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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von zinnplattiertem Bleiblech für Rohrleitungen,
Abdeckungen im Bauwesen, wie Dachabdeckungen, und für Dachfenster.
Blei- und Kupferbleche sind besonders im Bauwesen viel verwendete Halbzeuge. So werden Bleibleche auf Grund ihrer leichten Verarbeitbarkeit für Abdeckungen vielerlei Art, wie z. B. Dach-und Ablaufein- fassungen verwendet. Der guten Beständigkeit des Bleis gegen sehr viele Chemikalien steht aber seine
Unbeständigkeit gegen frischen Mörtel entgegen, so dass Blei bei direkter Berührungsgefahr mit diesem stets einer besonders sorgfältigen Isolierung bedarf. Kupfer dagegen ist beständig gegen Alkalien und damit auch gegen Mörtel und Zement. Da ausserdem die Oberfläche von Kupferblechen durch Witterungs- einflüsse oxydiert und mit einer das ästhetische Gefühl ansprechenden Patina überzogen wird, werden
Kupferbleche für Dacheinfassungen verwendet.
Der Nachteil der gegenüber Blei schwierigen Verarbeit- barkeit musste dabei bisher hingenommen werden.
Es ist bekannt, um die Eigenschaft des Grundmetalls mit den Eigenschaften des Deckmetalls zu vereinigen, Verbundmetalle zu verwenden, die jedoch vorwiegend zur Einsparung teurer NE-Metalle dienen. Auch in der chemischen Industrie ist es bekannt, in jenen Fällen, bei denen die von Apparaten aus Bleiblech zu erreichende Festigkeit nicht ausreicht, die betreffenden Apparate aus einem den
Festigkeitsanforderungen genügenden Grundwerkstoff herzustellen und danach mit Walzblei auszukleiden.
Bei verzinnbaren Grundwerkstoffen erfolgt die Befestigung des Walzbleis durch Verlöten der einzelnen
Stellen mit der Metallunterlage. Ferner sind zur Verbindung metallischer oder nichtmetallischer Werkstoffe
Klebstoffe ebenso bekannt wie das Überziehen der miteinander zu verlötenden Gegenstände vor dem
Verbinden mit Lötlegierungen.
Für ein Massenprodukt, wie z. B. Walzblei, welches auf Dächern und insbesondere bei der
Herstellung von Dachfenstern verwendet wird, ist jedoch eine Auflage von 1% Zinn pro Seite wegen des mehrfach höheren Zinn- als Bleipreises eine Verteuerung, die vom Markt nicht hingenommen wird. Eine
Zinnauflage von 1% pro Bleiseite führt zu einer kaum akzeptablen Kostenerhöhung.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von zinnplattiertem Bleiblech so auszugestalten, dass dem Blei eine verbesserte Oberfläche mit höherer Brillanz und besserer Haftfestigkeit gegeben wird, um es als Folie ausgewalzt besser bestreichen, bekleben und färben zu können und das zu Dachabdeckungen und zur Herstellung von Dachfenstern verwendet werden kann, wobei die Bleiab- deckungen wirtschaftlicher gestaltet werden sollen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäss der Erfindung ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, nach dem erfindungsgemäss in einer ersten Stufe eine Bleiplatte mit Zinn oder einer Zinnlegierung einseitig plattiert und auf die gewünschte Endabmessung herabgewalzt und in einer sich hieran anschliessenden zweiten Stufe ein platten- oder folienförmiges Bleigrundmaterial ein-oder beidseitig mit dem in der ersten Stufe erhaltenen Plattierungsprodukt plattiert wird, wobei dessen Bleischicht dem Grundmaterial zugewendet ist.
Die zu plattierende Bleiplatte wird mit Sn oder einer Sn-Legierung derart plattiert, dass das Plattierungsprodukt 0, 5 bis 10% Sn enthält, jedoch ist auch ein Sn-Anteil von 0, 1% und mehr möglich.
Es hat sich überraschend gezeigt, dass dem Blei verbesserte Oberflächeneigenschaften verliehen werden können, wenn auf das Bleigrundmaterial ein Plattierungsprodukt aufplattiert wird, das aus einer einseitig wie angegeben mit einer Zinnplattierung versehenen und auf Plattierungsstärke herabgewalzten Bleiplatte besteht. Dadurch wird ein zinnplattiertes Bleiblech erhalten, das beispielsweise als Folie ausgewalzt sich wesentlich besser bestreichen, bekleben und auch färben lässt, wobei letztlich ein zinnplattiertes Bleiblech mit höherer Brillanz und besserer Haftfestigkeit erhalten wird. Durch die Art der verwendeten Doppelplattierung wird der Zinngehalt an der Oberfläche entscheidend reduziert, ohne ihn jedoch gleichzeitig unwirksam zu machen.
Wird zunächst eine Bleiplatte einseitig so plattiert, dass das Produkt 0, 5 bis 10% Zinn enthält, dann auf die gewünschten Endabmessungen herabgewalzt und der so gewonnene Verbundkörper erneut als beidseitige Plattierung für Blei verwendet und, in Gew.-% ausgedrückt, 1% pro Seite auf das Bleigrundmaterial aufplattiert, so wird eine effektive Zinnauflage von 0, 01 bis 0, 02 Gew.-% pro Seite erreicht. Ein Bleigrundmaterial mit einer derartigen Dünnstplattierung versehen erbringt noch den weiteren Vorteil, nämlich den der Erhöhung der Festigkeit des Bleigrundmaterials durch die Zinnauflage und damit verbunden die Möglichkeit einer erheblichen Dickenreduktion beim Walzen derartiger plattierter Bleibleche.
Mit dieser Zinn/Blei-Dünnstplattierung wird ein zinnplattier-
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tes Bleiblech mit den gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften erhalten wie ein nach der herkömmlichen Weise mit einer Zinnschicht versehenes Bleiblech.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird ein beidseitig mit einem aus Zinn und Blei bestehenden Plattierungsprodukt plattiertes Bleiblech erhalten.
Das platten-oder folienförmige Bleigrundmaterial ist hienach mit einer Plattierungsschicht verbunden.
Das der Schicht zugrundeliegende Plattierungsprodukt besteht aus einer Bleiplatte, die einseitig mit der Zinnbeschichtung versehen ist, d. h. das Zinn oder eine Zinnlegierung, wie hochzinnhaltige Legierung, ist auf die Bleiplatte aufplattiert, so dass letztlich Zinn und Blei mechanisch miteinander verschweisst sind. Ein derart hergestelltes Plattierungsprodukt wird auf die gewünschte Endabmessung herabgewalzt und das so gewonnene Plattierungsmaterial ein-oder beidseitig auf das Bleigrundmaterial so auf plattiert, dass die Bleischicht des Plattierungsproduktes auf dem Bleigrundmaterial zu liegen kommt. Bei der Plattierungsschicht handelt es sich um eine sehr dünne Schicht. Zinnlegierungen, wie z. B. aus Zinn/Antimon, Zinn/Zink oder Lötzinn können ebenfalls zur Anwendung gelangen.
Die Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von zinnplattiertem Bleiblech für Rohrleitungen, Abdeckungen im
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dass in einer ersten Stufe eine Bleiplatte mit Zinn oder einer Zinnlegierung einseitig plattiert und auf die gewünschte Endabmessung herabgewalzt und in einer sich hieran anschliessenden zweiten Stufe ein plattenoder folienförmiges Bleigrundmaterial ein-oder beidseitig mit dem in der ersten Stufe erhaltenen Plattierungsprodukt plattiert wird, wobei dessen Bleiseite dem Grundmaterial zugewendet ist.
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