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Durchschubtunnelofen
Zur Wärmebehandlung, beispielsweise zum Brennen von Formteilen aus Keramik, Ferrit od. dgl. ist es bekannt, Durchschubtunnelöfen mit zwei übereinander angeordneten Kanälen zu verwenden, durch welche die zu brennenden Formteile hindurchgeführt werden. Die Formteile werden von einem Förderband über eine vor den Kanaleingängen offen angeordnete Hebebühne vor die Kanaleingänge gebracht und mittels Durchstossvorrichtungen, die jedem einzelnen Kanal eigens zugeordnet sind, in die Kanäle eingestossen. Nach Durchlaufen der Kanäle des Durchschubtunnelofens werden die gebrannten Formteile über vertikale, parallel zueinander angeordnete Förderbänder abgeführt.
Bei dieser Anordnung kommen die bei Ofentemperaturen von 10000 C und mehr gebrannten Formteile im noch warmen Zustand mit der Luft in Berührung und können unerwünschte chemische Reaktionen mit der Luft eingehen.
Die Erfindung betrifft einen Durchschubtunnelofen zur Wärmebehandlung von Keramik, Ferrit od. dgl.. mit übereinander angeordneten, den Ofen durchsetzenden Kanälen, vor deren Eingängen eine Hebebühne zum Beschicken mit dem wärmezubehandelnden Gut vorgesehen ist, bei dem der angeführte Nachteil vermieden wird.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Hebebühne zur Beschickung von vorzugsweise vier Kanälen als auch eine höhengleich zu dieser gesteuerte Hebebühne zum Abtransport des Gutes am Ausgang der Kanäle in je einer an sich bekannten Gasschleuse angeordnet sind, wobei auf der Hebebühne zur Beschickung der Kanäle eine einzige, an sich bekannte Durchstossvorrichtung vorgesehen ist, die elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigt wird.
Durch Wegfall der zweiten und weiterer Durchstossvorrichtungen, wie sie bei den bekannten Durch- schubtunnelöfen verwendet werden, wird eine wesentliche Vereinfachung der Anordnung erzielt und somit eine Einsparung ermöglicht.
Nach einem ändern Merkmal der Erfindung ist auf der Hebebühne zum Abtransport des Gutes eine Rollenfördereinrichtung angeordnet, auf der beim Heben oder Senken der Hebebühne um eine Etage aus dem Ofen ausgestossene wärmebehandelte Formteile um jeweils einen Schritt (Formteilbreite) vom jeweiligen Kanal weitergefördert werden können.
In der Zeichnung ist ein-Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Durchschubtunnelofens dargestellt. Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen Kreuzrissschnitt, aus Fig. 2 der Zeichnung ist ein Aufriss, - schnitt des erfindungsgemässen Durchschubtunnelofens zu ersehen. Dieser Ofen ist vorzugsweise füreinen fortwährenden Betrieb geeignet, bei dem in einem vorgegebenen Zeitmass die wärmezubehandelnden Formteile 1 zugeführt und nach Durchlaufen des Ofens wieder entnommen werden, derart, dass die durchschnittliche Verweilzeit aller Formteile 1 im Ofen gleich bleibt. Der mit 2 bezeichnete Ofen besitzt vier übereinander angeordnete Kanäle 3,4, 5 und 6, die den Ofen 2 durchsetzen. Vor den Einführungsstellen der Kanäle 3, 4, 5 und 6 ist in einer Gasschleuse 7 eine Hebebühne 8 angeordnet.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Ofens 2, auf der die Kanäle 3,4, 5 und 6 münden, ist ebenfalls in einer Gasschleuse 9 eine weitere Hebebühne 10 angeordnet, die gleichsinnig mit der Hebebühne 8 in bestimmte Höhenlagen gehoben bzw. gesenkt werden kann, die den Austrittsöffnungen der Kanäle 3,4, 5 und 6 zugeordnet sind. Die Formteile 1 werden auf einen senkrecht zur
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Bildebene verlaufenden Transportband an die Hebebühne 8 (in ihrer untersten Lage) herangebracht. Im allgemeinen wird das Beschickungsprogramm des Ofens 2 so sein, dass beispielsweise die Kanäle 3,4, 5 und 6 der Reihe nach von oben nach unten mit je einem Formteil beschickt werden. Die Hebebühne 10 besitzt eine Rollenfördereinrichtung 11.
Im praktischen Betrieb werden entsprechend dem Beschickungsprogramm des Ofens 2 die Hebebühnen 8 und 10 in die dem jeweils zu beschikkenden Kanal 3,4, 5 oder 6 entsprechende Höhenlage gebracht. Nach Erreichen der gewünschten Höhenlage tritt eine auf der Hebebühne 8 (an der Einführungsseite der Kanäle 3,4, 5 und 6) angeordnete elektrisch oder pneumatisch betätigte Durchstossvorrichtung 12 in Aktion und schiebt einen Formteil 1 in den Kanal, wobei an dessen AusfUhrungsöffnung ein Formteil l'auf die Hebebühne 10 geschoben wird. Die Rollenfördereinrichtung 11 fördert beim Heben oder Senken der Hebebühne 10 um eine Etage die aufliegenden Formteile l* um einen Schritt (Formteilbreite) weiter, so dass Platz für den aus dem nächsten Kanal auszustossenden Formteil l'entsteht.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Kanal. Sodann wird die Hebebühne 10 in die unterste Höhenlage abgesenkt. In dieser Höhenlage ist nach der Gasschleuse 9 im Anschluss an die Hebebühne 10 eine weitere Rollenfördereinrichtung 13 vorgesehen, welche in dieser Stellung mit der Rollenfördereinrichtung 11 der Hebebühne 10 gekuppelt ist. Die Rollenfördereinrichtung 13 wird beispielsweise von einem Motor angetrieben und fördert über die angekuppelte Rollenfördereinrichtung 11 die auf der Hebebühne 10 befindlichen Formteile l'von der Hebebühne 10 durch die Gasschleuse 9 aus dem Durchschubtunnelofen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Durchschubtunnelofen zur Wärmebehandlung von Keramik, Ferrit od. dgl. mit übereinander angeordneten, den Ofen durchsetzenden Kanälen, vor deren Eingängen eine Hebebühne zum Beschicken mit dem wärmezubehandlenden Gut vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Hebebühne (8) zur Beschickung von vorzugsweise vier Kanälen (3,4, 5,6) als auch eine höhengleich zu dieser gesteuerte Hebebühne (10) zum Abtransport des Gutes am Ausgang der Kanäle in je einer an sich bekannten Gasschleuse (7,9) angeordnet sind, wobei auf der Hebebühne (8) zur Beschickung der Kanäle (3,4, 5,6) eine einzige, an sich bekannte Durchstossvorrichtung (12) vorgesehen ist, die elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigt wird.