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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbauen von Beheizungsrohren in Decken von Strassen, Brücken, Flugpisten oder andern Verkehrsflächen, oder von Böden, Decken oder Wänden von Gebäuden, bei welchem auf einer durch Aufbringung einer in die Kapillaren eindringenden, eine Haftbrücke bildenden Konservierungsmittellösung vorbehandelten Unterlage ein Heizmedium führende Rohrleitung verlegt und mittels Kunstharz oder Kunstharzmörtel aus oder mit Polyesterharz oder Epoxydharz auf der Trägerfläche befestigt und unter Ausbildung einer Decke umhüllt werden.
Gemäss der österr. Patentschrift Nr. 265354 ist es bekannt, ein Heizmedium führende Rohrleitungen, die untereinander verbunden sind und aus Kunststoff bestehen, in die zu beheizende Deckschicht von Strassen, Brücken, Flugpisten od. dgl. einzubetten. Für die Herstellung der Deckschicht wird Kunstharzbeton verwendet.
Bei diesem bekannten Verfahren wurde aber nicht daran gedacht, die Unterlage der Deckschicht einer Tiefenkonservierung zu unterwerfen, um so die Unterlage zu konservieren-d. h. alterungsbeständig zu machen, indem die zur Tiefenkonservierung verwendeten Mittel neutralisierend abbinden-und dadurch eine Verankerung der Deckschicht in oder an der Unterlage zu erzielen.
Darüber hinaus ist ferner bekanntgeworden (Zeitschrift "Bau im Spiegel", 1972/1, Seite 13), dünnflüssige Konservierungsmittellösungen zu verwenden, die in die Kapillaren einer mit Kunstharzmörtel zu beschichtenden Unterlage eindringen und einen Haftgrund für diesen bilden. Ebenso ist bekannt (Zeitschrift "Strassen- und Tiefbau", 1970/6 S. 509), Betonfahrbahnen mit einer in die Poren des Betons eindringenden Flüssigkeit auf Epoxydharzbasis zu imprägnieren.
Die genannten Imprägnierungs- und Konservierungsverfahren werden durch die Anwesenheit von Wasser beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, welches die störende Wirkung des Wassers beseitigt oder zumindest vermindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Konservierungsmittellösung ein in den Kapillaren der Unterlage vorhandenes Wasser bindender Emulgator beigemischt ist. Hiedurch wird erreicht, dass die Kappillaren zugesetzt und ein Eindringen von Wasser aus der Umgebung, beispielsweise bei einem starken Grundwasserandrang, in diese Kapillaren vermieden wird.
Die erfindungsgemäss verwendeten Materialien eignen sich gleichermassen zum Befestigen der Rohrleitungen auf einer beliebigen Unterlage und zum Einbetten der Rohrleitungen. Die Unterlage kann beispielsweise aus Beton, unbehandeltem Erdboden, Kiesschichten, Mauerwerk od. dgl. beschaffen sein.
Die Rohrleitungen können aus Eisen, Stahl, Kupfer oder einem sonstigen gut wärmeleitenden Metall, aber auch aus einem Kunststoff mit guter Wärmeleitfähigkeit hergestellt sein. Bei Verwendung von Kunststoffrohrleitungen muss darauf geachtet werden, dass diese ausreichend wärmebeständig sind, wobei eine Wärmebeständigkeit bis zu 800C im allgemeinen ausreicht.
Die Deckschicht aus Kunstharz oder Kunstharzmörtel, vorzugsweise aus oder mit Polyesterharz oder Epoxydharz, in welche die Rohrleitungen eingebettet sind, ist genügend hart, um den Belastungen selbst schwerster Fahrzeuge standhalten zu können. Die Verwendung von Mischungen aus oder mit Polyester- oder Epoxydharz ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil solche Mischungen während des Härtungsprozesses nur in einem geringen Masse schrumpfen. Dadurch werden Spannungen (Eigenspannungen) innerhalb der Deckschicht, d. h. innerhalb des Verbundes von Rohrleitungen und Kunstharz oder Kunstharzmörtel, und zwischen Deckschicht und Unterlage vermieden. Diese Spannungen verursachen bei zusätzlichen Belastungen, beispielsweise durch schwere Fahrzeuge, oder bei grossen Temperaturunterschieden Rissbildungen, die wieder ein vorzeitiges Altern der Deckschicht bewirken.
Versuche haben gezeigt, dass bei in der Wärmetechnik üblichen Temperaturunterschieden zwischen der Aussentemperatur und dem Heizmedium eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Strassendecke so stark aufgeheizt werden kann, dass es selbst bei starkem Schneefall nicht zur Bildung einer Schneeschicht auf der Strasse kommt.
Um eine besonders gute Verbindung der die Rohrleitungen umschliessenden Deckschicht mit der Trägerfläche, oder der Unterlage zu bekommen, ist vorgesehen, dass die Unterlage vor dem Aufbringen des Kunstharzes oder Kunstharzmörtels tiefenkonserviert wird, d. h. einer Oberflächenbehandlung mittels eines in die Poren in der Unterlage eindrungenden und die Vernetzung von Kunstharz oder Kunstharzmörtel fördernden Mittels unterworfen wird. Damit das Mittel möglichst tief in die in der Unterlage vorhandenen Poren eindringen kann, wird nach der Erfindung dem Mittel ein Emulgator beigemischt, der das in den Kapillaren der Unterlage enthaltene Wasser bindet. Dadurch werden, wie bereits ausgeführt, die Kapillaren zugesetzt und ein Eindringen von Wasser aus der Umgebung, beispielsweise bei einem starken Grundwasserandrang, in diese Kapillaren wird vermieden.
Damit kommen auch nicht die starken Kapillarkräfte zur Wirkung, welche häufig zur Loslösung der Deckschicht oder der zur Konservierung der Oberfläche der Unterlage verwendeten Kunstharzmassen von der Unterlage führen.
Die Rohrleitungen werden zu ihrer Montage, z. B. in gerollter Form, antransportiert und auf der Trägerfläche in Abständen verlegt, die klein genug sind, um ein Festsetzen von Schnee und Eis im Bereich ihrer Zwischenräume zu vermeiden. Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch zur Kühlung oder Beheizung von
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Gebäuden verwendet werden, beispielsweise als Decken- und Fussbodenheizung. Auch die Kühlung grösserer Hallen kann vorteilhaft durch Einbau einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren ausgebildeten Decke bewirkt werden.
Die Verwendung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Schnee- und Eisfreihaltung von Start-, Lande- und Rollbahnen auf Flugplätzen hat noch einen weiteren sehr bedeutungsvollen Effekt. Bei einer genügend starken Beheizung gelingt es, die Wärmeabgabe von der Oberfläche der beheizten Decke an die darüber befindliche Luft so stark zu steigern, dass diese mit erwärmt wird. Durch eine solche Erwärmung der Luft ist die Möglichkeit ihrer Entnebelung gegeben. Dabei genügt es, wenn über der Landebahn eine Luftschicht von wenigen Metern Dicke nebelfrei gehalten werden kann.