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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Wickeln aus losem Erntegut, insbesondere
Halmgut, Futterpflanzen od. dgl., mit wenigstens vier etwa gleiche Achsrichtung aufweisenden, zueinander verschränkbaren Wickelwalzen, die in radialer Richtung im Abstand voneinander angeordnet, an einer Seite angetrieben und auf der gegenüberliegenden Seite in einem gemeinsamen Ring gelagert sind, der zwecks
Verschränkung der Walzen in bezug auf einen festen Bauteil der Vorrichtung, insbesondere der Gehäusewand, drehbar gelagert ist, wobei der Ring oder ein mit diesem verbundener Teil an wenigstens einer zur Drehachse des
Ringes exzentrisch angeordneten Stelle, vorzugsweise am Umfang des Ringes, mit einer eine Zug- oder
Druckkraft, ausübenden Einrichtung verbunden ist.
Beim Herstellen von Wickeln aus losem Erntegut läuft der aufgenommene Schwad als dünner Film in den
Raum zwischen den Walzen und wird wie eine Wickelrolle aufgespult. Hiebei hat die Wickelkammer ein bestimmtes, konstantes Volumen. Wenn das in die Wickelkammer einlaufende Halmgut durch die umlaufenden
Wickelwalzen zu einem Wickel aufgerollt wird, erfolgt dabei eine zunehmende Verdichtung. Durch das ständig nachfliessende Gut wird die Pressung in der räumlich begrenzten Wickelkammer immer grösser, bis diese einen gewünschten Wert erreicht, der das Zusammenhaften des Wickels nach Verlassen der Wickelkammer gewährleistet. Würde der Wickel zu früh ausgestossen werden, so würde dieser wieder auseinanderfallen.
Wird der
Wickel zu spät ausgestossen, so steigt der Druck in der Wickelkammer unnötig hoch an und die Antriebsleistung muss um ein Vielfaches grösser sein, als es zur Erreichung des Wickels notwendig wäre. Es ist daher zweckmässig, die Pressung des Halmgutes in der Wickelkammer auf einem bestimmten, angenähert konstanten Wert zu halten, der das Zusammenhaften der Wickel gewährleistet.
Der Druck, den die Wickelwalzen auf den Wickel ausüben, hängt einerseits von der einlaufenden Menge des Erntegutes und anderseits von der Austrittsgeschwindigkeit des Wickelstranges ab. Um einen konstanten Druck zu erzeugen, genügt es daher, die Austrittsgeschwindigkeit des Wickels in Abhängigkeit vom Druck zu regeln.
Es ist bekannt, den gepressten Wickel durch Verschränken der Wickelwalzen axial auszuschieben. Je stärker die Verschränkung der Walzen gewählt wird, desto rascher ist die Austrittsgeschwindigkeit des Wickels. Die Wickelwalzen sind auf einer Seite angetrieben und auf der Austrittsseite des Wickels in einem gemeinsamen Ring gelagert, der verdrehbar in einem Gehäuse bzw. in der Gestellwand des Gerätes gelagert ist. Um einen Wickel mit konstantem Druck zu erhalten, ist es daher erforderlich, die Verschränkung der Wickelwalzen in Abhängigkeit vom Druck zu steuern.
Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art wird die Verschränkung der Wickelwalzen bzw. die Verstellung des Ringes hydraulisch gesteuert. Hiebei greift am Ring ein Hydraulikzylinder an, der über ein Steuerventil betätigt wird. Das Steuerventil wird in Abhängigkeit vom Antriebsmoment geregelt. Die Antriebskette des Wickelwalzenantriebes wird hiebei über ein auf einen feder- oder gewichtsbelasteten Hebel gelagertes Kettenrad geführt. Bei steigendem Druck in der Wickelkammer steigt analog das Antriebsmoment der Walzen und beim Erreichen des vorbestimmten bzw. eingestellten Druckes versucht das auf den Hebel gelagerte Kettenrad gegen die Feder bzw. Gewichtsbelastung auszuweichen. Diese Bewegung wird mittels Gestänge auf das Steuerventil des Hydraulikzylinders übertragen, der den Verstellring betätigt.
Dieser Steuermechanismus bewirkt eine wählbare, sonst jedoch feste Einstellung der Walzen, ermöglicht aber nicht eine Steuerung der Verschränkung der Walzen in Abhängigkeit vom Druck in der Wickelkammer. Diese Steuereinrichtung ist ausserdem aufwendig sowie kostspielig und erfordert eine Anzahl mechanischer und hydraulischer Einrichtungen.
Eine andere bekannte Vorrichtung hat zwei Walzengruppen zu je vier einzeln gefederten Walzen, wobei entsprechende Walzen beider Gruppen miteinander über Gelenkkupplungen verbunden sind. Die Federung der Walzen hat den Zweck, die Grösse des Wickelraumes dem anfallenden Erntegut anzugleichen bzw. die axiale Transportgeschwindigkeit von der Grösse des Wickels in Verbindung mit dem zentralen Wickeldorn abhängig zu machen. Bei dieser Anordnung werden die Wickelwalzen nicht verschränkt, sondern das Verhältnis der Drehzahlen der Wickelwalzen, des Wickels und des zentralen Domes bestimmt die Grösse der axialen Transportgeschwindigkeit.
Das hat den Nachteil, dass die Anzahl der die Transportgeschwindigkeit bestimmenden Faktoren eine grössere ist ; ausserdem ist die gefederte Lagerung der Wickelwalzen-für zwei entsprechende Walzen drei gefederte Lagerstellen-aufwendig und störungsanfällig ; die radiale Bewegung der Walzen innerhalb einer Walzengruppe ist nicht synchron.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit vereinfachter Steuereinrichtung zu schaffen, welche mit geringen Mitteln die Verschränkung der Walzen in Abhängigkeit vom Druck in der Wickelkammer gestattet.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass der mit der Zug- oder Druckkraft ausübenden Einrichtung, beispielsweise einer Feder oder einem Gewicht, verbundene Ring, vorzugsweise an seinem Umfang, wenigstens zwei Anschläge aufweist, die mit einem in bezug auf die Vorrichtung feststehenden Widerlager zusammenwirken.
Die an dem Ring angreifende Kraft wirkt dem durch das Antriebsmoment der Wickelwalzen erzeugten Verstellmoment des Ringes entgegen. Dieses Gegenmoment lässt erst bei Erreichung eines dieser Kraft zugeordneten Drehmomentes ein Verdrehen des Ringes, d. h. ein Verschränken der Wickelwalzen, zu. Die erfindungsgemässe Anordnung hat den Vorteil, dass die Wickelwalzen gemeinsam in direkter Abhängigkeit vom Druck in der Wickelkammer in einfachster Weise verschränkt werden können, wobei einerseits die Parallelstellung
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der Wickelwalzen und anderseits die maximale Verschränkung derselben gewährleistet wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anschläge durch Ausnehmungen in der Umfangsfläche des Ringes gebildet sind. Diese Ausbildung ergibt einen einfachen Aufbau der Vorrichtung.
In den Zeichnungen istein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. l zeigt schematisch eine Maschine zum Wickeln und Brikettieren von losem Erntegut mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Herstellen von Wickeln, Fig. 2 ist ein Grundriss zu Fig. l, Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung in vergrössertem Massstab und Fig. 4 und 5 sind perspektivische Darstellungen der erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei einige Teile zwecks besserer Übersichtlichkeit weggelassen wurden.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Maschine zum Wickeln und Brikettieren von Erntegut besitzt ein einachsiges Fahrgestell-l-mit einer in einer horizontalen Ebene schwenkbaren Zugstange-2--, die mit einem in den Zeichnungen nicht dargestellten Zugfahrzeug verbindbar und mit einem höhenverstellbaren Stützglied --3-- versehen ist. An der Vorderseite des einachsigen Fahrgestelles-l-ist eine Aufnahmeeinrichtung --4-- zum Aufnehmen des am Boden liegenden Erntegutes vorgesehen. Wie Fig. 2 zeigt, erstreckt sich die
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--4-- nahezuFörderbänder-8-besteht aus einem über Rollen --9-- umlaufenden, endlosen Band, das mit Mitnehmern, Greifern od. dgl.-10-versehen ist. An Stelle des Bandes könnte auch eine endlose Kette
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rotierendes Messer ausgebildet sein kann.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trenneinrichtung-11ein aus keilförmig zulaufenden Wänden gebildeter Messerkörper mit Schneidkante. Im Bereich des
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des Wickels dienen. Jede der Wickelkammern --13-- hat eine gesonderte Austrittsöffnung --16-- für den erzeugten Wickel. Die beiden Austrittsöffnungen --16-- sind an einander gegenüberliegenden Stellen der Seitenwände --17-- der Maschine angeordnet. Im Bereich jeder Austrittsöffnung-16-ist eine weitere Trennvorrichtung --18-- zum Durchschneiden des Wickels, d. h. zur Herstellung von Briketts angeordnet.
Jede Wickelkammer --13-- weist vier zueinander parallele Wickelwalzen --15-- auf, die im radialen Abstand voneinander und von der Achse --14-- angeordnet sind.
Wie Fig. 3 zeigt, sind die Wickelwalzen --15-- an ihren der Maschinenmitte zugewandten Seiten über
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drehbar gelagert ist.
Fig. 3 zeigt diese Anordnung der Wickelwalzen --15-- teilweise im Schnitt. Antriebsseitig ist die Gelenkkupplung zwischen den Wellenstücken-22-und den Wickelwalzen --15-- im Schnitt dargestellt.
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--17-- verdrehbar gelagert ist, zu ersehen.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Wickelwalzen mit Verstellring und Feder. Die Wickelwalzen - liegen parallel zueinander, wie dies zu Beginn des Wickelvorganges, bei keinem oder nur geringem Druck in der Wickelkammer der Fall ist. Der Ring --26-- hat an seinem Umfang zwei Anschläge --27, 28--, die durch Ausnehmungen in der Umfangsfläche des Ringes --26-- gebildet sind. Der Anschlag --27-- dient für die Parallelstellung der Wickelwalzen --15-- entsprechend einem drucklosen Zustand in der Wickelkammer und der andere Anschlag --28-- entspricht der maximalen Verschränkung der Wickelwalzen.
Die beiden Anschläge 28-des Ringes-26-wirken mit einem in bezug auf die Vorrichtung feststehenden Gegenanschlag --32-- zusammen. Die eine Zugkraft ausübende Feder --29-- greift an einem Ausleger-30-des Ringes-26-an und ist am andern Ende an einem Widerlager --31-- einstellbar befestigt.
Fig. 5 zeigt die Anordnung der Wickelwalzen --15-- in verschränkter Lage und den Ring --26-- in der Endlage seiner Verdrehung.
Um die Federkraft auf dem gesamten Verstellweg angenähert konstant zu halten ist es notwendig, lange Federn zu verwenden. Um diese leichter unterbringen zu können, ist es auch möglich, diese bogenförmig anzuordnen. Die Auflage der Feder am Bogen wird zur Herabsetzung der Reibung mit Kunststoff od. dgl. beschichtet. Um hohe Belastungen zu erreichen, können auch mehrere Federn parallel nebeneinander liegend angeordnet werden.