AT241965B - Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin

Info

Publication number
AT241965B
AT241965B AT458862A AT458862A AT241965B AT 241965 B AT241965 B AT 241965B AT 458862 A AT458862 A AT 458862A AT 458862 A AT458862 A AT 458862A AT 241965 B AT241965 B AT 241965B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
turpentine
exhaust gases
gases
sulfur
cooking liquor
Prior art date
Application number
AT458862A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Nettingsdorfer Papier Und Sulf
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nettingsdorfer Papier Und Sulf filed Critical Nettingsdorfer Papier Und Sulf
Priority to AT458862A priority Critical patent/AT241965B/de
Application granted granted Critical
Publication of AT241965B publication Critical patent/AT241965B/de

Links

Landscapes

  • Treating Waste Gases (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin aus den beim Sulfataufschluss von Holz anfallenden Abgasen. Diese Abgase, die aus dem Zellstoffkocher laufend oder in gewissen Abständen entfernt werden müssen, um einerseits eine gleichmässige Kochung zu erreichen, anderseits Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung des Zellstoffes und der Lauge zu vermeiden, enthalten Wasserdampf, Terpentindämpfe, Stickstoff (da der Luftsauerstoff durch dieKochlauge absorbiert   wird),   Schwefelwasserstoff und Merkaptane.

   Zur Gewinnung des Terpentins werden nach den bisher üblichen Verfahren, wie ein solches in der deutschen Patentschrift Nr. 549783 beschrieben ist, die Abgase gekühlt und die nichtkondensierbaren Anteile von Wasser und Terpentin abgetrennt, wonach in einer Florentiner-Vorlage anschliessend Wasser und Terpentin geschieden wird. 



   Dabei verhindert man durch Einbau besonderer Vorrichtungen,   z. B.   von Ventilbatterien, die die genaue Einstellung einer kleinen Menge an abgezogenem Gas erlauben, soweit als irgend möglich, ein Mitreissen von Lauge aus dem Kocher. Die heissen Abgase gelangen ohne jede Behandlung in den Wärmetauscher und erst die aus diesem abziehenden nichtkondensierbaren Gase werden weiter behandelt. Dadurch wird die flüssige Phase, die aus dem Wärmetauscher abläuft, mit Schwefelwasserstoff, Merkaptan usw. gesättigt. Bei der Rektifikation ergibt sich daher ein Vorlauf, der reich an diesen leicht flüchtigen Stoffen ist und zu Schwierigkeiten führt. Ausserdem liegt der Schwefelgehalt des resultierenden Terpentins verhältnismässig hoch,   u. zw.   zwischen 1 und 2%. 



   Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und erreicht dies im wesentlichen dadurch, dass man die heissen Abgase mit Substanzen behandelt, die die in ihnen enthaltenen Schwefelverbindungen aufzunehmen vermögen, wonach die so behandelten terpentinhaltigen Dämpfe abgetrennt und kondensiert werden. Es werden also die übelriechenden Stoffe schon vor der Kondensation gebunden und abgetrennt, so dass erfindungsgemäss die flüssige Phase aus dem Wärmeaustauscher dann arm an solchen Schwefelverbindungen ist, wodurch sich die Aufarbeitung und Reinigung des   Rohterpentins   wesentlich vereinfachen. Der Schwefelgehalt des gewonnenen Terpentins beträgt weniger als   0, 1    und die nichtkondensierbaren Gase enthalten keinen freien Schwefelwasserstoff mehr, so dass sich die Geruchsbelästigung in der Umgebung der Anlage verringert. 



   Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird so vorgegangen, dass man die Abgase mit Kochlauge behandelt, vorzugsweise indem man den Abgasvorgang so leitet, dass Kochlauge in zur Aufnahme der Schwefelverbindungen ausreichender Menge von den Gasen mitgeführt wird. Hiebei löst das Alkali der Kochlauge Schwefelwasserstoff und Merkaptane aus dem Abgas. In einem Zyklon oder einer ähnlichen Vorrichtung kann dann die Lauge von den terpentinhaltigen Dämpfen abgetrennt werden. Bei der nachfolgenden Kondensation der Dämpfe erhält man ein Terpentin, 
 EMI1.1 
 Durch blosse chemische Weiterbehandlung,   z. B.   mit Oxydationsmitteln und bzw. oder Säuren, kann aus diesem Rohterpentin ohneDestillation ein als Lösungsmittel verwendbares Produkt erhalten werden.

   Während bisher eigene Vorrichtungen vorgesehen wurden, das Mitreissen von Kochlauge zu verhindern, wird erfindungsgemäss der Abgasvorgang bewusst so   geführt,   dass die Gase Kochlauge mitführen, um dadurch ohne weitere Massnahme von den in ihnen enthaltenen Schwefelverbindungen befreit zu werden. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Erfindungsgemäss kann als die Schwefelverbindungen aufnehmende Substanz beispielsweise auch Weisslauge oder Natronlauge zur Anwendung kommen. 



   Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Abgase aus mehreren Kochern vor der Abtrennung der terpentinhaltigen Dämpfe mit der die schwefelhaltigen Verbindungen aufnehmenden Substanz zu mischen. Die Mischung erfolgt also beispielsweise vor dem Zyklon, wodurch dann immer frische Kochlauge mit hohem Gehalt an wirksamem Alkali den Gasen beigemischt wird. 



   Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lässt sich beispielsweise beim Betrieb von 6 Kochern mit einer Umtriebszeit von zirka 4 h und kontinuierlicher Gasung Terpentin mit 0,   040/0   Schwefel gewinnen. 



  Das so gewonnene Rohterpentin kann folgendermassen weiterbearbeitet werden. 
 EMI2.1 
    -0/0mes   Chlor/l) 30 min lang, lässt die Natriumhypochloritlösung ab, wäscht mit 20   Vol. -0/0   Wasser, an- schliessend 40 min mit 20   Vol.-'%) IS iger   Schwefelsäure und dann nochmals mit 20   Vol. -0/0   Wasser. Das
Terpentin ist dann als Lösungsmittel verwendbar. Natriumhypochloritlösung und Schwefelsäure können mehrmals verwendet werden. 



   Wird die Terpentingasung so geführt, dass, wie bisher, praktisch keine Lauge mitgerissen wird, erhält man ein Terpentin mit einem Schwefelgehalt von   l,     4%.   



   Lässt man dagegen durch den Gasstrom   0,   5 1 Kochlauge pro Sekunde mitreissen und scheidet diese
Lauge dann im Zyklon ab, so vermindert sich der Schwefelgehalt des Terpentins auf   0, 1%.   



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin aus den beim Sulfataufschluss von Holz anfallenden
Abgasen, dadurch gekennzeichnet, dass man die heissen Abgase mit Substanzen behandelt, die die in ihnen enthaltenen Schwefelverbindungen aufzunehmen vermögen, wonach die so behandelten ter- pentinhaltigen Dämpfe abgetrennt und kondensiert werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Abgase mit Koch- lauge behandelt, vorzugsweise indem man den Abgasvorgang sò leitet, dass Kochlauge in zur Aufnahme der Schwefelverbindungen ausreichender Menge von den Gasen mitgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als die Schwefelverbindun- gen aufnehmende Substanz Weisslauge oder Natronlauge zur Anwendung kommt.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgase aus mehreren Kochern vor der Abtrennung der terpentinhaltigen Dämpfe mit der die schwefelhaltigen Verbindungen aufnehmenden Substanz gemischt werden.
AT458862A 1962-06-07 1962-06-07 Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin AT241965B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT458862A AT241965B (de) 1962-06-07 1962-06-07 Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT458862A AT241965B (de) 1962-06-07 1962-06-07 Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT241965B true AT241965B (de) 1965-08-25

Family

ID=3565891

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT458862A AT241965B (de) 1962-06-07 1962-06-07 Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT241965B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1467274B2 (de) Verfahren zur Aufbereitung von bei der Alkalibehandlung von Bauxit und ähnlichen Roherzen anfallenden Rotschlämmen unter Gewinnung der verwertbaren Bestandteile.-Anm: Mitsubishi Shipbuilding &amp; Engineering Co. Ltd.. Tokio:
DE2340119B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten von Meerwasser durch Erhitzen
DE2429994A1 (de) Verfahren zur behandlung von abwaessern, die schwefelsaeure und/oder ammoniumsulfat enthalten
AT241965B (de) Verfahren zur Gewinnung von Rohterpentin
DE19605243A1 (de) Verfahren zum Erzeugen von reinem Bleioxid aus verbrauchten Batterien
DE2310547C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulose aus Lignocellulose-Ausgangsstof fen
EP0005270A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Abwässern und gegebenenfalls Abgasen
DE2917780C2 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus einem Kokereigas sowie zur Freisetzung von in Kohlewasser gebundenem Ammoniak
DE2537640A1 (de) Verfahren zum abtreiben von gebundenem ammoniak aus den waessrigen kondensaten und abwaessern der verschwelung und verkokung
DE719704C (de) Verfahren zur Herstellung von Furfuerol
DE2714658A1 (de) Verfahren zur gewinnung von eisen aus eisenschlaemmen
DE2651045C2 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus einem Gasstrom
DE594949C (de) Verfahren zur Reinigung von Waessern, insbesondere Abwaessern, unter Abscheidung von in diesen enthaltenen Bestandteilen
DE3151691A1 (de) Verfahren zur reinigung von abfallschwefelsaeure
DE1141267B (de) Verfahren zum Abscheiden fixer Ammonium-salze aus Kokereiabwaessern
DE936331C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von phenolhaltigen Abwaessern
DE517001C (de) Verfahren zur Entschwefelung der bei der Ammoniakwasser-Entphenolierung umlaufenden Extraktionsmittel
DE2218968A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Quecksilber aus wäßrigen alkalischen Lösungen
DE2506969C2 (de) Verfahren zur Vermeidung der Geruchsbelästigung der Umwelt beim Konzentrieren von Zellstoffablaugen
DE582044C (de) Verfahren zur Gewinnung praktisch schwefelfreier Phenolatlauge
DE689045C (de) auge in hochviscose oder feste Form
DE700846C (de) rstoff beladenen Waschfluessigkeit
DE640579C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonsulfat
DE2156391B2 (de) Verfahren zur gewinnung von zink aus zinkferrithaltigen rueckstaenden
AT118375B (de) Verfahren zur Konservierung und zur Verbesserung der therapeutischen Wirkung von Schwefelwasser.