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Vorsensibilisierte, als positives Bild wirkende, lithographische Druckplatte aus Metall
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung einer vorsensibilisierten, lichtempfindlichen, als positives Bild wirkenden lithographischen, metallischen Druckplatte, wie sie in der österr. Patentschrift Nr. 245001 beschrieben ist.
Bei den als negatives Bild wirkenden Filmen für die Prüfung und Korrektur der Farbwiedergabe von Kontaktnegativen (von Halbtonkamera-Farbauszugspositiven bei der Mehrfarbenlithographie) gemäss Beispiel 5 der österr. Patentschrift Nr. 255894, wird eine pigmentierte Deckschicht verwendet, die an die vom Licht getroffenen Flächen der belichteten Folie gebunden ist und während der Entwicklung von den nicht vom Licht getroffenen Flächen entfernt wird. Erfindungsgemäss wird eine Druckplatte aus Metall vorgeschlagen, bei welcher die pigmentierte Deck- bzw. Überzugsschicht an die nicht vom Licht getroffenen Flächen gebunden ist, während sie zusammen mit zersetztem Diazoniumsalz von den vom Licht getroffenen Flächen entfernt wird.
Ein Ziel der Erfindung liegt in einer Weiterentwicklung der lithographischen Druckplatte aus Metall, die in den Beispielen 1 bis 4 der österr. Patentschrift Nr. 245001 beschrieben ist.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine vorsensibilisierte, lichtempfindliche, als positives Bild wirkende lithographische Druckplatte aus Metall gemäss den Beispielen 1 bis 4 der österr. Patentschrift Nr. 245001, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die lichtempfindliche Schicht ein organophiles Harz enthält und über und in Berührung mit der lichtempfindlichen Schicht ein dünner, zusammenhängender, harter, dauerhafter Überzug vorhanden ist, der überwiegend aus einem organophilen, wasserunlöslichen, durch Lösungsmittel erweichbaren harzartigen Polymer, das nicht mehr als 50 Vol.-% eines für ultraviolettes Licht durchsichtigen Pigmentes enthält, besteht.
Die erfindungsgemässen Druckplatten aus Metall haben eine längere Lebensdauer beim Gebrauch in der Druckpresse als die in den Beispielen 1 bis 4 der österr. Patentschrift Nr. 245001 beschriebenen Druckplatten aus Metall.
Die Eigenschaften des für die Überzugsschicht zu verwendenden Harzes sollen beim Auswählen eines Harzes in Betracht gezogen werden, das der lichtempfindlichen Schicht einverleibt werden soll, und umgekehrt. So soll z. B. das Harz in der lichtempfindlichen Zwischenschicht in dem zum Auftragen der harzartigen Überzugsschicht verwendeten Lösungsmittel unlöslich sein. (Ausserdem muss es im allgemeinen in dem Lösungsmittel löslich sein, mit dessen Hilfe das lichtempfindliche Material, z. B. der Diazoniumkomplex, aufgetragen wird).
Das gemäss Beispiel 2 der österr. Patentschrift Nr. 245001 verwendete Polyvinylhydrogenphthalatharz kann auch im Zusammenhang mit einer Überzugsschicht aus Polyvinylformalharz verwendet werden, insbesondere für feine Halbtonreproduktionen. Es sind auch verschiedene andere Harze geeignet, soferne nur die vorstehend angeführten Bedingungen erfüllt sind.
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Die in der lichtempfindlichen Schicht verwendete Harzmenge ist im allgemeinen gering im Vergleich zur Menge des in dieser Schicht verwendeten lichtempfindlichen Materials ; die relativen Mengen dieser Bestandteile können jedoch innerhalb eines weiten Bereiches variieren. Es wurden brauchbare Druckplatten erzeugt, bei welchen das Verhältnis des Harzes zum lichtempfindlichen Diazoniumkomplex von 1 : 10 bis etwa 2 : 1 variiert.
Die in der harzartigen Überzugsschicht verwendete Pigmentmenge hängt hauptsächlich von der gewünschten, zu erzielenden Farbintensität ab. Die Pigmentmenge soll jedenfalls im allgemeinen nicht wesentlich grösser als die in der Überzugsschicht enthaltende Harzmenge (bezogen aus Vol.-Teile) sein.
Das Pigment muss für ultraviolettes Licht durchlässig sein. Wäre dies nicht der Fall, so wären auch die vom Licht getroffenen Flächen der lichtempfindlichen Schicht bei der Belichtung der Platte nicht genügend löslich.
Die Erfindung ist im nachfolgenden Beispiel erläutert : Bei s pie 1 : Eine Aluminiumfolie wird gereinigt und entfettet, indem man sie während 5 min bei 700C in einer zuigen Lösung von wasserfreiem Trinatriumphosphat wäscht, spült, in konzentrierter, Poriger Salpetersäure wäschtund mit warmem Wasser besprüht und spült. Die Folie wird dann mit einer Lösung von Phosphorwolframsäure überzogen, wobei ein trockener Überzug mit einem Überzugsgewicht von etwa 0,54 bis 1, 08 mg/dm2 Plattenoberfläche zurückbleibt. Es wird gemäss Beispiel 2 der österr, Patentschrift Nr. 245001 eine lichtempfindliche Diazolösung hergestellt, wobei aber der schwarze Monoazofarbstoff weggelassen wird.
Die Diazolösung hat die folgende Zusammensetzung :
EMI2.1
<tb>
<tb> Gew.-Teile
<tb> Polyvinylhydrogenphthalatharz <SEP> (fest)
<tb> mit <SEP> einem <SEP> Phthalatgehalt <SEP> von <SEP> etwa <SEP> 70% <SEP>
<tb> und <SEP> einer <SEP> Eigenviskosität <SEP> in <SEP> Pyridin <SEP> von
<tb> etwa <SEP> 1, <SEP> 15 <SEP> (Handelsprodukt <SEP> der <SEP> Firma
<tb> Distillation <SEP> Products, <SEP> Inc., <SEP> Rochester,
<tb> New <SEP> York, <SEP> mit <SEP> der <SEP> Bezeichnung"Eastman
<tb> Organic <SEP> Chemical <SEP> No.
<SEP> 5527") <SEP> 2,5
<tb> Hexafluorphosphorsäuresalz <SEP> der <SEP> durch
<tb> Kondensation <SEP> von <SEP> p-Diazodiphenylamin <SEP> mit
<tb> Formaldehyd <SEP> gebildeten <SEP> Diazoverbindung <SEP> 0,42
<tb> 4-Phenylazodiphenylamin-Indikator <SEP> 0, <SEP> 13 <SEP>
<tb> Methyläthylketon <SEP> 87
<tb> Aceton <SEP> 2
<tb> Wasser <SEP> 1
<tb> Diacetonalkohol <SEP> 6 <SEP>
<tb>
Das Diazoharz wird in Aceton und Wasser gelöst. Das Polyvinylhydrogenphthalatharz wird in etwa der halben Menge des Methyläthylketons gelöst und anschliessend der Diacetonalkohol eingerührt. Der Indikator wird im restlichen Teil des Methylketons gelöst und die Lösung filtriert. Die beiden erstgenannten Lösungen werden dann unter Rühren miteinander vermischt und die Farbstofflösung wird unter fortgesetztem Rühren zugesetzt, bis ein homogenes Lösungsgemisch erhalten wird.
Die vorstehend beschriebene Sensibilisatorlösung wird dann auf die mit der Phosphorwolframsäure beschichtete Aluminiumoberfläche in einer solchen Menge aufgebracht, dass sich beim Trocknen ein Trockenrückstand von etwa 0,65 bis 0,86 mg/dmz ergibt.
Nun wird eine harzartige Überzugsschicht hergestellt, indem man Polyvinylformalharz in einem äthylenischen Lösungsmittel auflöst, wobei sich eine etwa 8o/0ige Lösung ergibt. Ein geeignetes Polyvinylformalharz hat einen Polyvinylalkoholgehalt von etwa 7 bis 90/0 und einen Polyvinylacetatgehalt von etwa 9,5 bis 130/0, und eine 51oigne Lösung dieses Harzes in Äthylenchlorid hat eine Viskosität von etwa 40 bis 60 cP bei 200C.
Ein Phthalocyaninpigment, z. B."MonastralFast BlueBC", Color Index Nr. 74160, wird dann in der Kugelmühlegemahlen undindie8'%) igeHarzlosung eingebracht, u. zw. auf der Basis von 1 Gew.-Teil
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Pigment auf 4 Gew. -Teile Polyvinylformalharz. Die so erhaltene Masse wird dann mit Äthylenchlorid auf einen Feststoffgehalt von 2, 51o verdünnt, filtriert und in einen Überzugsbehälter gegeben.
Die vorsensibilisierte Platte wird dann in gedämpftem Licht, z. B. gelbem Licht, mit der harzarti- gen Überzugsmasse beschichtet.
Es wird ein Trockenüberzugsgewicht von etwa 5,4 mg/dm aufgetragen. Die so beschichtete Plat- te wird dann an Luft getrocknet.
Bei der Belichtung durch ein Diapositiv nehmen die belichteten Flächen zufolge einer Farbänderung des Indikators eine tief purpurrote Färbung an. Man erzielt somit einen scharfen Kontrast zwischen vom Licht getroffenen und nicht vom Licht getroffenen Flächen, so dass das Bild klar und leicht sichtbar ohne weitere Behandlung hervortritt.
Das belichtete Bild wird dann abgerieben, z. B. mit einem Wattebausch, der mit der vorstehend beschriebenen Alkohol-Wasser-Entwicklerlösung getränkt ist, wodurch die belichtete Diazoverbindung, der entsprechende Teil der harzartigen Überzugsschicht und die lösliche Phosphorwolframsäure entfernt werden.
Es ergibt sich eine äusserst getreue Wiedergabe der Bildflächenteile. Die Bildflächenteile werden durch die harzartige Überzugsschicht noch verstärkt, Die Druckplatte kann in diesem Stadium zwar bereits in der Druckpresse für Druckzwecke montiert werden, doch ist der Bildflächenteil der Platte noch lichtempfindlich, und es ist zum Zwecke einer Immunisierung der Platte gegenüber aktinischem Licht vorteilhaft, die Bildflächenteile lichtunempfindlich zu machen. Dies lässt sich leicht erzielen, wenn das Bild mit einer verdünnten (z. B. 0, 10/0igen) Lösung eines basischen Farbstoffes, z. B. Quinaldine Red, in einem Lösungsmittelsystem behandelt wird, daslVoL,-Teiln-Propylalkohol, l Vol.-Teil Wasser und 1/5 Vol.-Teile Aceton enthält.
Die Farbstofflösung wird auf die Bildfläche der Platte gegossen, während 30 bis 60 sec auf derselben belassen, dann mit einem trockenen Tuch abgewischt und die Platte getrocknet. Nach dieser Methode erzielt man einen äusserst unlöslichen, lichtunempfindlichen Rückstand in den Bildflächen (d. h. an den ursprünglich vom Licht nicht getroffenen Teilen). Man erhält so ein sehr dauerhaftes Bild, das eine lange Lebensdauer in der Druckpresse hat.
Wenn auch nach diesem Beispiel Polyvinylformal als Harz für die oberste Schicht, d. h. für die Deckschicht verwendet wird, so kann doch allgemein jedes abriebfeste, organophile, hydrophobe, wasserunlösliche, durch Lösungsmittel erweichbare, harzartige Polymer an Stelle des Polyvinylformals verwendet werden. Eine Anzahl derartiger Harze ist in der österr. Patentschrift Nr. 255894 beschrieben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorsensibilisierte, als positives Bild wirkende lithographische Druckplatte aus Metall, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtempfindliche Schicht ein organophiles Harz enthält und über und in Berührung mit der lichtempfindlichen Schicht ein dünner, zusammenhängender, harter, dauerhafter Überzug vorhanden ist, der überwiegend aus einem organophilen, wasserunlöslichen, durch Lösungsmittel erweichbaren harzartigen Polymer, das nicht mehr als 50 Volez eines für ultraviolettes Licht durchsichtigen Pigmentes enthält, besteht.