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Verfahren zum Herstellen von Kanülen für Injektionsspritzen u. dgl.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kanülen für Injektionsspritzen u. dgl., die aus einer Metallröhre und einer Kunststoffbuchse bestehen, welche sich über einen Teil der Länge der Röhre erstreckt und an dieser unverschiebbar befestigt ist.
Die Erfindung bezweckt, ein derartiges Verfahren anzugeben, bei welchem eine sichere Befestigung der Kunststoffbuchse bei Massenherstellung der Kanüle erreicht werden kann.
Erfindungsgemäss wird beim Verfahren eine lose passende Buchse auf die Röhre aufgeschoben und sodann die Buchse durch kurzzeitige Erwärmung der Röhre und dadurch bedingtes Schmelzen des Wandmaterials der Buchse mit der Röhre unverschiebbar verbunden.
Dadurch werden die Nachteile bei Verwendung von Klebstoff vermieden, der sich bei genauer Passung der Buchsenbohrung auch auf die Röhrenwand verteilen würde. Bei loser Passung ist bei Verwendung von Klebstoff die Befestigung der Buchse nicht genügend sicher.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung erklärt.
Es zeigen : Fig. l eine diagrammatische Darstellung eines Apparates zum Ausüben des erfindungsgemässen Verfahrens, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Kanüle und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3 - 3 in Fig. 2.
Die in denFig. 2 und 3 gezeigte Kanüle besteht aus einer Röhre 10, die inder gezeigten Ausführung am einen Ende 11 als Injektionsspritzennadel ausgebildet ist. An der Röhre 10 ist eine Kunstharzbuchse 12 mit einer Bohrung für die Röhre 10 angeordnet, und erfindungsgemäss ist die Befestigung der Buchse mittels Aufschmelzen von Kunstharzmaterial der Bohrung 13 an der Aussenwand der Röhre bewirkt.
Bei der Herstellung der Kanüle kann zuerst die Buchse an der Röhre angeordnet werden, z. B. durch mässige Passung der Bohrung 13, so dass die Buchse in der aufgesetzten Lage verbleiben wird, wonach die Röhre mit der Buchse einer Wärmebehandlung unterworfen wird in einem Zeitraum, der genügend ist, um das Kunstharzmaterial ausschliesslich in der Bohrung zu schmelzen. Danach wird die Erwärmung unterbrochen, und die Teile werden abgekühlt.
Zweckmässig wird die Erwärmung als Induktionserwärmung durchgeführt, z. B. in einem Apparat wie in Fig. l dargestellt. Dar Apparat hat einen Röhrenoszillator 20, der von Eingangsklemmen 15 über einen Transformator 16 gespeist wird, u. zw. über eine Gleichrichterbrückenschaltung 17 und eine Drossel 19.
Zu dem bei 18 geerdeten Gitterkathodenkreis des Oszillators ist vom Anodenkreis mittels einer Spule 21 eine Rückkupplung bewirkt. Die Schwingungen werden über einen Ausgangstransformator 22 einer Induktionsspule 14 zugeleitet, die in der gezeigten Ausführung nur eine Windung aufweist, die um die Kanüle verläuft.
Bei einer Arbeitsfrequenz zwischen 200 und 500 kc und einer Leistung von etwa 3/4 kW werden durch Induktion in der Röhre 10, die als eine geschlossene Wicklung arbeitet, kräftige Ströme entstehen, wodurch eine schnelle Erwärmung der Röhre bewirkt wird, so dass das Kunstharz in der Bohrung 13 der Buchse 12 schmilzt, wodurch die Buchse an die Röhre festgeschmolzen wird.
Das Kunstharzmaterial der Buchse kann Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder ein lineares Polyamid (Nylon) sein. Die Zeitdauer der Erwärmung muss dem Schmelzpunkt des gewählten Kunst-
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harzes sowie dem spezifischen Widerstand der Metallröhre 10 angepasst werden. In jedem Falle kann die, notwendige Zeit in einfacher Weise durch Ausprobieren festgelegt werden. Es ist wichtig, die Erwärmung zu unterbrechen, wenn das Wandmaterial in der Hülsenbohrung schmilzt, bevor die äussere Buchse da- formiert wird.
Bei Verwendung von Kunstharz mit niedrigerem Schmelzpunkt kann gegebenenfalls in der Buchse eine Innenbekleidung von Kunstharz mit höherem Schmelzpunkt verwendet werden, z. B. kann in einer Buchse von Polyvinylchlorid eine Polyamidbekleidung verwendet werden.
Die Verwendung von Induktionserhitzung mit einer einzelnen Windung, die die Kanüle an der Stelle umläuft, wo die Buchse angeordnet ist, ist besonders zweckmässig, weil dadurch eine Konzentrierung der Erhitzung bewirkt wird.
Das Aufschmelzen der Buchse an der Aussenwand der Röhre mittels des oben beschriebenen erfindungsgemässen Verfahrens ermöglicht eine rationelle Massenherstellung, bei welcher eine sichere Befestigung der Buchse ohne Klebstoff erreicht wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist nicht auf Induktionserhitzung begrenzt, und es wird im Rahmen der Erfindung möglich sein, die Erhitzung mittels Stromdurchgangs durch die Röhre zu bewirken oder in anderer zweckmässiger Weise. Es ist auch im Rahmen der Erfindung möglich, das Induktionserhitzungsgerät in anderer Weise aufzubauen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von Kanülen für Injektionsspritzen u. dgl., die aus einer Metallröhre und einer Kunststoffbuchse bestehen, welche sich über einen Teil der Länge der Röhre erstreckt und an dieser unverschiebbar befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine lose passende Buchse auf die Röhre aufgeschoben und sodann diese Buchse durch kurzzeitige Erwärmung der Röhre und dadurch bedingtes Schmelzen des Wandmaterials der Buchse mit der Röhre unverschiebbar verbunden wird.