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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kran für eine fahrbare Arbeitsmaschine, mit einem um eine waagrechte Drehachse schwenkbaren Kranarm, und einem, unterhalb des Kranarmes sich erstreckenden Ausleger.
Derartige Kräne sind in verschiedenen Ausführungen bekannt und allgemein in Verwendung. Sie können einerseits fest an einem Fahrzeug montiert sein, beispielsweise an Stelle der Ladefläche eines Lastfahrzeuges ; sie können jedoch auch als Zusatzgeräte für Mehrzweckfahrzeuge ausgebildet sein und je nach Bedarf gegen ein entsprechendes anderes Gerät, beispielsweise gegen eine hydraulische Grabeinrichtung oder gegen ein
Planierschild oder einen Schneepflug austauschbar sein.
In erster Linie dienen Kräne dieser Art zum Anheben und Befördern von relativ geringen bis mittelschweren Lasten, bis zu etwa 2 t, so dass sie, bzw. die Fahrzeuge selbst vielfach verwend-und einsetzbar sind und auch an verhältnismässig schwer zugänglichen Stellen gefahren werden können.
Ein grosser Nachteil des beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 891917 bekannten Krans liegt nun darin, dass die angehobene Last frei am Kranseil, bzw. am Kranarm hängt. Beim Transport dieser Last wird sie nun bedingt durch die Unebenheiten der Fahrbahn bzw. des Untergrundes pendeln und dabei sowohl an das
Fahrzeug bzw. den Kranaufbau schlagen, als auch das Fahrverhalten des Fahrzeuges durch den verhältnismässig hohen Schwerpunkt ungünstig beeinflussen. Der zügige Arbeitsablauf wird ebenfalls behindert, da einerseits geringere Fahrgeschwindigkeiten notwendig sind, anderseits jedoch beim Anheben und Absenken durch die pendelnde Last Gefahren für das Bedienungs- und Hilfspersonal gegeben sind.
Es wurden nun bereits verschiedene Lösungen vorgeschlagen diesen Nachteil zu beheben, indem die Last während der Bewegung des Fahrzeuges auf eine Unterlagsfläche aufgelegt wird, so dass sie keine Pendelbewegung ausführen kann. Beispielsweise werden Kräne dieser Art in der DDR-Patentschrift Nr. 22527, in der franz. Patentschrift Nr. 934. 014, in der USA-Patentschrift Nr. 2, 375, 337 und mit einem um eine lotrechte Achse drehbaren Drehgestell in der franz. Patentschrift Nr. 1. 600. 812 beschrieben.
Die Ladeflächen dieser bekannten Kräne sind während der Bewegung des Fahrzeuges jedoch horizontal und gegebenenfalls höhenverstellbar angeordnet. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass bei der Fahrt über Unebenheiten, die beim Einsatz derartiger Kräne alltäglich ist, durch die Erschütterungen bzw. Neigung des Fahrzeuges die Last von der Ladefläche abrutscht, sich oder den Kran beschädigt und die Umgebung gefährdet. Wenn die
Ladeflächen höhenverstellbar ausgebildet sind, ist eine zusätzliche Antriebsvorrichtung nötig.
Weiters ist aus der brit. Patentschrift Nr. 711, 961 eine Kombination eines fahrbaren Krans mit einem
Hubstapler bekanntgeworden, wobei die Gabeln der Hubeinrichtung während der Benutzung des Krans als
Abstützung auf dem Boden aufgesetzt werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Kran der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem die Last während des Transportes auf einer Ladefläche gesichert ist und nicht frei am Kranarm hängt, wobei ohne zusätzliche Einrichtungen auch die Stabilität des stillstehenden Fahrzeuges beim Anheben und Absenken der
Last erhöht werden soll.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Ausleger mit dem Kranarm starr verbunden ist und eine bei abgesenktem Kranarm im wesentlichen horizontal verlaufende, an sich bekannte Ladefläche aufweist, wobei die tragende Seilrolle des Kranarmes einen grösseren Abstand zur Drehachse aufweist als das freie Ende der Ladefläche.
Bei der Verschwenkung des Kranarmes um die waagrechte Drehachse wird somit der Ausleger und mit ihm die Ladefläche angehoben oder abgesenkt. Dabei können auch zur seitlichen Führung links und rechts des Auslegers am Drehgestell Führungsschienen angeordnet sein.
Beim Anheben des Kranarmes und der mit ihm verbundenen Ladefläche wird sie etwas aus der Horizontalen verschwenkt, so dass die Ladefläche zusammen mit dem Ausleger eine Art von Mulde bildet, so dass die Last auch bei starken Erschütterungen, die beispielsweise durch Bodenunebenheiten hervorgerufen werden können, nicht aus ihrer Lage auf der Ladefläche gebracht werden kann.
In der tiefsten Stellung des Kranarmes ragt die tragende Seilrolle des Kranarmes über die Ladefläche vor, so dass die im allgemeinen auf dem Boden liegende Last an das Seil gehängt werden kann. Die Last wird hierauf mittels einer Seilwinde angehoben, bis sie in einer Höhe über der Ladefläche hängt. Anschliessend wird der Kranarm um seine etwa waagrechte Drehachse geschwenkt, so dass sich die Last relativ zum Fahrzeug bewegt, bis sie sich direkt oberhalb der Ladefläche befindet, worauf die Last mit der Seilwinde wieder abgesenkt wird und auf der Ladefläche aufliegt. Die Auflage der Last während des Transportes auf der Ladefläche verhindert nun in an sich bekannter Weise nicht nur ihr freies Pendeln und erlaubt somit eine sichere Fortbewegung des Fahrzeuges ohne Gefährdung der Umgebung, sondern bringt noch eine Reihe weiterer Vorteile mit sich.
So können z. B. die Kranseilwinde, das Seil selbst und der Kranhaken geringer dimensioniert sein, da sie nur während des Anhebens und Absenkens das Gewicht der Last tragen müssen, nicht aber den zusätzlichen Belastungen beim Transport durch Erschütterungen bzw. durch das Pendeln der Last ausgesetzt sind.
Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass die Ladefläche bei Stillstand des Fahrzeuges als zusätzliche breitflächige Bodenabstützung angeordnet werden kann, so dass zusätzliche Stützeinrichtungen, die darüber hinaus eine geringere Auflagefläche aufweisen, überflüssig sind. Der erfindungsgemässe Kran ist daher vor allem für Arbeiten im unwegsamen Gelände, beispielsweise für die Errichtung von Stützmauern geringer Höhe, für den
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Böschungsverbau allgemein, insbesondere jedoch für die Wildbachverbauung und Flussregulierung verwendbar.
Die dort zu hebenden Lasten beispielsweise Natur- oder Kunststeine od. dgl. sind in einer Grössenordnung, die einen verhältnismässig geringen Kraftaufwand benötigen, so dass der erfindungsgemässe Kran als Zusatzgerät oder Teil eines relativ leichten, wendigen Fahrzeuges ausgeführt sein kann.
Eine Ausführung des erfindungsgemässen Kranes ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kranarm und der die
Ladefläche tragende Ausleger in an sich bekannter Weise auf einem, um eine lotrechte Achse drehbaren Drehgestell angeordnet sind.
Durch diese vorteilhafte Ausführung wird die Unterstützung der Last durch die Ladefläche auch beim Verdrehen des Kranarmes gewährleistet. Der Drehwinkel des Drehgestelles beträgt hiebei vorzugsweise mehr als
1800.
Wenn der Kranarm längenverstellbar ausgebildet ist, kann auch bei abgesenktem Kranarm und vorzugsweise auf dem Boden aufliegender Ladefläche eine Relativbewegung der Last vom Kran weg erzielt werden.
Weiters ist vorgesehen, dass die Seilwinde auf dem Kranarm vorzugsweise lösbar angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Seilwinde in einfacher Weise, beispielsweise durch Lösen eines Splintes vom Kranarm abgenommen werden kann. So ist es z. B. denkbar, dass die Seilwinde auf einer Grundplatte angeordnet ist, die sowohl auf dem Kranarm als auch auf dem Fahrzeug selbst montierbar ist, so dass durch einen einfachen Umbau die Kranseilwinde als gewöhnliche Seilwinde in üblicher Weise verwendet werden kann, wobei die Grundplatte an die Anhängevorrichtung des Fahrzeuges angehängt und durch den Splint gesichert werden kann.
Vorzugsweise werden sowohl der Kranarm, die Ladefläche als auch die Seilwinde hydraulisch betätigt.
Selbstverständlich sind auch andere bekannte Antriebsarten denkbar. Die Hydraulikleitungen für den Antrieb der Kranseilwinde sind vorteilhaft in einer derartigen Länge ausgeführt, dass sie auch beim Versetzen der Seilwinde, beispielsweise an das Hinterende des Fahrzeuges ausreichend sind.
Weiters kann die hydraulisch angetriebene Seilwinde mit einer mechanischen Bremse versehen sein, so dass beim Absenken der Last die präzise und langsame Steuerung der Bewegung der Last erfolgen kann.
Der erfindungsgemässe Kran kann sowohl als Anbaugerät zu einem Mehrzweckfahrzeug ausgebildet sein, als auch einen integrierten Bestandteil eines leichten Kranwagens bilden. Das Fahrzeug selbst kann den verschiedenen Erfordernissen angepasst sein, beispielsweise an Stelle von vorzugsweise einzeln angetriebenen Rädern auch Raupenbänder aufweisen. Diese Ausführungen betreffen jedoch nicht direkt die Erfindung, so dass sie auch hier nicht näher behandelt werden.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher beschrieben, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Ebenso bedeuten die in den nachfolgenden Patentansprüchen angeführten Bezugszeichen keine Einschränkung. Die Fig. l zeigt vereinfacht eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Krans, die Fig. 2 eine Seitenansicht mit auf der Ladefläche aufliegender Last, die Fig. 3 zeigt die Anordnung der Seilwinde auf dem Kranarm, die Fig. 4 die Anordnung der Seilwinde an der Anhängevorrichtung und die Fig. 5 zeigt ein Detail der Steuervorrichtung für die Seilwinde.
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--2-- angeordnet.Kranhaken--7--versehene Seil geführt ist.
Die Schwenkbewegung des Kranarmes --3-- wird im Ausführungsbeispiel durch einen Hydraulikzylinder--10--erreicht, der zwischen dem Drehgestell--11-und dem Kranarm--3--angeordnet ist. Starr mit dem Kranarm--3--verbunden erstreckt sich unter ihm ein Ausleger--8--, der am Ende mit einer Ladefläche --9-- versehen ist, die bei abgesenktem Kranarm
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imSeilwinde--6--abgesenkt und liegt sodann auf der Ladefläche --9-- auf, so dass die Last ohne Pendeln gesichert transportiert werden kann.
Der im gezeigten Ausführungsbeispiel starr mit dem Kranarm--3--verbundene Ausleger--8--kann selbstverständlich auch gelenkig mit ihm verbunden oder auch direkt am Drehgestell--11--oder einem andern Teil des Kranes fest oder beweglich angeordnet sein. Für die bewegliche Anordnung ist eine weitere
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Verstelleinrichtung, beispielsweise ein zweiter Hydraulikzylinder notwendig, doch ist dies von untergeordneter Bedeutung. Notwendig ist auch bei diesen Ausführungen, dass der Abstand zwischen dem freien Ende--IS-- der Ladefläche --9-- und der Drehachse--12--des Kranarmes--3--geringer ist, als der Abstand zwischen Drehachse--12--und der Seilrolle--5--, so dass in abgesenkter Stellung des Kranarmes--3--
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Wie in der Fig. 2 strichliert dargestellt, können zur zusätzlichen seitlichen Führung des Auslegers--8-- Wangen--20--am Drehgestell--11--angeordnet sein. Der Drehwinkel des Drehgestells kann beliebig sein und wird vorzugsweise über 1800 betragen.
Die Seilwinde--6--kann, wie in Fig. 3 dargestellt, hydraulisch betätigt werden, doch sind selbstverständlich auch andere Antriebe möglich. Um bei hydraulischem Antrieb ein langsames Absenken der Last--19--zu gewährleisten, kann die Seilwinde--6--mit einer zusätzlichen mechanischen Bremsvorrichtung --22-- ausgestattet sein. Die Seilwinde --6-- ist bevorzugt auf dem Kranarm-3- lösbar angeordnet und besteht aus einer Grundplatte--16--, die mit Hilfe eines Splintes--14--auf dem Kranarm--3--fixiert ist. Nach Lösen des Splintes--14--kann die Seilwinde vom Kranarm entfernt
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gewöhnliche Zugseilwinde Verwendung finden.
Die hydraulischen Leitungen--17--werden dazu vorteilhaft in geeigneter Länge vorgesehen, so dass sie beiden Verwendungsmöglichkeiten genügen und keine Umbauarbeiten notwendig sind.
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5) :--27-- ist die Steuereinrichtung --24-- befestigt. Ein innerhalb der Steuereinrichtung--24-angeordnetes Steuerventil zum Absenken der Last--19--wird durch den Bedienungshebel --23-- betätigt, der in der Bewegungsrichtung A zum Öffnen des Ventils durch eine von einer, vorzugsweise als Blattfeder ausgebildeten Feder--25--beaufschlagten Stellschraube--26--gesperrt wird. Die Einstellung der Stellschraube--26--erfolgt dabei so, dass das Steuerventil geringfügig geöffnet werden kann und die Last
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weiter öffnet.
Ein weiteres Öffnen des Steuerventils über das gewünschte Ausmass ist ohne die Betätigung des Bedienungshebels durch die Bedienungsperson nicht möglich, so dass der schlagartige Abfall der Last verhindert wird.
Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich noch weitere Abwandlungen denkbar. So kann beispielsweise der Kran auch als ein- oder zweiachsiger Anhänger für ein Zugfahrzeug ausgebildet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kran für eine fahrbare Arbeitsmaschine, mit einem um eine waagrechte Drehachse schwenkbaren Kranarm, und einem, unterhalb des Kranarmes sich erstreckenden Ausleger, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass der Ausleger (8) mit dem Kranarm (3) starr verbunden ist und eine bei abgesenktem Kranarm (3) im wesentlichen horizontal verlaufende, an sich bekannte Ladefläche (9) aufweist, wobei die tragende Seilrolle (5) des Kranarmes (3) einen grösseren Abstand zur Drehachse (12) aufweist als das freie Ende (18) der Ladefläche (9).