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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Betonfertigteilen, insbesondere Betonbehältern zur Füllung mit wässerigen Stoffen, bei dem die Betonfertigteile mit einer Lösung eines Dichtmediums gefüllt werden, das je nach dem Grad der Undichtigkeit einen kürzeren oder längeren Zeitraum bis zur Abdichtung der Wandteile in dem Betonfertigteil belassen wird.
Einige der bekannten Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Betonfertigteilen sind lohnaufwendig und dichten zumeist nur die Oberfläche ab. Bei möglichen Beschädigungen der Oberfläche treten erneut Undichtigkeiten auf. Derartige nachträgliche Oberflächenabdichtungen werden durch das Aufbringen von Spritzoder Streichmitteln auf die Wandteile hergestellt und sind naturgemäss umständlich und teuer in der Durchführung.
Die österr. Patentschrift Nr. 265778 bezieht sich auf ein Verfahren zur Dichtung von Leckstellen in Gasleitungen, u. zw. speziell für das Abdichten von Flanschdichtungen, die bei der Umstellung von z. B.
Steinkohlengas auf trockenes Erdgas durch Austrocknen undicht geworden sind.
Das Abdichten ausgetrockneter und dadurch undicht gewordener Flanschdichtungen bei Gasleitungen, erfolgt mittels einer wässerigen Emulsion, die Bitumen und ein Emulgiermittel enthält. Hiebei dringt die wässerige Emulsion in die trockenen Dichtungspackungen ein und bricht. Dieses Brechen oder Auseinanderfallen der Emulsion in ihre Bestandteile wird auch durch das Hindurchleiten von trockenem Gas oder Luft erreicht, so dass damit die Komponente Bitumen als Dichtmittel frei wird, während die andern Komponenten mit dem Trockengas abgeführt werden. Zur Durchführung dieses Verfahrens müssen eine Pumpe und ein Gastrockner zur Verfügung sein, da die Emulsionsfüllung unter Druck gesetzt und zum Brechen der Emulsion trockenes Gas oder Luft verwendet werden soll. Der technische Aufwand für dieses Verfahren ist daher verhältnismässig gross.
In der genannten Patentschrift ist ferner angegeben, dass sich die Verwendung von Flüssigkeiten, die in die Flaschendichtungen eindringen und dort nach dem Trocknen oder Härten Stoffe zurücklassen, nicht bewährt hat, da nach dem Trocknen neue Poren entstehen und das Härten mit einer Volumensänderung des gehärteten Materials verbunden ist, wodurch sich neue Leckstellen bilden. Aus der brit. Patentschrift Nr. 955, 042 ist ein Verfahren zur Instandsetzung von lecken Rohrleitungen, z. B. Sielen, d. h. zur Beseitigung von grösseren oder kleineren Undichtigkeiten bekanntgeworden.
Dabei wird in die Rohrleitung, die vorher an beiden Enden dicht gesetzt worden ist, eine Lösung oder Suspension eines gerinnbaren Stoffes gepumpt und anschliessend wird ein die Gerinnung der Lösung oder Suspension herbeiführendes Agens in die Rohrleitung gepumpt, u. zw. bevor die Lösung aus den Undichtigkeiten der Rohrleitung abfliessen kann. Der geronnene Stoff soll dann die Undichtigkeiten zusetzen. Die restlich verbleibende Lösung wird anschliessend abgepumpt.
Dieses Verfahren ist sehr umständlich in seiner Anwendung, da mehrere Arbeitsgänge erforderlich sind, und daher wenig wirtschaftlich, abgesehen davon, dass eine besondere Druckbelastbarkeit der abgedichteten Rohrleitung nicht gegeben sein dürfte, da das sich in die Undichtstellen, besonders die grösseren, einsetzende Koagulat wenig widerstandsfähig gegen Druckausübung und Erosion durch das durch die Rohrleitung zu führende Mittel, z. B. Abwasser, sein dürfte.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art so weiterzuführen, dass die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden und eine dauerhafte Abdichtung erreicht wird. Die Erfindung besteht darin, dass eine Kunstharzdispersion oder eine wässerige Kunstharzlösung als Dichtmedium verwendet wird.
Die Dichtwirkung tritt dadurch ein, dass das verwendete Kunstharz entweder im Inneren der Betonwandung koaguliert, oder durch chemische Umsetzung mit dem im Beton vorhandenen Alkali niedergeschlagen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren, das zum nachträglichen Abdichten von z. B. Schwimmbecken, Trinkwasserbehältern, Abwasserbehältern, Betonrohrleitungen usw. dient, bietet gegenüber den bekannten Verfahren zum nachträglichen Abdichten von Betonfertigteilen eine Reihe von Vorteilen. Hiebei ist ein besonderer Vorteil, seine einfache und daher billige Anwendung. Ausserdem sind die zur Abdichtung erforderlichen Materialkosten niedrig und unterschreiten die zur Durchführung der bekannten Verfahren aufzuwendenden Kosten erheblich.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht es auch, nachträglich in den Betonfertigteilen aufgetretene Haarrisse abzudichten. Ausserdem ist in den meisten Fällen die kostspielige Verwendung von besonderen Fugenbändern bei der Erstellung von Betonbehältern nicht mehr erforderlich.
Zur erfolgreichen Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens ist die Art des für die Herstellung des Betonfertigteiles zur Verwendung kommenden Zementes ohne Einfluss. Ebenso ist es unerheblich, ob die abzudichtenden Behälterwände mit Putzen oder sonstigen mineralischen Beschichtungen versehen sind. Auch eine Aufrauhung von Sichtbetonteilen ist nicht erforderlich, wie sie bei den bisher bekannten Verfahren notwendig ist. Es hat sich gezeigt, dass auch mit glasierten Keramikplatten innen verkleidete Behälter, die in Zementmörteln verlegt und verfugt waren, nachträglich mittels des Verfahrens nach der Erfindung abgedichtet werden konnten.
Die Konzentration des Kunstharzes kann der Härte des jeweiligen zur Verwendung gelangenden Wassers angepasst werden, jedoch ist es von Vorteil, möglichst elektrolytarmes Wasser zu verwenden.
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Die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird in nachstehendem Beispiel beschrieben :
Ein bereits erstellter Betonbehälter soll nachträglich abgedichtet werden. Hiezu wird der Behälter mit Leitungswasser gefüllt. Dieser Wasserfüllung wird so viel einer in Wasser vordispergierten zirka 50% igen Kunstharzdispersion zugesetzt, dass eine 0, 05 bis l% ige Kunstharzdispersion entsteht. Die Dispersion muss in Gegenwart vorzugsweise von Calciumionen oder den restlichen im Beton enthaltenen Elektrolyten ausfallen.
Der Abdichtungsvorgang beruht darauf, dass überall dort, wo Wasser mit Beton in Berührung kommt, eine Abscheidung des Kunstharzes erfolgt u. zw. so lange bis alle vorhandenen wasserdurchlässigen Poren verstopft sind. Die Dauer des Abdichtungsvorganges beträgt je nach dem Kunstharzgehalt und den vorhandenen Undichtigkeiten mehrere Stunden bis zu einigen Tagen. Eine Beschleunigung des Abdichtungsvorganges kann durch Erhöhung des Kunststoffgehaltes erreicht werden.
Grundsätzlich sind alle Kunstharzdisersionen für die Durchführung des Verfahrens geeignet, die elektrolytempfindlich sind. Besonders vorteilhaft sind Kunstharze die salzbildende Gruppen enthalten, die entweder als Säuregruppen vorliegen oder ein Salz, vorzugsweise Ammoniumsalze darstellen.
Es ist möglich, die Dispersion vor oder nach dem Zusatz zum Wasser nach Belieben zu konservieren, wodurch z. B. ein biologischer Abbau durch Bakterien bei Behältern für Abwässer völlig ausgeschlossen werden kann.
An sich kann aber gesagt werden, dass die meisten Dispersionen ohnehin gegen Fäulnis stabil sind.
Um eine Sedimentation oder ein Aufrahmen des Kunstharzes zu verhindern, kann die stark verdünnte Kunstharzdisersion oder Lösung, z. B., mit einem Elektrorührer, bewegt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Betonfertigteilen, insbesondere Betonbehältern zur Füllung mit wässerigen Stoffen, bei dem die Betonfertigteile mit einer Lösung eines Dichtmediums gefüllt werden, das je nach dem Grad der Undichtigkeit einen kürzeren oder längeren Zeitraum bis zur Abdichtung der
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