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Die Erfindung betrifft ein elektrisches Isoliermaterial in Blatt- oder Bandform, das eine zentrale Kunststoffolie aufweist, welche zu beiden Seiten jeweils mit einer mit einem flüssigen elektrischen Isolierstoff tränkbaren Wirrfaserschicht verbunden ist.
Aus der DE-OS 2338857 und der CH-PS Nr. 322666 sind nun Schichtpressstoffe bekannt, die als
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eine solehe zu beiden Seiten mit einer Wirrfasersehicht. tufweisen. Diese Wirrfaserschichten, die mit einem Isolieröl getränkt werden können, sind ihrerseits mit Aussenschichten aus faserverstärktem Kunststoff verbunden und haben hier die Aufgabe, etwaige auf den Schichtpressstoff wirkende Schubspannungen aufzunehmen.
Die Erfindung betrifft nun ein falzbares Isoliermaterial, das, unter Benutzung dieses Kernaufbaus an "einer Oberfläche eine zur Aufnahme von elektrisch isolierenden Tränklacken oder -harzen dienende saugfähige Struktur aufweist und für den Bau von elektrischen Maschinen der Wärmeklasse F geeignet ist.
Als Isoliermaterialien bei der Herstellung der Nut- und Phasenisolation, z. B. bei Elektromotoren und . Vechselstromdrosseln, u. zw. zur Herstellung von Deckschiebern, Zwischenlagen u. dgl. ist es bekannt, -. sogenannte Wirrfaservliese aus einem aromatischen Polyamid, wie z. B. aus einem Produkt, das unter dem Namen"Normex"bekannt ist, zu verwenden. Derartige"Nomex"-Vliese weisen eine ausreichende Saugfähigkeit gegenüber Tränklacken oder-harzen auf. Obwohl ihre elektrischen und mechanischen Eigenschaften für viele Verwendungszwecke ausreichend sind, haben sie doch einige Nachteile. Wegen der relativ geringen Steifigkeit und der geringen Reissfestigkeit des Nomexvlieses ergeben isch nämlich beim anbringen an seinen Verwendungsort, z.
B. also beim Einführen des Vlieses in den Nutenraum sowie beim Einführen der Wicklung insbesondere bei geringen Vliesstärken Schwierigkeiten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung der an sich bekannten Struktur, bestehend aus einer zu beiden Seiten mit einer Wirrfaserschicht versehenen Kunststoffolie ein elektrisches isoliermaterial in falzbarer Blatt- oder Bandform zu schaffen, das an seiner Oberfläche eine saugfähige Struktur aufweist und das zur Aufnahme von elektrisch isolierenden Tränklacken oder-harzen geeignet ist, das-bei im wesentlichen der gleichen Wärmebeständigkeit-bei gleicher Dicke eine höhere elektrische Durchschlagsfestigkeit und eine höhere Steifigkeit sowie Kanteneinreissfestigkeit aufweist als für dieselben Zwecke bestimmte Nomexvliese und bei dem es überdies, im Gegensatz zu einem Nomexvlies, an Falzstellen zu keiner Verschlechterung der Isolationseigenschaften kommt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird in dem erfindungsgemässen Isoliermaterial gelöst, las dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wirrfaserschichten aus Kunststoffasern bestehen. die mit einem vorkondensierten aromatisehen Polyätherharz überzogen sind, derart, dass zwischen den so überzogenen Fasern noch Hohlräume verbleiben und das Isoliermaterial auf diese Weise eine falzbare an seiner Oberfläche saugfähige Struktur zur Aufnahme von elektrisch isolierenden Tränklacken oder-harzen besitzt.
Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Kunststoffolien und/oder die Kunststoffasern der Wirrfaservliesschichten aus einem Polyester vom Typ Polyäthylenterephthalat.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kunststoffolie mit den Wirrfaservliesschichten verklebt, wobei dazu vorteilhaft ein Polyurethankleber zur Anwendung kommt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Beispiels eingehend erläutert.
Ein Folienband aus Polyäthylenterephthalat einer Stärke von 100 pm wird in einem beheizten Kaschierkalender an jeder Seite mit einem hochtemperaturbeständigen Polyurethanklebeharz bestrichen, so dass ein Harzauftrag von etwa 10 g/m2 erfolgt, und unter Druck und einer Temperatur von etwa 50 C mit einem Wirrfaservlies, dessen Fasern ebenfalls aus Polyäthylenterephthalat bestehen durch Kalandrierung verklebt.
Dieser Dreischicht-Verbund wird nun in einer Imprägniermasehine mit einer Lösung eines aromatischen Polyätherharzes imprägniert und dabei auf beiden Seiten insgesamt ein Harzauftrag (als Feststoff gerechnet) von 15 bis 25 g/m2 erzielt.
Diese Harzmenge reicht aus, um die Fasern des Vlieses mit Harz zu überziehen, wobei zwischen den so überzogenen Fasern dabei aber noch Hohlräume verbleiben, so dass das Vlies gegenüber Tränklacken oder-harzen noch gut saugfähig ist. Im vorliegenden Beispiel wurde als aromatisches Polyätherharz ein Kondensationsharz von Aralkyläthern mit Phenolen verwendet, das unter die Wärmeklasse--C-- einzureihen ist.
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Beim Imprägniervorgang wird in an sich bekannter Weise der Temperaturverlauf der Trocknung so geführt, dass das aufgebrachte Harz nach der Imprägnierung noch nicht völlig auskondensiert ist.
Das fertige Verbund-Isoliermaterial weist bei einer geringen Dicke hohe mechanische Festigkeiten, insbesondere eine hohe Kanteneinreissfestigkeit auf, was besonders bei einem maschinellen Verarbeiten vorteilhaft ist. Es zeigt ferner eine sehr gute Verträglichkeit mit allen üblichen Tränk- und Imprägnierharzen, wobei zu diesen, wegen der Resthohlräume in den Faservliesen und der noch verbleibenden Reaktivität des auf die Fasern aufgebrachten Harzes eine besonders gute Verbindung gewährleistet wird.
Das Überziehen der Kunststoffasern des Faservlieses, die an sich nur in die Wärmeklasse B einzureihen wären, mit einem Kunstharz der Wärmeklasse C, bewirkt überdies, dass das fertige Isoliermaterial den Anforderungen der Wärmeklasse F entspricht. Dieses Ergebnis wird erzielt, obwohl im Verhältnis zum Gesamtverbund nur eine relativ geringe Menge des höchsttemperaturbeständigen Überzugharzes eingesetzt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrisches Isoliermaterial in Blatt- oder Bandform, das eine zentrale Kunststoffolie aufweist, welche zu beiden Seiten jeweils mit einer mit einem flüssigen elektrischen Isolierstoff tränkbaren
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aus Kunststoffasern bestehen, die mit einem vorkondensierten aromatischen Polyätherharz überzogen sind, derart, dass zwischen den so überzogenen Fasern noch Hohlräume verbleiben und das Isoliermaterial auf diese Weise eine falzbare, an seiner Oberfläche saugfähige Struktur zur Aufnahme von elektrisch isolierenden Tränklacken oder-harzen besitzt.