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Kombinierbarer Stuhl
Die Erfindung betrifft einen aus einigen wenigen Hauptteilen und einer Kupplungseinrichtung zum
Zusammenhalten der Hauptteile bestehenden kombinierbaren Stuhl und befasst sich mit der Aufgabe, einen solchen Stuhl so auszibilden, dass die Bestandteile einerseits leicht und in einfacher Weise zusammengebaut und gewünschtenfalls auch zu einem Barstuhl, Tisch usw. kombiniert und anderseits bei Nichtbenutzung leicht wieder zerlegt und mit möglichst kleinem Raumbedarf gestapelt und verwahrt werden können. Dabei sollen die Einzelteile bei möglichst kleinem Gewicht eine grosse Haltbarkeit und hohe Festigkeit haben.
Es ist bereits ein Drehstuhl bekannt, der aus zwei spiegelbildlich gleichen und unter Zwischenlage eines Rollenkranzes mittels eines Achsbolzens drehbar verbundenen Teilen besteht. Dieser in der USAPatentschrift Nr. 2, 905, 229 beschriebene Drehstuhl kann aber nicht mit Zusatzteilen zu einem andern Verwendungszweck kombiniert werden, und seine Einzelteile erfordern in zerlegtem Zustand gleichviel Raum wie der zusammengebaute Drehstuhl. Es ist auch schon auf verschiedene andere Weise versucht worden, einen Drehstuhl der eingangs erläuterten Art zu schaffen, der die von der Erfindung angestrebten Vorteile bietet, doch konnte bisher keine der vorgeschlagenen Konstruktionen gleichzeitig allen angegebenen Anforderungen entsprechen.
Gemäss der Erfindung werden alle diese Anforderungen in optimaler Weise dadurch erfüllt, dass bei einem kombinierbaren Stuhl der angegebenen Art die Hauptteile und mit diesen zusammenwirkende Teile der Kupplungseinrichtung die Form von Kegelstümpfen mit im wesentlichen gleicher Konizität haben, und dass mit einem der Hauptteile des Stuhles ein von diesem verschieden, aber zu ihm komplementär ausgebildeter zweiter Stuhlteil oder ein anderer, an sich bekannter Möbelteil, z. B. ein Sitz oder eine Tischplatte, unter Verwendung von in Anpassung an die gewünschte Möbeltype gewählten, gleichen oder ungleichen, vorzugsweise zueinander komplementären Kupplungsteilen kombinierbar ist.
Für die Bestandteile des kombinierbaren Stuhles können im Rahmen der Erfindung zweckmässig, wie an sich bekannt, sehr feste und zähe Kunststoffe verwendet werden, aus denen diese Teile mit kleinen Wandstärken praktisch verwendungsfertig hergestellt werden können. Die kleinen Wandstärken haben eine Verringerung des Gewichtes zur Folge, und begünstigen insbesondere auch die Stapelfähigkeit der Teile auf kleinem Raum.
Der erfindungsgemässe kombinierbare Stuhl kann leicht verschiedenen Verwendungszwecken angepasst werden. Die Merkmale besonders vorteilhafterAusführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele und aus den Patentansprüchen hervor.
In den Zeichnungen zeigt Fig. l einen aus zwei verschiedenen Stuhlteilen zusammengesetzten Stuhl im Axialschnitt und Fig. 2 zeigt in auseinandergezogener Darstellung einen gemäss Fig. l ausgebildeten Stuhl mit einem eingesetzten Zwischenteil. In Fig. 3 ist der mittlere Abschnitt zweier miteinander gekuppelter gleicher Stuhlteile im Axialschnitt dargestellt und Fig. 4 zeigt die beiden gemäss Fig. 3 miteinander gekuppelten Stuhlteile in Seitenansicht. Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform des Kupplungsteiles des erfindungsgemässen Stuhles im Axialschnitt und in Fig. 6 ist ein mit einem gemäss Fig. 5 ausgebildeten Kupplungsteil ausgestatteter Stuhl mit einem von einer kurzen, den Kupplungsteil durchsetzenden Stange getragenen Sitz dargestellt.
Fig. 7 zeigt in Seitenansicht einen unteren Stuhlteil, der
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mit einem gemäss Fig. 5 ausgebildeten Kupplungsteil verbunden ist, in den eine in Höhenrichtung ein- stellbare Stange eingesetzt ist" die eine Tischplatte trägt.
Wie aus denZeichnungen ersichtlich ist, bildet einsich nach untenkonisch erweiternder Stuhlteil l einen Fuss, der mit seiner grösseren Basisfläche auf einer Unterlage bzw. auf dem Fussboden steht. Diese
Basisfläche ist an ihrem Umfang mit einem trichterförmig erweiterten Rand versehen, um die Stütz- fläche zu vergrössern. Von der oberen, kleineren Basisfläche des Fussteiles erstreckt sich eine nach unten konisch verjüngende Vertiefung 3, deren kleinere, untere Basisfläche einen Boden 4 bildet, der mit einem Mittelloch für einen Kupplungsteil versehen ist.
Ein Stuhlteil 5 bildet einen Sitz. Die nach oben gewendete grössere Basisfläche kann etwa den gleichen Durchmesser wie die grössere, nach unten gewendete Basisfläche des Fussteiles haben und ist vorzugsweise an ihrem Umfang mit einem Randflansch 6 versehen. Parallel zu diesem kann mit radialemAbstand nach innen ein zweiter, vorzugsweise niedrigerer Flansch 7 angeordnet sein, der eine Ringfläche bildet und als Träger für eine innerhalb des äusseren Randflansches 6 eingesetzte
Platte oder einem Sitzpolster 11 dient, der auf seiner Unterseite mit einem Haltebügel od. dgl. für eine Schraube versehen sein kann. Die Platte oder der Sitzpolster 11 kann natürlich über die Ring- fläche 7 nach aussen vorragen und auf dieser aufliegen.
In der kleineren Basisfläche des mit dem Sitz versehenen Stuhlteiles 5, die nach unten in die
Vertiefung 3 des Fussteiles 1 eingeschoben werden kann, ist ein Mittelloch vorgesehen, das dem Loch in der Bodenfläche 4 der Vertiefung 3 entspricht und zum Verbinden der beiden Teile mittels eines Kupplungsteiles dient.
Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist der Stuhl mit einem Zwischenteil 8 (Fig. 2) versehen, um die Höhe des Stuhles um ein bestimmtes Mass zu vergrössern. Wie die beiden andern Stuhlteile ist auch der Zwischenteil in Form eines Kegelstumpfes ausgebildet, in dessen nach unten gewendeter grösserer Basisfläche eine Vertiefung 9 angeordnet ist, die dem oberen Abschnitt des Stuhlteiles 1 entspricht. Der Zwischenteil 8 wird über diesem Stuhlteil angebracht, indem dessen oberer Abschnitt in die Vertiefung 9 eingeführt wird und so die Höhe des Fussteiles vergrössert.
In der oberen kleineren Basisfläche des Zwischenteiles befindet sich eine zweite, gleichfalls konische Vertiefung 10, die dem unteren Abschnitt des Sitzteiles 5 entspricht. Diese Partie lässt sich in den so verlängerten Fussteil einsetzen, wodurch man einen bedeutend höheren Stuhl als vorher erhält.
Da sämtliche Stuhlteile vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sind, das normal etwas nachgibt, verkeilen sich die Teile dieser ersten Ausführungsform nach dem Zusammensetzen ineinander. Will man die Teile trennen, braucht man nur den einen Teil ein wenig in Beziehung zum andern Teil zu drehen und gleichzeitig zu ziehen. Auf diese Weise lassen sich die Teile leicht voneinander trennen.
Falls eine festere Verbindung zwischen den Teilen gewünscht wird, lässt sich in dafür vorgesehene Löcher in den verschiedenen Teilen ein Kupplungsteil einsetzen. Gegebenenfalls kann auch der Sitzpolster 11, z. B. mittels eines langen Sicherungsbolzens, mit den übrigen Teilen unter Verwendung des auf seiner Unterseite angebrachten Haltebügels verriegelt werden.
Dank des äusserst festen und zähen Materials können die Wandungen in den verschiedenen Stuhlteilen dünn gehalten werden, z. B. 2, 5 mm stark, was bedeutet, dass etwa 85 Stuhlfüsse aufeinander gestapelt werden können, ohne dass der Stapel höher als etwa 2 m wird. Die übrigen Stuhlteile werden auf entsprechende Weise gestapelt.
Aus diesen Ausführungen geht hervor, dass man eine grosse Anzahl von gemäss dieserAusführungs- form der Erfindung konstruierten Stühlen, wenn sie nicht benutzt werden, äusserst leicht in Form von Stapeln auf einem Minimum an Platz verstauen kann.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, kommt bei einer Kombination mit der einen Sorte Stuhlteile nach der Erfindung, vorzugsweise mit dem Sitzteil 5, ein Kupplungsteil zur Anwendung, der dazu dient, beispielsweise zwei identische Stuhlteile, die mit den schmäleren Enden einander zugewandt sind, versteifend miteinander zu kuppeln. Zu diesem Zweck dient eine Kupplungseinrichtung, die durch zwei identische konische Kupplungsteile 12 und 15 gebildet ist. Diese Kupplungsteile sind in je einen von zwei identischen Stuhlteilen 5 bzw. 5a eingesetzt, so dass ihre mit Kupplungsklauen ausgebildeten schmäleren Oberabschnitte 13, 13a durch ein in jedem Stuhlteil angeordnetes oberes Loch 14, 14a herausragen.
Aussen auf dem oberen Teil jedes Stuhlteiles ist ein Stützkegel 17 angebracht, der die Form eines Kegelstumpfes hat und vorzugsweise aus verhältnismässig dünnem Metallblechbesteht. Die Spitzenwand des Stützkegels 17 und auch die Spitzenwände der Stuhlteile, sind mit einem Loch versehen, durch das die schmäleren Spitzenpartien der Kupplungsteile 12 bzw. 15 herausragen. Der
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Stuhlteil 5, der Kupplungsteil 12 und der Stützkegel 17 der beiden Einheiten werden anschlie- ssend so aufeinander angebracht, dass die Klauen der Kupplungsteile 12, 15 zwischeneinander ein- greifen. Die mit einem durchgehenden, relativ weiten Mittelloch 16 versehenen Kupplungsteile werden anschliessend mittels eines durch dieses Loch hindurchgehenden Bolzens 18 fest aneinander verriegelt.
Da der Bolzen normalerweise bedeutend schmäler ist als das Mittelloch, ist er so angeordnet, dass er mit Hilfe einer an jedem Ende gegen die Basis jedes Kupplungsteiles anliegenden, vorzugsweise quadratischen, Zentrierscheibe 19 mit abwärts gebogenenEcken 20 im Loch zentriert werden kann, wobei die Ecken 20 eine das Mittelloch umgehende, mit dem Kupplungsteil fest verbundene Hülse 21 umgreifen.
Die Kupplungsteile 12, 15 klemmen dabei sowohl die Spitzenwände der beiden Stuhlteile als auch die Spitzenwände der beiden Stützkegel 17 zwischen sich ein.
Sowohl die Kupplungsteile als auch die Stützkegel haben die gleiche Konizität wie die Stuhlteile.
Die kleinere Basisfläche der Kupplungsteile ist jedoch etwas grösser als die innere Fläche an der kleineren
Basisfläche der Stuhlteile, und die kleinere Basisfläche der Stützkegel ist innen etwas kleiner als die kleinere Basisfläche der Stuhlteile aussen, so dass diese beiden Teile beim Anziehen fest gegen die Sei- tenwände der Stuhlteile geklemmt werden.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der Kupplungseinrichtung nach der Erfindung. In diesem
Fall kommt nur ein Kupplungsteil 22 zur Anwendung, der dem Teil 12 in Fig. 3 gleicht, jedoch statt mit Kupplungsklauen im schmäleren, nach oben ragenden Spitzenabschnitt mit einem Aussenge- winde 23 versehen ist. Um diesen Kupplungsteil und dazwischenliegende Teile miteinander zu ver- riegeln, wird ein zweiter Kupplungsteil 24 aufgeschraubt, der In einem unteren erweitertenAbschnitt mit einem dem äusseren Gewinde 23 entsprechenden Innengewinde versehen ist, Auch dieser Kupp- lungsteil hat ein durchgehendes Mittelloch. Ein Kupplungsteil dieser Art eignet sich speziell bei Ver- wendung eines Stuhlteiles 5 als Fussteil, wenn dieser zum Tragen eines mit einer Stange versehenen
Sitzes 26 oder einer Tischplatte 27 dient.
Fig. 6 zeigt, wie der Kupplungsteil gemäss Fig. 5 bei Anbringung eines Sitzes 26 verwendet wird.
Wie in Fig. 4 sind zwei Stützkegel 17 mit den kleineren Basisflächen zueinander angeordnet und mit
Hilfe des Kupplungsteiles aneinander verriegelt. Damit der Sitz 26 mit seiner Unterseite nicht ge- gen die Stützkegel 17 anliegt, ist auf die Stange 25 ein weiterer Kupplungsteil 24 in umge- kehrter Lage aufgeschoben, der dabei lediglich als Abstandshalter dient.
Die Stange 25 kann natürlich verlängert und durch einen Stellring 28 gesichert werden, wie aus Fig. 7 hervorgeht, die einen nach dem Prinzip der Erfindung konstruierten Tisch zeigt. Die Tisch- platte 27 ist vorzugsweise mit der Stange 25 fest verbunden, kann aber auch auf einen Sitzteil 24 ohne Polster gelegt und innerhalb dessen Umfangsflansch eingepasst werden.
Auch der Stuhl nach den Fig. 4 und 6 kann zu einem Tisch mit einer derartigen speziellen Platte abgeändert werden. Wenn ein oder zwei Stuhlteile zu einem Tisch kombiniert werden sollen, ist es zweckmässig, in dem Teil, der als Fuss dienen soll, ein Gewicht, vorzugsweise eine Platte aus Gusseisen, Beton od. dgl., anzubringen, die dabei mit Hilfe eines verlängerten Bolzens durch das Mittelloch im Kupplungsteil, wenn dieses Loch frei ist, an ihrem Platz gehalten oder mit Hilfe von durch den erwei- terten Teil des Fusses angebrachten Schrauben festgeschraubt werden kann.
Die Erfindung lässt sich natürlich, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen, auf viele verschiedene Weise anwenden, z. B. bei der Kombination einer Stehlampe, eines Garderobenständers u. dgl.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kombinierter Stuhl, bestehend aus einigen wenigen Hauptteilen und einer Kupplungseinrichtung
EMI3.1
diesen zusammenwirkende Teile der Kupplungseinrichtung die Form von Kegelstümpfen mit im wesentlichen gleicher Konizität haben und dass mit einem der Hauptteile des Stuhles ein von diesem verschieden, aber zu ihm komplementär ausgebildeter zweiter Stuhlteil oder ein anderer, an sich bekannter Möbelteil, z. B. ein Sitz oder eine Tischplatte, unter Verwendung von in Anpassung an die gewünschte Möbeltype gewählten, gleichen oder ungleichen, vorzugsweise zueinander komplementären Kupplungsteilen kombinierbar ist.