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Pankratisches Objektiv
Die bei Objektiven fester Brennweite vor allem auf dem Schmalfilmsektor sehr verbreitete und bewälirte Einstellung auf einen fixen Nahpunkt (Fixfokuseinstellung) konnte sich, obwohl sie eine wesentliche Vereinfachung in der Bedienung mit sich bringt, bei pankratischen Objektiven bisher nicht einführen.
Dies ist darin begründet, dass der zur Verfügung stehende Schärfentiefenbereich bei Einstellung auf einen festen Nahpunkt nur sehr schlecht ausgenutzt werden kann. Bei der Festlegung des genannten Nahpunktes wäre jedenfalls davon auszugehen, dass beibinstellung der maximalen Brennweite unendlich weit entfernt liegendeobjekte scharf abgebildet werden sollen, da diese Teleeinstellung vorwiegend zur Aufnahme weit entfernter Objekte verwendet wird. Bei Einstellung kurzer Brennweiten verschiebt sich nun die hintere Schärfentiefengrenze über den Unendlichpunkt hinaus, während sich anderseits die vordere Schärfentiefen- grenze nicht genügend weit der Bildebene nähert, so dass die Kamera nicht zur Aufnahme relativ naher Objekte geeignet ist.
Erfindungsgemäss wird dieser Nachteil dadurch behoben, dass mindestens ein Objektivglied bei der Brennweiteneinstellung so verschoben wird, dass die hintere Schärfentiefengrenze bei konstanter, vorzugweise maximaler Blendenöffnung einen festen, vorzugsweise unendlich grossen Abstand von der Bildebene aufweist.
Vorteilhaft wird ein durch eine Verstelleinrichtung für die Brennweite verschiebbares Objektivglied bei der Brennweiteneinstellung so verschoben, dass die hintere Schärfentiefengrenze bei konstanter, vorzugsweise maximaler Blendenöffnung einen festen, vorzugsweise unendlich grossen Abstand von der Bildebene aufweist.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Fig. l zeigt schematisch einen Schnitt durch ein pankratisches Objektiv, Fig. 2 stellt die Verschiebungen der einzelnen Objektivglieder bei Variation der Brennweite im Diagramm dar, wobei in Abszissenrichtung die Wege der Objektivglieder, in Ordinatenrichtung die Äquivalentbrennweiten des gesamten Objektivs angegeben sind. In dem in Fig. 3 dargestellten Diagramm sind die Schärfentiefenbereiche für verschiedene'Objektiveinstellungen angegeben, wobei in Abszissenrichtung die Entfernung im reziproken Massstab, in Ordinatenrichtung die Brennweite aufgetragen ist.
Das pankratische Objektiv gemäss Fig. l weist ein positives Frontglied 1, ein negatives Glied 2 und ein ebenfalls positiv brechendes Grundobjektiv 3 auf. Die Glieder 1 und 2 werden zur Brennweitenänderung längs der optischen Achse verschoben, wobei die Verschiebung des negativen Gliedes linear mit der Brennweitenänderung erfolgt, während das Frontglied nach einem hyperbolischen Bewegungsgesetz verstellt wird. Im Diagramm gemäss Fig. 2 ist der Weg des Punktes B des negativen Gliedes bei einer Brennweitenänderung als Gerade 4 dargestellt. Die Kurve 5 bezeichnet den Weg des Punktes A des Frontgliedes bei Einstellung des Objektivs auf unendlich. Bei Bewegung des Frontgliedes nach der Kurve 5 bleibt die Austrittsschnittweite des Objektivs konstant.
Erfindungsgemäss wird nun der Bewegung des Frontgliedes 1 eine Zusatzbewegung überlagert (Kurve 6). Die zusätzliche Verschiebung ist bei langen Brennweiten klein und nimmt mit abnehmender Brennweite zu. (In Fig. 2 sind diese zusätzlichen Verschiebewege übertrieben dargestellt.) Die zusätzliche Verschiebung des Frontgliedes erfolgt in der Weise, dass das Objektiv jeweils auf den der Brennweiteneinstellung entsprechenden Nahunendlichpunkt
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scharf eingestellt ist, d. h., dass die hintere Schärfentiefengrenze unendlich ist. In Fig. 3 ist als Kurve ! die Verschiebung des Nahunendlichpunktes und damit desEinstellpunktes des Objektivs über der Brennweite angegeben. Die Gerade 10 bezeichnet die hintere, die Kurve 11 die vordere Schärfentiefengrenze für maximale Öffnung der Objektivblende.
Durch eine konstante, d. h. brennweitenunabhängige Verschie bung des Frontgliedes kann der gesamte Schärfentiefenbereich gegen das Objektiv verschoben'werden, s ( dass auch beiNahaufnahmen der gesamteschärfentiefenbereich zur Verfügung steht. DieKurven 7 und I bezeichnen die Bewegungsgesetze des Frontgliedes für zwei verschiedene Einstellungen. In Fig. 3 sind diE zugehörigenschärfentiefenbereiche angegeben. DieKurve 12 bezeichnet für die Naheinstellung gemäf
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in Fig. 2 zugehörigen Schärfentiefenbereiches i : ragen die Bezugszeichen 15,16 und 17.
Die Bereiche schliessen so aneinander an, dass die hintere Grenze des näheren Bereiches durch die bei der längstel Brennweite gegebenen vorderen Begrenzung des entfernteren Bereiches verläuft. Es ist zweckmässig, dit Einrichtung zur zusätzlichen Verstellung des Frontgliedes 1 mit Rasten zu versehen, die einen solchei Abstand aufweisen, dass die einzelnen Bereiche in der in Fig. 3 gezeigten Weise aneinander anschliessen
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3 eingezeichneten Schärfentiefengrenzenbei mittleren Lichtverhältnissen bereits ein sehr grosser Bereich der scharfen Abbildung zur Verfugung steht so dass im allgemeinen auch beim Filmen mit langer Brennweite im Bereich der Schärfentiefengrenze diE Bereichseinstellung unkritisch ist. Durch die Reduktion der Naheinstellung auf einige wenige Punkte wirc die Handhabung der Kamera sehr erleichtert.
Die Einstellung kann durch den Raststellungen zugeordnete Symbole weiter vereinfacht werden.
Der Erfindungsgegenstand ist mit keinem zusätzlichenAufwand verbunden, da lediglich die das Frontglied 1 steuernde Kurve in ihrer Gestalt geändert werden muss.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt. So kann die brennweitenabhängigt Entfernungseinstellung auch dem negativen Objektivglied 2 überlagert sein. Die Erfindung ist auch au : andere mechanisch kompensierte pankratische Systeme mit gleichem Vorteil anwendbar. Sie kann aucl zurNaheinstellung von optisch kompensierten Typen dienen, wenn die Brennweiteneinstelleinrichtung mit einer Entfemungseinstellung für das Objektiv in geeigneter Weise gekuppelt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pankratisches Objektiv, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Objektivglied be der Brennweiteneinstellung so verschoben wird, dass die hintere Schärfentiefengrenze bei konstanter, vorzugsweise maximaler Blendenöffnung einen festen, vorzugsweise unendlich grossen Abstand von der Bildebene aufweist.