<Desc/Clms Page number 1>
Beschickeinrichtung an Verseilmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Beschickeinrichtung mit automatischer Spulenentriegelung zum Auswechseln von Spulen an Verseilmaschinen, insbesondere an Schnellverseilmaschinen, die in Form eines Kranes mit in zwei Ebenen verfahrbaren Greifvorrichtungen ausgeführt ist.
Bei den bekannten Schnellverseilmaschinen mit etwas grösseren Spulen werden Beschickeinrichtungen benötigt, weil das Gewicht der vollen Spulen den Beschickvorgang ohne Hilfsmittel nicht mehr zulässt. In den meisten Fällen sind daher über den Schnellverseilmaschinen sogenannte Elektrozüge angeordnet, mit deren Hilfe die Spulen in den Rotor eingebracht oder aus diesem herausgenommen werden können. Da die Spulen meist von der Bedienungsseite der Maschine her hochgezogen werden, entsteht ein Schrägzug im Hubseil und somit ein zusätzlicher Arbeitsaufwand für das Bedienungspersonal, um die Spule seitlich festzuhalten. Durch diese Methode können leicht Beschädigungen an der Verseilmaschine durch Anschlagen der Spulen entstehen. Ausserdem besteht immer Unfallgefahr. Es ist bereits eine Beschickeinrichtung bekannt, die diese genannten Mängel beseitigen soll.
Diese einem Portalkran ähnliche Einrichtung ist auf zwei entlang der Verseilmaschine liegenden Schienen verfahrbar angeordnet und weist eine oberhalb der Verseilmaschine quer zu dieser verfahrbare Greifvorrichtung auf. Das Wechseln der Spulen soll dabei automatisch durch Vorwählen des Fahrweges erfolgen. Durch elektromotorischen Antrieb wird der mit einer Hubvorrichtung ausgerüstete Wagen und die Hubvorrichtung elektromechanisch über eine Spindel betätigt.
Diese Vorrichtung ist sehr kostspielig, da für das Wechseln der Spulen allein fünf elektromechanische Antriebe benötigt werden. Ausserdem sind eine Reihe von Endschaltern und Meterzählern zum genauen Anfahren der Koordinaten erforderlich. Ein weiterer entscheidender Nachteil dieser Beschickeinrichtung besteht darin, dass diese zwar automatisch verfahren werden kann, aber das Verriegeln und das Entriegeln der Spulen immer noch von Hand vorgenommen werden muss. Dieser Umstand macht die Vorteile, die durch das automatische Verfahren der Beschickvorrichtung erreicht wurden, zum grossen Teil wieder zunichte.
Durch eine andere bereits bekanntgewordene Beschickvorrichtung sollen sämtliche Spulen gleichzeitig gewechselt werden. Diese Vorrichtung ist zwar recht kostspielig, würde aber die Beschickzeiten erheblich verkürzen. Dieses System der Beschickung stösst jedoch in der Kabel und Seilindustrie auf Ablehnung, da dadurch der Drahtabfall zu gross würde und zum andern die gesamte übliche Technologie so umgestellt werden müsste, dass jeweils fertige Kabel- oder Verseillängen gefahren werden. Werden nun mehrere kurze Kabel-- oder Seillängen hergestellt, so bedeutet das, dass die verwendeten Spulen nicht restlos gefüllt sein dürfen und daher ein öfteres Wechseln der Spulen notwendig wird. Dadurch würde aber ein grosser Teil der durch die Beschickvorrichtung eingesparten Zeit wieder verloren gehen.
Insgesamt gesehen bringt diese Art des Beschickens keine Vorteile gegenüber der Einzelbeschickung. Insbesondere fehlt auch das automatische öffnen und Schliessen der Spulenlagerung, so dass auch hier ein manueller Aufwand entsteht, der die Beschickzeit verlängert und daher den
<Desc/Clms Page number 2>
vollautomatischen Beschickvorgang verhindert.
Zweck der Erfindung ist es, die manuelle Arbeit beim Wechseln der Spulen zu beseitigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Beschickvorrichtung in Verbindung mit der Spulenlagerung so auszubilden, dass durch die Beschickvorrichtung die Entriegelung der Spulenlagerung beim Wechselvorgang selbsttätig erfolgt.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Greifvorrichtung mit parallel zur lotrechten Zangenachse angeordneten, beim Absenkvorgang der Greifvorrichtung die Spulenverriegelung der Verseilmaschinen lösenden, in axialer Richtung beweglichen und durch vorgespannte Federn beaufschlagten, lotrechten Druckbolzen versehen ist. Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass die Druckbolzen in einer Traverse bzw. in Stangen der Greifvorrichtung geführt sind, wobei die Traverse der Greifvorrichtung die eine Widerlagerseite für die die Druckbolzen beaufschlagenden Federn bildet, während als andere Widerlagerseite an den Druckbolzen Flansche vorgesehen sind.
Die Vorteile der neuen Beschickeinrichtung bestehen im wesentlichen darin, dass mit verhältnismässig geringem Aufwand die Beschickung der Verseilmaschine erreicht wird, wobei jede körperlich schwere Arbeit vermieden ist und gleichzeitig Zeiteinsparungen erzielt werden. Weiterhin genügt jetzt ein einziger Antrieb, um alle Bewegungsvorgänge durchzuführen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es bedeuten Fig. l die stirnseitige Ansicht der Beschickeinrichtung mit der darunterstehenden Verseilmaschine, Fig. 2 die Beschickeinrichtung in Seitenansicht und Fig. 3 die eine Seite der Spulenlagerung in vergrösserter Darstellung.
Die Beschickeinrichtung -2- gemäss Fig.1 und 2 ist auf der längs der Verseilmaschine - - 20--- angeordneten Kranbahn --1--- verfahrbar angeordnet. Auf der Beschickeinrichtung --2-befindet sich eine Laufkatze-4-, die mittels eines Hydraulikzylinders --3-- quer zur Laufrichtung der Beschickeinrichtung -2- verfahren werden kann. An der Laufkatze --4-- ist
EMI2.1
--5- - befestigt,- wird mittels Stangen-21-, die an der Traverse der Greifvorrichtung befestigt sind, innerhalb der Laufkatze ---4-- vertikal beweglich geführt. An der Traverse der Greifvorrichtung - sind die Zangenarme-13, 14-, die durch einen Arretierstift ---15-- in geöffneter Stellung gehalten werden können, schwenkbar befestigt.
Seitlich der Zangenarme-13, 14-- und parallel zur lotrechten Zangenachse sind zwei axial bewegliche, in der Traverse bzw. in den Stangen - 21-geführte Druckbolzen-8, 9- angeordnet, die durch koaxial die Druckbolzen-8, 9-
EMI2.2
17- in- 16, 17 anderseits auf Flansche an den Druckbolzen-8, 9- abstützen. Die Federn-16, 17- sind dabei auf eine bestimmte Vorspannung eingestellt.
Die Spulenlagerung gemäss Fig. 3 besteht aus dem Spulenträger ---7 --, in dem die Pinolen
11-axial verschiebbar gelagert sind. Die Lagerbuchsen der Pinolen - -11-- sind mit schrägen, parallel zueinander verlaufenden Führungsnuten-22-versehen, in die die Führungsleisten eines vertikal verschiebbaren Riegels --10--- eingreifen. Der Riegel --10--- besteht aus zwei lotrecht angeordneten, oben und unten durch je eine Traverse verbundenen Führungsleisten, wobei der Riegel
EMI2.3
Die Beschickvorrichtung- 2-wird über die zu wechselnde Spule 23- - gefahren und in dieser Stellung auf der Kranbahn-l-verriegelt.
Nach dem Stillsetzen der Verseilmaschine
20 - wird der Hydraulikzylinder --3-- betätigt und die Laufkatze-4-über die Mitte des Rotors der Verseilmaschine --- 20- -- gefahren. Hat die Laufkatze-4 diese Stellung erreicht (eine der Endstellungen), wird die Greifvorrichtung 5 mittels des Hydraulikzylinders 6 so weit abgesenkt, bis die Zangenarme 13, 14- die Spule-23 ergreifen. Beim Absenken der Greifvorrichtung 5 setzen sich gleichzeitig die Druckbolzen 8, 9 auf die obere Traverse der
<Desc/Clms Page number 3>
Riegel-10--. Dabei wird zunächst der Spulenträger --7-- in die waagrechte Lage gebracht und anschliessend werden die Riegel ---10-- nach unten gedrückt. Die Pinolen --11-- verschieben sich nach aussen und die Spule --23-- wird frei.
Der Absenkvorgang geht darüber hinaus noch weiter und die Federn-16, 17- werden dabei über ihre normale Vorspannung hinaus noch weiter gespannt.
Erst bei dieser Stellung wird die Spule --23-- von den Zangenarmen-13, 14- ergriffen.
Anschliessend wird die Greifvorrichtung --5-- mitsamt der in der Zange hängenden Spule-23wieder angehoben. Dabei entspannen sich zunächst die Federn--16, 17--, während die Druckbolzen - -8, 9-- die Riegel --10-- noch immer in der unteren Stellung festhalten. Die Pinolen-11-
EMI3.1
--5-- weichen- 8, 9- nach oben zurück und lassen den Riegel --10-- nach oben wandern. Die Pinolen-11-- gehen wieder in ihre alte Stellung zurück. Hat die Greifvorrichtung --5-- ihre obere Stellung erreicht, wird der Hydraulikzylinder --3-- betätigt und die Laufkatze --4-- in ihre vordere Endstellung gefahren.
Anschliessend wird die leere Spule --23-- durch Absenken der Greifvorrichtung-5neben der Verseilmaschine -20- abgesetzt, wobei sich die Zangenarme-13, 14- selbsttätig öffnen. Vorher wurde bereits der Arretierstift ---15-- verdreht. Dieser sperrt nach dem öffnen der
EMI3.2
nachfolgenden Anheben der Greifvorrichtung nehmen die Zangenarme--13, 14-, die sich nun wieder selbsttätig schliessen, die volle Spule --23-- mit. Nach Erreichen der oberen Endstellung der Greifvorrichtung ---5-- wird die Laufkatze --4-- wieder über die Rotormitte gefahren.
Anschliessend oder gleichzeitig wird der Arretierstift -15--- wieder in Sperrstellung gebracht und die Greifvorrichtung --5-- mit der vollen Spule --23-- auf den Spulenträger --7-- abgesenkt. Die Druckbolzen--8, 9-- setzen sich wieder auf die obere Traverse der Riegel--10--auf und drücken diese nach unten. Die Pinolen --11-- werden dadurch zurückgezogen und die volle Spule-23kann beim weiteren Absenken in den Spulenträger --7-- eingefahren und in die Aufnahmetaschen --12- eingesetzt werden.
Beim Aufsetzen der Spule öffnen sich die Zangenarme--13, 14--, wobei der in Sperrstellung gebrachte Arretierstift in der Sperrstellung einrastet und ein Schliessen der Zangenarme-13, 14- verhindert. Die Greifvorrichtung --5-- wird nun wieder angehoben und die Pinolen rasten nach einem bestimmten Hubweg in die Naben der Spule --23-- ein. Die Spule - 23- wird dabei um einen geringen Betrag angehoben, so dass die Nabenflansche der Spule - 23-- nicht mehr in den Aufnahmetaschen --12-- aufliegen. Damit ist der Spulenwechsel beendet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Beschickeinrichtung mit automatischer Spulenentriegelung zum Auswechseln von Spulen an Verseilmaschinen, insbesondere an Schnellverseilmaschinen, die in Form eines Kranes mit in zwei
EMI3.3
Greifvorrichtung (5) mit parallel zur lotrechten Zangenachse angeordneten, beim Absenkvorgang der Greifvorrichtung (5) die Spulenverriegelung der Verseilmaschine lösenden, in axialer Richtung beweglichen und durch vorgespannte Federn (16, 17) beaufschlagten, lotrechten Druckbolzen (8, 9) versehen ist.
EMI3.4