<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Überziehen von Gegenständen mit Lack, Farbe od. dgl. im Durchlauf Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen Lackieren von Gegenständen, z. B. von Teilen von Leuchten, Fahrrädern und Elektrogeräten, in der Massenfertigung. Diese verlangt einen schnellen Durchsatz bei gleichmässiger und guter Beschaffenheit der lackierten Oberflächen.
Für das maschinelle Lackieren in der Massenfertigung hat man verschiedene Verfahren entwickelt, die den verschieden gearteten Bedürfnissen in der Fertigung Rechnung tragen. Die bekanntesten sind das Spritzen, das Fluten, das Tauchen und das elektrostatische Sprühlackieren.
Diesen bekannten Verfahren gegenüber geht die Erfindung einen andern Weg und zeichnet sich durch einfachen Aufbau und guten Wirkungsgrad aus.
Während bei den bekannten Verfahren des Spritzens und Flutens die mit Lack, Farbe od. dgl. zu überziehenden Gegenstände eine Kammer durchlaufen und dabei mit einem Belag des Überzugsmittels versehen werden, wird nach der Erfindung ein dichter Nebel aus dem Überzugsmittel erzeugt, durch den dann die zu lackierenden Gegenstände mit einer solchen Geschwindigkeit hindurchgeführt werden, dass sich der Lacknebel auf den Gegenständen allseitig und in ausreichender Schichtdicke niederschlägt. Es erfolgt also keine unmittelbare Einwirkung auf die zu lackierenden Gegenstände, wie bei dem Anspritzen, Tauchen oder Fluten, sondern die Einwirkung ist nur mittelbar, wobei sich ein sehr gleichmässiger Auftrag ergibt und anderseits der erforderliche maschinelle Aufwand gering ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einer Nebelkondensationskammer, die vorzugsweise als rohrförmiger, liegender Tunnel ausgebildet ist, der in an sich bekannter Weise an seinen beiden Enden durch einen Luftschleier abgeschlossen ist und in dessen Innerem Einrichtungen zur Erzeugung eines Farbnebels und Einrichtungen zur Berieselung der Innenwände angebracht sind. Ein weiterer Teil der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht in dem als Wanne ausgebildeten Bodenteil der Nebelkondensationskammer. In dieser Wanne schlagen sich ausser den überschüssigen Mengen des Farbnebels auch die Berieselungsfarbteile nieder bzw. werden hier gesammelt und werden in an sich bekannter Weise über ein Pumpensystem wieder dem Vorratsbehälter zugeführt, von dem aus die Nebeleinrichtung und die Berieselungseinrichtung gespeist werden.
Die Vorrichtung wird daher vorteilhafterweise in einem geschlossenen Kreislauf betrieben, bei dem durch ein Pumpensystem das Überzugsmittel aus einem Vorratsbehälter od. dgl. an die Nebeleinrichtungen geführt wird und die kondensierten Rückstände aus dem Farbnebel am Boden des Durchlauftunnels wieder dem Vorratsbehälter zugeführt werden. Die ganze Einrichtung kann infolge ihres einfachen Aufbaues auch ortsbeweglich ausgeführt werden und innerhalb eines Betriebes bei der Fertigung an verschiedenen Stellen entsprechend dem jeweiligen Bedarf eingesetzt werden, so dass sich auch hieraus gegenüber den bekannten Verfahren und Einrichtungen ein wesentlicher Vorteil ergibt.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren zu lackierenden Gegenstände werden vor ihrer Lackbeaufschlagung in an sich bekannter Weise vorbehandelt, vorzugsweise auf eine bestimmte Temperatur gebracht.
Ausserdem ist es vorteilhaft, die fertig lackierten Gegenstände in an sich bekannter Weise nachzubehandeln, vorzugsweise zu trocknen.
Nachstehend werden das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung an Hand der Zeichnungen noch näher erläutert, wobei auch noch verschiedene erfindungsgemässe Einzelheiten erkennbar werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht, wie in Fig. 1 erkenntlich, aus einem tonnenförmigen liegenden Behälter 1, der an seinen beiden Enden mit Durchtrittsöffnungen 2 für das zu lackierende Gut 3 versehen ist, das an Tragteilen 4 an einer Laufschiene 5 befestigt ist und in bekannter Weise mittels Laufketten od. dgl. durch die Kammer 1 beim Lackiervorgang hindurchgeführt wird. In der Kammer 1 sind mehrere Nebelerzeugungseinrichtungen 6 an verschiedenen Stellen angebracht, die aus Düsen ; Vergasern od. dgl. bestehen können. Eine besondere Bauart einer derartigen Nebelerzeugungseinrichtung ist weiter unten beschrieben. Die Nebelerzeugungseinrichtungen 6 stehen mit dem Hauptlackzuführungsrohr 7 durch Rohrleitungen 8 an der Aussenwand der Kammer 1 in Verbindung und sind mit Regelventilen 9 versehen.
Die Durchtrittsöffnungen 2 an den beiden Enden der Kammer 1 sind durch an sich bekannte Luftwände verschlossen, wobei ein durch einen Ventilator, Kompressor od. dgl. erzeugter kräftiger und
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
Zwecks Erzeugung des gewünschten Farbnebels wird bei der Anordnung nach Fig. 3 der aus dem Ringspalt 29 beispielsweise mit einem Druck von 2 atü austretende wasserlösliche oder konventionelle Lack auf das Sieb 22 gespritzt. Gleichzeitig strömt Luft beispielsweise mit einem Druck von 5 bis 6 atü in Richtung des Pfeiles in die Vorkammer 23 ein und zerstäubt die auf dem Sieb 22 befindliche Lackschicht in feinstverteilter Form zu einem dichten Nebel in das Innere der Kammer 1. Durch die Formgebung der Siebaustrittsöffnung, durch Unterteilung des Siebes 22 in zwei aufeinanderliegende und gegeneinander verschiebbare Platten, durch Regelung der Lackzufuhr durch den Ringschlitz 29 und der Druckluftzufuhr durch die Zuleitung 24 ist man in der Lage, den erzeugten Nebel den verschiedenartigen Anforderungen im Hinblick auf die zu lackierenden Gegenstände anzupassen.
Das vorbeschriebene neuartige Nebelkondensationslackierverfahren und die dazu erforderlichen Lackiereinrichtungen sind einfach in der Handhabung und im Aufbau. Daher ist es möglich, die Lackiereinrichtung als fahrbare Einheit auszubilden, die alle erforderlichen Vorrats- und Auffangbehälter, Filter, Rohrsystem Pumpen, Ventilatoren bzw. Kompressoren einschliesslich ihrer elektrischen Antriebe enthält. Die Einheit kann daher, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, mit einem Fahrgestell 30 versehen werden.
Die fahrbare Ausbildung der Lackiereinrichtung hat den Vorteil, dass sie in der Fertigung wahlweise an verschiedenen Stellen eingesetzt werden kann, weil es nach dem Transport von einem Ort zum andern nur noch erforderlich ist, die beweglichen elektrischen Anschlüsse für die elektrischen Antriebe herzustellen und gegebenenfalls eine ebenfalls bewegliche Absaugleitung zu verlegen. Diese ist aber nur bei der Verwendung von konventionellen Lacken erforderlich, die mit gesundheitsschädlichen und feuergefährlichen Lösungsmitteln arbeiten.
Bei der Verwendung der neuzeitlichen wasserlöslichen Lacke entfällt auch diese Absaugleitung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Überziehen von Gegenständen mit Lack, Farbe od. dgl. im Durchluaf durch eine Kammer, in der die Gegenstände mit einem Belag aus dem Überzugsmittel versehen werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein dichter Nebel aus dem Überzugsmittel erzeugt wird, durch den dann die zu lackierenden Gegenstände mit einer solchen Geschwindigkeit hindurchgeführt werden, dass sich der Lacknebel auf den Gegenständen allseitig und in ausreichender Schichtdicke niederschlägt.