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Heizbarer Kalander zur Verfestigung von thermoplastische Fasern enthaltenden Vliesen Die Verfestigung von Vliesstoffen mit Hilfe thermoplastischer Bindefasern beruht bekanntlich auf dem
Klebrigwerden der Faseroberfläche durch Hitzeeinwirkung und einer dadurch erzielten Verfestigung des vorher losen Faserverbandes infolge gegenseitiger Verklebung der Fasern. Zur Verfestigung ist ein mehr oder weniger inniger Kontakt der benachbarten Fasern zumindest an den Überkreuzungsstellen notwendig.
Die Dichte und Festigkeit des Endproduktes steigt unter anderem mit der Anzahl der Fasern, die eine ge- gebene Bindefaser zusammenschweisst. Mit zunehmender Verschweissung wird das Endprodukt papierig im
Griff und verliert den Textilcharakter. Solche Verschweissungen sind insbesondere zu beobachten bei
Verwendung von beheizten, hydraulischenKalandernwie diese in derUSA-PatentschnttNr. 2, 2"'7, 04n be- schrieben wird. Vermindert man, um das Fertigprodukt geschmeidiger zu machen, bei den herkömmli- chen hydraulischen Kalandern den Anpressdruck, so beobachtet man eine ungenügende Verfestigung, die unter anderem eine verringerte Abriebfestigkeit des Fertigproduktes hervorruft. Offensichtlich genügt der
Wärmeübergang während der kurzen Verweilzeit im Kalanderspalt bei herabgesetztem Druck nicht zur Erzeugung einer genügenden Anzahl von Bindestellen.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, wurde in der Folgezeit eine Maschine vorgeschlagen, mit deren Hilfe Vliesstoffe unter Hitze- und Druckeinwirkung auf das Ausgangsvlies erzeugt wurden (s. z. B.
USA-Patentschrift Nr. 2, 626, 883). Hiedurch soll eine Zerstörung der Fasern bei der Verfestigung weitgehend ausgeschaltet werden. Die betreffende Vorrichtung besteht im Prinzip aus einer beheizten Stahlwalze, die mit mit Glasgewebe belegten Walzen unter geringem Druck (1, 8 kg/cm) zusammenarbeitet.
Weiterhin wurde in der deutschen Patentschrift Nr. 901346 vorgeschlagen, zur Vermeidung zu weitgehender Verschweissung (hiebei würde eine Folie entstehen) die Verfestigung so durchzuführen, dass eine Seite der Vliesbahn beheizt und die andere Seite gekühlt wird und der Druck nur punktweise ausgeübt wird (Punktverschweissung). Eine entsprechende Maschine besteht z. B. aus einer beheizten Walze mit einem darübergeführten angepressten Drahtgewebe und nachgeschalteten kalten Walzen.
Bei der Herstellung von Materialien, die erhöhten Anforderungen unterliegen, wird jedoch häufig eine weitgehendere Verfestigung verlangt als sie mit einer solchen Vorrichtung zu erreichen ist. Dies gilt insbesondere für solche textilen Einsatzgebiete, bei denen sowohl Wasch- als auch Reinigungsfestigkeit bei gleichzeitiger Erhaltung eines weichen, gefälligen Griffes verlangt wird.
Die Punktverschweissung gestattet zwar die Herstellung weich verfestigter Vliesstoffe, jedoch stellen die nicht verschweissten Stellen Angriffspunkte z. B. für Abrieberscheinungen dar. Das Gegenteil der Punktverschweissung ist die oben genannte Verschweissung unter höherem Druck mit hydraulischen Kalandern. Hiebei wird zwar die Bahn über die Breite weg gleichmässig verfestigt, jedoch ist der Materialcharakter, falls z. B. Wasch- und Reinigungsfestigkeit verlangt wird, zu steif ("papierig").
Überraschenderweise zeigte sich, dass mit Hilfe thermoplastischer Bindefasern verfestigte sowohl wasch-als auch reinigungsbeständige Vliesstoffe mit weichem Textilgriff dann hergestellt werden können, wenn am Kalander mindestens eine Walze mit Silikongummi beschichtet ist. Es wird dadurch eine über die Breite der Vliesbahn gleichmässige Verschweissung erzielt. Weiterhin wird ein an der Oberfläche glattes sowie textilartig welches Material erzeugt, da der bilikongummiüberzug der Walzen den zur Verschwei- ssung benötigten Wärmeübergang unter weitgehender Schonung der Fasern gewährleistet. Überrascherderweise zeigte sich weiterhin, dass die fertig verfestigten Vliesstoffe offensichtlich infolge der günstigen Gleiteigenschaften der Silikongummischicht eine seidenartig glatte Oberfläche besitzen.
Zur praktischen Durchführung wird z. B. eine Stahlwalze an der Oberfläche mit einer 10 mm dicken
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Schicht eines aus hochpolymerenPolysiloxanenbestehendenhandelsüblichen Silikonkautschuks beschichtet.
Die Silikonkautschukmischung wird auf der Walze nach üblichen Mehtoden vulkanisiert, so dass die Oberfläche eine Härte von z. B. 55 Shore aufweist. Diese mit Silikongummi belebte Walze wird mit einer ölbeheizten Stahlwalze kombiniert und ein loses Faservlies wird bahnenförmig zwischen Silikon und Stahlwalze bei einem Liniendruck von 10 kg/cm und einer Stahlwalzentemperatur von 2000C durchgeschickt.
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bei gleichzeitigerBeibehaltung eines textilartig weichen seidenartigen Griffes. Das Fertigmaterial wurde als Einlagestoff zusammen mit einem handelsüblichen Oberstoff verarbeitet und das Fertigproduktwurde 20 üblichen Wäschen sowie 15 Chemisch-Reinigungen unterworfen, ohne das ein nennenswerter Abrieb sowie Abbau eintrat.