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Dialysiergerät mit parallelgeschalteten, durch Stege eingeteilten Kanälen, welche zur Aufnahme eines Dialysierschlauches und zum Hindurchleiten der Spüllösung dienen
Die Erfindung betrifft ein Dialysiergerät mit parallelgeschalteten, durch Stege eingeteilten Kanälen, welche zur Aufnahme eines Dialysierschlauches und zum Hindurchleiten der Spüllösung dienen.
Es sind Dialysiergeräte bekannt, die als aus einzelnen Einheiten zusammengestellte Anlagen anzusehen sind. Die einzelnen Einheiten dienen unter anderem dem Umlauf der zu dialysierenden Flüssigkeiten, der Aufbewahrung oder dem Umlauf der Spüllösung, der Konstanthaltung oder Änderung der Temperatur und des Druckes der zu dialysierenden Flüssigkeit oder der Spüllösung, der Absonderung von Luftblasen aus der zu dialysierenden Flüssigkeit und der Zusammenführung der zu dialysierenden Flüssigkeit und der Spüllösung zum Zwecke der Dialyse.
Bei der zuletzt genannten Einheit handelt es sich um ein System von parallelgeschalteten Gängen oder Kammern, die durch die semipermeable Dialysiermembran getrennt sind und durch die die zu dialysierende Flüssigkeit und die Spüllösung geleitet werden. Dabei wird als Dialysiermembran vorzugsweise Cellulosehydratfolie in Blättern oder als Schlauch verwendet. Der Aufbau der Einheiten unterscheidet sich je nach der Art der Dialysewand.
Bei einer Ausführung werden einzelne Dialysewände als Blätter so in einem Rahmen aufgenommen, dass zwischen die einzelnen Blätter abwechselnd die zu dialysierende Flüssigkeit und die Spüllösung geleitet wird. Diese Anordnung ist insofern nachteilig, da sich in den Ecken dieser Einheit keine Strömung aufbaut, so dass es z. B. bei der Dialyse von Blut zur Gerinnung kommen kann.
Andere Ausführungsformen basieren auf der Verwendung eines Dialyseschlauches, der beispielsweise auf einem Zylinder aufgewickelt wird. Bei einer dieser Ausführungen wird der Zylinder mit dem aufgewickelten Schlauch waagrecht drehbar so über einem Behälter angeordnet, dass er in die Spüllösung in dem Behälter hineintaucht.
Bei einer weiteren Ausführung wird der Schlauch zwischen zwei Zylindern spiralförmig so geführt, dass er zwischen Gängen oder Kammern, die in dem inneren und äusseren Zylinder eingearbeitet sind, zu liegen kommt, wobei durch den Schlauch die zu dialysierende Flüssigkeit und durch die Gänge oder Kammern die Spüllösung geleitet wird.
Allen diesen Einheiten ist zu eigen, dass sie für die Aufnahme einer ganz bestimmten Menge eines Dialyseschlauches eingerichtet sind, wobei bei zwei der als Zylinder ausgeführten Einheiten zwischen der Menge von 10 oder 20 m Dialyseschlauch gewählt werden kann. Nachteilig ist dabei, dass diese ganz bestimmte Menge von Dialyseschlauch unabänderlich ist und nicht auf die Verhältnisse des Dialysefalles eingerichtet bzw. abgestimmt werden kann.
Für die als Zylinder mit eingeschnittenen Gängen ausgeführten Einheiten ist weiterhin nachteilig,
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dass sie trotz ihrer verhältnismässig grossen Abmessungen, die sich aus der Länge des unterzubringenden Dialyseschlauches ergeben, ausserordentlich genau gearbeitet werden muss. weil dies für das ordnungsgemässe Arbeiten der Anlage ausschlaggebend ist. Die komplizierte und tolerierte Bearbeitung der Zylinder erhöht die Herstellungskosten.
Nachteilig bei der Mehrzahl der angeführten Modelle ist ferner, dass durch den hydrostatischen Druck, bedingt durch den Aufbau dieser Systeme, keine wirkliche Dialyse, sondern eine Membran-Filtration stattfindet.
Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der beschriebenen Nachteile und Schaffung eines Dialysiergerätes, das bei geringstem Platzbedarf, durch Verwendung industriell herstellbarer Bauteile bei geringsten Anschaffungskosten einfach in Aufbau, Wartung und Handhabung, und korrosionsfest ist.
Erfindungsgemäss wird das dadurch erreicht, dass in einem flachen, wasserdichten Kasten baukastenartig-veränderlich Schlauchführungssteine und Distanzumlenksteine so angeordnet sind, dass ein s-förmiger Gang gleichbleibender Breite gebildet wird, in dem ein Dialysierschlauch angeordnet ist und dass feinstufig und variabel Schlauchaustrittspunkte vorgesehen sind.
Die Distanzumlenksteine stützen die Schlauchführungssteine innerhalb des Kastens so ab, dass ein s-förmiger Gang mit gleichbleibender Breite gebildet wird und die Länge des in der bekannten Weise geführten Dialysierschlauches beliebig variiert werden kann.
Die Schlauchführungs- und die Distanzumlenksteine sind untereinander gleich und austauschbar.
Der flache Kasten wird aus durchsichtigem Material, vorzugsweise Kunststoff, gefertigt. Er wird von einem, ebenfalls durchsichtigen Dichtungsdeckel verschlossen.
Durch Hintereinanderschalten mehrerer Kästen kann die Länge des Dialysierschlauches beliebig variiert und durch Parallelschalten mehrerer Kästen die Dialysierfläche bei Verringerung der Durchlaufgeschwindigkeit der zu dialysierenden Flüssigkeit vergrössert werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
Es zeigen : Fig. l eine Draufsicht auf das Dialysiergerät bei abgenommenem Dichtungsdeckel, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 3, Fig. 3 eine Draufsicht auf das mit dem Dichtungsdekkel verschlossene Dialysiergerät.
Ein zunächst nach oben offener, leerer, flacher, durchsichtiger Kasten 1 besitzt in einer Seitenwand oder mehreren Seitenwänden die Bohrung 8 für die Zuleitung und Schlauchaustrittspunkte 6 für die wählbare Ableitung der zu dialysierenden Flüssigkeit. In diesem Kasten 1 werden baukastenartig Schlauchführungssteine 2 und Distanzumlenksteine 3 so angeordnet. dass ein s-förmiger Gang 5 entsteht. In den diesem Gang 5 zugekehrten Seiten der Schlauchführungssteine 2 und Distanzumlenksteine 3 sind parallele Gänge oder Kammern 9 eingearbeitet, so dass nur schmale Stege 10 stehen bleiben, die die Führung eines in dem Gang 5 geführten Dialysierschlauches 4 übernehmen und dessen Querausdehnung verhindern.
An der Stelle, an der die Zuleitung und an der Stelle, an der die Ableitung der zu dialysierenden Flüssigkeit durch die Wand des Kastens 1 erfolgen, werden Schlauchführungssteine 2 und Distanzumlenksteine 3 eingelegt, die seitlich soweit bearbeitet sind, dass nach dem Schlaucheintrittspunkt 8 und dem Schlauchaustrittspunkt 6 in der Wand des Kastens 1 hin, je ein freier keilförmiger Raum 11 entsteht, der für die Aufnahme der bekannten Verbindungsstücke erforderlich ist.
Ein durchsichtiger Dichtungsdeckel 7 schliesst den Kasten 1 vorteilhaft nach oben wasserdicht ab. In diesem Dichtungsdeckel 7 sind vorzugsweise in Höhe des Schlaucheintrittspunktes 8 und in der Mitte über dem freien, keilförmigen Raum 11 und weiterhin jeweils in Höhe der Schlauchaustrittspunkte 6 in einer Linie Bohrungen 12 angeordnet, die für die Zu- und Ableitung der Spüllösung vorgesehen sind, sofern nicht in geeigneter Weise die Schlauchaustrittspunkte 6 hiefür benutzt werden.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Dialysiergerätes ist folgende :
Je nach Art des Dialysefalles und der zu dialysierenden Flüssigkeit wird die Länge des erforderlichen Dialysierschlauches 4 bestimmt. Nach Verbindung des Schlauchanfanges mit einem bekannten Verbindungsstück in bekannter Art und Weise wird dieses unter Verwendung eines durchbohrten Stopfens in den Schlaucheintrittspunkt 8 der Seitenwand des offenen, durchsichtigen Kastens eingesetzt. Dann werden die Schlauchführungssteine 2 und Distanzumlenksteine 3 abwechselnd in den Kasten 1 eingelegt, wobei gleichzeitig der Dialysierschlauch 4 in den entstehenden s-förmigen Gang 5 eingelegt wird. Ist die vorausbestimmte Menge an Dialysierschlauch 4 eingelegt, so wird das Schlauchende wieder mit einem Verbindungsstück verbunden und dieses beim entsprechenden Schlauchaustrittspunkt 6 in die Seitenwand eingesetzt.
Nun wird der Kasten 1 noch mit weiteren Schlauchführungssteinen 2 und Distanzumlenksteinen 3 völlig ausgelegt, der Dichtungsdeckel 7 aufgelegt und in nicht ge-
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