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Verschließbares Bauelement Die Erfindung bezieht sich auf ein verschließbares
Bauelement, wie Fenster od.dgl. mit Blendrahmen, Flügelrahmen, Schließmechanismus
und mindestens einer Dichtung in Form eines im Schließzustand abgewinkelte Schenkel
aufweisenden Dichtungsstreifen aus faltbarem Material, zur Verhinderung des Durchganges
eines Mediums, vorzugsweise von Luft, wobei ein Schenkel des Dichtungsstreifens
mit einem der beiden Rahmen fest verbunden ist, und vorzugsweise die Öffnung des
vom abgewinkelten Dichtungsstreifens umschlossenen Raumes zur Eintrittsseite des
Mediums
gerichtet ist.
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Unter einem verschließbaren Bauelement wird hier und im folgenden
Jeder eine Öffnung freigebende und verschließende Konstruktionsteil verstanden,
der einen starren Rahmen, üblicherweise als Blendrahmen, und einen an ihm drehbaren
Rahmen, allgemein als Flügelrahmen bezeichnet, besitzt, wobei der Flügelrahmen nicht
nur ein Rahmen sondern selbstverständlich auch der gesamte Flügel sein kann. Weiters
kann unter dem durchgehenden Medium vorzugsweise Luft, aber auch andere Gase oder
Flüssigkeiten verstanden werden. Diese Bauelemente können nicht nur Fenster, sondern
auch Türen, Klappen, Lüftungsklappen usw.
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sein. Die Rahmenteile können entsprechend dem heutigen Stand der Technik
als Hohl- oder Teilprofilen, aus Metall oder Kunststoff, sie können aber auch beispielsweise
aus Holz bestehen.
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Eine bekannte Abdichtung für derartige Bauelemente, vor allem für
Fenster, besteht aus einem elastischem im Querschnitt vorzugsweise dreieckigem Schlauch,
dessen sich über seine Länge erstreckende Öffnungsschlitz der Lufteintrittsseite
zugewandt ist. Einseitig ist der Schlauch in einer Nut eines Anschlages eines Rahmenprofils
angeordnet, die gegenüberliegende Schlauchseite liegt bei geöffnetem Fenster frei.
Beim Schließen des Fensters soll sich der Flügelrahmen an diese freie Schlauchseite
anlegen. Durch die eintretende Außenluft soll sich weiters der Schlauch aufblähen
und den Anpreßdruck der Schlauchseiten verstärken, sodaß auf diese Weise eine vollkommene
Abdichtung erreicht werden soll.
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Diese Fensterabdichtung ist aber insoferne von Nachteil, als der
Abdichtungsschlaüch einseitig frei ist und die Anpressung des Flügelrahmens an die
freie Schlauchseite in unbestimmter Weise erfolgt. Vor allem bei längerem Gebrauch
wird sowohl die Abdichtung als auch der Flügelrahmen durch äußere Einflüsse, vor
allem durch Wärme und den dauernden Anpreßdruck sich in ihrer Lage und ihrem Zustand
verändern, sodaß die gewünschte
Abdichtung nicht mehr erreicht wird.
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Weiters ist ein Wesserabweisprofil für Holzfenster bekannt geworden,
wobei im unteren waagrechten Rahmenabschnitt des Flügelrahmens eine klappbare Profilschiene
mit Dichtungsstreifen eingesetzt ist, die mit dem Verschluß über einen Basküle-Verschluß
bewegbar ist. Im Schließzustand wird die Profilschiene durch das Gestänge an den
BlendraMmen angepreßt.
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Auch bei dieser Ausführung treten ähnliche Dichtschwierigkeiten mit
zunehmendem Alter des Fensters auf, da der Basküleverschluß im Lauf der Zeit ausleiert.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verschließbares Bauelement
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem der Durchgang des Mediums, vor allem
von Zugluft, zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen mit Sicherheit vermieden
wird Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der zweite Schenkel jedes Dichtungsstreifens
entweder mit dem anderen Rahmen oder mit einer Dichtungsschiene fest verbunden,
vorzugsweise verklebt ist, die in an sich bekannter Weise an einem Rahmen klappbar
angeordnet ist und zwangsläufig durch die Schließbewegung UbetSindestens eine elastische,
komprimierbare Zwischenlage an den anderen Rahmen anpreßbar ist.
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Beim erfindungsgemäßen Bauelement fängt sich das zwischen dem Blend-
und Flügelrahmen eintretende Medium in dem oder den abgewinkelten Dichtungsstreifen,
woraus es nicht mehr entweichen kann. Einseitig ist ein Schenkel des bzw. der Dichtungsstreifen
mit einem Rahmen, beispielsweise dem Blendrahmen fest verbunden; der zweite Schenkel
des Dichtungsstreifens ist jedoch nicht frei, sondern mit dem anderen Rahmen, bzw.
mit der Dichtungsschiene fest verbunden, sodaß sich durch Wärme, Alterung und andere
Einflüsse keine die Dichtung verhindernde Veränderungen
ergeben
können.
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Eine Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die Dichtungsschiene
einen Steg des zweiten Rahmens beispielsweise des Flügelrahmens hintergreift. Da
beim Schließen des Bauelementes an den ersten Rahmen, der hintergriffene Steg des
anderen Rahmens, vorzugsweise über eine elastische Zwischenlage, und daran die Dichtungsschiene,
vorzugsweise ebenfalls über eine elastische Zwischenlage angepreßt wird, wird auf
diese Weise eine besonders gute Dichtung gegen ein einströmendes Medium erreicht,
wobei gleichzeitig auch geringe Ungenauigkeiten und Maßfehler ausgeglichen werden,
ohne daß die Dichtfähigkeit verringert wird.
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Bei waagrecht angeordneten Rahmenabschnitten ist es zweckmäßig, wenn
die Dichtungsschiene in der Klapprichtung federnd gelagert ist, so daß bei geöffnetem
Bauelement die richtige Stellung der Dichtungsschiene gewahrt bleibt, Bevorzugt
erfolgt die Anpressung der mit dem zweiten Schenkel des Dichtungsstreifen verbundenen
Dichtungsschiene an den ersten Rahmen, beispielsweise den Blendrahmen mittels mindestens
einer im Schließzustand an die Dichtungsschiene drückenden Nase.
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Die Nase, bzw. die Nasen können dabei am zweiten Rahmen, beispielsweise
am Flügelrahmen, angeordnet sein, bzw. auch im Inneren des zweiten Rahmens, wenn
die Dichtungsschiene einen Steg des zweiten Rahmens hintergreift, wie es bei Metall-oder
Kunststoffhohlprofilen der Fall sein wird.
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Die Nase bzw. die Nasen können weiters auch als Teil eines Schiebers
ausgebildet sein, der im Inneren des Rahmens angeordnet ist. Der Schieber kann unabhängig
vom Verschluß sein, bzw. insoferne den Verschluß selbst bilden, da nach dem Hintergreifen
des
Stegs durch die Dichtungsschiene das Bauelement verschlossen ist und ohne Betätigung
des Schiebers nicht geöffnet werden kann.
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Eine weitere Ausführung s#t vor, daß an beiden Rahmen je eine klappbare
Dichtungsschiene angeordnet ist, und daß im Schließzustand die beiden Dichtungsschienen
durch den Schließmechanismus aneinander und zusammen an einen der beiden Rahmen
anpreßbar ist.
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Eine weitere Ausführung, die insbesondere bei den waagrechten Rahmenabschnitten
angewendet werden kann, sieht vor, daß die Dichtungsschiene aus mehreren, um eine
gemeinsame Längsachse einzeln drehbaren Abschnitten besteht, so daß durch das sich
schließende Bauelement nicht der gesamte Fortsatz zugleich angehoben werden muß,
sondern dies stufenweise erfolgen kann.
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Vor allem bei Bauelementen mit in Abschnitt unterteilten Dichtungsschienen
kann der Dichtungsstreifen aus einem einzigen, im Bauelement umlaufenden Stück bestehen,
so daß auch an den Ecken eine durchgehende Dichtung erzielt wird.
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Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen in mehreren Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ohne jedoch darauf
beschränkt zu sein. Ebenso sollen die in den nachstehenden Patentansprüchen angeführten
Bezugszeichen keine Einschränkung bedeuten, sondern dienen lediglich dem erleichterten
Auffinden bezogener Teile in den Figuren der Zeichnungen.
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Die Fig. 1 - 6 zeigen Querschnitte durch Teile des erfindungsgemäßen
Bauelementes in Form eines Fensters in verschiedenen Ausführungen, jeweils im Schließzustand,
wobei die Fig. 1 einen Schnitt durch einen vertikalen Abschnitt ohne Scharniere,
die
Fig. 2 einen Schnitt durch einen unteren horizontalen Abschnitt, die Fig. 3 einen
Schnitt durch einen oberen horizontalen Abschnitt und die Fig. 4 einen Schnitt durch
einen mit Scharnieren versehenen vertikalen Abschnitt eines normalen, mit Schwenkflügeln
versehenen Fensters darstellen. Die Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch einen vertikalen
Abschnitt eines Schiebefensters und die Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch ein Kippfenster.
In den Fig. 1 bis 3 ist die Stellung der Dichtungsschiene bei geöffnetem bzw. halbgeöffnetem
Fenster strichliert dargestellt.
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Das erfindungsgemäße Bauelement, beispielsweise ein Fenster, besteht
aus einem ersten Rahmen 2, beispielsweise dem Blendrahmen, der in üblicher Weise
am Mauerwerk 1, einer Säule od.
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dgl. angeordnet ist. In den gezeigten husführungsbeispielen besteht
der Blendrahmen aus einem Metall- oder Kunststoffprofil, dessen Hohlräume mit Isoliermasse
5 gefüllt sein können.
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Der zweite Rahmen 3, beispielsweise der die Fensterscheiben 4 tragende
Flügelrahmen besteht ebenfalls aus einem Metall- oder Kunststoffprofil, dessen Hohlräume
mit Isoliermasse 5 gefüllt sein können.
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In den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1, 2, 3, und 5 ist am ersten
Rahmen eine Dichtungsschiene 8,8' klappbar angeordnet, die vorzugsweise in Drehrichtung
federnd gelagert ist, sodaß die Dichtungsschiene bei geöffnetem Fenster durch die
Feder gehalten wird. Die Dichtungsschiene 8,8' erstreckt sich über die gesamte Länge
des jeweiligen Rahmenabschnittes und ist an seinen beiden Stirnflächen beispielsweise
mit Scharnierzapfen versehen, die im ersten Rahmen 2 gelagert sind.
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Mit dem ersten Rahmen 2 ist ein Scheakel 13,13' des Dichtungsstreifens
6,6' aus abbiegbarem Material fest verbunden, beispielsweise verklebt, Der zweite
Schenkel 14,14' des Dichtungsstreifens 6,6' ist an einer Seite der Dichtungsschiene
ebenfalls angeklebt. Das in Richtung des Pfeiles A zwischen die Rahmen 2,3
eintretende
Medium, vorzugsweise die Außenluft dringt in den durch die beiden Schenkel 13,13',14,
14' des Dichtungsstreifens 6,6' gebildeten Hohlraum 15. Da die Dichtungsschiene
durch die Nase 10, bzw. den Schieber 12 fest über eine vorzugsweise vorgesehene
elastisch komprimierbare Zwischenlage 7 an den Steg 9 des zweiten Rahmens 3 und
dieser vorzugsweise ebenfalls über eine zweite elastisch komprimierbare Zwischenlage
7 an den ersten Rahmen 2 gepreßt wird, kann die im Hohlraum 15 gefangene Außenluft
nicht weiter ins Rauminnere vordringen, sodaß der Durchgang der Luft, die sehr störende
Zugluftmit Sicherheit vermieden wird. Dasselbe gilt natürlich auch für das Durchtreten
der Raumluft nach außen.
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In den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1,2 und 6 ist eine Nase 10
als Teil des zweiten Rahmens 3, in den Ausführungen nach Fig. 1,3 und 6 ist eine
Nase 10 als Teil eines im Inneren des zweiten Rahmens 3 angeordneten Schiebers 12
ausgebildet. In Fig. 3 können zur besseren Führung der Dichtungsschiene 8 dort auch
weitere Führungsvorsprünge 16 ausgebildet sein. Der Schieber 12 ist vorzugsweise
unabhängig vom Schließmechanismus, kann jedoch auch den Verschluß ersetzen, bzw.
bilden, wie in Fig. dargestellt, da die angepreßte Dichtungsschiene 8' einen Riegel
bildet.
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Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Bauelement auch an dem
mit Scharnieren 17 versehenen vertikalen RahmenS abschnitt mit einer klappbar angeordneten
Dichtungsschiene 8 ausgerüstet sein. Eine besonders vereinfachte Ausführung ist
jedoch in Fig. 4 dargestellt. Hier ist der Schenkel 13 des Dichtungsstreifens 6
ebenfalls wieder mit dem ersten Rahmen 2 fest verbunden, der zweite Schenkel 14
des Dichtungsstreifens 6 ist jedoch direkt mit dem zweiten Rahmen 3 fest verbunden,
beispielsweise verklebt, sodaß auch hier ein den Luftdurchgang verhindernder abgeschlossener
Hohlraum 15 gebildet wird. Um die Lebensdauer des Dichtungsstreifens 6 zu erhöhen
kann er mehrfach gefaltet sein, und beispielsweise bei geschlossenem Fenster
die
dargestellte W-förmige Gestalt besitzen.
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In Fig. 6 ist ein Vertikalschnitt durch ein Kippfenster dargestellt;
wobei der untere horizontale Rahmenabschnitt entsprechend Fig. 2, der obere entsprechend
Fig. 3 ausgebildet sein kann.
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Zwischen den beiden Rahmen 2 und 3 kann in der Nähe des Lufteintrittes
in Richtung A eine oder mehrere bekannte Dichtungseinlagen 11 angeordnet sein.
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Insbesondere an den waagrechten Rahmenabschnitten kann die Dichtungsshiene
in mehrere um eine gemeinsame Längsachse einzeln drehbare Abschnitte unterteilt
sein, so daß ein besonders leichtes Schließen des Bauelementes erreicht wird. Vor
allem in diesem Fall kann der Dichtungsstreifen 6 als einziges im Bauelement über
alle Rahmenabschnitte laufendes Stück ausgebildet sein, so daß auch in den Ecken
eine durchgehende Abdichtung erzielt wird.
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Das erfindungsgemäße Bauelement bietet dadurch eine besonders luft-
und staubdichte, aber auch schall- und wärmeisolierende Abdichtung zwischen dem
Blend- und dem Flügelrahmen. Die Bauelemente sind daher besonders zur Verwendung
in Krankenhäusern, Schulen od.dgl. geeignet.
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Der Dichtungsstreifen 6,6' besteht bevorzugt aus einem Urethar#kautschuk-Band
von 1-5 mm Stärke. Ein derartiger Dichtungsstreifen ist säure- und wetterfest, flüssigkeits-
und gasdicht und temperaturbeständig zwischen -30° und + 1400 Celsius.
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Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich noch weitere Ausführungsbeispiele
denkbar, die im Schutzumfang inbegriffen sein sollen. Beispielsweise können die
Rahmen zumindest teilweise aus Holz hergestellt sein, wobei für den bzw. die Dichtungsschienen
sprechende Ausnehmungen in den Rahmenteilen vorgesehen sind.
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Die Erfindung beschränkt sich weiters nicht nur auf die in den Zeichnungen
dargestelltai. Fenster, sondern umfaßt auch weitere Bauelemente, wie Türen, Klappen,
Lüftungsklappen od.dgl.