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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wundkompressen aus Verbandmull, bei dem eine
Mullbahn vorerst in Streifen geschnitten und dann die Längsschnittkanten des so gebildeten Streifens zur Mitte des Streifens hin eingeschlagen werden, wobei die Längsschnittkanten nebeneinander zu liegen kommen, sodann der so gebildete doppellagige Streifen quer zur Längsrichtung desselben in Stücke geschnitten wird, danach die
Querschnittkanten des Stückes wieder zur Mitte hin eingeschlagen werden und schliesslich der so gebildete Teil mindestens noch einmal in Längs- und/oder Querrichtung gefaltet wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Wundkompressen, die durch mehrmaliges Falten eines Verbandmullstreifens gebildet werden und z. B. 8-,
12-, 16-, 24- oder 32-lagig sind, sind seit langem bekannt. Als Ausgangsmaterial für die Wundkompresse dient eine Verbandmullbahn, die in Längs- und Querrichtung zerschnitten wird. Beim Zusammenlegen der
Wundkompressen wird darauf geachtet, dass die Schnittkanten im Inneren der Wundkompresse zu liegen kommen, da die fasernden Schnittkanten mit der Wunde möglichst nicht in Berührung kommen sollen. Es liess sich jedoch bei der bisherigen Herstellungsart nicht vermeiden, dass die beim Falten des Streifens sich bildenden
Ecken der Schnittkanten an den Rändern der Wundkompresse zu liegen kommen.
Dies hatte bei der
Verwendung der Wundkompresse ein von diesen Ecken ausgehendes, von den Ärzten unerwünschtes Fasern der
Wundkompresse zur Folge. Diese Fasern bzw. die Schnittenden gelangten dann in die Wunde, wo sie zu
Entzündungen führten.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Wundkompresse zu schaffen, bei dem die oben angeführten Nachteile nicht auftreten. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass das Einschlagen der Längsschnittkanten des Streifens mit unterschiedlicher Breite erfolgt bzw. die Breite des auf eine kontinuierliche Breite eingeschlagenen doppellagigen Streifens bereichsweise verändert wird und die die Stücke von den Streifen trennenden Querschnitte in jenen Bereichen des doppellagigen Streifens geführt werden, in denen der doppellagige Streifen eine geringere Breite aufweist. Vorzugsweise ist die Breite des kontinuierlich eingeschlagenen doppellagigen Streifens gleich oder nur wenig grösser als die halbe Breite des umgefalteten
Streifens, und die Breite des doppellagigen Streifens wird bereichsweise vergrössert.
Das erfindungsgemässe Verfahren hat den Vorteil, dass die Schnittenden des doppellagigen Streifens nicht mehr an den Rändern der fertig gefalteten Wundkompresse, sondern einwärts abgedeckt zu liegen kommen, wodurch diese Schnittränder bzw. die von diesen abgehenden Fäden nicht mehr mit der Wunde in Berührung kommen können.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei mit ihren freien Enden quer zur Längsrichtung der Mullbahn auseinanderbewegbare Arme vorgesehen sind, deren freie Enden unter die eingeschlagenen Teile des doppellagigen Streifens und bis an die Umschlagkante derselben reichen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung sind die Arme quer zur Längsrichtung der Mullbahn und nebeneinander angeordnet, wobei das Ende des einen Armes gegenüber dem Arm der Höhe nach abgesetzt ist und das Ende des andern Armes in bezug auf die Längsmittellinie des doppellagigen Streifens gegenüber dem Ende des einen Armes liegt, wobei das freie Ende des andern Armes an einem seitlich von diesem Arm abstehenden Teil desselben ausgebildet ist, welcher Teil unter den ersten Arm reicht und gleichfalls die Höhe nach gegenüber dem übrigen Arm abgesetzt ist.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1, 4,5 und 7 die verschiedenen Faltphasen des erfindungsgemässen Verfahrens, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. l, Fig. 3 eine Alternative für die Veränderung der Breite des doppellagigen Streifens, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5, Fig. 8 eine Draufsicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 8 und Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 8.
Bei der Herstellung von Wundkompressen, die durch mehrmaliges Falten eines Stückes eines Mullmaterials gebildet werden, wird meistens von einer breiten Mullbahn ausgegangen. Diese Mullbahn wird vorerst in Streifen --l-- geschnitten. Die Längsschnittkanten--la--des Streifens--l--werden dann zur Mitte--2--des Streifens--l--hin eingeschlagen, wobei die Längsschnittkanten--la--nebeneinander zu liegen kommen. Dabei entsteht ein doppellagiger Streifen--lb--, wie er in Fig. 2 dargestellt ist. Nunmehr wird erfindungsgemäss die Breite des doppellagigen Streifens--lb--bereichsweise verändert, wie dies in Fig. l mit --3-- bzw. in Fig. 3 mit--4--bezeichnet ist.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Fall wird die Breite des doppellagigen Streifens--lb--zwischen den die Kompresse von dem Streifen trennenden Schnitten--5--vergrössert, wobei die Breite des doppellagigen Streifens--lb--im Schnitt--5--selbst unverändert beibehalten wird.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Möglichkeit wird die Breite des doppellagigen Streifens--lb--beim Einschlagen der Längskanten--la--des Streifens--l--in jenem Bereich, in dem später der Schnitt --5-- zur Abtrennung der Kompresse vom Streifen--lb--geführt wird, verringert.
Nachdem die Breite des doppellagigen Streifens--lb--bereichsweise geändert worden ist, wird der doppellagige Streifen--lb--bei--5--in Stücke--lc--geschnitten. Sodann werden die
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Querschnittkanten--ld--wieder zur Mitte--6--des Stückes--Ic--hin eingeschlagen. Schliesslich wird der so gebildete Teil--le--mindestens noch um die Mitte--6--bzw. die Mitte--2--gefaltet. Die in Fig. 7 dargestellte fertige Wundkompresse wurde sowohl um die Mitte--6--als auch um die Mitte--2-- gefaltet und ist jetzt 16lagig.
Durch entsprechende Wahl der Länge der von dem doppellagigen Streifen--lb-abzutrennenden Stücke--lc--bzw. durch eine etwas geänderte Faltung ist es auch möglich, mit dem erfindungsgemässen Verfahren 8-, 12-, 16- 24-, 32lagige Wundkompressen herzustellen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens besteht aus einer an sich bekannten Kompressenschneide- und Kompressenfaltmaschine, die mit einer Vorrichtung zur Veränderung der Breite des doppellagigen Streifens, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist, versehen wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Armen-10, 11--, die quer zur Längsrichtung der Mullbahn angeordnet sind, und deren freie Enden --10a, 11a-- mittels eines doppelt wirkenden Druckluftzylinders--12--, der fest auf der Maschine angeordnet ist, auseinanderbewegbar sind. Die freien Enden--10a, lla--untergreifen die eingeschlagenen Teile des doppellagig eingeschlagenen Streifens--lb--und reichen bis an die Umschlagkante.
Das freie Ende-10a-des Armes-10-ist gegenüber dem übrigen Arm der Höhe nach abgesetzt, wie dies aus der Fig. 9 ersichtlich ist.
Das freie Ende--lla--des Armes--11--liegt in bezug auf die Mitte --2-- des Streifens --i-- gegenüber dem freien Ende--10a--des Armes--10--. Das freie Ende --l1a-- ist an einem seitlich von dem Arm-11--abstehenden Teil--l1b--angeordnet und reicht unter den Arm--10--. Der Arm - ist dabei, wie aus Fig. 10 ersichtlich, U-förmig zurückgebogen, wobei das kürzere untere Ende den abstehenden Teil--llb--und damit das freie Ende--lla--trägt.
An Stelle des Druckluftzylinders--12--können zur Betätigung der Arme--10, 11--aber auch
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die Betätigungszeitpunkte des Druckluftzylinders--12--und die Betätigungsdauer desselben in Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit und der Grösse der Wundkompresse mittels bekannter Einrichtungen einzustellen, wodurch ein doppellagiger Streifen mit bereichsweise unterschiedlicher Breite, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, gebildet wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Wundkompressen aus Verbandmull, bei dem eine Mullbahn vorerst in Streifen geschnitten und dann die Längsschnittkanten des so gebildeten Streifens zur Mitte des Streifens hin eingeschlagen werden, wobei die Längsschnittkanten nebeneinander zu liegen kommen, sodann der so gebildete doppellagige Streifen quer zur Längsrichtung desselben in Stücke geschnitten wird, danach die Querschnittkanten des Stückes wieder zur Mitte hin eingeschlagen werden und schliesslich der so gebildete Teil mindestens noch
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Einschlagen der Längsschnittkanten des Streifens mit unterschiedlicher Breite erfolgt bzw.
die Breite des auf eine kontinuierliche Breite eingeschlagenen doppellagigen Streifens bereichsweise verändert wird, und die die Stücke von den Streifen trennenden Querschnitte in jenen Bereichen des doppellagigen Streifens geführt werden, in denen der doppellagige Streifen eine geringere Breite aufweist.
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