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Aufgussbeutel, insbesondere für Tee
Die Erfindung betrifft einen Aufgussbeutel, insbesondere für Tee, der durch Zusammenfassen der
Enden eines Schlauchstückes gebildet ist, das durch Zusammenfassen der Längsränder eines Streifens vom filterpapierartigem Stoff gebildet ist, wobei die Längsränder zu einem mindestens dreilagigen
Längsfalz zusammengefaltet sind, der gerändelt ist, nach Patent Nr. 284711.
Bekannte Aufgussbeutel, die nicht aus einem Schlauch gebildet sind, werden durch
Aufeinanderlegen von Blättern aus filterpapierartigem Stoff und Heisskleben der Ränder und gegebenenfalls zusätzliches Rändeln derselben hergestellt. Unter Rändeln wird hiebei in üblicher Weise die Anordnung von parallel zueinander in geringen Abständen verlaufenden, gleichlangen, strichartigen
Einprägungen verstanden. Soweit bekannte Aufgussbeutel aus einem Schlauch hergestellt sind, ist die Längsnaht derselben entweder durch Falzen der Längsränder der den Schlauch bildenden Stoffbahn zu einem mehrlagigen Längsfalz ohne weitere Zusammenhaltemittel oder durch Kleben, vorzugsweise Heisskleben, der lediglich aufeinandergelegten Ränder der Stoffbahn und gegebenenfalls zusätzliches Rändeln der Klebezone gebildet.
Bei aus einem Schlauch gebildeten Aufgussbeuteln mit lediglich gefalzter, ohne weitere Befestigungsmittel zusammengehaltener Längsnaht hat sich gezeigt, dass beim Aufgiessen die im Beutel enthaltene Luft den letzteren aufbläst und durch den Längsfalz zu entweichen sucht, was ein mindestens teilweises Auflösen des Längsfalzes zur Folge hat. Wenn man auf einen Längsfalz verzichtet und die lediglich aufeinandergelegten Ränder der den Schlauch bildenden Stoffbahn durch Kleben, vorzugsweise Heisskleben, verbindet und gegebenenfalls noch zusätzlich rändelt, ergibt sich der Nachteil, dass genussfremde Haftmittel benutzt werden müssen, die gegebenenfalls den Geschmack beeinträchtigen.
Dieser Nachteil kann nicht einfach dadurch beseitigt werden, dass man das Kleben oder Heisskleben weglässt, denn eine aus übereinandergelegten Blatträndern gebildete und lediglich durch Rändeln zusammengefasste Längsnaht löst sich in der Aufgussflüssigkeit auf.
Das Stammpatent bezieht sich auf die Bildung des Längsfalzes in der Weise, dass die Längsränder zu einem mindestens dreilagigen, gerändelten Längsfalz zusammengefaltet sind. Dadurch wird der Längsfalz abgedichtet und am Auflösen verhindert. Das Rändeln kann nach dem Stammpatent einspurig oder zweispurig erfolgen, was von der Art des filterpapierartigen Stoffes abhängt, aus dem der Aufgussbeutel hergestellt ist.
Das zweispurige Rändeln kommt beispielsweise in Frage bei filterpapierartigem Stoff, der folgende Eigenschaften hat :
Flächengewicht 12 g/m2, Raumgewicht 0, 27 g/cm3 Dicke 0, 045 mm, Zusammensetzung 60% langfaserige Bastzellen, 20% Nadelholzzellstoff, 20% Viskose-Kunstfaser, Nassfestigkeit um 300 g, Diffusionsgrad über dem normalen Filterpapier, Filtergrenze 0, 01 bis 0, 1 mm Teilchengrösse, lockere Lagerung langer Fasern, Bindung derselben an Kreuzungsstellen und an der Oberfläche.
Während nun gemäss dem Stammpatent der mindestens dreilagige Längsfalz durch Zusammenfalzen der Längsränder des Streifens aus filterpapierartigem Stoff gebildet ist, besteht die Erfindung in einer weiteren Möglichkeit der Längsfalzbildung, u. zw. in der Weise, dass die Längsränder
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von einem Hüllstreifen umgeben sind, der in die Rändelung einbezogen ist. Dabei ist es gleichgültig, ob die Längsränder nur aneinandergelegt oder ob und in welcher Weise sie zusammengefalzt sind.
Die Verwendung eines Hüllblattes ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Schlauchmaterial sich schlecht rändeln lässt, insbesondere wenn dünnes Material verwendet wird, das beim Rändeln leicht reisst. Für das Hüllblatt, dessen Material auf die Filterwirkung des Aufgussbeutels ohne wesentlichen Einfluss ist, kann dann gut rändelbares Material verwendet werden.
Es ist zwar bei der Herstellung von Aufgussbeuteln bekannt, eine Schlauchbildung in der Weise vorzunehmen, dass zwei Blattkanten unter Zwischenschaltung eines verhältnismässig dünnen, mit einem thermoplastischen Überzug versehenen Faserstoffstreifens übereinandergelegt und durch Heisspressen miteinander verbunden werden. Dadurch kann zwar in geringem Grade eine Versteifung der Längsverbindung erzielt, nicht aber ein umgreifendes Zusammenhalten und ein Schutz der Längsverbindung erreicht werden, wie es bei einem Hüllblatt der Fall ist.
In den Zeichnungen sind der Aufgussbeutel und die Vorrichtung zum Rändeln beispielsweise dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 einen teilweise aufgeschnittenen Aufgussbeutel mit einer einspurigen Rändelung des Längsfalzes, Fig. 2 einen teilweise aufgeschnittenen Aufgussbeutel mit einer zweispurigen Rändelung des Längsfalzes, Fig. 3 eine Seitenansicht des Beutels nach Fig. 1 oder 2, die Fig. 4, 5 und 6 schematisch im Querschnitt verschiedene Beispiele der Längsfalzbildung und Fig. 7 eine Ansicht der Rändelräder und des zu Aufgussbeuteln zu verarbeitenden Schlauches.
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mit der Aufgusssubstanz, beispielsweise Tee, gefüllt ist.
Im dargestellten Beispiel sind aus dem Schlauch Doppelkammerbeutel--3, 4-- dadurch hergestellt, dass Schlauchstücke, die zwei Substanzmengen
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Wie die Fig. 4 bis 6 beispielsweise zeigen, kann der Längsfalz verschieden ausgebildet sein. Die beiden Längsränder--18, 19--des den Schlauch--l--bildenden Stoffstreifens können, wie Fig. 4 zeigt, aneinandergelegt und diese aneinandergelegten Ränder von einem Hüllstreifen--17--umgeben sein. Es ist aber auch gemäss Fig. 5 möglich, die Ausführung so zu treffen, dass der eine Längsrand --18-- den andern Längsrand--19--zu beiden Seiten umgibt und dass der so vorgebildete Längsfalzteil vom Hüllstreifen--17--umgeben ist.
Weiter können, wie Fig. 6 zeigt, die aufeinandergelegten Ränder--18, 19--zusammen umgelegt sein und der so vorgebildete Längsfalz vom Hüllstreifen--17--umgeben sein.
Fig. 1 zeigt eine einspurige Rändelung während Fig. 2 eine Rändelung mit zwei Spuren --12, 13--zeigt, wobei die Spuren--12, 13--parallel nebeneinander verlaufen und ein rändelfreier Streifen--14--zwischen den beiden Rändelspuren--12, 13--gebildet ist. Letztere sind je etwa halb so breit wie der zwischen ihnen verlaufende rändelfreie Streifen--14--.
Zur Durchführung der Rändelung dient eine zweckmässigerweise in die AufgussbeutelHerstellungsmaschine eingebaute Vorrichtung, die aus zwei parallelachsig angeordneten, gegeneinander drückbaren und antreibbaren Röndelrädern --15,16-- besteht. Wird nur eine einspurige Rändelung --11-- (Fig. 1) vorgesehen, dann haben beide Rändelräder, parallel zu den Rändelradachsen gesehen, durchgehende Zähne. Wird hingegen eine zweispurige Rändelung--12, 13-- (Fig. 2) vorgesehen, dann
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befindet, der etwa doppelt so breit ist wie jeder der Ringe--16', 16"--. Die Zähne mindestens eines der Rändelräder sind abgeschliffen. Es können aber auch die Zähne beider Rändelräder abgeschliffen sein zur Vermeidung einer Schneidwirkung.
Die Zähne der Rändelräder--15, 16--haben einen Flankenwinkel, der im Bereich von 900 liegt, vorzugsweise 900 ist. Vorzugsweise werden die Zähne bei einem oder bei beiden Rändelrädchen um 0, 1 mm abgeschliffen, so dass sich bei einem Flankenwinkel von 90 eine Breite der Stirnfläche der Zähne von 0, 2 mm ergibt. Die Teilung der Rändelrädchen beträgt beispielsweise 0, 6 mm und die volle Zahnhöhe 0, 3 mm. Die Grenzen der Teilung und Zahngrösse bestimmen sich je nach dem Stoff, aus dem der Schlauch besteht, dadurch von selbst, dass bei zu
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grosser Teilung und Zahngrösse eine zu starke Quetschung des gerändelten Stoffes stattfindet, die zum Reissen führt, während bei zu kleiner Teilung und Zahngrösse keine haltbare Rändelung erzielt wird.