AT2903U1 - Fenster - Google Patents
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Abstract
Bei einem Fenster aus Kunststoff-Hohlkammerprofilen mit einem Blendrahmen und einem an diesen über Scharnierelemente drehbar angelenkten Flügelrahmen sind der Blendrahmen und der Flügelrahmen über eine im Blendrahmen angeordnete Mitteldichtung gegeneinander abgedichtet. An der Anlagefläche (21) der Mitteldichtung (4) im oberen Holm (22) und/oder in den seitlichen Holmen des Flügelrahmens (2) ist ein kammartiges Bauteil (5) eingesetzt, dessen zinkenartige Erhebungen von jeweils nutenartigen Einschnitten unterbrochen sind. Die zinkenartigen Erhebungen sind über eine durchgehende, längsverlaufende Basis miteinander verbunden.
Description
AT 002 903 Ul n τΐ
11 TI ff
|| TS
Die Erfindung betrifft ein Fenster aus Kunststoff-Hohlkammerprofilen mit einem Blendrahmen und einem an diesen über Schamierelemente drehbar angelenkten Flügelrahmen, wobei der Blendrahmen und der Flügelrahmen über eine im Blendrahmen angeordnete Mitteldichtung gegeneinander abgedichtet sind. Fenster aus Kunststoff-Hohlkammerprofilen sind in vielen Variationen bekannt. Derartige Fenster haben eine so hohe Dichtigkeit, daß von den Benutzern ein anderes Lüftungsverhalten verlangt werden muß, als es mit Fenstern aus Holzrahmen erforderlich ist. Wird dieses Lüftungsverhalten nicht befolgt, können erhebliche Schäden an der Bausubstanz wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit in den Räumen entstehen. In der DE-U 87 04 919.8 wird eine Zwangsbelüftung bei einem aus Kunststoff-Hohlkammerprofilen bestehenden Fenstersystem beschrieben, wobei es sich hier nicht um ein System mit Mitteldichtung, sondern mit Außendichtung und Innendichtung handelt. Das beschriebene Fenster besteht aus einem Blendrahmen und mindestens einem Fensterflügel mit einem außen umlaufenden, eine Außendichtung tragenden Anschlagvorsprung des Blendrahmens für die Außenfläche des Flügels. Ferner ist ein die Innendichtung tragender Anschlagvorsprung des Flügels für eine Innenfläche des Blendrahmens vorhanden. Zwischen den Anschlagvorsprüngen von Blendrahmen und Flügel ist ein umlaufender Spaltraum gebildet, der durch die Außendichtung und die Innendichtung bei geschlossenem Flügel abgeschlossen ist. Dieser Spaltraum ist lediglich über unten im Blendrahmenquerhoim angeordnete Wasserableitdurchbrüche mit der Außenatmosphäre in Verbindung. Zur Zwangsbelüftung des durch dieses Fenstersystem geschlossenen Raumes ist wenigstens ein Teil der Innendichtung am oberen Flügelquerholm weggelassen. 2 AT 002 903 Ul
Auf diese Weise ist durch die Wasserableitdurchbrüche im unteren Blendrahmenquerholm, dem umlaufenden Spaltraum zwischen Blendrahmen und Flügel sowie durch den dichtungsfreibleibenden Spalt zwischen dem oberen Flügetquerholm und der Innenfläche des Blendrahmens ein Luftzuführkanal gebildet. Die Luft strömt dabei durch die Wasserableitdurchbrüche, den umlaufenden Spaltraum und den dichtungsfreibleibenden Spalt im oberen Flügelquerholm in den dahinterliegenden Raum.
Bei einem Fenstersystem mit Mitteldichtung kann auf die Außendichtung und ggf. auch auf die Innendichtung in den Anschlagvorsprüngen des Blendrahmens und des Flügels verzichtet werden, da die Abdichtung dieses Systems über die Mitteldichtung erfolgt. Der Luftstrom kann bei solchen Systemen durch den Spalt zwischen dem Anschlagvorsprung des Flügels, der keine Dichtung trägt, in den umlaufenden Spaltraum zwischen Flügel und Blendrahmen eintreten. Da dieser umlaufende Spaltraum bei einem solchen System durch die Mitteldichtung luftdicht abgedichtet ist, ist bereits vorgeschlagen worden, die Mitteldichtung mit Luftdurchtrittsöffnungen zu versehen. Diese Luftdurchtrittsöffnungen können beispielsweise runde oder schlitzförmige Öffnungen sein, über die die mittlere Abdichtung des umlaufenden Spaltraums in durch die Anzahl der Öffnungen vorbestimmter Weise aufgehoben wird. Die durch diese Öffnungen durchtretende Luft kann.dann durch Ausfräsungen in Höhe der oberen Stege des ggf. eine Innendichtung tragenden Anschlagvorsprungs des Flügels in den Innenraum geleitet werden. Dieses bekannte System hat den Nachteil, daß die Mitteldichtung zur Einbringung der Luftdurchtrittsöffnungen in einem gesonderten Arbeitsgang aufwendig konfektioniert werden muß, was die Kosten des Systems negativ beeinflußt.
Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, ein Fenstersystem mit Mitteldichtung auf einfache Weise mit einer Zwangsbelüftung zu versehen, ohne den aufwendigen Konfektionsgang der Mitteldichtung benutzen zu müssen. 3 AT 002 903 Ul
Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß an der Anlagefläche der Mitteldichtung im oberen Holm und/oder in den seitlichen Holmen des Flügelrahmens ein kammartiges Bauteil eingesetzt ist, dessen zinkenartige Erhebungen von jeweils nutenartigen Einschnitten unterbrochen sind, und daß die zinkenartigen Erhebungen über eine durchgehende, längsverlaufende Basis miteinander verbunden sind.
Dieses kammartige Bauteil kann beispielsweise im Spritzgußverfahren auf einfache Weise aus Kunststoff hergestellt werden. Es besitzt eine bandartige Basis, von der die zinken-artigen Erhebungen im Abstand der nutenartigen Einschnitte aufragen. An einer Außenseite dieser Basis kann beispielsweise ein Klebeband angeordnet sein, über welches das kammartige Bauteil an der Anlagefläche der Mitteldichtung im oberen Holm und/oder in den seitlichen Holmen des Flügelrahmens eingeklebt ist.
Das kammartige Bauteil der Erfindung unterbricht die Anlagefläche der Mitteldichtung, so daß über den nicht abgedichteten Spalt zwischen Flügel und Blendrahmen Luft in den umlaufenden Spaltraum eindringt, die dann über die Unterbrechungen der Anlageflächen der Mitteldichtung durch das kammerartige Bauteil über die Mitteidichtung weiter in den umlaufenden Spaltraum und von dort ins Rauminnere geleitet werden kann. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß die Anschlagdichtung im Flügel - wenn vorhanden - über eine bestimmte Länge entfernt und beispielsweise durch ein Nutschließprofil ersetzt wird. Dadurch entsteht ein definierter Spalt, durch den die über das kammartige Bauteil durch die Mitteldichtung strömende Luftmenge in den Innenraum gelangen kann.
Das kammartige Bauteil der Erfindung ist in der Länge variabel einbaubar, so daß die Lüftung der Fenster auf die unterschiedlichsten Fugenlängen abgestimmt werden kann.
Ferner geschieht die Luftzufuhr ins Rauminnere ohne zusätzliche Spaltöffnungen am Flügelprofil, wodurch evtl, auftretende Pfeiffgeräusche wegen hoher Windgeschwindigkeiten vermieden werden. 4 AT 002 903 Ul
Bei der Durchführung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß die Flügeldichtung im oberen Holm und/oder in den seitlichen Holmen des Flügelrahmens wenigstens partiell entfernt ist. Auch die Blendrahmendichtung im oberen Holm und/oder in den seitlichen Holmen des Blendrahmens kann auf diese Weise partiell entfernt sein. Dadurch wird auf einfache Weise jeweils eine Luftdurchtritts- oder Lufteintrittsöffnung im Fenstersystem geschaffen, wobei der fließende Luftstrom über das kammartige Bauteil, welches mit der Mitteldichtung zusammenwirkt, und die so geschaffenen kleineren Luftdurchtrittsöffnungen im Mittelbereich des Fenstersystems fließen kann.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Belüftungssystems schematisch dargestellt; es zeigt.
Fig. 1 einen Querschnitt durch das Fenstersystem mit Mitteldichtung und kammartigem
Bauteil.
Fig. 2 eine isometrische Darstellung des Fenstersystems aus Fig. 1.
Fig. 3 einen Querschnitt durch das kammartige Bauteil.
In Fig. 1 ist der Blendrahmen 1 und der Flügelrahmen 2 im Querschnitt dargestellt. Es handelt sich hierbei um bekannte Hohlkammer-Profile, die zum Stand der Technik zählen und im Detail nicht beschrieben werden müssen.
Der umlaufende Spaltraum 3 zwischen Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 ist über die Mitteldichtung 4 in die beiden Teilräume 31, 32 unterteilt.
An der Anlagefläche 21 der Mitteldichtung 4 am oberen Holm 22 des Flügelrahmens 2 ist das kammartige Bauteil 5 eingesetzt. 5 AT 002 903 Ul Über dieses kammartige Bauteil 5 werden im Zusammenwirken mit der Mitteldichtung 4 Luftöffnungen geschaffen, durch welche die über den Eintrittsspalt 11 in den Teilbereich 32 des umlaufenden Spaltraums 3 eintretende Luft in den Teilbereich 31 des umlaufenden Spaltraums eintreten und von dort über den Spalt 33, der beispielsweise durch Weglasseh der Anschlagdichtung im Überschlag 23 des Flügelrahmens 2 und/oder im Überschlag 12 des Blendrahmens 1 erzeugt worden ist, in den Innenraum gelangen kann.
Die Anordnung des kammartigen Bauteils 5 ist in Fig. 2 in der isometrischen Darstellung verdeutlicht. Gleiche Elemente haben in dieser Darstellung gleiche Bezugszahlen erhalten wie in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt schließlich noch das kammartige Bauteil in dreifacher Ansicht von vorne, oben und der Seite.
Das kammartige Bauteil 5 besteht aus der längsverlaufenden Basis 51, von welcher die zinkenartigen Erhebungen 52 aufragen. Die zinkenartigen Erhebungen 52 sind von jeweils nutenartigen Einschnitten 53 unterbrochen. Die Länge der zinkenartigen Erhebungen 52 und die Ausdehnung der nutenartigen Einschnitte 53 zwischen jeweils zwei zinkenartigen Erhebungen 52 sind variabel und können den Erfordernissen der einzelnen Fenstersysteme angepaßt werden. ln der Draufsicht ist genauso wie in der Seitenansicht längs der Linie A-A deutlich zu erkennen, daß es sich bei dem kammartigen Bauteil um ein dünnes, bandartiges Element handelt. Das kammartige Bauteil 5 ist auf seiner Rückseite mit dem Klebeband 6 belegt, bei dem es sich beispielsweise um ein doppelseitiges Klebeband handeln kann.
Das Klebeband 6 bedeckt auf der Rückseite des kammartigen Bauteils 5 sowohl die längsveriaufende Basis 51 als auch die einzelnen zinkenartigen Erhebungen 52 6 AT 002 903 Ul
Mit dieser Maßnahme kann das kammerartige Bauteil 5 ohne jeglichen Aufwand an der Anlagefläche 21 der Mitteldichtung 4 am oberen Holm 22 des Flügelsrahmens 2 befestigt werden. Im Bedarfsfall kann das kammartige Bauteil 5 zusätzlich oder ausschließlich in den seitlichen Holmen - nicht in der Zeichnung dargestellt - des Flügelrahmens angeordnet sein. 7
Claims (3)
- AT 002 903 Ul ANSPRÜCHE: 1. Fenster aus Kunststoff-Hohlkammerprofilen mit einem Blendrahmen und einem an diesen über Schamierelemente drehbar angelenkten Flügelrahmen, wobei der Blendrahmen und der Flügelrahmen über eine im Blendrahmen angeordnete Mitteldichtung gegeneinander abgedichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Anlagefläche (21) der Mitteldichtung (4) im oberen Holm (22) und/oder in den seitlichen Holmen des Flügelrahmens (2) ein kammartiges Bauteil (5) eingesetzt ist, dessen zinkenartige Erhebungen (52) von jeweils nutenartigen Einschnitten (53) unterbrochen sind, und daß die zinkenartigen Erhebungen (52) über eine durchgehende, längsverlaufende Basis (51) miteinander verbunden sind.
- 2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Überschlag (23) des Flügelrahmens (2) eine Flügeldichtung vorgesehen ist, die wenigstens partiell entfernt ist.
- 3. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Überschlag (12) des Blendrahmens (1) eine Blendrahmendichtung vorgesehen ist, die wenigstens partiell entfernt ist. 8
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1998
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