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Verfahren zur Herstellung von Bauteilen oder Gegenständen aus Mörtel enthaltenden Mischungen, Ton oder Bausteinen
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oder Dicarbonsäure sein, z. B. Benzoesäure, Salicylsäure oder eine Phthalsäure, oder auch eine aliphatische Mono- oder Dicarbonsäure, umfassend die gesättigten Monocarbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure und ihre Homologen, die gesättigten Dicarbonsäuren, wie Oxalsäure, Bernsteinsäure, Alkyl- und Alkenylbernsteinsäure, Glutarsäure und die Homologen hievon, die ungesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure und ihre Homologen, sowie die ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure und ihre Homologen.
Bevorzugt wird die Anwendung eines Salzes bzw. Amides aus einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure und einem Polyamin. Von diesen werden wieder die Amide, welche von einer aliphatischen Monocarbonsäure und einem Polyamin abgeleitet sind, besonders bevorzugt. Ganz besonders geeignet sind die Amide, welche eine oder mehrere Aminogruppen enthalten und von einer aliphatischen Monocarbonsäure und einem Polyamin abgeleitet sind, die auch in der Form des Salzes einer aliphatischen Monocarbonsäure verwendet werden können.
Besonders günstige Salze und Amide von Polyaminen sind die Salze bzw. Amide, die von Ölsäure, den Tallölsäuren, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Papier aus Holz erhalten werden, oder Naphthensäuren, die bei der Raffination von Mineralöl mit Natronlauge hergestellt werden, abgeleitet sind.
Von den von Dicarbonsäuren abgeleiteten Salzen bzw. Amiden sind die Salze oder Amide der Sebacinsäure sehr geeignet.
Als Polyamin, aus welchem die Salze bzw. Amide gebildet werden, ist jedes Amin geeignet, das mindestens zwei Aminogruppen enthält. Die Aminostickstoffatome können zusätzlich Kohlenwasserstoffreste als Substituenten tragen. Bevorzugt werden Salze bzw. Amide aus einem Polyamin, welches die Formel
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Die Salze bzw. Amide können gewünschtenfalls zusammen mit andern Zusätzen verwendet werden, z. B. mit fetten Ölen oder Antikorrosionsmitteln, Mitteln zur Verhinderung der Trübung bei niederen Temperaturen, wie Alkoholen, Mitteln zur Verhinderung von Nebelbildung beim Versprühen des Öles, wie polymerisierten Alkenen, und andern Mitteln, die gewöhnlich zu Formenöl zugegeben werden.
Das Formenöl kann an sich oder gewünschtenfalls auch in Form einer wässerigen Emulsion aufgetragen werden. Es kann mit einem Farbpinsel oder einer Bürste, durch Besprühen oder sonstige geeignete Mittel'auf die Gehäuse, Rahmen und Formen aufgebracht werden.
Das Formenöl verhindert jegliches Anhaften der in der Bau- oder Betonindustrie verwendeten erhär. tenden Mischungen oder von Ton an die Gehäuse, Rahmen oder Formen.
Die Erfindung ist besonders geeignet zur Herstellung von Bauteilen oder Gegenständen, die eine glatte und fehlerfreie Oberfläche haben müssen, wie Decken, Wände und Fussböden, wie sie bei vorfabrizierten Konstruktionen verwendet werden und die ohne weitere Behandlung tapeziert, gekalkt oder gestrichen werden können, sowie Verblendsteine, Fenster-und Türrahmen und Treppen.
Die Erfindung ist auch sehr gut geeignet zur Herstellung von Bauteilen oder Gegenständen, die sich leicht aus der Form oder dem Rahmen herausnehmen lassen, wie bei der Herstellung von Dachziegeln aus Ton, wo es für die mechanische Erzeugung wesentlich ist, dass die aus Ton zwischen zwei Formteilen gepressten Dachziegel leicht herausfallen, ohne kleben zu bleiben, oder, wie bei der Herstellung von Pfählen, welche infolge ihrer grossen Länge, wenn eine Adhäsion des Betons stattfinden würde, sehr schwer oder überhaupt nicht aus der Form entfernt werden können, oder wie bei der Herstellung von im Schleuderguss gegossenen Zementoder Betonrohre.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
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iel l :Spindelöl mit einer Viskosität von 12 cS bei 500C und 90 Gew.-Tehen Gasöl. Die Konzentration des Salzes betrug 5 Grew.-%. Das Formenöl wurde beim Giessen von Beton-Bordsteinen angewendet.
Die Seiten der Stahlform wurden mit dem Formenöl gebürstet, worauf der Beton in die Form gegossen wurde. Nach einer Erhärtungszeit von 12 h liess sich die Form leicht entfernen und der erhaltene Bordstein hatte eine glatte Oberfläche. An der Innenseite der Form haftete kein Beton.
Bei einem Vergleichsversuch zur Herstellung von Bordsteinen, wobei die Formen mit einem Spindel- öl eingestrichen wurden, das keinen Zusatz enthielt, hatten die erhaltenen Bordsteine eine rauhe Oberfläche und an den Seitenflächen der Form haftete Beton, der sehr schwer zu entfernen war.
Beispiel 2 : Das bei diesem Beispiel verwendete Formenöl war eine Lösung eines Salzes aus 1 Äquivalent technischen Tallölsäuren mit einem Säurewert von 2, 85 Milliäquivalent je g und 1 Äquivalent eines Aminogruppen enthaltenden Amids, in einem Spindelöl mit einer Viskosität von 12 cS bei 500C. Die Konzentration des Salzes betrug 2 Gew. -0/0. Zu der Lösung wurde 1 Gel.-% Isopropanol zugesetzt. Das Amid war aus den gleichen technischen Tallölsäuren und einem Polyamingemisch hergestellt worden, wobei das Gemisch folgende Zusammensetzung und Eigenschaften besass : 2 Gew.-% Äthylendi-
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26, 9 Milliäquivalent je g. Das Amid wurde erhalten, indem man die Tallölsäuren und das Amingemisch im Verhältnis von 0,75 Äquivalent Säure je Äquivalent Amin miteinander reagieren liess.
Das erhaltene Amid enthielt 0,85 Milliäquivalent basischen Stickstoff je g.
Das Formenöl wurde auf die Seitenflächen und auf die Bodenplatte eines Stahlrahmens zur Herstellung von Beton-Brückenplatten, welche eine Höhe von 2,25 m, eine Länge von 45 m und eine Dicke von 0,5 m aufwiesen, aufgesprüht. Der Stahlrahmen bestand aus einer festen Grundplatte mit beweglichen Seitenplatten. Nach dem Zusammensetzen des Rahmens und Besprühen mit dem Formenöl wurde die Armierung in den Rahmen eingesetzt und der Beton eingegossen. Während des Eingiessens des Betons wurde die Mischung mit Hilfe von Vibrationsmotoren eingerüttelt, die ah den Seitenflächen des Rahmens in einer Höhe von einem Drittel über der Grundplatte angebracht waren. Nachdem der Rahmen bis zu zwei Dritteln gefüllt war, wurden die Vibrationsmotoren auf das zweite Drittel der Höhe der Seitenplatten angehoben.
Nachdem der Beton in den Rahmen eingegossen war, wurde dieser mit einer Decke überdeckt und Wasserdampf durch eine Dampfleitung, die an den Seiten des Rahmens befestigt war, hindurchgeleitet. Nachdem der Dampf 12 h lang hindurchgeführt worden war, wobei die Temperatur des Betons auf 600C gestiegen war, wurde der Rahmen entfernt. An den Seitenflächen und am Boden des Rahmens wurde kein Beton festgestellt. Die Brückenplatte liess sich ohne jede Schwierigkeit von der Grundplatte und ohne
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irgendwelche Schädigung des Erzeugnisses ablösen. Die Oberfläche des Erzeugnisses war vollkommen glatt und rissfrei.
Wurde das Spindelöl ohne Zusatzstoff verwendet, so war es infolge der Haftung von Beton an dem Stahlrahmen unmöglich, ein gleichartiges Erzeugnis mit einer fehlerfreien Oberfläche herzustellen. Für die Reinigung des Rahmens waren acht Arbeitsstunden mehr erforderlich als bei Anwendung des Formenöls gemäss der Erfindung.
Beispiel 3 : Das bei diesem Beispiel verwendete Formenöl enthielt das aus technischen T allöl-
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2,75 x 1, 75 m wurde mittels einer Zerstäubungsvorrichtung mit dem Formenöl benetzt. Es wurden zehn
Mauersteine in Richtung entlang. der Längsseite der Matrize eingesetzt. Der so erhaltene Wandabschnitt. welcher aus losen Mauersteinen bestand, wurde mit einer gleichmässigen Mörtelschicht bedeckt und die
Matrize dann in Vibration versetzt, so dass der Mörtel zwischen den Ziegelsteinen nach unten floss.
Die Oberseite des Wandabschnittes wurde dann mit Mörtel bedeckt. Nach Erhärten während 24 h in einem
Trockenraum, in dem eine Temperatur von 35 bis 400C aufrecht erhalten wurde, konnte der Wandab- schnitt ohne jede Schädigung der Verbindungsstellen leicht aus der Matrize entfernt werden.
Wurde ein Gemisch aus Gasöl und Spindelöl im gleichen Verhältnis von 91, 8 : 8, 2 vermischt, aber ohne jeden Zusatzstoff, verwendet oder ein Gasöl oder ein Spindelöl allein ohne Zusatzstoff, so konnte der Wandabschnitt nicht entfernt werden, ohne dass grosse Teile der Verbindungsstellen an der Matrize haften blieben. Auch ein Formenöl, bestehend aus 98 Gew.-Teilen Gasöl und 2 Gew. -Teilen Ölsäure, ergab kein befriedigendes Resultat, weil die Verbindungsfugen des Wandabschnittes beim Entfernen beschädigt wurden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen oder Gegenständen aus Mörtel enthaltenden Mischungen, Ton oder Bausteinen, wobei die Bauteile oder Gegenstände mit Hilfe von Gehäusen, Rahmen oder Formen geformt werden, die mit einem Formenöl vorbehandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das For- menöI ein Kohlenwasserstofföl oder eine Emulsion eines solchen ils1\, worin ein Salz oder ein Amid aus einer Mono- oder Dicarbonsäure und einem Polyamin gelöst ist, wobei das Salz oder Amid eine Kohlenwasserstoffgruppe enthält, die mindestens 8 Kohlenstoffatome aufweist.