<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine mehrteilige Spritzgussform zur Herstellung von eine Sicke aufweisenden rohrförmigen Gegenständen aus Kunststoff, insbesondere Fittings, wobei durch axiale Verschiebung eines die beim Spritzvorgang gebildete Aussenkontur des Spritzlings bestimmenden Ringes ein die äussere Kontur der Sicke bestimmender Hohlraum freilegbar ist, in den die Wandung des noch nicht erstarrten Spritzlings mittels eines aus einem gegebenenfalls mehrteiligen, die Innenkontur des Spritzlings bestimmenden Kern austretenden Druckmediums einpressbar ist.
Derartige Spritzgussformen werden meist zur Herstellung von Kunststoffrohren verwendet, welche flüssigkeitsdicht verbindbar sein sollen. Hiezu ist an einem Ende jedes Rohres eine Sicke ausgebildet, in welche ein Dichtring eingelegt werden kann. Dieser Dichtring soll dann beim Einschieben eines andern Rohrendes die beiden Rohrwandungen flüssigkeitsdicht miteinander verbinden. Bei der Ausformung der Sicke des Kunststoffrohres mit Hilfe des Druckmediums haben sich jedoch insoferne Probleme ergeben, als oftmals die Innenkontur derselben nicht genügend exakt ausgebildet ist. Dies trifft insbesondere auf die in Einschubrichtung des zweiten Rohres liegende Kante der Sicke zu. Ist diese Kante verlaufend, so kann es beim Verbinden zweier Rohre zu einer Beschädigung des Dichtringes kommen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Spritzgussform der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche eine exaktere Ausbildung der Innenkontur der Sicke ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird hiezu vorgesehen, dass der Kern zumindest eine in Umfangsrichtung verlaufende, ringförmige Ausnehmung aufweist, die im Bereich des durch axiale Verschiebung des die Aussenkontur des Spritzlings bestimmenden Ringes freilegbaren Hohlraumes angeordnet ist, wobei gegebenenfalls die die Aussenkontur des Spritzlings bestimmende Innenfläche dieses Ringes konisch ist.
Diese ringförmige Ausnehmung wird beim Einspritzen mit Kunststoff gefüllt. Wird anschliessend nach einer ersten Verfestigungsphase der äussere Ring axial verschoben und das Druckmedium zur Bildung der Sicke eingeleitet, so löst sich der in der ringförmigen Ausnehmung verfestigte Kunststoff und kann eine der Innenkontur der Sicke zugehörige, scharfe Kante bilden.
Die Konizität der Innenfläche des verschiebbaren, äusseren Ringes kann vorteilhaft sein, um eine unerwünschte Dehnung des die Sicke bildenden Wandteiles des Spritzlings und ein Ausziehen des Kunststoffes aus der Ausnehmung zu vermeiden.
Vorteilhaft ist die ringförmige Ausnehmung etwa in einem Abstand vor einer, vorzugsweise der unverschiebbaren Aussenform zugeordneten, axialen Begrenzungswand des freilegbaren Hohlraumes angeordnet, welcher Abstand etwa dem radialen Abstand zwischen Kern und Aussenform, d. h. der Wandstärke des Spritzlings, entspricht.
Weiters ist bevorzugt die ringförmige Ausnehmung mit etwa V-förmigem Querschnitt ausgebildet.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles und unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren näher erläutert.
Es zeigen : Fig. 1 einen Ausschnitt zweier zu verbindender Rohre, Fig. 2 einen schematischen Schnitt der erfindungsgemässen Spritzgussform in der Einspritzstellung und Fig. 3 die Stellung der Spritzgussform zur Bildung der Sicke.
Die Fig. 1 zeigt den Endbereich eines Kunststoffrohres --3-- mit der Sicke In die Sicke --10- ist ein Dichtring --6-- eingelegt. Beim Verbinden des Kunststoffrohres --3-- mit einem weiteren Rohrende --8-- soll der Dichtring --6-- elastisch zusammengedrückt werden, um eine beispielsweise wasserdichte Verbindung zu gewährleisten. Es ist leicht ersichtlich, dass hiezu die dem Rohrende abgewendete Innenkante --5-- der Sicke --10-- sehr exakt ausgebildet sein muss, um ein etwaiges Einklemmen des Dichtringes zu verhindern. Dies würde zu einer Beschädigung desselben führen.
In Fig. 2 ist der Endbereich einer erfindungsgemässen Spritzgussform in Einspritzstellung dargestellt.
Diese besteht aus einer Aussenform --1--, einem feststehenden Kern --2--, einem verschiebbaren äusseren Ring --4-- und einem verschiebbaren Kernteil --11--. Etwa im Abstand der Wandstärke des Spritzlings --3-- vor der dem Ende desselben abgewendeten, axialen Begrenzungswand-17-- des durch Verschie- bung des äusseren Ringes --4-- erzeugbaren Hohlraumes --16-- ist eine ringförmige, umlaufende Ausnehmung --7-- im Kern --2-- angebracht. Diese ringförmige Ausnehmung ist etwa V-förmig profiliert.
Weiters ist die die Aussenkontur des Spritzlings bestimmende Innenfläche des verschiebbaren Ringes --4-konisch ausgebildet.
Nach dem Einspritzen des Kunststoffes und einer ersten Verfestigungsphase, in der die Oberflächen- schichten erstarren, wird der äussere Ring --4--, wie in Fig. 3 dargestellt, axial verschoben. Die die
<Desc/Clms Page number 2>
Aussenkontur des Spritzlings bildende Innenfläche schliesst einen Winkel a mit der Kernoberfläche ein. Dies erleichtert das Abziehen des Ringes --4--, ohne die Wandung des Spritzlings --3-- zu dehnen. Der äussere Ring --4-- nimmt über einen nicht dargestellten Anschlag kurz vor Erreichen seiner Endstellung den Kernteil --11-- mit und gibt so einen ringförmigen Schlitz frei, welcher mit einem Zuleitungskanal - verbunden ist. Durch diesen wird dann Druckluft eingeleitet.
Die Druckluft presst die noch verformbare Kunststoffwandung des Spritzlings --3-- in den durch das Zurückziehen des äusseren Ringes - 4-entstandenen Hohlraum-16-, welcher durch die Fläche --17-- der Aussenform --1-- und die Stirnfläche --14-- des äusseren Ringes --4-- begrenzt wird. Dabei wird der in der ringförmigen Ausnehmung --7-- des Kernes --2-- befindliche, bereits verfestigte Kunststoff ausgehoben und bildet die Innenkante --5-- der Sicke --10--. Nach dem Erhärten des Kunststoffes wird dann der Spritzling auf übliche Weise ausgeworfen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrteilige Spritzgussform zur Herstellung von eine Sicke aufweisenden rohrförmigen Gegenständen aus Kunststoff, insbesondere Fittings, wobei durch axiale Verschiebung eines die beim Spritzvorgang gebildete Aussenkontur des Spritzlings bestimmenden Ringes ein die äussere Kontur der Sicke bestimmender Hohlraum freilegbar ist, in den die Wandung des noch nicht erstarrten Spritzlings mittels eines aus einem gegebenenfalls mehrteiligen, die Innenkontur des Spritzlings bestimmenden Kern austretenden Druckmediums einpressbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (2) zumindest eine in Umfangsrichtung verlaufende, ringförmige Ausnehmung (7) aufweist, die im Bereich des durch axiale Verschiebung des die Aussenkontur des Spritzlings bestimmenden Ringes (4) freilegbaren Hohlraumes (16) angeordnet ist,
wobei gegebenenfalls die die Aussenkontur des Spritzlings bestimmende Innenfläche dieses Ringes (4) konisch ist.