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Futtermittel
Die Erfindung betrifft Futtermittel (mit Einschluss von Futtermittelzusätzen) mit einem Gehalt an Carbaniliden der Formel
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worin R einen substituierten oder unsubstituierten aromatischen Rest bedeutet und X für 0 oder S steht bzw. die Verwendung dieser Carbanilide zur Herstellung von Futtermitteln und Futtermittelzusätzen oder als Zusatz zum wirtschaftseigenen Futter sowie Verfahren zur Herstellung dieser Mittel.
Es ist bekannt, dass Haustiere, wie Wiederkäuer, z. B. Rinder. Schafe. Ziegen, Pferde, Schweine, Hunde, Katzen, Pelztiere, Kaninchen, Geflügel, wie Hühner, Truthühner, Enten, Gänse und Zimmervögel, besonders im Jungtieralter. einer Vielzahl von Umweltsfaktoren ausgesetzt sind, die in gewissen Fällen eine unerwünschte Wachstumsverzögerung trotz beträchtlich erhöhter Nahrungsaufnahme bewirken können. Ausserdem wird durch auftretende Infektion bzw. Invasionen und die damit verbundenen Verluste die durchschnittliche Wachstumsrate bzw. der Zuchtertrag geschmälert.
In neuerer Zeit konnte gezeigt werden, dass Antibiotika, wie Tetracyclin, Chlortetracyclin, Oxytetracyclin, Erythromycin und Procain-Penicillin, wie auch chemotherapeutische Mittel, wie Sulfachin- oxalin, bei Haustieren rascheres Wachstum und höhere Gewichtszunahmen bewirken können. Der für diese ungewöhnliche physiologische Wirkung verantwortlich Mechanismus besteht sehr wahrscheinlich in einer Verminderung der Krankheitsanfälligkeit durch Hemmung der Krankheitskeime und durch Beeinflussung der Bakterienflora in der Umwelt des Tieres oder im Tier selbst. In einigen Fällen, bei denen die für Störungen der Wachstumsbedingungen verantwortlichen Organismen durch Antibiotika mit zu geringem Wirkungsspektrum nicht beeinflusst werden, kann auch ein spezifisches Therapeutikum eine analoge Wirkung hervorrufen. So wurde z.
B. in Fällen von Coccidiosen durch Verabreichung kleiner Mengen Dialkyldithiocarbamaten, Dinitrodiphenyldisulfiden, Nicarbazin, Nitrofurazon und ähnlichen chemotherapeutischen Mitteln eine wesentliche Wachstumsförderung beim Geflügel hervorgerufen. Ein weiteres Mittel, um das Wachstum von Haustieren zu beeinflussen, liegt in der Verwendung von gewissen Typen hormonaktiver Mittel, wie dem Stilböstrol. Der Erfolg damit beruht wahrscheinlich auf deren anabolischer Wirksamkeit bzw. auf dem Proteinmetabolismus, wahrscheinlich durch Änderung im Fettmetabolismus und der Unterdrückung der normalen androgenen Funktion.
Es wurde nun gefunden, dass man durch die Verwendung von Carbaniliden der angegebenen Formel bei der Fütterung von Haustieren, wie Wiederkäuern, z. B. Rindern, Schafen oder Ziegen, Pferden, Schweinen, Hunden, Katzen, Pelztieren, Kaninchen, Geflügel, wie Hühnem, Truthühnern, Enten, Gänsen und Zimmervögeln, das durchschnittliche Wachstum und den Gewichtsgewinn bzw. das sonstige Wohlbefinden und Gedeihen fördern und vornehmlich durch Wurmbefall auftretende Schäden verhindern oder
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wesentlich verringern kann. Eine besonders gute Wirkung entfalten die neuen Futtermittel bzw. Futtermittelzusätze bei Pelztieren, Hunden, Katzen, Zimmervögeln, Wiederkäuern und Pferden, die häufig mit Bandwürmem befallen werden, wie z. B.
Taenia-, Mesocestoides-, Diphyllobothrium-, DiphylidiumArten bei Hund, Katze und Pelztieren, sowie Davainea- und Raillietina-Arten bei Zimmervögeln, Moniezia-Arten bei Wiederkäuern und Anoplocephala-Arten beim Pferd.
Die in den genannten Präparaten bevorzugt verwendeten oder für die genannten Verwendungen besonders wertvollen Carbanilide sind solche der allgemeinen Formel (I), in denen R einen substituierten oder unsubstituierten Phenylrest bedeutet und X für 0 oder S steht, wobei unter diesen noch die Verbindungen der allgemeinen Formel
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Alkylrest, steht, n eine ganze Zahl im Werte von 1 bis 4 bedeutet und X für 0 oder S steht, hervorzuheben sind.
Besonders wertvoll ist das 3, 5-bis-Trifluormethyl-4'-nitro-carbanilid der Formel
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miteinander umsetzt, wobei die beiden Symbole A und B jeweils so gewählt sind, dass sie miteinander unter Bildung einer Harnstoff- bzw. Thioharnstoffbrücke reagieren und wobei R und n die oben im Falle der allgemeinen Formel (II) angegebene Bedeutung haben. Man kann dabei so vorgehen, dass man z.
B. eine Verbindung der allgemeinen Formel
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worin X für 0 oder S steht, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
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worin R einen substituierten oder unsubstituierten aromatischen Rest bedeutet, umsetzt, oder dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel
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mit einer solchen der allgemeinen Formel
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worin R und X die oben angegebene Bedeutung haben, umsetzt.
Als Futtermittel bzw. Futtermittelzusätze können die in folgenden Beispielen angegebenen Mischun-
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:Futterkomposition :
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<tb>
<tb> Vormischung <SEP> : <SEP> Menge <SEP> in <SEP> g
<tb> 3, <SEP> 5-bis-Trifluormethyl-4'-nitro-carbanilid <SEP> 2,0 <SEP> g
<tb> Weizenmehl, <SEP> mittlerer <SEP> Standard <SEP> 7998,0 <SEP> g
<tb> Gesamtgewicht <SEP> 8000,0 <SEP> g
<tb> Zusatzmischung <SEP> :
<SEP>
<tb> Maismehl <SEP> 1082,9 <SEP> g
<tb> Fett <SEP> 80,0 <SEP> g
<tb> Fischmehl <SEP> ( <SEP> 60go <SEP> Protein) <SEP> 100,0 <SEP> g
<tb> Sojabohnenmehl <SEP> (50% <SEP> Protein) <SEP> 500, <SEP> 0 <SEP> g
<tb> Maiskleber <SEP> 100, <SEP> 0 <SEP> g
<tb> Luzememehl <SEP> 50, <SEP> 0 <SEP> g
<tb> Rückstand <SEP> der <SEP> Alkoholdestillation <SEP> 40,0 <SEP> g
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 28, <SEP> 0 <SEP> g
<tb>
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<tb>
<tb> (Fortsetzung)
<tb> jodiertes <SEP> Salz <SEP> 10, <SEP> 0 <SEP> g <SEP>
<tb> Vitamin <SEP> A <SEP> und <SEP> der <SEP> D-Gruppe
<tb> (1000000 <SEP> E <SEP> A <SEP> und <SEP> 250000 <SEP> E <SEP> D/450 <SEP> g) <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP> g
<tb> Calciumpantothenat <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> g <SEP>
<tb> Butyloxytoluol <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> g <SEP>
<tb> Cholinchlorid <SEP> 25ig <SEP> 2,
5 <SEP> g
<tb> Riboflavin <SEP> (24 <SEP> g/450 <SEP> g) <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> g
<tb> Vitamin <SEP> B <SEP> (0, <SEP> 02 <SEP> g/450 <SEP> g) <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> g
<tb> Methionin <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> g
<tb> Mangansulfat <SEP> 0. <SEP> 5 <SEP> g
<tb> Gesamtgewicht <SEP> 2000,0 <SEP> g
<tb>
Die Zusatzmischung wird wie folgt hergestellt : Etwa die Hälfte des Maismehles füllt man in die Mischmaschine, fügt den Rest - versetzt mit dem erwärmten, verflüssigten Fett - zu und mischt bis zur gleichmässigen Verteilung des Fettes. Hierauf setzt man während des Mischens das Mangansulfat, Calciumcarbonat und jodierte Salz zu, hierauf das Fisch-, Sojabohnen-, Alfalfa- und Klebermehl und den Rückstand der Alkoholdestillation.
Nach gründliche Mischung folgen die Vitamine A + D, das Calcium- pantothenat, Cholinchlorid, Riboflavin, Vitamin Methionin und Butyloxytoluol. Hierauf setzt man die gut gemischte Vormischung zu und mischt bis zur gleichmässigen Verteilung aller Bestandteile weiter.
Beispiel 2 :
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<tb> Futtermittelzusatz
<tb> 3, <SEP> 5-bis-Trifluormethyl-4'-nitrocarbanilid <SEP> 100 <SEP> g
<tb> Carbo <SEP> medicinalis <SEP> 15 <SEP> g
<tb> Technische <SEP> Glucose <SEP> ad <SEP> 1000 <SEP> g
<tb>
Der gut gemischte Futtermittelzusatz wird dem jeweiligen Futter in einer Menge zugesetzt, die eine Konzentration von ungefähr 0, 020/0 Wirkstoff in gleichmässiger Mischung erzielt.
Das in den obigen Beispielen verwendete 3, 5-bis-Trifluormethyl-4'-nitro-carbanilid kann wie folgt hergestellt werden : 22, 9 g 3, 5-bis-Trifluormethylanilin werden in 100 cm3 Acetonitril gelöst, und diese Lösung mit einer Lösung von 16, 5' g 4-Nitro-phenylisocyanat in 25 cm3 Acetonitril versetzt. Die Temperatur steigt langsam auf 32 und wird einige Stunden auf 500 gehalten, wobei sich das 3, 5-bis-Trifluormethyl-4'- - nitro-carbanilid langsam als gelbe Kristallmasse ausbreitet. Es schmilzt bei 220 - 2250, ein zweites Mal bei 300 - 3050.
In analoger Weise werden die folgenden Verbindungen hergestellt :
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kristallisiert aus Acetonitril), 3, 5-bis-Trifluormethyl-4'-chlor-carbanilid, F. 214, 5-215, 5 (umkristallisiert aus Acetonitril), 3, 5-bis-Trifluormethyl-3',5'-dichlor-carbanilid, F. 219-219, 5 (umkristallisiert aus Acetonitril), 3, 5-bis-Trifluormethyl-4'-fluor-carbanilid, F. 213 - 2140 (umkristallisiert aus Acetonitril), 3, 5-bis-Trifluormethyl-2', 4', 5'-trichlor-carbanilid schmilzt, aus Acetonitril umkristallisiert, bei 227-228 , wird bei 2290 wieder fest und sublimiert bei 270 - 275 , 3,5-bis-Trifluor- methyl-4'-n-butoxy-carbanilid, F. 195-195. 5 (umkristallisiert aus Acetonitril), 3, 5-bis-Trifluor- methyl-3'-chlor-4'-methyl-carbanilid, F.
230 - 231 (umkristallisiert aus Acetonitril), 3, 3', 5-bis-Tri-
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- 2260- 3'-chlor-carbanilid, F. 175 - 1760 (umkristallisiert aus Acetonitril), 3, 5-bis-Trifluormethyl-3'-brom- - carbanilid schmilzt, aus Nitromethan umkristallisiert und mit Chloroform gewaschen, bei 174 - 1750,
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