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Vorrichtung zum Wenden von Flaschenkästen u. dgl. Gegenständen um 1800 bzw. 3600
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Wenden von auf einem kontinuierlich zufördemden Transporteur angelieferten Flaschenkästen u. dgl. Gegenständen um 1800 bzw. 3600 mittels einer zwischen dem Zuführtransporteur und einem Abführtransportband angeordneten angetriebenen Wendetrommel, deren Drehachse in Förderrichtung liegt und die zwei zur Drehachse und zueinander parallele, von der Drehachse gleich weit entfernte Böden aufweist, von denen in waagrechter Bodenstellung der untere Boden mit dem Transportband-Niveau bündig abschliesst.
Das Wenden von Kästen oder Behältern spielt z. B. bei Verpackungsmaschinen eine wichtige Rolle, aber auch in der Getränkeindustrie, sofern es sich um die Reinigung von Flaschenkästen handelt. Bei der Reinigung von vom Abnehmer mit Leergut zurückkommenden Flaschenkästen kommt es darauf an, grobe Schmutzanteile durch Umkippen der Kästen zu entfernen, bevor diese, sofern dies vorgesehen ist, einer Flaschenkästenwaschmachine zugeführt werden.
Es ist bekannt, zu reinigende Flaschenkästen mittels eines Transportbandes einem roterenden Wenderad zuzuführen, in dem die Kästen um 1800 gekippt werden. Die Kästen werden sodann auf ein weiteres Transportband, wieder mittels eines Wenderades, auf ein Abführtransportband ausgekippt.
Beim ersten Kippen fällt der in den Flaschenkästen befindliche lose Schmutz aus diesen heraus. Die Flaschenkästen werden in der bekannten Vorrichtung in dem um 1800 gewendeten Zustand mittels einer aus Sprühdüsen austretenden Waschflüssigkeit gereinigt. Die Flaschenkästen verlassen mit der Öffnung nach oben stehend die bekannte Wende-und Waschvorrichtung. Der Nachteil einer derartigen Einrichtung besteht darin, dass die Kästen auf einem Niveau die Einrichtung verlassen, das sehr erheblich von dem abweicht, auf dem die behandelten Kästen der Wende-und Wascheinrichtung zugeführt werden. Derartige Einrichtungen sind mechanisch aufwendig und weisen eine erhebliche Bauhöhe auf.
Im Flaschenkeller, dem das Leergut in Flaschenkästen zugeführt wird, und in dem auch die Reinigung der Flaschenkästen stattfindet, ist es störend, wenn nicht jeglicher Transport auf einer einheitlichen Ebene stattfindet.
Ferner wurde bereits vorgeschlagen, die leeren Flaschenkästen auf ihrem Weg durch die Waschmaschine mit ihrer oberen, in Laufrichtung gesehen vorderen Querkante an in zu beiden Seiten der Kastentransportbahn aufgestellten Jochstützen gelagerten, waagrechten Anschlagleisten anstossen zu lassen, durch die die auf dem Transportband befindlichen, sich gegenüber mit dem Transportband fest verbundenen Mitnehmern abstützenden Flaschenkästen entgegen der Transportrichtung gekippt werden.
Der Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, dass das Kippen der Kästen nur um je 900 erfolgen kann. Die Kästen müssen weit auseinander auf dem Transportband gefördert werden, um gegenseitige Behinderungen der entgegen der Transportrichtung kippenden Kästen auszuschliessen. Lange flache Kästen zu kippen ist mittels der vorgeschlagenen Vorrichtung unmöglich. Eine solche Vorrichtung ist auch ausschliesslich zum Kippen von verhältnismässig hohen Kästen geeignet. Der Nachteil einer derartigen Vorrichtung besteht ferner darin, dass diese eine erhebliche Baulänge aufweist.
Es ist bekannt, Förderwagen in sogenannten Kreiselwippern zu entleeren, die bei Ein-bzw.
Auslauf der Wagen zum Stillstand gebracht werden müssen, wobei eine Einlaufsperre erst durch einen
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aus dem Kreiselwipper auslaufenden Förderwagen betätigbar ist. Die Bewegung der ein-bzw. auslaufenden Förderwagen ist durch einen Ablaufberg bewirkbar.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels der Stückgut jeglicher Form, Kästen jeder Höhe, Behälter usw. auf einem einheitlichen Niveau bei kürzester Maschinenbauweise um 1800 und 360 gewendet werden können, wobei auch die Anordnung mehrerer Wendevorrichtungen im Zusammenwirken mit einer Waschmaschine möglich ist.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass in zu beiden Seiten des Transporteurs in Förderrichtung vor der Wendetrommel angeordneten Lagerböcken ein um eine oberhalb der zu fördernden Kästen vorgesehene Achse schwenkbarer, als Winkelhebel ausgebildeter Abstandhalter gelagert ist, dessen einer Schenkel den zu fördernden Kästen zugewandt, in das Kastenprofil eintauchbar und aus diesem heraushebbar ist und dessen anderer Schenkel an der Stirnseite der Wendetrommel anliegt, wobei das Heben und Senken des den zu fördernden Kästen zugewandten Endes des Abstandhalters bewirkende Nocken in an sich bekannter Weise an der Stirnseite der Wendetrommel angebracht sind. Das Stoppen eines angeförderten Flaschenkastens erfolgt dann, wenn ein Flaschenkasten in der Wendetrommel gerade in der Wendung begriffen ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der Wendetrommel ein kontinuierlich umlaufendes Abführtransportband bzw. ein Transportband zum Zuführen der gewendeten Kästen zu einer Flaschenkästenwaschanlage nachgeordnet. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen der Wendetrommel und dem Abführtransportband zu beiden Seiten Leitbleche für eine Übergabe der Kästen auf das Abführtransportband angeordnet. Der Wendetrommelumlauf kann kontinuierlich sein, was einen raschen Beschickungsvorgang durch ein kontinuierlich und schnell umlaufendes Zu-und Abführtransportmittel voraussetzt, wobei die Wendetrommel mit einer auf den Beschickungsvorgang abzustimmenden Drehzahl umläuft.
Die Wendetrommel kann auch intermittierend umlaufen, d. h. der Umlauf der Wendetrommel kann in beliebiger Weise ein-und ausschaltbar sein, wobei das Betätigen der Ein-und Ausschalter durch die auf dem kontinuierlich umlaufenden Zuführtransporteur angeförderten Flaschenkästen einerseits und durch die an der Wendetrommel angebrachten, vorzugsweise einzeln verstellbaren und gegebenenfalls wahlweise anbring-und abnehmbaren Nocken anderseits bewirkbar ist. Das abführende Transportband läuft ebenfalls kontinuierlich um.
Bei intermittierendem Wendetrommelumlauf wird der Umlauf der Wendetrommel durch das Anstossen von durch den kontinuierlich umlaufenden Zuführtransporteur angeförderten Flaschenkästen an den in Haltstellung befindlichen Abstandhalter mittels an sich bekannter Kontakte und durch das öffnen eines Kontaktes mittels eines an der Wendetrommel befindlichen Nockens, durch den auch der Abstandhalter zwecks Aufhebung der Flaschenkastenzufuhrsperre anhebbar ist, beendet.
Der Nocken wird derart eingestellt, dass der Abstandhalter jeweils bei waagrechter Lage des Wendetrommelbodens die Zufuhr des vor der Wendetrommel anstehenden Kastens freigibt, der, gefördert durch den Zuführungstransporteur, den in der Wendetrommel befindlichen, um 1800 oder 360 gewendeten Kasten aus dieser herausschiebt und somit auf das hinter der Wendetrommel angeordnete Abführtransportband übergibt.
Es ist vorteilhaft, den aus der Wendetrommel auszustossenden Kasten, der infolge der Trommelrotation auf deren waagrechtem Boden in der Ausstossphase aussermittig steht, durch die hinter der Wendetrommel seitlich angeordneten Leitbleche auf das abfördernde Transportband zu lenken.
Dem Bekannten gegenüber besteht der erfindungsgemässe Vorteil darin, dass es möglich ist, nach dem Prinzip des Baukastens, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Sprüh-und Waschstationen, wirkungsvolle Flaschenkästenreinigungsanlagen zusammenzustellen, wobei es freisteht, um wieviel Grad, z. B. 1800 oder 3600 der der Vorrichtung zugeführte Kasten in den jeweiligen Abschnitten gewendet wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Kästen auf einem einheitlichen Niveau gefördert, gewendet und gewaschen werden, dass die Vorrichtung eine geringe Baulänge und-höhe aufweist und dass die Kästen in dichter Folge die Vorrichtung rasch durchlaufen können.
Ein weiterer Vorteil der erfmdungsgemässen Vorrichtung besteht darin, dass auch sehr flache Kästen gewendet werden können und dass jegliches Stossbeanspruchen der Kästen vermieden wird. Das nur kurzzeitige Abheben des Abstandhalters aus dem Kastenprofil über die beiden dicht aneinander stehenden Stirnwände der Kästen, nämlich die hintere Stirnwand des ersten anstehenden und die vordere Stirnwand des diesem nachfolgenden zweiten Kastens, bietet die sichere Gewähr, dass nur ein Kasten in das für die Aufnahme der Kästen vorgesehene Fach der Wendetrommel gelangt. Das Baukastenprinzip gestattet auch einen Trommelwender, der z. B. auf 360 -Wendung eingestellt ist, zwischen einem zufördernden Transporteur als Solomaschine anzuordnen. In einer derartigen Anlage können Grobreinigungen, z.
B. von Holz-oder Eisenkästen, durchgeführt werden, für die eine Waschbehandlung nicht vorgesehen, d. h. bei denen
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zwecks Auskippen von in den Kästen befindlichem Schmutz ein blosses Wenden in die Ausgangslage genügt.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist noch den weiteren Vorteil auf, dass die Kästen in der Wendetrommel beim Wenden durch ihr Eigengewicht an die Trommelwand stossen, da die Böden, auf denen die Kästen jeweils aufliegen, bedingt durch die Position der Böden in der Trommel, eine erhebliche Breite aufweisen können. Durch dieses Anschlagen an der Trommelwand wird der an den Flaschenkästenwandungen anhaftende grobe Schmutz gelöst.
In den Zeichnungen ist die erfindungsgemässe Vorrichtung an einem Ausführungsbeispiel erläutert, es zeigen : Fig. 1 angetriebene Zuführ-Transportrollen mit zwei Flaschenkästen, von denen der rechte mittels eines Abstandhalters gestoppt ist, ein mit einem um 360 gewendeten Kasten beschicktes Abführtransportband und die mit einem Flaschenkasten beschickte Wendetrommel zwischen den beiden Transportbändern in Seitenansicht, Fig. 2 die Anordnung nach Fig. l mit einem durch einen Nocken
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um 1800 gewendeten Kasten, die Fig. 4 bis 6 die mit einem Kasten beschickte Wendetrommel in verschiedenen Winkelpositionen in der Stirnansicht, und Fig. 7 die Wendetrommel mit einem vor dieser gestoppten Kasten im Schaubild.
Mit-l-ist ein zu wendender Flaschenkasten bezeichnet, der auf einem kontinuierlich umlaufenden Zuführungstransportband oder, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, auf angetriebenen Transportrollen--2--der Wendetrommel--3--zugeführt wird. In Fig. 1 ist ein vor der Trommel befindlicher Kasten--4--mittels eines Abstandhalters--5--am Weitertransport in die Trommel gehindert. Der Abstandhalter ist als Winkelhebel ausgebildet und um eine in zu beiden Seiten des Zuführtransportbandes angeordneten Lagerböcken-7-gehaltene Achse-6-schwenkbar, wobei der eine Schenkel den zugeförderten Kästen zugewandt und in das Kastenprofil eintauchbar und der andere Schenkel der Trommelstirnseite zugewandt ist.
Das freie Ende des der Trommelstirnseite zugewandten Schenkels des Winkelhebels ist mit einer Laufrolle --8-- bestückt und rollt an der Trommelstirnseite entlang, wenn die Wendetrommel umläuft. Die Trommelstirnseite ist je nachdem, ob
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Vorrücken um eine Kastenlänge, wobei der in der Wendetrommel befindliche gewendete Kasten auf das Abführtransportband-10-abgestossen wird.
Die Wendetrommel --3-- ist im Ausführungsbeispiel als ein käfigartiges Behältnis ausgebildet, dessen Stirnseiten aus Ringen --11-- bestehen, die durch Längsstäbe-12-miteinander
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der Ebene der Förderer in einer horizontalen Lage befinden. Das obere Trum der Transporteure befindet sich mit dem jeweils unteren Boden--15--der Wendetrommel auf einem einheitlichen Niveau.
Um ein Abgeben des gewendeten Kastens auf das Abführtransportband --10-- während des Umdrehens der Wendetrommel zu erleichtern, können auf der Abgabeseite der Wendetrommel nicht dargestellte feststehende Leitbleche angeordnet sein, da insbesondere schmale Kästen während des Wendens auf der Bodenfläche durch ihr Eigengewicht von einem Mantelabschnitt zum andern gleiten und nach dem Wenden innerhalb der Trommel eine aussermittige Lage aufweisen.
Durch eine entsprechende Nockenanordnung sind auch Wendungen von Stückgut um 90 möglich. Es ist denkbar, die Freigabe der während des Wendens vor der Trommel zu stoppenden Kästen durch nicht näher beschriebene, durch die Nocken --9-- steuerbare magnetisch betätigbare Klappen zu bewirken. Falls Stückgut um 900 gewendet werden soll, müssen weitere als Böden benutzbare,
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