AT296U1

AT296U1 - Verbundglasscheibe

Info

Publication number: AT296U1
Application number: AT0001595U
Authority: AT
Original assignee: Egger Karl Heinz Egger Karl He; Moik Guenther Moik Guenther; Gatt Johann Mag Gatt Johann Ma
Priority date: 1995-01-16
Filing date: 1995-01-16
Publication date: 1995-07-25

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbundglasscheibe bestehend aus zwei Deckglasscheiben, wobei zwischen den zwei Deckglasscheiben mindestens eine Schicht aus Kunstharz angeordnet ist.

Derartige Verbundglasscheiben weisen den Charakter von Sicherheitsglas auf und können bei entsprechend koloriertem Kunstharz auch als dekorative Verbundglasscheiben verwendet werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere die dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten solcher Verbundglasscheiben zu erweitern.

Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass Fremdmaterial in der Kunstharzschicht und/oder zwischen Kunstharzschichten angeordnet ist.

Der Begriff "Fremdmaterial" umfasst grundsätzlich alle Stoffe, die nicht mit dem die Zwischenschicht bildenden Kunstharz identisch sind, z. B. Feststoffe aus edlen oder unedlen Metallen, Flitter, Steinen, Glas, Holz, Kunststoffen. Auch flüssiges oder gasförmiges Material kommt in Betracht. Dem Kunstharz werden auch verschiedene Farbpigmente beigemischt, die jedoch nicht als Fremdmaterial im Sinne der Erfindung zu verstehen sind.

Die Fremdmaterialien können in Form von partiellen Einlagen bzw.

Einschlüssen in der Kunstharzschicht angeordnet sein. Im Falle von Feststoffeinlagen bildet die Kunstharzschicht die Matrix für diese Feststoffeinlagen, die verschieden geformt sein können, z. B. körnig, plättchenförmig oder fadenförmig. Als Beispiel gasförmiger Einschlüsse in der Kunstharzschicht seien Luftblasen genannt. Als Fremdmaterial kommt aber auch eine Dekorplatte zwischen zwei Kunstharzschichten in Betracht, z.

B. aus vorgespanntem Einscheiben-Sicherheitsglas, das im eingebetteten Zustand absichtlich zerbrochen wird, wobei ein Dekoreffekt nach Art eines Netzwerkes fei-
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Verbundglasscheibe besteht darin, dass flüssiges Kunstharz auf die Oberfläche einer liegenden Deckglasscheibe aufgetragen wird, daraufhin gegebenenfalls mindestens eine Zwischenscheibe aufgesetzt und auf diese erneut flüssiges Kunstharz aufgetragen wird, worauf

die zweite Deckglasscheibe aufgesetzt wird und die Ränder abgedichtet werden und schliesslich diese Einheit, vorzugsweise bei horizontaler Lage der Scheiben, zur Härtung des Kunstharzes gelagert wird.

Dabei wird das Fremdmaterial vorzugsweise in das pigmentierte flüssige Kunstharz vor dem Auftragen der Kunstharzschicht auf die eine Deckglasscheibe und/oder Zwischenscheibe eingearbeitet. Allfällige Luftblasen in der Kunstharzschicht werden zweckmässig nach dem Aufsetzen der Deckglasscheibe und dem Abdichten der Ränder durch die Randabdichtung hindurch mit einer Spritze abgesaugt oder eingeblasen.

Durch die Erfindung wird es möglich, Verbundglas mit einer Vielzahl von Farbkombinationen, Farbschattierungen und Farbmischungen in verschiedenen Sättigungsgraden zu erzeugen, sowie Einschlüsse und Aussparungen zu integrieren.

Bevorzugte Anwendungen für diese Art von Verbundglas sind : abgehängte Decken, Diskothekenböden, Duschtrennwände, Barverkleidungen, Bartheken, Stiegenaufgänge, Türfüllungen, Tischplatten, Raumteiler, Fliesen, Spiegel, Regale, Bilder, Lampen, etc..

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung durch Ausfüh- rungsbeispiele näher erläutert.

Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Verbundglasscheibe, Fig. 2 einen vergrösserten Ausschnitt und Fig. 3 ebenfalls im Schnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Verbundglasscheibe.

Fig. 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemässen Verbundglasscheibe. Diese besteht aus zwei Deckglasscheiben 1, 2 und aus einer Kunstharzschicht 3, die beim fertigen Produkt ausgehärtet ist. Erfindungsgemäss sind in der Kunstharzschicht 3 Fremdmaterialien 4 eingearbeitet, im vergrösserten Schnitt gemäss Fig. 2 als Wellenlinien symbolisiert. Die Fremdmaterialien können z. B. als partielle Einlagen von festen Stoffen in verschiedener Grösse und Form in der Kunstharzschicht angeordnet

sein. Schliesslich weist die Verbundscheibe noch eine Randeinfassung 5 auf.

Die Herstellung einer solchen Verbundglasscheibe kann vorzugsweise wie folgt geschehen : Die Deckglasscheiben 1, 2 (alle handelsüblichen Glassorten in allen verfügbaren Stärken vorzugsweise über 1 mm) werden mit Hilfe von Azeton oder ähnlichen Reinigungsmitteln gründlich gereinigt, um sie von Fett, Silikon, bzw. Schmutzresten zu befreien und damit die entsprechende Haftung mit dem Harz zu gewährleisten.

Am Rand der unten liegenden Deckglasscheibe 1 wird z. B. eine selbstklebende Plastikfolie (Breite ca. 5 mm, Höhe ca. 1 mm) aufgeklebt, um beim späteren Auflegen der zweiten Deckglasscheibe 2 einen Abstand zwischen den zwei Glasscheiben 1, 2 zu gewährleisten und somit den Zwischenraum zwischen den Deckglasscheiben für Harz, Einlagen bzw. Einschlüsse und Aussparungen zu erzeugen.

Kunstharz, z. B. Polyesterharz wird durch kräftiges Rühren mit dem dazugehörigen Härter und Beschleuniger gründlich vermischt und ergibt eine flüssige Grundmasse. Diese Grundmasse wird vorzugsweise auf verschiedene, gründlich gereinigte Gefässe aufgeteilt und je Gefäss werden unterschiedliche Farbpigmente eingetropft und gründ- lich in die Grundmasse eingerührt.

Die so präparierten verschiedenfarbigen Kunstharze werden, zusammen mit Fremdmaterialien (z. B. Plattgold, Goldstaub, pulvriges Silber, farbiger liter), auf die liegende Deckglasscheibe 1 appliziert, wobei das gewünschte Muster hergestellt wird.

Mit Hilfe von Vakuumsaugnäpfen wird sodann die zweite Deckglasscheibe 2 vorsichtig auf die erste aufgelegt. Die Ränder der beiden Deckglasscheiben 1, 2, werden mit einer Einfassung 5, z. B. aus selbstklebendem Aluminiumband abgedichtet, um ein Austreten des Harzes zu verhindern.

Die aus zwei Deckglasscheiben 1, 2 und einer Harzschicht 3 in der Mitte bestehende Einheit wird horizontal etwa 24 Stunden bei Zimmertemperatur gelagert. Während dieser Zeit härtet das Harz aus,

und die Verbindung mit den Glasscheiben ergibt das erfindungsgemässe Sicherheitsglas.

Anstelle der partiellen Einlagen aus festem Fremdwerkstoff oder zusätzlich zu diesen können zur Erzielung dekorativer Effekte in der Kunstharzschicht 3 von Kunstharz freie Aussparungen gebildet werden, beispielsweise in Form von Luftblasen, die man z. B. mit Hilfe einer entsprechend langen Spritze durch die Einfassung 5 hindurch in die noch nicht ausgehärtete Kunstharzschicht einblasen kann. Andererseits kann man mit der Spritze auch störende Luftblasen absaugen.

Die erfindungsgemässe Verbundglasscheibe kann auch mehrschichtig aufgebaut sein, z. B. - wie aus Fig. 3 ersichtlich-neben den beiden Deckglasscheiben 1, 2, auch noch eine mittlere Glasscheibe aufweisen, wobei in diesem Fall zwei Kunstharzschichten 3', 3" vorhanden sind, in denen erfindungsgemäss Fremdwerkstoffe eingearbeitet sein können.

Die mittlere Platte muss nicht unbedingt eine Glasscheibe sein und kann selbst-als Dekorplatte-den erfindungsgemässen Fremdwerk- stoff für dekorative Effekte repräsentieren. Eine solche Dekorplatte 6 kann transparent oder opak sein und z. B. verschiedenfarbige Bereiche oder besondere Oberflächenstrukturen aufweisen. Die Dekorplatte 6 kann auch aus einem vorgespanntem Einscheiben-Sicherheitsglas bestehen, das im eingebetteten Zustand zwischen den beiden Kunstharzschichten 3', 3" nach dem Aushärten des Harzes etwa mit Hilfe eines Körners und Hammers an den Seitenkanten. angeschlagen und damit absichtlich zerbrochen wird, wobei ein Netzwerk feiner Risse entsteht, ohne dass die Gesamtstabilität der Verbundglasscheibe dadurch beeinträchtigt wird.

Was den Begriff Glasscheibe, insbesondere Deckglasscheibe betrifft, ist unter "Glas" nicht nur Silikatglas, sondern auch Kunststoffe-Glas, z. B. Acrylglas, zu verstehen.

Claims

Ansprüche : 1. Verbundglasscheibe bestehend aus zwei Deckglasscheiben, zwischen denen mindestens eine Schicht aus Kunstharz ange- ordnet ist, wobei Fremdmaterial in Form von partiellen Ein- lagen aus festem Werkstoff in der Kunstharzschicht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Fremdmaterial (4) aus edlen oder unedlen Metallen, z. B. als Flitter, vorzugsweise in körniger, plättchenförmiger oder fadenförmiger Ausbildung, besteht.
2. Verbundglasscheibe, bestehend aus zwei Deckglasscheiben, mindestens einer Zwischenscheibe und zwischen den Scheiben angeordneten Kunstharzschichten, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenscheibe eine Dekorplatte (6) ist, die ein Netzwerk feiner Risse aufweist.
3. Verbundglasscheibe bestehend aus zwei Deckglasscheiben, zwischen denen mindestens eine Schicht aus Kunstharz angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass Fremdmaterial in Form von Einschlüssen aus Gas, vorzugsweise in Form von Luftblasen in der Kunstharzschicht (3, 3', 3") angeordnet ist.
4. Verfahren zur Herstellung einer Verbundglasscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass flüssiges Kunstharz auf die Oberfläche einer liegenden Deckglasscheibe aufgetragen wird, daraufhin gegebenenfalls mindestens eine. Zwischenscheibe aufgesetzt und auf diese erneut flüssiges Kunstharz aufge- tragen wird, worauf die zweite Deckglasscheibe aufgesetzt wird und die Ränder abgedichtet werden und schliesslich diese Ein- heit, vorzugsweise bei horizontaler Lage der Scheiben, zur Härtung des Kunstharzes gelagert wird, und dass als Zwischen- scheibe ein Einscheiben-Sicherheitsglas eingesetzt wird, das nach dem Aushärten des Kunstharzes an der Seitenkante derart angeschlagen wird, dass sich in der Zwischenscheibe ein Netz- werk feiner Risse bildet. <Desc/Clms Page number 6>
5. Verfahren zur Herstellung einer Verbundglasscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass flüssiges Kunstharz auf die Oberfläche einer liegenden Deckglasscheibe aufgetragen wird, daraufhin gegebenenfalls mindestens eine Zwischenscheibe aufgesetzt und auf diese erneut flüssiges Kunstharz aufge- tragen wird, worauf die zweite Deckglasscheibe aufgesetzt wird und die Ränder abgedichtet werden und schliesslich diese Ein- heit, vorzugsweise bei horizontaler Lage der Scheiben, zur Härtung des Kunstharzes gelagert wird und dass in die aufge- tragene Kunstharzschicht nach dem Aufsetzen der Deckglas- scheibe und dem Abdichten der Ränder durch die Randabdichtung hindurch mit einer Spritze Luftblasen aus der Kunstharzschicht abgesaugt oder eingeblasen werden.