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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Futter aus einem Flachsilo mit einer steuerbaren Abtragvorrichtung, die abwechselnd in den Gutstock eintretende und wieder austretende Werkzeuge aufweist und an vorzugsweise lotrechten Führungen oder mittels Schwenkarmen im wesentlichen waagrecht liegend zur Futterentnahme gegenüber dem Gutstock von oben nach unten bewegbar, quer und längs zum Gutstock anstellbar sowie im Leerhub von unten nach oben anhebbar ausgebildet ist, wobei der Abtragvorrichtung eine in Bodennähe mit einem verfahrbaren Boden oder Bodenblech zusammenwirkende Fördereinrichtung zugeordnet ist.
Derartige, z. B. aus der DE-OS 2225783 und der AT-PS Nr. 330497 bekannte Einrichtungen zur Entnahme von Futter aus Flachsilos besitzen eine rotierende Frästrommel, die in seitlichen vertikalen Führungen mittels Gleitsteinen geführt und mittels eines Antriebes an den Führungen auf-und abbewegbar ist, wobei zum Auf- und Abbewegen der Frästrommel hydraulisch angetriebene Schwenkarme vorgesehen sind, die in Kreisbogenbahnen schwingend angelenkt sind oder teleskopisch verschiebbare, die Frästrommel tragende Arme aufweisen. Das abgetragene Gut wird bei dieser bekannten Ausführung mit einer am Boden angeordneten Schnecke einem Wurfgebläse zugeführt.
Die über dem Gutstock bewegte Frästrommel benötigt einen starken Anpressdruck und einen entsprechend kräftigen Antrieb. Die Ausbildung der einzelnen Organe muss dementsprechend kräftig sein. Ferner lockert die rasch rotierende Frästrommel die Stirnfläche des Silostapels stark auf und Luft und Feuchtigkeit können in den Stapel verhältnismässig tief eindringen, da sich eine grosse Oberfläche anbietet, was für die Qualität des Silofutters ungünstig ist. Ausserdem streut die rasch rotierende Frästrommel Futterteile herum, die verlorengehen oder händisch langwierig gesammelt werden müssen.
Aus der DD-PS Nr. 99543 geht eine Abtragvorrichtung als bekannt hervor, die aus einem waagrecht liegenden, an einen Gutstock von oben anstellbaren Zinkenförderband besteht, das längs lotrechter Führungen mittels Seilzügen auf-und abbeweglich ist. Die US-PS Nr. 3, 976, 186 beschreibt gleichfalls mit Werkzeugen bestückte Förderbänder, die mittels Schwenkarmen, im wesentlichen waagrecht liegend zur Futterentnahme gegenüber dem Gutstock von oben nach unten bewegbar sind.
Die Leistung derartiger Förderbänder ist verhältnismässig gering, bedingt durch die kratzende Arbeitsweise. Auch fehlt eine Auflockerung des Futters, die für eine wirkungsvolle Fütterung erwünscht ist.
Andere Entnahmevorrichtungen arbeiten mit hin-und herbewegbaren Schneidgeräten, wie Kettensägen oder blattförmigen Sägen, um Blöcke aus dem Gutstapel herauszuschneiden. Diese Geräte erzeugen wohl glatte Schnittflächen, sind aber in der Leistung begrenzt und erfordern einen Mehraufwand zum nachfolgenden Auflösen der abgesägten Gutblöcke.
Eine in der DE-OS 2204832 beschriebene Einrichtung schneidet mittels zweier, in einem Winkel von 60 bis 1200 angeordneter Schneid- oder Fräswerkzeuge quader- oder rhomboidförmige Blöcke aus dem Silostock heraus, so dass die Stirnfläche des Silostockes einen zick-zack-förmigen Verlauf aufweist. Dadurch genügen zwei Trenneinrichtungen, um einen Gutblock abzutrennen. Die abgetrennten Gutblöcke werden von untergreifenden Zinken aufgenommen und abtransportiert. Auch diese Einrichtung verlangt eine nachträgliche Zerkleinerung der Gutblöcke. Zudem ergibt die zick-zack-förmige Ausbildung der Gutstockstirnwand eine wesentlich vergrösserte Angriffsfläche für das Eindringen des Luftsauerstoffes.
Eine aus der AT-PS Nr. 354357 bekanntgewordene Vorrichtung zur Entnahme von Futter aus einem Flachsilo besitzt eine über die gesamte Höhe des Gutstockes wirkende, aus mit Arbeitswerkzeugen besetzten und über Kurbelwellen angetriebenen Kurbelstangen bestehende Abtragvorrichtung, der in Bodennähe eine Fördereinrichtung zugeordnet ist, die z. B. als Förderschnecke mit Wurfgebläse oder als Förderband ausgebildet ist. Nachdem sich die Abtragvorrichtung über die gesamte Höhe des Gutstockes erstreckt, weisen die Kurbelstangen eine grosse Länge auf, wodurch der konstruktive Aufwand für ihren Antrieb und die erforderliche Antriebsleistung verhältnismässig gross sind, wenn auch die Leistung der Abtragvorrichtung gegenüber andern bekannten Vorrichtungen verbessert ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Entnahmevorrichtung zu schaffen, die an die Heckhydraulik eines Schleppers oder an ein selbstfahrendes Gerät angebaut werden kann und die das Gut beim Abtragevorgang weitgehend auflöst, dabei einen einfachen Aufbau mit geringem Gewicht aufweist
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und lediglich eine geringe Antriebsleistung benötigt sowie mühelos zu bedienen ist.
Wesentlicher Teil der erfindungsgemässen Entnahmevorrichtung ist an einer Vorrichtung zur Entnahme von Futter aus einem Flachsilo eine steuerbare Abtragvorrichtung der einleitend geschilderten Art, die, wie an sich bekannt, aus mit Werkzeugen besetzten, durch einen Kurbeltrieb in Umlauf gesetzten Kurbelstangen besteht, wobei zum Antrieb des Kurbeltriebes ein eigener, auf der Abtragvorrichtung aufgebauter Motor vorgesehen ist, und dass die Abtragvorrichtung, wie an sich bekannt, mit einem Schlitten oder Wagen verbunden ist, der an den vorzugsweise lotrechten, zu einem Rahmen vereinigten Führungen verschiebbar bzw.
verfahrbar ist, wobei der Rahmen über eine Dreipunkthydraulik an einem Schlepper angebaut oder mit einem Selbstfahrzeug versehen ist und dass mit dem Rahmen eine vorzugsweise aus einer oberhalb des Bodens oder Bodenbleches angeordneten Querförderschnecke, einem Wurfrad, einem nach oben führenden Förderband und einem über den Schlepper hinwegführenden Förderband bestehende Fördervorrichtung verbunden ist, oder dass die Abtragvorrichtung an dem freien Ende der Schwenkarme angebracht ist, auf denen auch der Motor aufgebaut ist und die an dem der Abtragvorrichtung abgekehrten Ende eines Fahrwerkrahmens angelenkt sind, der ein an sich bekanntes, gegebenenfalls angetriebenes und lenkbares Stützrad und Laufräder aufweist.
Das Ablösen und Abräumen der Gutteilchen vom Stapel erfolgt in analoger Weise, wie es in der AT-PS Nr. 357104 beschrieben ist, wobei die abwechselnd in den Gutstock eingreifenden Zinken das Gut losreissen und es über den Rand der Stirnfläche des Gutstockes schieben, wo es je nach Ausführung der nachfolgenden Förderorgane lose auf ein Bodenblech fällt und von da weitertransportiert wird.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Einrichtung liegt darin, dass der Abtragvorgang etwa parallel zum Boden und von oben nach unten erfolgt und der Ablösevorgang des Gutes durch abwechselnd eingreifende und sich aushebende Zinken bewerkstelligt wird, wodurch eine hohe Abtragleistung erreicht wird. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich halmförmiges Gut, das in einem verfestigten Stapel gelagert ist, am leichtesten von oben ablösen lässt.
Die Abtragung des Gutes vom Stapel erfolgt in Breite und Tiefe entsprechend den Abmessungen der Abtragvorrichtung, wobei die Auskraglänge der Kurbelstangen in Verbindung mit der Anstellung des Gerätes an den Gutstock die Abtragtiefe und die Breite der Abtragvorrichtung von der Anzahl der Kurbelstangen bestimmt wird, dabei können auf jeder Kurbelstange im seitlichen Abstand zueinander mehrere Zinkenreihen aufgesetzt sein. In der Regel wird die Breite der Abtragvorrichtung so gewählt, dass diese die Breite eines Futterwagens bzw. Mischfutterwagens oder bei Schlepperanbau etwa die Breite des Schleppers besitzt. Die Abtragvorrichtung kann jedoch auch wesentlich schmäler ausgebildet werden, wobei diese dann quer zum Gerät verschiebbar geführt ist und der Abtragvorgang wiederholt wird, bis die gesamte Breite des Stockes von oben bis unten abgetragen ist.
Anschliessend wird das Gerät gegen den Gutstock versetzt, worauf sich der Abtragvorgang wie vorbeschrieben wiederholt.
Diese Abtragvorrichtung kann für verschieden grosse Abtragleistungen, je nach Silogrösse, Viehbestand und Stallgebäude ausgelegt werden und dementsprechend als Anbaugerät zum Schlepperhubwerk oder als Selbstfahrgerät ausgebildet sein.
Zum Anheben der Abtragvorrichtung ist gemäss einer Ausführungsform der Erfindung ein von der Zapfwelle des Schleppers über eine Gelenkwelle antreibbares Seilspill vorgesehen. Für den gleichen Zweck ist gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung eine an sich bekannte Hubvorrichtung vorgesehen.
Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert, in denen zwei beispielsweise Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch veranschaulicht sind.
Es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der einen Ausführungsform, Fig. 2 einen Grundriss zu Fig. 1 und Fig. 3 eine zweite Ausführungsform in Seitenansicht.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Entnahme von Futter aus einem Flachsilo besteht im wesentlichen aus einer Abtragvorrichtung --1--, die das Futter von einem Gutstock von oben her abträgt und zu einer Fördervorrichtung --15-- bringt, mit der es einem Futter- oder Futtermischwagen od. dgl. zugebracht wird. Die Abtragvorrichtung-l-ist entweder gemäss der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform an lotrechten Führungen --2-- auf- und abbeweglich geführt
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oder gemäss Fig. 3 an Schwenkarmen --3-- angebracht . In beiden Fällen ist die Abtragvorrichtung - sowohl quer als auch längs zum Gutstock anstellbar, u. zw. gemäss Fig. 1 und 2 durch Anbau an einen Schlepper --10-- oder gemäss Fig. 3 mittels eines Selbstfahrwerkes --11--.
In beiden Fällen besteht die Abtragvorrichtung --1-- aus Werkzeugen --4--, die an Kurbelstangen --6-- angebracht sind und die mittels eines Kurbeltriebes --5-- in Umlauf versetzt werden.
Zum Antrieb ist ein Motor --7-- vorgesehen, der entweder ein Elektromotor, ein Hydraulikmotor oder ein Verbrennungskraftmotor sein kann.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist die Abtragvorrichtung mit einem Schlitten oder einem Wagen --8-- verbunden, der längs der lotrechten Führungen --2-- verschiebbar oder verfahrbar ist. Auf dem Schlitten oder Wagen --8-- ist auch der Motor --7-- sowie ein Untersetzungsgetriebe angeordnet. Die Führungen --2-- sind zu einem Rahmen verbunden, der mit dem Gestell der Vorrichtung verschweisst oder verschraubt ist. Der Rahmen ist mittels einer Dreipunkthydraulik an dem Schlepper --10-- angebaut und mit dessen Hilfe verfahrbar. Zum Anheben der Abtragvorrichtung-l-ist ein Seilspill --14-- vorgesehen, das von der Zapfwelle --12-- des Schleppers --10-- über eine Gelenkwelle --13-- angetrieben wird.
Das von dem Gutstock abgetragene Futter fällt nach unten auf ein Bodenblech --16-- der Fördervorrichtung --15--, auf dem es mittels einer ein-oder zweiteiligen Querförderschnecke --17-- und mittels eines Wurfrades --18-- einem nach oben führenden Förderband --19-- zugebracht wird.
Das Förderband --19-- kann bei einer einteiligen Querförderschnecke --17-- seitlich von dieser oder bei einer zweiteiligen Querförderschnecke --17-- in deren Mitte angeordnet sein. Von dem Förderband --19-- wird das Futter einem Förderband --20-- zugebracht, das über den Schlepper - seitlich des Fahrersitzes hinweggeführt ist und das Futter einem Transportfahrzeug, z. B. einem Futterwagen, zubringt. Dabei ist die Abtragvorrichtung-l-und die Fördervorrichtung --15-- in ihrer Breite der Breite des Transportfahrzeuges, z. B. des Futterwagens, angepasst.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 mit dem Selbstfahrwerk --11-- ist die an den Schwenkarmen --3-- angebrachte Abtragvorrichtung --1-- gleich ausgebildet und angetrieben wie die an Hand der Fig. 1 und 2 beschriebene Ausführungsform. Die Verbindung der Abtragvorrichtung --1-mit den Schwenkarmen --3-- erfolgt dabei so, dass die Abtragvorrichtung-l-in Bodennähe parallel zum Boden zu liegen kommt, wodurch sie zu Beginn des Abtragvorganges zur Waagrechten eine
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sie weisen eine grössere Länge auf, wodurch der Schwenkradius der Abtragvorrichtung gleichfalls gross ist.
Das Selbstfahrwerk --11-- besitzt beiderseits des Bodenbleches --16-- der gleich wie bei der Ausführungsform nach der Fig. 1 und 2 ausgebildeten Fördervorrichtung --15-- Laufräder --23-- und im Abstand von diesen ein von einem Motor --24-- angetriebenes und mittels einer Lenkdeich- sel --25-- schwenkbares Stützrad --22-- zum Anstellen und Verfahren des Gerätes. Der Antrieb der Fördervorrichtung --15--, deren Förderband über den Fahrwerkrahmen --21-- hinweggeführt ist, erfolgt von dem Motor --24-- über eine Gelenkwelle --26--. Zum Anheben der Abtragvorrichtung - zu Beginn des Abtragvorganges ist eine an den Schwenkarmen --3-- angreifende hydraulische Hubeinrichtung --27-- vorgesehen.
Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen dienen lediglich zur Erläuterung des Wesens der Erfindung. So kann an Stelle oder im Rahmen der beschriebenen Fördervorrichtung auch ein Wurfgebläse vorgesehen sein.
Die Abtragvorrichtung kann sowohl durch das Eigengewicht von oben nach unten bewegt werden als auch mittels einer mechanischen (Gewindespindel, Seilzug) oder hydraulischen Einrichtung geführt bzw. verfahren werden. Bei der Zustellung durch das Eigengewicht sind zwischen den Kurbelstangen höhenverstellbare Stützbleche vorgesehen, welche die Eingriffstiefe der Werkzeuge begrenzen.
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