<Desc/Clms Page number 1>
Schmelzsicherung
Die Erfindung bezieht sich auf Schmelzsicherungen, bestehend aus einem Schmelzdraht, der in eine dünne, der Schmelztemperatur widerstehenden Glasumhüllung eingebettet ist, insbesondere auf
Schmelzsicherungen für Schwachstromanlagen.
Bekannt sind Schmelzsicherungen, bei denen das im Sicherungsgehäuse angeordnete
Schmelzelement mit einem Füllstoff umgeben wird, um Licht-oder Schalleinwirkung im Augenblick des Ansprechens abzuschwächen und den Kurzschlussstrom zu begrenzen.
Die deutsche Patentschrift Nr. 733525 z. B. bezieht sich auf eine träge Sicherung, bei der ein leicht schmelzbarer Draht in eine Masse eingebettet ist, die aus einem Material besteht, das bei übermässigem Energiedurchgang durch den Leiter infolge der in letzterem entwickelten Jouhschen Wärme örtlich zerbricht, wodurch der Leiter an einer Stelle durchbrennt und dann schmilzt. Die Masse wird vorzugsweise aus Glas hergestellt, wobei sie 50 bis 100 mg je cm des Schmelzdrahtes beträgt, wie in der Patentbeschreibung erwähnt ist. Das bedeutet, dass die Stärke der Isolierschicht 0, 8 bis 1, 2 mm beträgt, weshalb diese Sicherungen bei langen überlastungen ansprechen.
Die brit. Patentschrift Nr. 115, 479 beschreibt eine Sicherung, wobei der Schmelzdraht mit einem Überzug versehen ist, der nicht zerstört wird, wenn er längere Zeit einer Temperatur nahe der Schmelztemperatur des Drahtes ausgesetzt ist. Gleichzeitig soll er dem fliessenden Metall einen geringeren oder gar keinen Widerstand entgegensetzen, wenn die Schmelztemperatur erreicht ist. Diese Forderungen erfüllen Lacke und im besonderen Celluloidlacke. Zweck dieser Massnahme ist die Verhinderung einer Oxydschichtbildung an der Oberfläche des Schmelzdrahtes, der beim Schmelzen den Lacküberzug zerbricht.
Die Zuverlässigkeit solcher Sicherungen und ihre Lebensdauer sind aber unzureichend, besonders bei hohen Luftfeuchtigkeiten. Bei Sicherungen dieser Art wurde weiter ein derartiger Anstieg des Schmelzstromes festgestellt, dass ihr Einsatz als überlastschutz von Schwachstromanlagen nicht möglich ist.
Die Sicherung nach der deutschen Patentschrift Nr. 733525 ist träge ; sie soll mehrmalige vorübergehend beträchtliche Überlastungen aushalten und bei länger dauernder überlastung ansprechen. Die Konstruktion einer flinken Sicherung nach der brit. Patentschrift Nr. 115, 479, bei der ein leicht schmelzbarer Metallteil mit Lack bedeckt ist, sie wird durch lange Einwirkung nicht zerstört, ist aber mechanisch schwach, schränkt die Betriebstemperaturen des Schmelzeinsatzes sowie die Einsatzdauer bei Temperaturen ein, die nahe an die Schmelztemperatur des Schmelzeinsatzes herankommen.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Sicherung, die eine lange Lebensdauer auch bei erhöhter Luftfeuchtigkeit ermöglicht und eine hohe Temperatur der Umgebung aushält. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Schmelzsicherung für Schwachstrom, die einfach in der Herstellung, zuverlässig und billig ist.
Erfindungsgemäss werden die erwähnten Ziele dadurch erreicht, dass erfindungsgemäss der
<Desc/Clms Page number 2>
Schmelzdraht als Mikrodraht ausgebildet ist und die Dicke der Glasumhüllung 2 bis 15ju beträgt, so dass die Glasumhüllung im Bereich der Schmelztemperatur widerstandsfähig gegenüber den Oberflächenkräften des geschmolzenen Drahtmaterials und nachgiebig gegenüber diesen Kräften bei höherer Temperatur ist.
Der Einsatz von Glas als Isolierung, besonders von Glas, dessen Schmelzpunkt einer Temperatur bis zu 8000C entspricht, ermöglicht es, eine mögliche Betriebstemperatur für die Sicherung in einem Bereich von 500 bis 6000C zu erhalten.
Der Erfindungsgedanke wird nachstehend an einem Beispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, welche eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Schmelzsicherung zeigt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist der Abschnitt des glasumhüllten Mikrodrahtes-l-im Spalt --2-- zweier voneinander isolierter Keramikträger --3,4-- angelötet, die von einer leitenden Folie bedeckt sind.
EMI2.1
--5-- bezeichnetGehäuse --6-- eingeschlossen, das an den Rändern mit Deckeln-7, 8-verschlossen ist, durch welche Anschlussdrähte --9,10-- geführt sind.
Bei dieser Sicherung wird die Temperatur des Schmelzelements durch die Schmelztemperatur des Drahtes und die Erweichungstemperatur der Glasumhüllung bestimmt. So kann man z. B. für Sicherungen aus Kupferdraht mit einem Überzug aus Nonex oder Pyrex-Glas Betriebstemperaturen von 500 bis 600 C bei ihrem Nennstrom erhalten. Die Stärke der Isolation, die 2 bis 15jM beträgt, übt praktisch keinen Einfluss auf den Schmelzstrom aus.
Die Erfindung ermöglicht es, zuverlässige Schmelzsicherungen mit langer Lebensdauer als Massenerzeugnisse aus gegossenem, glasumhülltem Mikrodraht herzustellen, wobei das entsprechende Verfahren zu dessen Erzeugung bereits zu hoher Güte entwickelt ist. Ausserdem wird die reibungslose Funktion der Schmelzsicherung auch bei erhöhten Temperaturen, z. B. in der Ordnung von 500 bis 600oC, gewährleistet.