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Verfahren zum Verschweissen von Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweissen von Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff, bei dem die miteinander zu verschweissenden Flächen der Formteile durch äussere Wärmezufuhr im Bereich einer Oberflächenschicht aufgeschmolzen und durch anschliessendes Aufeinanderdrücken verbunden werden.
Beim Verschweissen von Gegenständen bzw. Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff, die meist eine relativ grosse Stärke haben und beim Schweissvorgang ihre Form möglichst beibehalten sollen, führt man den Schweissflächen die zum Aufschmelzen ihrer Oberflächenschichten erforderlichen Wärmemengen entweder durch unmittelbaren Kontakt mit Heizkeilen, durch Wärmebestrahlung oder durch heisse Gase zu.
Die üblichen thermoplastischen Kunststoffe sind verhältnismässig schlechte Wärmeleiter, infolgedessen dringt die von aussen zugeführte Wärme von der direkt beheizten Oberfläche nur langsam in die unter der Oberfläche liegenden tieferen Schichten des Materials ein ; zur Erzielung fester Schweissverbindungen muss man jedoch an beiden Schweissflächen die Oberflächenschichten bis zu einer gewissen Tiefe in aufgeschmolzenen Zustand bringen, damit eine genügende Meng schmelzflüssigen Kunststoffmaterials zur Verfügung steht, das sich beim Aufeinanderdrücken der Teile innig verbinden kann.
Da das Kunststoffmaterial an den äusseren Oberflächen durch zu starke Wärmezufuhr keinesfalls bis über seine Zersetzungstemperatur erhitzt bzw. "verbrannt" werden darf, ist die zulässig Wärmezufuhr zu den Schweissflächen begrenzt und es bereitet grössere Schwierigkeiten, das Material bis zu der erforderlichen Tiefe einwandfrei aufzuschmelzen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und das Aufschmelzen der unterhalb der Oberfläche liegenden Schichten der miteinander zu verbindenden Schweissflächen zu verbessern, um dadurch die Festigkeit der Schweissverbindung zu erhöhen und gegebenenfalls auch die für das Aufschmelzen erforderliche Zeit, die für die gesamte Dauer des Schweissvorganges massgebend ist, abzukürzen.
Erfindunggemäss wird beim Verschweissen von Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff das Aufschmelzen der für die Schweissung erforderlichen Materialmengen bzw. das Eindringen der Schmelzwärme in die tiefer liegenden Oberflächenschichten des thermoplastischen Kunststoffes dadurch erreicht, dass zumindest eine der zu verbindenden Flächen mit vorzugsweise eng aneinanderliegenden, ihre Oberfläche vergrössernden Vorsprüngen und/oder Vertiefungen versehen wird.
Während einer ebenen Schweissfläche bei zumindest angenähert gleichmässiger Verteilung der zuzuführenden Wärme auf die glatte Fläche und Einhalten einer höchstzulässigen Oberflächentemperatur nur eine begrenzte Wärmemenge in der Zeiteinheit zugeführt und in die tieferen Schichten weitergeleitet werden kann, lässt sich durch die erfindungeg mässe Vergrösserung der Oberfläche, die durch Erhebungen und/oder Vertiefungen in dieser Fläche erreicht wird, die in der gleichen Zeit zugeführte Wärmemenge nicht nur wesentlich steigern, sondern auch schneller an das in den tieferen Schichten befindliche Material heranbringen, ohne eine unzulässige oder zumindest unerwünschte Überhitzung des Materials an den äusseren Oberflächen herbeizuführen.
Bei Kunststoff-Gegenständen oder-formteilen, die beide aus dem gleichen Kunststoffmaterial bestehen und demnach die gleiche Härte und den gleichen Erweichungspunkt haben, ist es zweckmässig, beide miteinander zu verbindenden Flächen mit einem regelmässigen Raster von beispielsweise durch Prägen oder Walzen hergestellten Vorsprüngen und/oder Vertiefungen zu versehen. Man kann aber auch - was bei stranggepressten Teilen besonders einfach ist-an beiden Flächen parallele Rippen und/oder Rinnen anformen.
Wenn Gegenstände oder Formteile aus thermoplastischem Kunststoff grundsätzlich gleicher Art, aber unterschiedlicher Härte miteinander verschweisst werden sollen, beispielsweise ein Gegenstand mit einem geringen Weichmacherzusatz und ein anderer Gegenstand, der einen höheren Weichmacherzusatz auf- weist, ist es meist zweckmässig, nur die Schweissfläche des aus den härteren und deshalb schwerer schmelzenden Kunststoff bestehenden Gegenstandes mit den oberflächenvergrössernden Vorsprüngen und/oder Ver-
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tiefungen zu versehen. Auf diese Weise kann man erreichen, dass eine genügend grosse Materialmenge an der Schweissfläche des härteren Kunststoffes in der gleichen Zeit aufschmilzt, die zum Aufschmelzen einer entsprechenden Materialmenge an dem weicheren Kunststoffgegenstand erforderlich ist.
Die Auswirkung der Vorsprünge und Vertiefungen oder der Rippen und Rinnen auf der einen oder beiden Schweissflächen ist je nach der Art der Wärmezufuhr unterschiedlich.
Verwendet man zum Aufschmelzen des in den Schweissflächen-Oberflächenscbichten befindlichen Kunststoffmaterials einen bekannten Heizkeil oder einen ähnlichen, die Wärme hauptsächlich durch unmittelbaren Kontakt zuführenden Heizkörper, an den z. B. von beiden Seiten die Schweissflächen angedrückt werden, so schmelzen bei der Berührung mit diesem Heizkeil zunächst diejenigen Kunststoffmengen, die sich in den äusseren Spitzen oder Kanten der Vorsprünge der Schweissfläche befinden, das dabei aufgeschmolzene Material wird seitlich in die benachbarten Vertiefungen gedrückt, während der Heizkeil stets mit neuem Kunststoffmaterial tieferer Schichten in Druckberührung kommt und auch diese Schichten schnell aufschmilzt.
In verhältnismässig kurzer Zeit ist das Material der äusseren Teile der Vorsprünge in geschmolzenen Zustand abgetragen oder weggedrückt, es füllt dann die benachbarten Vertiefungen völlig aus. In diesem Fall beruht also die Beschleunigung des Aufschmelzens in dem Wegdrücken des soeben aufgeschmolzenen Materials und dem damit verbundenen ständigen Freilegen noch ungeschmolzenen Kunststoffes. Durch Bewegen des Kontakt-Heizkörpers relativ zu den Schweiss flächen kann man die Wirkung, insbesondere das Abtragen des gzschmolzenen Kunststoffmaterials in die Vertiefungen, noch steigern.
Bei einer glatten, bisher üblichen Schweissfläche tritt eine derartige Wirkung nicht ein, da das von dem Heizkeil aufgeschmolzene Oberflächenmaterial - wenn man von einer schmalen Randzone absiehtnicht weggedrückt werden kann, um tiefere Kunststoffschichten freizulegen.
Wenn man den Schweissfläche die Wärme durch Strahlungsheizkörper oder Heissgas zuführt, wirken die Erhöhungen und/oder Vertiefungen auf den Schweissflächen im wesentlichen durch die Vergrösserung der äusseren Oberfläche ; durch die Wärmestrahlung bzw. das zweckmässigerweise im wesentlichen senkrecht zu den Schweissflächen in deren Vertiefungen hinein geblasene Heissgas werden auch die in grösserer Tiefe liegenden Oberflächenteile "erfasst" und es genügt ein Aufschmelzen einer dünneren Oberflächenschicht, um die gleiche Menge an Kunststoff in den schweissfähigen Zustand zu überführen, als wenn die Oberfläche vollkommen eben wäre.
In diesem Falle bleiben die Erhebungen und/oder Vertiefungen zunächst etwa in ihrer ursprünglichen Form bestehen ; ihre Oberflächen sind aber in einer bestimmten Schichttiefe aufgeschmolzen, so dass beim anschliessenden Aufeinanderdrücken der Schweissflächen sich das aufgeschmolzene Material beider Flächen derart ineinanderdrücken kann dass eine feste und dichte Schweissverbindung entsteht.
Bei unterschiedlich harten Kunststoffen kann man die Verteilung der Wärmemenge durch entsprechend unterschiedliche Abstände zwischen den Heizorganen und den zu beheizenden Schweissflächen auf die jeweils erforderliche Grösse einstellen ; macht man den Abstand zu dem härteren Kunststoff kleiner als zu dem weicheren, so erhält der härtere Kunststoff die erforderliche grössere Wärmemenge in der gleichen Zeit.
Ein spezielles Anwendungsgebiet des erfindungsgemässen Verfahrens ergibt sich bei der Herstellung von Schuhwerk mit Laufsohlen aus einem weichgestellten thermoplastischen Kunststoff, z. B. PVC, die an dem Oberschuh mittels eines zuvor am Oberschuh festgelegten, umlaufenden Rahmens befestigt werden, der seinerseits aus einem wesentlich härteren thermoplastischen Kunststoff gleicher Art besteht.
Der Rahmen wird mit einer Randzone der Sohle flächenhaft verschweisst.
Es hat sich gezeigt, dass man bei der Verwendung eines Rahmenprofils, das auf seiner die Schweissfläche bildenden Unterseite dicht nebeneinanderliegende parallele Rippen aufweist, nicht nur eine Abkürzung der für die Herstellung der Schweissverbindung notwendigen Zeit erreicht, sondern vor allem die Haltbarkeit der Schweissverbindung zwischen den Kunststoffteilen unterschiedlicher Härte verbessert. Da die Kunststoffrahmen für die Herstellung des oben erwähnten Schuhwerks als endlose Rahmenprofile stranggespritzt werden, verlaufen bei einem derartigen Rahmenprofil die an der Rahmenunterseite vorgesehenen Rippen sämtlich in Längsrichtung und dicht nebeneinander im Bereich der Schweissfläche des Rahmens.
Die Höhe der Vorsprünge oder Rippen bzw. die Tiefe der Vertiefungen wird zweckmässigerweise etwa 0, 3 bis 1, 5 mm gewählt ; bei Teilen kleiner Abmessungen, wie z. B. Rahmenprofilen für Schuhwerk liegen die Zahlenwerte etwa bei 0, 5 mm.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass die Vergrösserung der Oberfläche durch Vorsprünge und/oder Vertiefungen, wie sie gemäss der Erfindung bei zu verschweissenden Gegenständen aus thermoplastischem Kunststoff vorgenommen wird, um das Aufschmelzen verhältnismässig starker Oberflächenschichten zu verbessern, nichts mit dem bekannten Aufrauhen von Oberflächen zu tun hat, die verklebt werden sollen. Bei den zu verklebenden Flächen hat das Aufrauhen nur den Zweck, die Haftung des Klebstoffes an der aufgerauhten Fläche zu verbessern. Diese Aufrauhung bleibt während des Klebevorganges erhalten, während nach der vorliegenden Erfindung die Vorsprünge und/oder Vertiefungen spätestens beim Schweissvorgang zu einer einheitlichen Mischzone verschmelzen, also nicht bestehen bleiben.
Zur näheren Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens sind in der Zeichnung einige Anwendungsbeispiele des Verfahrens veranschaulicht ; es zeigen :
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Fig. 1 zwei Stücke eines gleichartigen thermoplastischen Kunststoffes, die nach Aufschmelzen der Oberflächenschichten ihrer einander zugewandten Schweissflächen miteinander verschweisst werden sollen ; Fig. 2 eine schematische Darstellung des Schweissvorganges, bei dem die einander zugewandten Ober- flächenschichten der beiden Kunststoffstücke gemäss Fig. 1 unter Verwendung eines bekannten Heizkeiles an ihren Schweissfläche geschmolzen und anschliessend fest aufeinander gedrückt werden ;
Fig. 3 eine
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mit Kunststoffrahmen und einer an den Rahmen des Oberschuhes durch Anschweissen zu befestigenden Kunststoff-Laufsohle ; Fig. 5 eine schräg von unten gesehene schaubildliche Darstellung eines Abschnittes eines Kunststoffrahmens, dessen Profilform von dem in Fig. 4 dargestellten Rahmen abweicht.
Die in der Fig. l dargestellten beiden Stücke 1 und 2 aus gleichartigem thermoplastischem Kunststoff sollen mit ihren einander zugzwandten Schweissflächen durch Verschweissen fest verbunden werden. Eine derartige flächenhafte Verschweissung bedingt das Aufschmelzen einer Oberflächenschicht gewisser Tiefe, damit beim anschliessenden Aufeinanderdrücken der Schweissflächen das Kunststoffmaterial der aufgeschmolzenen Schichten innig ineinander fliessen kann.
Die Beheizung der Schweissflächen kann durch äussere Wärmezufuhr zu diesen Flächen in beliebiger Weise erfolgen, z. B. durch einen zwischen die beiden Kunststoffstücke 1 und 2 eingeführten Strahlungsheizkörper, der nach beiden Seiten strahlende Wärme abgibt und die im Abstand von dem Heizkörper gehaltenen Flächen entsprechend erhitzt ; man kann auch ein heisses Gas zwischen die Flächen einführen, das durch Konvektion die zum Aufschmelzen der Flächen notwendige Wärme an diese Flächen überträgt.
Um die Wärmeaufnahmefähigkeit der beiden Schweissfläche zu steigern, das Einbringen der Wärme in die unterhalb der Oberfläche liegenden Bereiche der Oberflächenschichten zu begünstigen und damit die Erhitzungsdauer abzukürzen, sind die einander zugewandten Schweissflächen mit Vorsprüngen 3 und Vertiefungen 4 versehen, welche die gesamte Oberfläche der Schweissflächen stark vergrössern.
Die Vorsprünge 3 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Pressen oder Walzen hergestellte pyramidenförmige Erhebungen ; zwischen diesen Erhebungen liegen entsprechende Vertiefungen 4 in Form einander kreuzender Rinnen. Die Vorsprünge 3 sind nach einem gleichmässigen Raster-
Muster angeordnet und ergeben-wenn die Pyramiden-Seitenflächen unter etwa 45 zu der mittleren
Schweissflächenebene geneigt sind-eine Oberflächenvergrösserung von etwa 40%.
Bei gleicher Wärmedurchgangs-Belastung der Oberfläche kann man also die den Schweissflächen durch
Strahlung oder Heissluft zug : führte Wärmemenge um etwa 40% steigern, so dass die Heizdauer entsprechend abgekürzt und damit das Aufschmelzen der jeweils für die einwandfreie Schweissung notwendigen Material- menge der Oberflächenschicht beschleunigt wird.
Man ersieht aus der Darstellung gwmäss Fig. 1 ferner, dass ein Teil der zugeführten Wärme, der zwischen den Erhebungen 3 im Bereich der Vertiefungen 4 auf das Kunststoffmaterial übertragen wird, unmittelbar in die tieferen Schichten der Kunststoffstücke 1 und 2 eindringt. Dies gilt sowohl für Wärmeübertragung durch Strahlung als auch für eine Wärmeübertragung durch heisse Gase, die im wesentlichen senkrecht zu den gerasterten Schweissflächen geblasen werden, im letzteren Falle tritt eine weitere vorteilhafte Wirkung dadurch ein, dass die Gasströmung durch die Vorsprünge zur Bildung von Wirbeln angeregt wird, wodurch bekanntlich eine Erhöhung des Wärmeüberganges eintritt.
Die Fig. 2 veranschaulicht das Verschweissen der beiden in Fig. l dargestellten Kunststoff teile 1 und 2 mit Hilfe eines bekannten Heizkeiles 5, der zwischen den beiden mit Vorsprüngen versehenen Schweiss- flächen l'und 2'der Teile 1 und 2-vorzugsweise stetig-hindurchgeführt wird. Die Richtung der Relativbewegung des Heizkeiles gegenüber den Kunststoffteilen ist durch den Pfeil 6 gekennzeichnet.
An der Auflaufseite 6 a des Heizkeiles, die etwas abgerundet ist, berühren die pyramidenförmigen Vorsprünge 3 die heisse Heizkeilfläche zunächst mit ihren Spitzen, die dabei rasch aufgeschmolzen werden.
Beim weiteren Verschieben über die Heizkeilfläche werden die Spitzen der pyramidenförmigen Erhebungen mehr und mehr in aufgeschmolzenem Zustand abgetragen, und das abgetragene, geschmolzene Material in die Lücken oder Vertiefungen 4 zwischen den pyramidenförmigen Erhebungen befördert.
An der Ablaufseite des Heizkeiles ist von den Erbebungen so viel abgetragen, dass die zwischen ihnen liegenden Lücken vollständig mit aufgeschmolzenem Material gefüllt sind. Da auch an den Abtragsflächen grössere Wärmemengen in das Kunststoffmaterial hineinwandern, ist hinter dem Heizkeil an jedem der beiden Teile 1 und 2 eine Kunststoff-Oberflächenschicht 7 bzw. 8 mit einer angenähert die Hälfte der ursprünglichen Höhe der Erbebungen entsprechenden Stärke weitgehend gleichmässig aufgeschmolzen ; beim festen Zusammendrücken der beiden Teile in Richtung der Pfeile 10 erfolgt dann über diese Schichten die feste und innige Schweissverbindung.
In der durch gestrichelte Begrenzungslinien 9 veranschaulichten Schweissschicht sind die aufgeschmolzenen Oberflächenschichten 7, 8 beider Teile vollständig ineinandergeflossen. Wenn es sich um zwei vollkommen gleichartige Kunststoffmischungen in den Teilen 1 und 2 handelt, fliesst das Kunststoffmaterial so ineinander, dass innerhalb der Schweissschicht nachher nicht mehr festzustellen ist, in welcher Weise das Material ineinandergeflossen ist.
Die Darstellung in den Fig. 3,3 a und 3 b zeigt ein Beispiel für das Verschweissen zweier Kunststoffstreifen 1', 2', die an ihren einander zugewandten Flächen-den Schweissflächen-mit dicht nebenein-
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lediglich darin, dass der Heizkeil 5 das an den äusseren Kanten der Rippen 3'aufgeschmolzene Kunststoffmaterial nach beiden Seiten in die zwischen den Rippen liegenden Vertiefungen 4'drückt, bis diese praktisch ausgefüllt sind. Der Vergleich zwischen den Fig. 3 a und 3 b zeigt, dass auch bei der Verwendung durchlaufender paralleler Rippen ein "Abtragen" bis etwa zu der halben Höhe der Rippen erfolgt und somit stets neue Kunststoffschichten mit der Heizkeiloberfläche in Berührung kommen.
Bei dem Zusammendrücken der beiden Kunststoffstreifen hinter dem Heizkeil werden auch die noch in Fig. 3 b erkennbaren Lücken oder Hohlräume 11, deren Oberflächen vorher durch von dem Heizkeil ausgehende Strahlungswärme beheizt worden sind, vollkommen geschlossen.
Es dürfte klar sein, dass bei den Schweissvorgängen, wie sie in Fig. 2 bis Fig. 3 b veranschaulicht sind, statt der Heizkeile auch Strahlungsheizkörper oder ein auf die Schweissflächen zu blasendes Heissgas für das Aufschmelzen des Kunststoffmaterials in den Oberflächenschichten im Bereich der Schweissflächen Verwendung finden können. In diesem Falle werden nicht nur die Vorsprünge, sondern auch die Vertiefungen kräftig beheizt.
Das JneinandermeDen der aufgeschmolzenen Kunststonschichten wird beim anschliessenden Aufem- anderpressen der Teile dadurch begünstigt, dass die Vorsprünge weitgehend aufgeschmolzen sind, bei ihrem Aufeinandertreffen stark verformt werden, die geschmolzenen Kunststoffmassen sich ineinanderschieben und sich dabei unter Zerreissen der äusseren Oberflächenschichten innig miteinander mischen.
Dieses Zerstören der ursprünglichen Oberflächenschichten erweist sich als besonders günstig für die Festigkeit der erzeugten Schweissverbindung.
Schliesslich ist noch darauf hinzuweisen, dass durch die Oberflächenvergrösserung der Schweissfläche, die bei der Strahlungs- und Heissgasbeheizung bis zum Aufeinanderpressen der Kunststoffteile zumindest angenähert bestehen bleibt, auch noch eine Vergrösserung der miteinander verschweissten Flächen des Kunststoffteiles gegeben ist, so dass die Schweissnaht auch allein aus diesem Grunde eine höhere Festigkeit bekommt, als wenn die Schweissung nur zwischen zwei vollkommen ebenen Flächen erfolgt.
Dieser Vorteil wirkt sich insbesondere dann aus, wenn Kunststoffmischungen mit an sich nicht schweiss- fähigen Bestandteilen, wie Weichmachern oder Füllstoffen, miteinander verschweisst werden müssen.
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- erreicht,Formteile aus thermoplastischen Kunststoffen grundsätzlich gleicher Art, aber unterschiedlicher Härte miteinander verschweisst werden, wobei es zur Erzielung der angestrebten Vorteile genügt, wenn nur der aus härterem Kunststoff bestehende Teil im Bereich seiner Schweissfläche mit den oberflächenvergrössern- den Erhebungen oder Vertiefungen versehen wird.
Die Darstellung in Fig. 4 zeigt einen senkrechten Teil-Querschnitt durch den Vorderteil eines Oberschuhes 12 und der mit diesem Oberschuh zu verbindenden Laufsohle 13. Das Oberleder 14 und die Brandsohle 15 sind durch eine etwa senkrecht verlaufende Naht 16 in dem U-förmigen Rahmen 17 zusammen festgelegt. Der Rahmen 17 - der in an sich bekannter Weise als gerades "endloses" Profil aus Polyvinylchlorid mit geringem Weichmachergehalt gespritzt ist-weist an seiner Unterseite 18 eng nebeneinanderliegende, parallel zueinander verlaufende Rippen 19 auf.
Die mit dem Rahmen zu verbindende Laufsohle 13 des Schuhes besteht aus weichgestelltem Polyvinylchlorid, das einen niedrigeren Schmelzpunkt hat als das Material des Rahmens 17. Die Sohle ist in ihrem mittleren Teil 13 a hoch gewölbt und mit an der Unterseite der Wölbung angebrachten Stützprofilen 13 b versehen.
Für die Durchführung der Schweissung zwischen der oberseitigen Randzonen-Schweissfläche 20 der Sohle 13 und der unterseitigen, mit den Rippen 19 versehenen Schweissfläche 18 des Rahmens 17 wird nun entweder ein Heizkeil zwischen den Schweissflächen hindurchgeführt, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben ist, oder man heizt die Schweissflächen durch einen mit beiderseitigem Abstand zwischen ihnen angeordneten Strahlungsheizkörper oder auch durch ein Heissgas auf, das auf die Schweissflächen geblasen wird.
Die Rippen 19 auf der Unterseite 18 des relativ harten Rahmens 17 bewirken in allen drei Fällen der Beheizung, dass das Material der Schweissfläche des Rahmens genau so schnell bis zu einer gewissen Tiefe aufgeschmolzen wird, wie das Material an der glatten Schweissfläche 20 der Sohle 13. Nach dem Beheizen werden Sohle und Rahmen fest aneinandergedrückt, wobei die innige Verschweissung erfolgt. Bei der Heizkeilschweissung geschieht dies vorzugsweise stetig mit dem Fortschreiten des Heizkeiles am Umfang des Schuhes ; bei den beiden andern Beheizungsverfahren kann man die Schweissflächen gegebenenfalls gleichzeitig am gesamten Umfang beheizen, so dass das Zusammenpressen von Oberschuh und Sohle - nach dem Entfernen der Heizvorrichtung-ebenfalls gleichzeitig am gesamten Umfang erfolgen kann.
Die Ausbildung des Kunststoffrahmens mit an seiner Unterseite eng nebeneinander vorgesehenen oberflächenvergrössernden Erhebungen und/oder Vertiefungen, insbesondere parallelen Rippen, ist gegen-
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über dem bekannten Stand der Technik neu und hat-wie oben auseinandergesetzt-eine vorteilhafte technische Wirkung, indem sie eine Beschleunigung des Schweissvorganges möglich macht.
In der Fig. 5 ist ein Abschnitt eines abweichend gestalteten Schuh-Rahmens 21 für sich allein dargestellt ; aus dieser Figur ist die Anordnung der parallelen Rippen 19 auf der Rahmenunterseite besonders deutlich zu erkennen. Dieses an sich bekannte, z. B. für Rahmenschuhwerk der Good-Jear-Machart zu verwendende Rahmenprofil ist nur in der äusseren Zone 22 seiner Unterseite mit den Rippen 19 versehen, da nur in dieser Randzone die Verschweissung mit der entsprechenden Randzone auf der Oberseite der Laufsohle erfolgt. Die oberseitige Wulstrippe 23 ist zur äusseren Stützung des Oberleders bestimmt, dessen Rand zusammen mit der Brandsohle durch eine in der Nut 24 versenkt liegende Naht mit dem Rahmen fest verbunden wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verschweissen von Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff, bei dem die miteinander zu verschweissenden Flächen der Formteile durch äussere Wärmezufuhr im Bereich einer Oberflächenschicht aufgeschmolzen und durch anschliessendes Aufeinanderdrücken verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der zu verbindenden Flächen mit vorzugsweise eng aneinanderliegenden, ihre Oberfläche vergrössernden Vorsprüngen und/oder Vertiefungen versehen wird.