebenfalls zusammengespannt werden.
Um das Kämmen des Winkelgetriebes mit dem axial verschiebbaren Getrieberitzel in jeder
Stellung zu gewährleisten, ist es notwendig, dass das Winkelgetriebe rechtwinkelig zusammenwirkt.
Die Verzahnung des Antriebritzels muss parallel zur Verzahnung des getriebenen Ritzels verlaufen, weil sonst nicht verschoben werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen eingehend beschrieben : In Fig. l ist der erfindungsgemässe Verbindungsbeschlag im Schnitt gemäss der Linie I-I in Fig. 2 gezeigt, Fig. 2 zeigt die Draufsicht im Möbelinneren auf einen montierten Verbindungsbeschlag gemäss der Ansicht in Richtung 1. In Fig. 3 wird der Verbindungsbeschlag in ungespanntem Zustand gezeigt, während in Fig. 4 derselbe Verbindungsbeschlag horizontal eingesetzt ist, z. B. für Fachböden und ein etwas anderes Federelement aufweist, Fig. 5 zeigt den erfindungsgemässen Verbindungsbeschlag mit abgewandelter Ausführungsform des Antriebritzels.
Der Beschlag nach der in Fig. l bis 5 dargestellten Ausführungsform enthält im Aufnahmeteil einen Winkeltrieb als Spannvorrichtung, deren Achsen sich im Winkel von 90 schneiden. Dabei ist der Winkeltrieb --29, 31-- so ausgebildet, dass die Ritzelmutter --29-- axial und parallel zur Stirnverzahnung --36-- des als Tellerrad ausgeführten Antriebritzels --31-- in der Lagerbohrung--11-- des Topfgehäuses --9-- verschiebbar ist, und dabei dauernd mit ihrer Stirnradverzahnung--30-in formschlüssigem Eingriff mit der Stirnradverzahnung --36-- des Antriebritzels --31-- bleibt.
Mit einem Federelement --35, 43-- wird die Ritzelmutter --29-- in demontiertem Zustand der Möbelteile an die Stirnfläche --13-- der Lagerbohrung --11-- gedrückt. Diese Stellung ermöglicht ein einfaches, händisches Einschrauben des Gewindeträgers --17-- mit dem Gewinde-Ende --16-- in das koaxiale Innengewinde --25-- der Ritzelmutter --29-- bis zur Anschlag-Stirnseite --41-- des Gewindeträgers --17--. Das andere Gewinde-Ende-18-des Gewindeträgers-17-- steht dabei noch
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um eine bestimmte Länge aus der Stirnseite --39, 45-- des Möbelteiles --20, 22-- hervor. Gewinde- träger --17-- und Ritzelmutter --29-- bilden nun zusammen eine kraftschlüssig verbundene Einheit,
die ihre axialen und radialen Bewegungen miteinander ausführen.
Bei der Montage des Möbels wird der Möbelteil --19/19.1-- auf den Möbelteil --20-- gelegt, so dass sich der Gewindeträger --17-- mit der Ritzelmutter --29-- entgegen der Spannkraft des Federelementes --45, 43-- in das Topfgehäuse --9-- einschiebt, bis die Stirnseite des Gewinde-Endes - bündig mit der Stirnfläche --39-- des Möbelteiles --20-- ist. Durch leichtes Verschieben des Möbelteiles --19,19.1-- auf der Stirnfläche --39-- des andern Möbelteiles --20-- wird die Gewindebohrung --22-- des Dübels --21-- mit dem Gewinde-Ende --18-- zur Deckung gebracht, welches sich durch leichtes Einrasten der Gewindefacetten deutlich bemerkbar macht.
Dieses Gewinde-Ende --18- wird mit einer Schraubenzieherklinge --28-- und über den Winkel- trieb-29, 31-in den Dübel --21-- eingeschraubt, bis die eine Stirnseite der Ritzelmutter --29--
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sondern der Gewinderträger --17-- schiebt sich in den Möbelteil --20-- zurück, bis die Gewinde - 18 und 22-- ausser Eingriff sind. Der erfindungsgemässe Möbelverbinder nach dieser Ausführungs- form kann jederzeit und sogar vorteilhaft ganz angezogen bzw. gespannt werden, ohne dass sich ein
Verkanten der Möbelplatten ergibt.
Ein weiterer Vorteil des Möbelverbinders ist die Verwendungsmöglichkeit als Fachbodenträger wie aus Fig. 4 ersichtlich. Durch den eindrückbaren Gewindeträger --17-- in den Fachboden --42-- ist die Möglichkeit des Einschiebens eines Fachboden --42-- zwischen zwei Möbelwänden --20-- gegeben. Das Befestigen und Lösen erfolgt wie oben beschrieben.
In der Fig. 5 wird gemäss der Erfindung eine Ausgestaltung des Antriebritzels --3l--gezeigt, dessen Aussendurchmesser durch seine Pombierung --40-- die axiale als auch radiale Gleitlagerung übernimmt und durch Eindrücken in die formmässig negativ korrespondierende Lagerbohrung im Aufnahmetopf-9-auf einfachste Weise drehbar befestigt werden kann.
In Fig. 4 ist ersichtlich, dass gemäss der Erfindung das Federelement --43-- als integrierter
Teil des Aufnahmetopfes --9-- ausgebildet sein kann, vorzugsweise als ein aus dem Topfbonden --10- herausgearbeiteter Blatt- oder Schenkelfederteiles.
Es lassen sich noch die verschiedensten Abänderungen denken, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen, so wäre z. B. das Antriebritzel --31-- eine Antriebsschnecke und die Aussenverzahnung des Spannmutterritzels-30-eine Schneckenradverzahnung. Ebenfalls könnte das Antriebritzel - anstatt mit einem Schraubenzieherschlitz --4-- mit einem Innensechskant oder Aussensechskant oder mit einer andern Ausführungsform zur Aufnahme eines Werkzeuges für die Erteilung der Drehbewegung ausgeführt sein.
Die Anzahl der verwendeten Möbelverbindungsbeschläge richtet sich nach der Ausführungsform und Grösse der Möbelteile und ist von der gewünschten Festigkeit der Möbelkonstruktion abhängig.
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