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Sprenggeschoss
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des GeschossesAbstützung). Die obere Abstützung der Geschossstützfüllung kann zweckmässigerweise gegen die in das Innere des Gehäusemantels ragenden Konstruktionsteile des Zündkopfes erfolgen. Es ist jedoch auch eine gleichzeitige Abstützung gegen die geneigte bzw. gewölbte Schulter des Gehäusemantels im Bereich der oberen Öffnung des Gehäusemantels vorteilhaft.
Damit diese Übertragung eines Anteiles der Druckspannungen vom äusseren Gehäusemantel auf die Geschossstützfüllung in einem erheblichen Ausmass stattfindet, ist es zweckmässig, wenn der Elastizitätsmodul für den hochpolymeren Werkstoff des äusseren Gehäusemantels kleiner ist als 100 kg/mm2, für den hochpolymeren Werkstoff der Geschossstützfüllung jedoch grösser als 300 kg/mm2.
Für den äusseren Gehäusemantel werden isotrope hochpolymere Werkstoffe verwendet, welche schlag- fest (Schlagzähigkeit an > 50 cmkg/cm2) vorzugsweise hochschlagfest (Schlagzähigkeit an > 100 cmkg/cm2) sind, beispielsweise Polyäthylen. Ein Gehäusemantel dieser Art ist gegen Stossbeanspruchungen sehr resistent und neigt erst bei den extrem hohen Belastungsgeschwindigkeiten der Detonation des Sprengstoffes zu Sprödbrüchen. Die Sprödbruchneigung bei der Detonation und die durch die gute Schlagfestigkeit bedingte Möglichkeit, dem Gehäusemantel eine geringe Wandstärke zu geben, bedingt einen relativ geringen Energieaufwand für die Zerlegung des Gehäusemantels.
Für die Geschossstützfüllung sind aber sprödere Werkstoffe (Schlagzähigkeit an < 50 cmkg/cm2, vorzugsweise an < 20 cmkg/cm2) vorzuziehen, damit nicht die Geschossstützfüllung - die nicht dünnwandig ist - Anlass zu einer beträchtlichen Steigerung des Energieaufwandes für die Zerlegung des Sprenggeschosses bei der Detonation gibt. Als Beispiel sei gewöhnliches Polystyrol genannt.
Die Geschossstützfüllung kann auch als Trägerschichte für Partikeln aus Metall dienen, welche bei splitterwirksamen Sprenggeschossen erforderlich sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung durch Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
Fig. l zeigt teilweise im Schnitt eine Wurfgranate mit einteiligem Gehäusemantel. Fig. 2 zeigt eine Wurfgranate mit zweiteiligem Gehäusemantel.
Die Wurfgranate nach Fig. 1 besteht aus einem Kopfzünder 1, einem einteiligen Gehäusemantel 2, Stabilisierungsflügeln 3, einer Geschossstützfüllung 4 mit darin eingebetteten Metallpartikeln 5 und einer Sprengladung 6. Nicht dargestellt ist das Treibladungsrohr, welches auf einem Fortsatz des Gehäusemantels aufgesteckt wird.
Der Gehäusemantel 2 besteht aus Niederdruckpolyäthylen und weist bei einem Geschosskaliber von 81 cm eine Wandstärke auf, die kleiner ist als 3 mm. Die Stabilisierungsflügel 3 sind ebenfalls aus Niederdruckpolyäthylen. Die Geschossstützfüllung 4 besteht aus druckfestem Polystyrol.
Die Herstellung einer Wurfgranate nach Fig. 1 kann auf die Weise erfolgen, dass man zunächst die Geschossstützfüllung 4 im Spritzgussverfahren (oder einem andern Formgebungsverfahren) herstellt. Dabei müssen in die Form ein Kern für den Hohlraum, der für die Sprengladung vorgesehen ist, sowie die einzuarbeitenden Metallpartikeln 5 eingebracht werden. In einem weiteren Arbeitsgang wird der Werkstoff des Gehäusemantels 2 direkt auf die vorzugsweise vorher abgekühlte, als Kern dienende Geschossstützfüllung 4 aufgeformt, beispielsweise aufgespritzt. Die Abkühlung des Werkstoffes des Gehäusemantels 2 bedingt eine Schrumpfung desselben und damit eine feste Haftung des Gehäusemantels 2 an der Geschossstützfüllung 4, sowie eine Zug-Vorspannung des Gehäusemantels.
Bei dem beschriebenen Herstellungsverfahren wird auch ein Verschmelzen des Werkstoffes des Gehäusemantels mit dem der Geschossstützfüllung eintreten, insbesondere dann, wenn man letztere vor dem Aufformen des Gehäusemantels nicht sehr stark abkühlt.
Sowohl die erwähnte bei mittlerer Gebrauchstemperatur vorhandene Zugvorspannung des äusseren Gehäusemantels gegenüber der Geschossstützfüllung als auch die Verschmelzung der Werkstoffe des äusseren Gehäusemantels und der Geschossstützfüllung, also deren Vereinigung zu einem Verbundkörper, unterstützen den erfindungsgemässen Effekt der Übertragung eines Teiles der Druckspannungen vom äusseren Gehäusemantel auf die druckfestere und im Querschnitt stärkere Geschossstützfüllung.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 stellt ebenfalls eine Wurfgranate dar, welche jedoch aus einem
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Der Gehäusemantel 2 und die Stabilisierungsflügel 3 bestehen aus schlagfestem Polystyrol. Die Wandstärke des Gehäusemantels ist bei einer 81 cm Wurfgranate kleiner als 5 mm. Der Werkstoff der Geschossstützfüllung 4 ist ein sprödes Polystyrol mit guter Druckfestigkeit.
Die Beispiele für den Werkstoff des Gehäusemantels weisen einen geringen Elastizitätsmodul auf : schlagfestes Polystyrol mit E . 200 kg/mm2 und Polyäthylen sogar mit E < 100 kg/mm. Derartige ge-
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ringe Werte für den Elastizitätsmodul (unter 100 kg/mm2) sind besonders günstig für den Übergang eines Grossteils der Druckspannung auf die Geschossstützfüllung. Diese wieder soll aus demselben Grund einen möglichst hohen Elastizitätsmodul aufweisen : sprödes Polystyrol mit E > 300 kg/mm2.
Die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ist nicht auf flügelstabilisierte Geschosse beschränkt. Auch die beschriebenen Werkstoffkombinationen sind nicht im einschränkenden Sinne aufzufassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sprenggeschoss mit einem äusseren Gehäusemantel aus einem schlagzähen, isotropen, hochpolymeren Werkstoff und einer an der Innenwandung des äusseren Gehäusemantels anliegenden, mindestens teilweise aus einem hochpolymeren Werkstoff bestehenden Geschossstützfüllung, welche sich gegen den Boden des äusseren Gehäusemantels als auch gegen die Konstruktionsteile des Geschosses im Bereich der Gehäusemündung abstützt, dadurch gekennzeichnet, dass der hochpolymere Werkstoff der Geschossstützfüllung einen höheren Elastizitätsmodul und eine höhere Druckfestigkeit als der hochpolymere Werkstoff des äusseren Gehäusemantels aufweist.