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Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Staub aus Gasen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um Staub aus Gasen zu entfernen. Bei vielen Gasen, die an und für sich zu mannigfache gewerblichen Zwecken nutzbar wären, wird die Verwendbarkeit durch die Anwesenheit von aus winzigen Teilen fester Stoffe bestehenden) Staube beeinträchtigt, weicher Personen oder Sachen beschmutzt, schädigt, infiziert oder der sonstwie schädlich wirkt.
Es sind verschiedenartige Vorfahren zur Entfernung des Staubes durch Waschen, Filtrieren, Auffangen durch Klebstoffe und Niederschlagen durch elektrische Ladung angepriesen worden, aber diese Verfahren waren im allgemeinen heikel, teuer und nicht vollkommen wirksam.
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hat er gefunden, dass Siliziummonoxyd der eielitronegativste aller bekannten Stoffe ist ; es ist beispielsweise gegenüber Siegellack stark negativ, welcher Körper bisher als einer der am stärksten elelitronegativon Substanzen betrachtet und in solchem Masse als charakteristisch
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bezeichnet hat. Siliziummonoxyd ist nicht nur gegenüber allen bekannten Stoffen stark clektro- negativ, so dass es durch Reibung auf anderen Stoffen leicht geladen werden kann, sondern
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Es ist nun beobachtet worden, dass, wenn eine gewisse Menge von Si) izium) nonoxyd- teilchen durch einen Gasstrom durch pin Rohr getrieben wird, die Teilchen so stark geladen austreten, dass sie an die Fäden eines über die Rohrmündung gelegten Tuchbeutels aufliegen und an diesen festhaften. Ist der Beutel oder Sack dicht um das Rohr gebunden, so werden sämtliche Teilchen von dem Sacke aufgefangen und der Gasstrom tritt durch den Sack und wird hiebei von allen in Schwebe befindlichen Siliziummonoxydteilchen befreit.
Führt man den Versuch mit dem Sacke aus, nimmt aber anstatt des Siliziummonoxydes ein Gesteinpulver oder Erde oder sonst einen Staub, so wird allerdings ein beträchtlicher Anteil durch den Sack zurückgehalten, aber ein grosser Teil geht durch und kann auf irgendwelche geeignete Weise nachgewiesen werden, z. B. dadurch, dass man den Gasstrom, wenn ihm ein dunkelfarbiger Staub beigemengt ist, gegen einen frischen weissen Anstrich richtet. Benutzt man jedoch einen Sack zuerst zum Auffangen von Siliziummonoxydpulver und schaltet man ihn dann, ohne letzteres zu entfernen, in einen einen anderen Staub enthaltenden Gasstrom ein, so ziehen die Staubteilchen nicht mehr hindurch, sondern das Gas wird von allen festen Stoffen befreit.
Es scheint, dass die Silizimmonoxydteilchen zufolge ihrer bersonderen elektrostatischen Eigenschaften geladen werden und einander gegenseitig abstossen, aber von anderen Substanzen, in vorliegendem Falle von dem Tuche des Sackes oder Siebes, angezogen werden. An
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festhalten und alle herannahenden Silixiummonoxydtoilchen abstossen. Das Endergebnis ist eine t10ckige Masse von Teilchen, welche sich nicht miteinander verfilzen und so ein Sieb oder Filter von so ausserordentlich feinem Gefüge bilden, dass irgendwelche Teilchen
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bessert ; die Neuheit liegt in der Verwendung von elektrisch geladenem Staube, der gegen ein Sieb geschleudert worden ist, an dem er haften kann.
Ob nun die vorstehend gegebene Erklärung richtig ist oder nicht-Erfindor besteht auf derselben nicht - so steht die Tatsache der Staub zurückhaltenden Eigenschaften eines mit Siliziummonoxydpulver bedeckten Siebes ausser jedem Zweifel.
Es ist unwesentlich, ob durch das Sieb geblasen oder gedrückt wird, vorausgesetzt, dass die Geschwindigkeit des Gasstromes eine solche ist, dass das Sieb nicht zerrissen wird oder Silizinmmonoxydteilchen nicht von dem sie tragenden Gewebe losgerissen werden. Man nimmt gerne einen Sack oder ein Sieb von solcher Grösse, dass das Gas das Sieb mit mässiger Geschwindigkeit durchströmen kann. Bei einigen erfolgreichen Versuchen z. B. hatte der Sack eine Gesamtfläche von 7 m2 auf 1000 mus Gas in der Stunde. Die Grösse der Oberfläche kann in praxi vergrössert oder verkleinert werden, je nach der Art des zu entfernenden Staubes.
Vorstehend wurde angenommen, dass ein Sack als Träger für das Siliziummonoxyd dient, doch ist dies nur in gewissen Fällen ein passendes und einfaches Verfahren. Man kann auch einen porösen Träger von welcher Form immer benützen, z. B. eine ebene Sicbflicbe oder eine zylindrisch oder prismatisch, konisch oder anders gestaltete, wie dies der Betrieb, z. B. die Häufigkeit der Reinigung verlangt. Die Maschenweite des Trägers ist von Wichtigkeit, da weite Maschen Teilchen bei kleinerer Geschwindigkeit des Gasstromes durchlassen als enge Maschen. Gewöhnliches Baumwollgewebe hat gute Ergebnisse geliefert.
Die Wirksamkeit eines Siliziummonoxydfilters ist tatsächlich bemerkenswert, da nicht nur gewöhnlicher Staub zurückgehalten wird, sondern auch die im Zigarrenrauche enthaltenen ausserordentlich feinen Teilchen oder die Chlorammonteilchen, die beim Mischen der aus Ammonwasser entweichenden Dämpfe mit Salzsäure entstehen. Viele Mikroorganismen-sowohl tierische als auch pflanzliche-sind grösser als solche Staubteilchen und diese Organismen können auch durch ein derartiges Filter abgeschieden werden.
Das vorhin beschriebene Verfahren zum Überziehen eines Siebes mit Siliziummonoxyd- pulver ist nicht wesentlich, da hiezu jeder Vorgang genügt, bei welchem das Monoxyd- pulver mit dem Träger in solche Berührung gebracht wird, dass es von diesem festgehalten wird. Bei einem Gewebe z. D. braucht man bloss das Gewebe mit dem Monoxydpulver zu reiben, bis die Maschen mit Pulver gefüllt sind, wovon man sich leicht überzeugt, indem man das Gewebe gegen das Licht hält und nachsieht, ob es undurchsichtig ist. Wenn nachstehend im Anspruche der Ausdruck überzogen"gebraucht wird, so bedeutet dies entweder einen gemäss dem zu Beginn dieser Beschreibung angegebenen Vorgange her-
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von einem solchen getragen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entfernen von Staub aus Gasen, dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigenden Gase durch Siliziummonoxydpulver geblasen oder gesogen werden.