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Die Erfindung betrifft eine Anstrichmischung mit fungiziden Eigenschaften auf Basis von Latex- oder Ölsystemen oder auf Lösungsmittelbasis, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie als wirksame fungizide Komponente wenigstens ein Carbamat der Formel
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enthält, worin R eine gegebenenfalls durch Halogen, Nitril, eine Nitrogruppe oder S substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylgruppe mit 1 bis höchstens 20 C-Atomen bedeutet und m und n ganze Zahlen von 1 bis 3 sind, welche gleich oder verschieden sein können.
Unter Anstrichmischung werden im Rahmen der Erfindung nicht nur Anstrichfarben verstanden, sondern auch Mischungen auf Basis von Latex- oder Ölsystemen oder auf Lösungsmittelbasis, die zum Behandeln von Holz, Leder, Papier, Textilien oder andern Materialien geeignet sind.
Die wirksamste Klasse der bisher bekannten Fungizide sind die organisch substituierten Quecksilberverbindungen. Diese sind besonders wertvoll, weil sie ein weites Spektrum von Mikroorganismen bekämpfen, in niederer Konzentration angewendet werden können und eine beträchtliche Langzeitwirkung haben, wenn diese Eigenschaft gewünscht wird (z. B. in Oberflächenbeschichtungen). In jüngerer Zeit haben diese Verbindungen jedoch an Bedeutung verloren, weil sie toxisch sind und Umweltprobleme mit sich brachten und sie werden daher als kommerzielle Fungizide zurückgestellt.
Andere Fungizide, welche von Zeit zu Zeit als Ersatz für Quecksilberverbindungen auf den Markt gekommen sind, werden nachfolgend aufgezählt, doch hat sich keine dieser Klassen als vollkommen zufriedenstellend erwiesen. a) Captane : gegen Hydrolyse instabil, insbesondere in alkalischen Systemen ; b) Trans-di-n-propyl-l, 2-äthen : nicnt stabil in wässerigen Systemen ; c) 4-Methyl-sulfonyltetrachlorpyridin : nicht stabil in alkalischen Systemen ; d) 2- (4-Thiazolyl)-benzimidazol : relativ unwirksam gegen Alternaria sp., einen wichtigen
Organismus im Süden, ausserdem teuer ; e) p-Chlor (oder Methyl) -phenyldijodrnethylsulfon : bewirkt ein Vergilben, unwirksam in Systemen auf Ölbasis, relativ unwirksam bui Verwitterung ; f) Octylisothiazolon :
ziemlich unwirksam gegen Verwitterung, erfordert Zinkoxyd als Syner- gist und ist teuer.
Bestimmte halogenierte acetylenische Alkohole und deren Derivate wurden beschrieben, doch sind die Carbamatverbindungen, welche in den erfindungsgemässen Anstrichmischungen als fungizide Wirkstoffe vorliegen, neu.
In der US-PS Nr. 1, 841,768 wird die Herstellung von chlor-und bromsubstituierten Äthincarbinolen beschrieben. Diese Verbindungen werden als pharmazeutisch wirksam und therapeutisch anwendbar bezeichnet. Die US-PS Nr. 2, 989, 568 betrifft ebenfalls die Herstellung von chlor-und bromsubstituierten acetylenischen Alkoholen. Diese Verbindungen sollen als Korrosionsinhibitoren und Inhibitoren für Plattierungsbäder wirksam sein. In den genannten Patentschriften werden tertiäre Alkohole beschrieben und nur chlor-und bromsubstituierte Verbindungen geoffenbart. Jodverbindungen werden dagegen nicht genannt.
Die US-PS Nr. 3, 203, 986 beschreibt Carbamate (Urethane) von 4-Halogen-2-butinen. In diesen Verbindungen ist das Halogen an ein Kohlenstoffatom gebunden, welches nicht die acetylenische Bindung trägt. Diese Verbindungen besitzen biozide Eigenschaften mit verschiedenen Wirkungen, wie Pflanzenwachstumsregulierung, und herbizide Eigenschaften. Diese Verbindungen unterscheiden sich chemisch völlig von den erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen, da das Halogen vom Acetylenkohlenstoff durch eine Methylengruppe getrennt ist.
Die US-PS Nr. 2, 791, 603 betrifft Carbamate (Urethane) von tertiären acetylenischen Carbinolen, welche als krampflösende Mittel nützlich sind. Die erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen leiten sich dagegen nicht von tertiären Alkoholen ab. Die US-PS Nr. 3,436, 402 beschreibt halogenierte
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Carbamate von diarylsubstituierten Alkinen. Die Wirkstoffkomponente der erfindungsgemässen Mischung enthält keine Arylgruppen in dieser Stellung. Die genannte Literaturstelle beschreibt anderseits keine jodsubstituierten Verbindungen ähnlich den erfindungsgemäss verwendbaren.
Die neuen Verbindungen der genannten Formel werden am besten hergestellt, in dem 1) der entsprechende acetylenische Alkohol jodiert wird und dann 2) zur Bildung des entsprechenden.
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In diesen Formeln und Gleichungen haben R, m und n die vorerwähnte Bedeutung. Wenn die Gruppe R im Schritt 2) mehr als eine Isocyanatgruppe besitzt, ist es möglich, Di- und Triurethanverbindungen zu erhalten. Diese Verbindungen sind ebenfalls erfindungsgemäss einsetzbar.
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molarer Überschuss an Natrium- oder Kaliumjodid, welches vorher in Wasser gelöst wurde, wird der Reaktionsmischung vor der Zugabe des Hypochlorits zugefügt. Die Isolierung des Produktes wird vorteilhaft durch Extraktion mit Äther vorgenommen. Der so erhaltene Ätherextrakt wird mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und der Äther bei Raumtemperatur verdunsten gelassen.
Der Rückstand ist das Jodalkinol, welches dann, wie in Schritt 2) angegeben, mit Isocyanat zum Endprodukt weiter umgesetzt wird.
Schritt 2), d. h. die Reaktion mit Isocyanat, ist ebenfai bekannt und wird nach Lösen des Jodalkinols in einem Überschuss an trockenem Tetrahydrofuran durch Hinzufügen eines geringen stöchiometrischen Überschusses an Isocyanat und einer kleinen Menge an Triäthylamin und Dibutylzinndilaurat durchgeführt. Die gesamte Reaktionsmischung wird in einem fest verschlossenen Reaktionsgefäss auf 50 bis 60 C 24 h lang erhitzt. Am Ende dieser Zeit werden die flüchtigen Stoffe bei Raumtemperatur verdunsten gelassen. Der erhaltene Rückstand ist das Carbamat. Wenn gewünscht, können die Carbamate unter Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels gereinigt werden.
Für die Verwendung als Fungizid ist eine vollständige Reinigung des Carbamats nicht erforderlich. Einige der Produkte sind fest, einige flüssig, häufig in Form von Ölen. Halogenacetylenverbindungen sind etwas instabil, und die erhaltenen Produkte können geringe Mengen an Zersetzungsprodukten oder Sekundärreaktionsprodukten enthalten. Diese beeinträchtigen ihre fungizide Wirksamkeit nicht, doch machen sie es schwierig, genaue physikalische Daten zu erhalten. Analytische Untersuchungen ergaben jedoch die angegebene Zusammensetzung.
Die genannten Verbindungen besitzen eine Reihe von Vorteilen gegenüber den bisher verfügbaren Fungiziden. Die Carbamate sind für viele Arten von Anstrichen ausgezeichnete Fungizide.
Sie sind hydrolytisch stabil und können sowohl in Latex als auch in Ölsystemen Anwendung finden.
Sie sind in vielen Lösungsmitteln löslich und können daher leicht verdünnt werden. Ihre Verträglichkeit, geringe Eigenfarbe und Wirksamkeit machen die Verbindungen für die Verwendung als Fungizide zum Imprägnieren von Holz, Leder, Papier, Textilien u. a. Materialien vorteilhaft.
Versuche haben ein Ausmass der Toxizität und Hautirritation weit unter jenem von Quecksilberverbindungen ergeben, wodurch die Brauchbarkeit wesentlich erhöht wird.
Die Carbamate werden in Mischungen einverleibt, welche einem Angriff durch verschiedene Fungi widerstehen müssen. Sie sind äusserst wirksam gegen die drei wichtigsten Pilzorganismen Aspergillus niger, Pullularia pullulans und Alternaris sp., also gegen ein weites Spektrum von Fungi.
Diese Verbindungen können natürlich auf verschiedene Weise den Anstrichmischungen zugegeben werden, z. B. in einem Lösungsmittel gelöst oder in Wasser emulgiert und dann in einem Nichtlösungsmittel dispergiert.
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Die Menge an aktiver Komponente zur Erreichung des gewünschten Ergebnisses hängt in gewissem Ausmass von der verwendeten Verbindung, dem zu schützenden Substrat, den Bedingungen für das Wachstum von Mikroorganismen und dem Ausmass des gewünschten Schutzes ab. Die Konzentrationen liegen meist im Bereich von 0, 01 bis 4 Gew.-% der zu schützenden Mischung. Wenn R eine Gruppe mit 6 oder weniger Kohlenstoffatomen ist, liegen die üblichen Mengen zwischen 0, 05 und 2 Gew.-%. Unter Verwendung der folgenden Isocyanate und von 3-Hydroxy-l-jodpropin (Fp.
43 bis 44 C), wurden Carbamate hergestellt. Die Carbamate wurden durch Umkristallisieren aus dem genannten Lösungsmittel gereinigt. Die Menge an Jod wurde zur Identifizierung jedes Carbamats bestimmt.
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<tb>
<tb>
Verbindung <SEP> Isocyanat <SEP> phys. <SEP> Zustand <SEP> Lösungsmittel <SEP> Fp. <SEP> ( C)
<tb> Nr.
<tb>
1 <SEP> Methyl <SEP> fest-52-56
<tb> 2 <SEP> Butyl <SEP> fest <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 65 <SEP> - <SEP> 67 <SEP>
<tb> 3 <SEP> Cyclohexyl <SEP> fest <SEP> Methanol <SEP> 118 <SEP> - <SEP> 120 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Phenyl <SEP> fest <SEP> Methanol <SEP> 143 <SEP> - <SEP> 146 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Hexamethylendiisocyanat <SEP> gem. <SEP> fest <SEP> Äther <SEP> 113 <SEP> - <SEP> 116 <SEP>
<tb> 6 <SEP> Octadecyl <SEP> fest <SEP> Methanol <SEP> 73 <SEP> - <SEP> 75 <SEP>
<tb> 7 <SEP> tert.
<SEP> Butyl <SEP> fest <SEP> Methanol <SEP> 80 <SEP> - <SEP> 84 <SEP>
<tb> 8 <SEP> Allyl <SEP> flüssig
<tb> 9 <SEP> Dodecyl <SEP> fest <SEP> Methanol <SEP> 54 <SEP> - <SEP> 56 <SEP>
<tb> 10 <SEP> Octyl <SEP> Paste <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petrol <SEP> äther <SEP> 75 <SEP> - <SEP> 79 <SEP>
<tb> 11 <SEP> Hexyl <SEP> Paste <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 30-33 <SEP>
<tb>
Es wurden Toxizitätsuntersuchungen am 3-Jod-2-propinyl-N-butylcarbamat (Verbindung 2) durchgeführt. Der LD.-Nert wurde mit 1, 58 g/kg gefunden. Die Verbindung besitzt keine Hauttoxizität und ist nicht primär irritierend.
Unter Verwendung der folgenden Isocyanate wurden aus 4-Hydroxy-1-jodbutin Carbamate hergestellt :
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<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Isocyanat <SEP> phys. <SEP> Zustand <SEP> Lösungsmittel <SEP> Fp. <SEP> ( C)
<tb> Nr.
<tb>
12 <SEP> Butyl <SEP> fest <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 54-56 <SEP>
<tb> 13 <SEP> Methyl <SEP> fest <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 75-77 <SEP>
<tb> 14 <SEP> Hexyl <SEP> fest <SEP> (wa. <SEP> hsig) <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 40-43 <SEP>
<tb>
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<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Isocyanat <SEP> phys. <SEP> Zustand <SEP> Lösungsmittel <SEP> Fp. <SEP> ( C)
<tb> Nr.
<tb>
15 <SEP> Methyl <SEP> Paste <SEP>
<tb> 16 <SEP> Butyl <SEP> flüssig
<tb> 17 <SEP> Cyclohexyl <SEP> Paste <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 210 <SEP> - <SEP> 212 <SEP>
<tb> 18 <SEP> Octadecyl <SEP> fest <SEP> + <SEP> Paste <SEP> Methanol <SEP> 83 <SEP> - <SEP> 85 <SEP>
<tb> 19 <SEP> tert. <SEP> Butyl <SEP> Paste <SEP> Äther <SEP> 237 <SEP> - <SEP> 239 <SEP>
<tb> 20 <SEP> Allyl <SEP> flüssig
<tb> 21 <SEP> Dodecyl <SEP> Paste <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 104-107 <SEP>
<tb> 22 <SEP> Octyl <SEP> Paste <SEP> Petroläther <SEP> 75 <SEP> - <SEP> 78 <SEP>
<tb> 23 <SEP> Hexyl <SEP> flüssig <SEP> + <SEP> fest <SEP> Äther <SEP> 73 <SEP> - <SEP> 76 <SEP>
<tb>
Diese Carbamate leiten sich von einem tertiären acetylenischen Alkohol ab und fallen somit nicht unter die allgemeine Formel der erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen.
Diese Verbindungen stellen daher nicht einen Teil der Erfindung dar und werden nur zu Vergleichszwecken genannt.
Aus 1-Brom-3-hydroxypropin und Butylisocyanat wurde ein Carbamat (Verbindung Nr. 24) her-
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EMI4.3
<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Isocyanat <SEP> phys. <SEP> Zustand <SEP> Lösungsmittel <SEP> Fp. <SEP> ( C)
<tb> Nr.
<tb>
25 <SEP> Butyl <SEP> flüssig-
<tb> 26 <SEP> Propyl <SEP> niedrigschmel--etwa <SEP> 150 <SEP>
<tb> zender <SEP> Feststoff
<tb>
Diese letztgenannten Bromcarbamate sind nicht als Teil der Erfindung anzusehen, sondern dienen nur zu Vergleichszwecken.
Aus 3, 3-Dimethyl-3-hydroxy-1-brompropin wurden Carbamate unter Verwendung der folgenden Isocyanate hergestellt :
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<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Isocyanat <SEP> phys. <SEP> Zustand <SEP> Lösungsmittel <SEP> Fp. <SEP> (OC)
<tb> Nr.
<tb>
27 <SEP> Butyl <SEP> flüssig
<tb> 28 <SEP> Äthyl <SEP> flüssig <SEP> + <SEP> fest <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 102 <SEP> - <SEP> 105 <SEP>
<tb> 29 <SEP> Propyl <SEP> fest <SEP> Butanol <SEP> + <SEP> Petroläther <SEP> 63 <SEP> - <SEP> 66 <SEP>
<tb>
Diese letztgenannten Carbamate enthalten Brom- und nicht Jodatome und leiten sich von tertiären acetylenischen Alkoholen ab.
Sie stellen also keinen Teil der Erfindung dar.
Um die fungizide Wirksamkeit der erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen zu prüfen,
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wendeten Mischungen sind Anstrichfarben und ermöglichen eine bequeme Art der Verteilung der Fungizide in gleichmässiger Weise bei der Durchführung der Versuche. Von Verbindungen, welche in der später ausführlich beschriebenen biologischen Untersuchung ein gutes Verhalten zeigen,
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kann erwartet werden, dass sie auch in andern Mischungen aktiv sind. Diese Erwartungen stützen sich darauf, dass das Polyvinylacetat-Latexsystem ein wässeriges System mit einem PH-Wert unter 7, das Acryl-Latexsystem ein wässeriges System mit einem PH-Wert über 7 und der Leinsamenöl-Anstrich ein nichtwässeriges System bildet.
Daher ist es offensichtlich, dass diese Verbindungen aktiv und wirksam in wässerigen Mischungen in einem weiten pH-Bereich sowie in nichtwässerigen Mischungen sind.
Es ist schwierig für ein Fungizid, in Anstrichmischungen ein gutes Verhalten zu zeigen.
Es liegen sehr viele Komponenten vor, welche mit diesen Verbindungen reagieren und sie inaktiv machen können. Die in den Versuchen verwendeten Organismen sind sehr aggressiv. Die Erfahrung zeigt z. B., dass viele Verbindungen, welche in der Landwirtschaft nützlich sind, in Anstrichen überhaupt nicht zu brauchen sind.
Beispiel : Untersuchte Mischungen
A) Polyvinylacetatlatex in Aussenanstrichen
Anionischer Pigmentdispergator 12 g/l wasserdispergierbares Lecithin 2,4 g/l Äthylenglykol 18 g/l
Diäthylenglykolmonoäthyläther 12 g/l
Wasser 500 g/l
Hydroxyäthylzellulose 3,6 g/l
Dispergieren. Lecithin 3,6 g/l
Polyvinylacetatlatex (55% Fest- stoffe) 420 g/l
Entschäumer 2,4 g/l
Titandioxyd (Rutil) 270 g/l
Titandioxyd (Anatas) 60 g/l
Aluminiumsilikat 103 g/l
Glimmer, Korngrösse 0, 044 mm 60 g/l
B) Acryllatex-Aussenanstrich
Anionischer Pigmentdispergator 12 g/l
Nichtionisches Netzmittel 3 g/l
Entschäumer 2,4 g/l
Wasser 280 g/l Äthylenglykol 30 g/l
Dispergieren.
Acryllatex (47% Feststoffe) 480 g/l
Entschäumer 1, 2 g/l
Ammoniak (28%ig) 12 g/l
Hydroxyäthylzellulose 3,6 g/l
Titandioxyd (Rutil) 270 g/l
Titandioxyd (Anatas) 30 g/l
Aluminiumsilikat 96 g/l
Calciumcarbonat 150 g/l
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C) Bleifreier Leinsamenöl-Hausanstrich
Feinst gemahlenes Castorwachs (Mittel'gegen das Absetzen) 6 g/l
Titandioxyd (Rutil) 360 g/l
Leinsamenstandöl 270 g/l
Drei-Walzenmühle
Alkalibehandeltes Leinsamenöl 90 g/l
23% Phthalsäureanhydrid-Soya- alkydharz (60% Feststoffe) 90 g/l
Aluminiumsilikat 360 g/l
Mineralspiritus 230 g/l
Kobaltnaphthenat-Trockner 6% 3, 6 g/l Calciumnaphthenat-Trockner 4% 11 g/l
Untersuchungsverfahren für die Bestimmung der Widerstandsfähigkeit von Anstrichen gegen Mehltau :
1.
Auf ein Whatman Nr. 1-Filter wird mit Hilfe einer Bürste ein Überzug aus dem zu unter- suchenden Anstrich aufgebracht.
2. Zur Verbesserung der Anstrichsverteilung wird der Anstrich zuerst in Längsrichtung des
Blattes aufgebürstet, dann senkrecht dazu in Querrichtung des Blattes, schliesslich noch- mals in Längsrichtung des Blattes.
3. Eine genügende Zeit, meist 24 h, wird der Überzug trocknen gelassen, worauf ein zwei- ter Überzug in der gleichen Weise aufgebracht wird.
4. Nach gründlichem Trocknen des zweiten Überzugs wird ein Teil des Blattes zu einem
Quadrat mit einer Kantenlänge von 3, 2 cm zerschnitten.
5. Unter Anwendung anerkannter aseptischer mikrobiologischer Techniken werden die Quadra- te sofort in kochendes Wasser getaucht, um die Überzüge oberflächlich zu sterilisieren.
Die sterilisierten Quadrate werden dann sofort mit dem Anstrich nach oben in die Mitte von Petrischalen gelegt, worin verfestigtes Malzagar vorliegt, welches durch gleichmässige
Verteilung von 1 ml einer Suspension des Testorganismus Pullularia pullulans oder Alter- narie sp. angeimpft wurde.
6. Von jeder zu untersuchenden Probe werden drei Tests durchgeführt.
7. Nachdem die Quadrate in die Petrischalen gelegt wurden, werden sie mit einer verdünnten
Suspension des Testorganismus oberflächlich inokuliert.
8. Bei 28 C und etwa 90% relativer Feuchtigkeit wird 3 Wochen lang die Inkubation durch- geführt.
9. Jede Woche werden während der Inkubationszeit Beobachtungen aufgezeichnet.
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:0 = Kein Wachstum auf der Probe - der Anstrich ist klar.
2 = Sehr geringes Wachstum auf der Probe.
4 = Geringes Wachstum auf der Probe.
6 = Mässiges Wachstum auf der Probe.
8 = Mässig starkes Wachstum auf der Probe.
10 = Schweres Wachstum auf der Probe, keine Wirkung, Misserfolg.
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Ergebnisse der biologischen Versuche
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<tb>
<tb> PVA <SEP> (A) <SEP> Acrylharz <SEP> (B) <SEP> Leinsamenöl <SEP> (C)
<tb> Fungizid <SEP> Alt. <SEP> Pull. <SEP> Alt. <SEP> Pull. <SEP> Alt. <SEP> Pull.
<tb> kein <SEP> (Kontrolle) <SEP> 10 <SEP> 8 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 8
<tb> Phenylquecksilber
<tb> (Kontrolle) <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 1 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 2 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 3 <SEP> 0 <SEP> Z <SEP> 0 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 4 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr.
<SEP> 5 <SEP> Z <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 6 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 7 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 8 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 9 <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 6 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 8 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 11 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> 0 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 12 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 13 <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> Z <SEP> 10 <SEP> 4
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 14 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 10 <SEP> 4
<tb> Verbindung <SEP> Nr.
<SEP> 15 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 8
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 16 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 6 <SEP> 8
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 17 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 18 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 19 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 4 <SEP> 0 <SEP> 10 <SEP> 0
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 21 <SEP> 10 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 6 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 22 <SEP> 10 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 24 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 8 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 8
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 25 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> Z <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr.
<SEP> 26 <SEP> 10 <SEP> 8 <SEP> 10 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 27 <SEP> 10 <SEP> 8 <SEP> 10 <SEP> 4 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 28 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> 29 <SEP> 10 <SEP> 8 <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb>
Aus den oben beschriebenen Untersuchungs-und Vergleichsproben ist ersichtlich, dass die Carbamatverbindungen 1 bis 14 sehr wirksam sind, wenn sie in eine der drei Oberflächen-Anstrichmischungen eingebracht und gegen die beiden Versuchsorganismen geprüft werden.
Anderseits zeigen die Carbamatverbindungen 15 bis 28, welche keinen Teil der Erfindung darstellen, wesentlich weniger gute Ergebnisse, wenn sie in einem Versuchsüberzug eingebracht und gegen die beiden Versuchsorganismen geprüft werden. Es ist also deutlich erkennbar, dass
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die aus tertiären acetylenischen Alkoholen abgeleiteten Carbamate weniger wirksam als Fungizide sind, als die Carbamate, die sich von primären acetylenischen Alkoholen ableiten. Auch die bromsubstituierten Carbamate sind wesentlich weniger wirksam als die mit Jod substituierten Carbamate.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anstrichmischung mit fungiziden Eigenschaften auf Basis von Latex- oder Öl systemen oder auf Lösungsmittelbasis, dadurch gekennzeichnet, dass sie als wirksame fungizide Komponente wenigstens ein Carbamat der Formel
EMI8.1
enthält, worin R eine gegebenenfalls durch Halogen, Nitril, eine Nitrogruppe oder S substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylgruppe mit 1 bis höchstens 20 C-Atomen bedeutet und m und n ganze Zahlen von 1 bis 3 sind, welche gleich oder verschieden sein können.