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Verfahren und Maschine zum Aufladen, Verteilen und Pressen von Massengütern auf der Ladefläche von Fahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laden, Verteilen und Pressen von Massengütern aller Art auf der Ladefläche von Fahrzeugen - insbesondere in der Landwirtschaft - wie z. B. für den Transport von
Heu, Grünfutter, Stroh, Strohballen usw.
Weiters betrifft die Erfindung eine Maschine zur Ausführung dieses Verfahrens mit einem Aufnahme- organ, einer daran anschliessenden Fördereinrichtung und einem die Ladefläche einnehmenden, zugleich mit dem Aufnahmeorgan und der Fördereinrichtung oder unabhängig von denselben antreibbaren Roll- oder Kratz-Boden.
Derartige Auflade-Verfahren in der Landwirtschaft sollen folgende Anforderungen erfüllen :
Hohe Stundenleistung ; geringer Kraftbedarf, kurze Rüstzeiten ; echte Einmannbedienung durch den
Schlepperfahrer. günstige Fahreigenschaften ; einfache, unempfindliche und wirtschaftliche Bauweise der zugehörigen Maschine ; Anpassungsfähigkeit derselben an die verschiedenen Ablade-Vorrichiungen ; Eignung für grünes, für angewelktes sowie auch für dürres Fördergut.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren bzw. Maschinen zum Aufladen von Halmfrüchten bekannt : wie z. B. Hecklader, Feldhäcksler, Frontlader, Fuderlader, Sammelpressen usw. ; alle diese Verfahren bzw. Geräte erfüllen auch je nach dem angewendeten Arbeitsprinzip eine oder mehrere. der oben genannten Anforderungen - in keinem Fall aber alle.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren zum Aufladen von Massengütern auf Ladeflächen von Fahrzeugen mittels einer mechanischen Fördereinrichtung werden nun alle oben angegebenen Forderungen gleichermassen und einwandfrei dadurch erfüllt, dass die Ladehöhe und Pressung des an einer Seite der Ladefläche von unten zugeführten Gutes durch Wahl des Verhältnisses der Fördergeschwindigkeiten in vertikaler und horizontaler Richtung gesteuert werden.
Nach der Erfindung sind weiters Maschinen der eingangs beschriebenen Bauart zur Ausübung dieses Ver- fahrens derart vorteilhaft ausgebildet, dass ihre Fördereinrichtung aus einem geschlossenen Kanal besteht, in dem Förderelemente angebracht sind und dessen Austrittsöffnung etwa in gleicher Höhe wie die Ladefläche angeordnet sowie nach oben gerichtet ist.
Die Fördereinrichtung kann nun in an sich bekannter Weise an der Vorderseite eines Ladefläche und Austrittsöffnung umschliessenden Wagenaufbaues angeordnet sein, welcher hinten mit einer oder mehreren Entladeöffnungen versehen ist ; die Förder- und Ladeeinrichtung ist dabei vorzugsweise auf einem Selbstfahrer mit oder ohne Mähwerk wahlweise an Stelle einer oder auch zusammen mit einer Drescheinrichtung angebracht.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform derAuflade-Maschine ist die Stirnwand des Laderaumes nach hinten verschiebbar.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Auflade-Maschine sowie die weitere erfindungsgemässe Ausgestaltung derselben dargestellt. Es zeigen : Fig. l und 2 eine AufladeMaschine in Schrägansicht von links bzw. von vorne ; Fig. 3 und 4 die Aufnahme- und Fördereinrichtung einer etwas abgeänderten Ausführungsform in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt bzw. in Draufsicht ver-
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grössert ; Fig. 5 und 6 zwei andere Fördereinrichtungen in Seitenansicht ; Fig. fernen erfindungsgemäss aus- gebildeten Selbstfahrer ; Fig. 8 und 9 eine Vorrichtung zur Vergrösserung des Laderaumes ; Fig. 10 eine Zu- satzvorrichtung zur Aufnahme des Ladegutes seitlich neben dem Schlepper in Draufsicht ;
Fig. 11 und 12 den Laderaum mit einer zusätzlichen Vorrichtung zur Zerkleinerung des Fördergutes bei seitlichem Abladen im vertikalen und horizontalen Schnitt ; und schliesslich Fig. 13 ein Ausführungsbeispiel für die Lage- rung der Fördertrommel in Seitenansicht von links sowie im Mittelschnitt.
Bei der Ausführungsform der Auflade-Maschine gemäss Fig. 1 und 2 bzw. bei der zugehörigen Variante ge- mäss Fig. 3 und 4 ist an einem Einachs-Anhänger 1/DU Roll- oder Kratz-Boden der Rahmen la ander
Vorderseite so verlängert, dass zwischen demselben, der Zugvorrichtung 3 bzw. dem Querträger 4 sowie der Ladefläche eine Aussparung 5 zurAufnahme der Ladevorrichtung entsteht. Diese umfasst eine Aufnah- metrommel 7, die an einem schwenkbaren Ausleger 6 mittels des Handhebels 8 höhenverstellbarbefestigt ist, und eine am Rahmen la gelagerte Fördertrommel10. die eine Anzahl schwenkbarer mit Zinken 11 besetzter Rechenl2 aufweist und deren Drehrichtung zur Drehrichtung der Aufnahmetrommel 7 gegenläufig ist.
Die Zinken 11 der schwenkbaren Rechen 12 der Fördertrommel10 bewegen sich in einem Förderkanal i 13, dessen Boden 14 etwa einen konzentrischen Kreis zur Achse der Fördertrommel 10 darstellt und in Hö- he des Wagenbodens 2 in vertikaler Richtung endet. In dem Wagenaufbau 16 kann eine Querwand 20 an- gebracht werden, die gleichzeitig die Rückwand des Förderkanals 13 bildet. Die Vorderwand 19 des För- derkanals 13 bildet auch die Vorderwand des Wagenkastens 16. Sie kann im oberen Teil bogenförmig nach hinten über die eine geringere Höhe aufweisende Zwischenwand 20 verlaufen. Sie geht im unteren Teil bei 22 in ein Gitter 23 über, das zu den Zinken 11 passende Schlitze 24 aufweist, die Fördertrommel 10 etwa konzentrisch umschliesst und an dem Querträger 4 befestigt ist.
Da die Zinken 11 nur durch die
Schlitze 24 im Gitter 23 in den Förderkanal 13 hineinragen, wird ein Wickeln von Fördergut um die För- dertrommel 10 vermieden. Der Förderkanal 13 kann aus geschlossenen Blechwänden oder durch Latten mit Zwischenräumen gebildet sein. Zweckmässig ist er von unten nach oben konisch, d. h. mit grösser werdender lichter Weite ausgeführt und im Innern mit einer Anzahl Widerhaken 21 (Fig. 3) versehen, die das Fördergut von unten nach oben passieren lassen, es aber am Zurückrutschen hindern. Die Widerhaken
21 sind schräg angebracht, so dass sie das Fördergut nach aussen in Richtung der Seitenwände des Aufbaues
16 ablenken. Dadurch ist die restlose Befüllung des Wagenaufbaues 16 auch dann möglich, wenn er brei- ter ist als die Aufnahmetrommel 7 bzw. der Förderkanal 13.
Die schwenkbaren Rechen 12 der Fördertrom- mel 10 werden mittels Laufrollen und Kurvenscheiben so gesteuert, dass sie während des Passierens des
Förderkanals 13 senkrecht zu diesem stehen und sich etwa in Höhe der Ladefläche in Fahrtrichtung aus dem Futter bzw. aus dem Kanal 13 herausziehen. Die Fördertrommel 10 wird mittels Kette 33 vom Ge- triebe 31 aus angetrieben, während der Antrieb der Aufnahmetrommel 7 von der Fördertrommel 10 abge- nommen wird. Das Getriebe 31 wird mittels Gelenkwelle vom Schlepper aus über die Anschlusswelle 29 und das Vorgelege 30 angetrieben. Der Vorschub des Roll- oder Kratzbodens erfolgt durch eine Schritt- schaltung 34, deren Schubklinke 51 durch die Zugstange 37, die an dem auf der Getriebewelle 35 sit- zenden Exzenter 36 angelenkt ist, mit veränderlichem Hub bewegt wird.
Der Vorschub des Roll- oder
Kratzbodens ist daherstufenlos regelbar und kann sowohl gemeinsam mit der Aufnahme- und Fördertrom- mel, als auch getrennt eingeschaltet werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 erfolgt die Aushebung der Aufnahmetrommel 7 durch die abnehmbare Handkurbel mit Seilzug 9. Der Antrieb geschieht durch ein kräftiges Schneckengetriebe 39, dessen Schneckenradwelle 40 über eine Klauenkupplung 41 direkt mit der durchgehenden Welle 42 der För- dertrommel lo verbunden werden kann. Der Exzenter 36 für die Zugstange 37 zum Antrieb des Roll- oder
Kratzbodens 2 sitzt auf der linken Seite des Fahrzeuges direkt auf dem freien Ende der Schneckenradwel- le 40.
Die Aufnahmetrommel 7 wird durch den geschränkten Keilriemen IS von der Zwischenwelle 47 und diese durch den Kettentrieb 46 von der Fördertrommel 10 aus angetrieben. Da die Zwischenwelle 47 mit dem Anlenkpunkt 15 des Auslegers 6 konzentrisch ist, wird die Riemenspannung durch das Ausheben der
Aufnahmetrommel 7 nicht beeinträchtigt. Die Verstellung des Vorschubes des Roll- oder Kratzbodens 2 erfolgt über den Handhebel 49 und die Zugstange 50 in an sich bekannter Weise. Der Förderkanal 13 ist ohne Rückwand ausgeführt, da sein Boden 14 etwa in Höhe der Ladefläche endet. Die Vorderwand 19 des Förderkanals 13 bildet daher auch die Stirnwand des Wagenaufbaues 16.
Nach der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 sind zwei Stützräder 44 und 45 seitlich am Wagen angebracht.. Sie können über Kegelräder mit Kurbel bei gemeinsamem Antrieb höhenverstellbar ausgeführt sein und zur Unterstützung des abgestellten Fahrzeuges dienen. Es ist aber auch möglich, die Stützräder 44 und 45 kräftiger auszuführen, und die Zugvorrichtung 3 gelenkig am Rahmen bzw. Querträger 4 zu be-
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festigen. Dadurch erhält man ein vierrädriges Fahrzeug mit frei schwenkbaren Vorderrädern, dessen Län- ge, Breite und Ladegewicht nicht wie bei Einachswagen durch die zulässige Aufsattellast am Zugmittel begrenzt wird. Die Lenkung solcher Vorderräder 44 und 45 könnte in bekannter Weise auch als sogenann- te Achsschenkellenkung ausgeführt werden.
Arbeitsweise : Ein Zugmittel zieht die angehängte Lade- und Transportmaschine über das meist in
Schwaden auf dem Feld liegende Ladegut, das von der Aufnahmetrommel 7 erfasst und in den Förderkanal
13 transportiert wird. Dort wird es von den Zinken 11 der Fördertrommel 10 abgenommen und im För- derkanal bis etwa auf die Höhe der Ladefläche gebracht, wo sich die Förderzinken 11 aus dem Förderka- nal 13 herausziehen. Der Weitertransport nach oben, d. h. bis zur Höhe des Wagenaufbaues 16 erfolgt un- ter Pressung durch die Schubwirkung des nachfolgenden Gutes, ohne dass die Rückwand 20 des Förderka- nals vorhanden sein muss.
Anschliessend gelangt das Fördergut auf den Roll-oder Kratzboden, der es je nach der gewünschten Pressung und Ladehöhe entweder ständig oder in gewissen Zeitabständen in Rich- tung auf das rückwärtige Ende der Ladefläche transportiert, bis es sich an der Rückseite 38 des Aufbaues
16 staut. Wenn der Roll- oder Kratzboden anschliessend in Betrieb bleibt, muss er das Fördergut unterlau- fen, so dass eine weitere Pressung entsteht. Durch richtige Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit des
Roll- oder Kratzbodens kann auch bei verschiedener Fahrgeschwindigkeit bzw. Menge an Fördergut je Me- ter Fahrstrecke, jede gewünschte Pressung und Ladehöhe erreicht werden. Nach dem Befüllen des Lade- raumes wird die Aufnahmetrommel 7 durch den Handhebel 8 bzw. 9 angehoben, die Zapfwelle der Zug- maschine ausgeschaltet und ohne jede sonstige Umstellung an den Abladeplatz gefahren.
Dort wird die aufklappbare Rückwand 38 des Laderaumes 16 geöffnet und die Ladung durch Einschalten des Roll- oder
Kratzbodens in wenigen Minuten abgesetzt. Das Fahrzeug ist daher etwa in derselben Zeit zu einem neu- en Einsatz verfügbar, in der man einen andern Wagen an die Zugmaschine anhängen könnte. Es kann da- her in der Regel auf die Verwendung von sogenannten "Wechselwagen" verzichtet werden. Die abgesetzte
Ladung wird in der Zeit bis zum Eintreffen der nächsten Fuhre von einer zweiten Person mit einem belie- bigen Abladegerät an die Lagerstelle gefördert.
Bei Verwendung der Lademaschine hinter einem Schlepper mit Frontmähwerk kann das Ladegut in einem Arbeitsgang gemäht und aufgeladen werden. Bei Schleppern mit seitlich angebautem Mähwerk ist es dagegen notwendig, eine Mahd vorzumähen, ohne dass man das Ladegerät arbeiten lässt. Bei der näch- sten Mahd kann dann jeweils die vorhergehende gleichzeitig aufgeladen werden.
Fig. l zeigt noch eine zusätzlich, anwendbare Vorrichtung zur Beschleunigung des Entladens. Diese
Vorrichtung ist vor allem dann zweckmässig, wenn die Ladefläche wesentlich breiter ist als der Roll- oder Kratzboden, oder wenn spezifisch leichtes Ladegut sehr stark gepresst wurde. In diesen Fällen ist damit zu rechnen, dass der allgemein übliche Roll- oder Kratzboden für die Entladung des Fahrzeuges nicht immer ausreichen wird, weil das Ladegut Brücken bildet. Die Vorrichtung besteht aus zwei Seiltrom- meln 62, die auf den freien Enden der Kratzbodenantriebswelle 17 frei drehbar und verriegelbar angebracht sind.
Sie sind mit einem Zugseil oder Kette 63 verbunden, das über Umlenkrollen 64 an der Innenseite der Seitenwände des Laderaumes 16 entlanggeführt und bei Bedarf an der Stirnwand 20 des Laderaumes bzw. an der Rückwand des Förderkanals eingehängt werden kann. Werden beim Abladen die Seiltrommeln 62 mit der Antriebswelle des Kratzbodens 17 verbunden, so wird das Zugseil 63 aufgewickelt und zieht die Rückwand 20 des Förderkanals als Schubwand mit nach hinten. Auf diese Weise wird die Ladung sehr schnell und sicher abgezogen ; sie kann sogar auf einen andern Wagen (ohne Sammelvorrichtung) umgeladen werden.
In sinngemäss ähnlicher Weise ist es möglich, die gesammelte und vorgepresste Ladung durch Ketten oder Seile ganz oder teilweise zusammenzubinden, und an einem Zwischenlager abzusetzen, von dem aus es später leicht mechanisch oder durch Aufziehen auf andere Fahrzeuge verladen werden kann.
In Fig. 3 ist auch eine zusätzliche Einrichtung zur Zerkleinerung des Fördergutes dargestellt, die beim Laden von sperrigem Material zweckmässig sein kann. Am Boden 14 des Förderkanals 13 ist die Welle 65 angeordnet, auf welcher eine Anzahl Messerscheiben oder Sägeblätter 66 befestigt sind, die etwa zur Hälfte durch Schlitze in den Förderkanal hineinragen und zu den Förderzinken 11 auf Lücke stehen. Die Welle 65 wird mit entsprechender Drehzahl angetrieben, so dass das Fördergut beim Passieren des Förderkanals im Abstand der Scheiben 66 voneinander zerkleinert wird. Diese Schneidvorrichtung benötigt wenig Kraft.
Gegenschneiden können verwendet werden oder entfallen.
Fig. 5 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel die Seitenansicht einer Lademaschine, bei welcher als Förderorgane an sich bekannte Schubstangen 52, welche mit Zinken besetzt sind, verwendet werden, die Aufnahmetrommel 7 wird durch einen Schleifschuh 53 in stets gleichem Abstand vom Erdboden gehalten. DerAntrieb der Schubstange 52 erfolgt über den Kettentrieb 43 und die Kurbelwelle 54, so dass über einen
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Förderkanal 13 in die offene Stirnseite des Wagenaufbaues 16 geladen werden kann.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem im Förderkanal 13 zusätzlich umlaufende
Ketten oder Bänder 56, welche mit umklappbaren Zinken 57 versehen sein können, verwendet werden. In sinngemäss gleicher Weise könnten anstelle oder zusätzlichzu der FördertrommellO auch an sich bekann- te Presskolben, Haspel oder Förderschnecken verwendet werden. In diesem Beispiel ist ferner eine Pressvor- richtung oberhalb des Laderaumes dargestellt, die z. B. aus einem Gewicht 60 oder einem Presskolben 61 bestehen kann. Das Gewicht 60 wird durch eine Seilwinde 58, der Presskolben 61 durch eine Steuerkurve
59 ständig oder nach Bedarf auf und ab bewegt, so dass auch die obersten Schichten der Ladung gepresst werden können.
Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung : Durch Einbau eines Antriebsmotors mit
Getriebe 91, Bedienungselementen und Fahrersitz 92, Schneidwerk 93, Haspel 94 usw. in der Art, wie es an Selbstfahrer-Mähdreschern allgemein bekannt ist, kann das Ladegerät auch selbstfahrend gestaltet wer- den. Dies ergibt eine nochmalige Verbesserung der Fahreigenschaften, der Geländegängigkeit, einen kleinen Wenderadius und die Vereinfachung der Antriebe. Erfindungsgemäss ist ausserdem vorgesehen, das
Fahrgestell einersolchen selbstfahrenden Maschine zusammen mit der Mäh-bzw.
Aufnehme-und Förder- einrichtung sowie den Motor mit Fahrwerk so auszubilden, dass wahlweise entweder ein Laderaum 16 mit
Kratzboden, oder ein an sich bekanntes Dresch- und Reinigungsaggregat oder ein an sich bekanntes Voll- erntegerät für Hackfrüchte (nicht dargestellt) aufgesetzt werden kann. Auf diese Weise kann ein land- wirtschaftlicher Betrieb alle Ernte-, Lade-, Transport-und Entladearbeit mit einem einzigen Fahrzeug ausführen, welches das ganze Jahr über ständig beschäftigt ist. Dadurch werden die Maschinenkosten be- deutend gesenkt.
Fig. 8 und 9 zeigen die Teilansicht des Laderaumes 16 mit einer zusätzlich verwendbaren Vorrichtung zur Verstärkung der Pressung des Ladegutes und zur Vergrösserung des Laderaumes. Diese Vorrichtung ist vor allem beim Laden von dürrem Heu und Stroh zweckmässig. Die aufklappbaren Hälften 38 der Rück- wand werden als Verlängerung der Seitenwände des Aufbaues 16 festgestellt und durch Stangen 96 verbun- den. Zu Beginn des Aufladens wird eine Palette 82, die eine zusätzliche Rückwand 95 trägt, im vorderen Teil des Laderaumes 16 auf den Roll-bzw. Kratzboden gestellt. Sie verhindert ein vorzeitiges Ausbreiten des voluminösen Ladegutes im Laderaum und bewirkt die starke Pressung des Ladegutes schon ab Beginn des Aufladens.
Die Rückwand 95 mit Palette 82 wandert während des Aufladens zusammen mit dem Roll- und Kratzboden langsam nach hinten, wobei sie durch die Zapfen 84 gegen Umkippen gesichert wird, bis sie an den Stangen 96 anliegt. Da die Vorderseite der Palette 82 von unten nach oben abgeschrägt ist, kann sie von dem Roll-oder Kratzboden ohne Beschädigung unterlaufen werden. Das Entladen erfolgt nach Abnahme der Stangen 96 und der Rückwand 95 in üblicher Weise.
Fig. 10 zeigt in der Draufsicht eine zusätzlich anwendbare Vorrichtung, die es ermöglicht, das Ladegut seitlich neben dem Schlepper aufzunehmen. Am Rahmen la ist eine an sich bekannte Vorrichtung zum Rechen oder zum Zusammenschwaden 32 gelenkig, verstellbar und abnehmbar so befestigt, dass sie das Fördergut hinter dem seitlich am Schwad entlangfahrenden Schlepper 98 der Aufnahmetrommel 7 zuführen kann. Die seitliche Aufnahme könnte auch dadurch erreicht werden, dass die Zugvorrichtung 3 am Querträger 4 seitlich ausschwenkbar befestigt wird. Allerdings muss hier der Nachteil des einseitigen Zuges in Kauf genommen werden, der bei leichten Schleppern und schwierigem Gelände besonders ins Gewicht fällt.
Fig. 11 und 12 zeigen eine zusätzlich verwendbare Vorrichtung zur Zerkleinerung des Fördergutes beim Abladen bzw. zum kontinuierlichen Entleeren des Laderaumes ohne Klumpenbildung nach der Seite. Diese Vorrichtung ist dann zweckmässig, wenn das Ladegut einer seitlich aufgestellten Verarbeitungsmaschine bzw. einem Streuaggregat zugeführt werden soll. Zwei gegenüberliegende Antriebsscheiben 100 sind durch die vertikale, exzentrisch angeordnete Kurbelstange 101 verbunden. Sie werden durch das Getriebe 99 in Drehung versetzt. Auf der Kurbelstange 101 ist eine beliebige Zahl von Schubstangen 102 angelenkt, die mit Zinken oder Messern 103 besetzt sind. Die freien Enden der Schubstangen werden in den gelenkig aufgehängten Führungen 104 verschiebbar gehalten.
Die Zwischenräume der Schubstangen 102 sind durch Abdeckbleche 105 ausgefüllt, so dass die Messer oder Zinken 103 nur jeweils während einer halben Umdrehung der Antriebsscheiben 100 in das Fördergut eintauchen und sich anschliessend beim Passieren der Schlitze zwischen den Abdeckblechen 105 selbsttätig reinigen. Das Fördergut wird durch eine Öffnung 106 mit Leitblech in der Seitenwand des Laderaumes 16 entladen.
Fig. 13 und 14 zeigen eine Ausführungsform der Fördertrommel 10 und der Steuervorrichtung für die Zinken 11.
Die Fördertrommel 10 besteht aus einer kräftigen Achse 77, welche aus einem Rohr gefertigt sein
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kann, an deren Enden zwei Scheiben 67 für die Lagerung der Rechen 12 befestigt sind, die als Zapfen 78 mit Wälzlagern 79 in Bohrungen 80 ausgeführt sind. Die freien Enden der Zapfen 78 weisen Nocken 27 mit Laufrollen 25 auf. Diese liegen an einer Kurvenscheibe 26 an, die ausserhalb der Fördertrommel 10 am Rahmen la befestigt ist.
Auf der Antriebsseite der Fördertrommel ist diese durch ein Lager auf der
Schneckenradwelle 40 frei drehbar gelagert und mit einer Hälfte der Klauenkupplung 41 fest verbunden.
Auf der Schneckenradwelle 40 ist die andere Hälfte der Klauenkupplung 41 so befestigt, dass sie gegen
Verdrehung gesichert, jedoch über die Schwenkklaue 83 und den Schwenkhebel 84 axial zur Aus- und
Einschaltung verschiebbar ist. Die Kurvenscheibe 26 ist so gestaltet, dass die Zinken 11 zwischen den
Stellungen 73 und 74 etwa radial zum Umfang der Fördertrommel stehen. Dann werden sie um etwa 900 ge- schwenkt, so dass sie beim Verlassen des Förderkanals 1 : 1 etwa tangential zum Umtang der Fördertrommel
10 stehen.
Durch den auf der Kurvenscheibe 26 sitzenden Anschlag 81, an welchem die Verlängerung 86 des Nockens 27 anschlägt, wenn sich der Zinken 11 aus dem Förderkanal 13 herausgezogen hat, werden die Zinken wieder in die Ausgangsstellung gebracht. Die auf der Scheibe 67 sitzenden Anschläge 85 und
85a begrenzen den Schwenkbereich der Zinken 11 auch dann etwa auf zirka 900, wenn die Laufrollen
25 die Kurvenscheibe 26 nicht berühren können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufladen, Verteilen und Pressen von Massengütern auf der Ladefläche von Fahr- zeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladehöhe und Pressung des an einer Seite der Ladefläche von unten zugeführten Gutes durch Wahl des Verhältnisses der Fördergeschwindigkeiten in vertikaler und hori- zontaler Richtung gesteuert werden.