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Verfahren, flüssige Brennstoffe zündungs-und stosskräftiger zu machen.
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sie wirkon dadurch, dass sie unter Abspaltung freien Stickstoffes lose gebundenen Sauerstoff teils auf die verbrcnnlichen Elemente des eigenen Moleküls, teils auf die Elemente der Treibmittel übertragen.
Im Gegensatze hiezu wird bei dem- vorliegenden Verfahren ein gasförmiger Körper verwendet. Durch diese Eigenschaft aber verleiht er Treibmitteln, die in die Verbrennung im wesentlichen nur in Tröpfchen-oder Nebelform einbezogen werden, schon vor ihrer Teilnahme an der Verbrennung eine erhöhte Wirkung, welche durch die physikalischen Eigenschaften fester oder flüssiger Sauerstoffträger nicht ausgeübt werden kann.
Dem nachstehend beschriebenen Verfahren liegt der Erfindungsgedanke zugrunde, für Vorbrennungs- oder Explosionskraftmaschinen zu benutzende Treibmittel, wie Alkohole, Kolllenwasserstoffe oder ähnliche Stoffe, dadurch leichter entzündbar und leistungsfähiger zu machen, dass man zu der chemischen Umsetzung, welche derartige Substanzen in fein verteiltem oder verdampftem Zustande in Vermischung mit Luft bzw. Sauerstoff erfahren, Azetylen benutzt. Die Ausführung kann auf verschiedene Art geschehen.
Man kann die Eigenschaft obiger Treibmittel, Azetylen in bestimmten Mengen aufzunehmen, benutzen, um die aus beider Vereinigung hervorgehenden Lösungen im fein verteilten oder vergasten Zustande der Verbrennungs-oder Explosionskammer in derselben
Weise, wie dies mit den gewöhnlichen Treibmitteln geschieht (mit Hilfe von Vergasers, Zerstäubern, Brausen oder ähnlichen Verteilungsvorrichtungen) zuzuführen.
Die Vorteile der Wirkung, welche aus der dem Gebrauche vorausgehenden Beladung von flüssigen Treibmitteln, wie Benzin, Petroleum, Benzol, Alkoholen oder Gemischen dieser und ähnlichen Stoffen, mit Azetylen erwachsen, sind verschiedene.
So bewirkt die Beimischung von Gas, die Flüssigkeiten, deren mechanische Verteilung durch Zerstäuber oder dgl. erfolgt, leichter in den für die nachfolgenden Explosionen ge- eigneten Zustand feiner Verteilung zu versetzen. Treibmittel, die Azetylengas absorbiert enthalten, sind demnach für Explosionen gleich im voraus mehr geeignet als gewöhnliche andere Stoffe.
Ferner wird durch die ausserordentlich leichte Zündungsfähigkeit des Azetylens, die noch diejenige des Wasserstoffes übertrifft, die Entflammbarkeit und damit die Explosions- fähigkeit von Treibmitteln erhöht, welchen dieses Gas beigemischt worden ist. Von grosser
Bedeutung ist diese Eigenschaft beim Inbetriebsetzen von Explosionskraftmaschinen, so also namentlich beim Anlassen von Automobilen oder Motorrädern, die mit Kohlenwasserstoffen oder Alkoholen betrieben werden.
Von gebräuchlichen Treibmitteln nehmen bei 00 C und 760 mm Druck an Azetylen auf :
Benzin je nach Siedegrenzen und Herkunft 4-5 Volumen,
Petroleum je nach Siedegrenzen und Herkunft 1'5-2 Volumen,
Alkohol je nach Stärke und Benzolzusatz 5-6 Volumen.
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von der Eigenschaft verschiedener anderer organischer Körper, einerseits @edeutend mehr Azetylen aufzunehmen'als jene Treibmittel selbst und sich andererseits mit der Mehrzahl der letzteren gleichartig zu mischen. Mehr noch als Methylal, Azetal oder Äthylazetat, die von organischen Lösungsmitteln in diesem Zusammenhange genannt sein mögen, ist für den vorliegenden Zweck das ökonomisch und technisch leicht zugängliche Azeton geeignet.
Dieses nimmt ungefähr das Dreissigfacho seines Volumens an Azetylen auf und mischt sich mit Alkoholen, Petroleum, Benzin, Benzol u. dgl.
Substanzen von dem typischen Aufnahmevermögen des Azetons werden entweder für sich allein mit Azetylen gesättigt und die erhaltene gashaltige Lösung je nach Bedarf den jeweiligen Treibmitteln zugesetzt oder es wird deren Mischung mit Azetan oder ähnlich wirkenden Körpern unter gewöhnlichem oder erhöhtem Drucke mit Azetylen behandelt.
Je nachdem man in Kohlenwasserstoffe oder Alkohole allein oder unter Mitwirkung von besonders aufnahmefähigen Zusätzen der oben beschriebenen Art Azetylen einleitet, lassen sich Treibmittel vorrätig herstellen, die einen grösseren oder geringeren Gehalt an diesem Gase aufweisen. Es sei hiezu hervorgehoben, dass eine Erhöhung der Zündung-
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02-05 Gewichtsprozente Azetylen enthalten.
Die der Anwendung vorangehende Einführung von Azetylen in nüssige Treibmittel gewährt den Vorteil, dass letztere stets verwendungsbereit sind.
Ausserdem kitnn man mit beliebigen Mengen dieses endothermischen Gases dio Zündung gebräuchlicher Treibmittel auf eine andere Art erleichtern und deren Leistungsfähigkeit steigern. Man leitet hiezu Azetylen im gasförmigen Zustande auf irgendeine Weise-die Explosionen einleitend oder vorübergehend oder dauernd unterstützend dem Mischraume des Brennstoffes mit dem Luftsauerstoffe zu. Das Azetylen kann in dem Masse, wie es verbraucht wird, unmittelbar aus Entwicklern in üblicher Weise durch Einwirliung von Wasser auf Metallkarbide erzeugt oder aus Gefässen, in denen es vorrätig gehalten wird, regulierbar der Vorrichtung zugeleitet werden, gleichgiltig an welcher Stelle des Mischraumes.
Das Verfahren lässt sich daher an allen bestehenden Vorbrennungs-oder Explosions- kraftutaschinen anwenden ; man braucht nur in die Luftsaugeleitung, welche mit den Vergasern Zerstüubungsdüsen, Brausen, Mischungskammern oder dgl. verbunden ist, einen mechanisch geregelten Azetylenstrom einströmen zu lassen.