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Abrollvorrichtung
Abrollvorrichtungen, vorzugsweise für Blechbunde, sind im wesentlichen meist so ausgebildet, dass der aufgerollte Wickelbund von innen durch mindestens eine Tragwalze, Welle od. dgl. unterstützt bzw. ge- dreht oder/und von aussen durch am Umfang des Bundes angreifende angetriebene bzw. leerlaufende
Walzen, die den Bund auch tragen können, abgerollt wird. Drehbar gelagerte Bunde können in bekannter
Weise auch mit Hilfe von an ihrem Umfang angreifenden, das Wickelgut umfassenden angetriebenen
Laschenketten abgerollt werden, wobei sich diese dem verändernden Bunddurchmesser des Wickelgutes anpassen.
In der deutschen Patentschrift Nr. 574552 ist nun eine Abrollvorrichtung für bandartiges Walzgut beschrieben, bei der der Wickelbund von einem diesen auf etwa 75% seines Umfanges umschliessenden und über angetriebene Führungsrollen laufenden endlosen Riemen oder Stahlband getragen wird. Bei dieser Vorrichtung ist im inneren freien Raum des Wickelbundes eine als Widerlager dienende Haltestange angeordnet, die beim Abrollen ein Zusammendrücken des Bundes durch eine von aussen gegen das Wickel- gut drückende Tragbandleitrolle verhindert.
Das vorgenannte Prinzip des Umschlingens des abzurollenden Bundes durch ein in seinem Umschlingungswinkel verstellbares Band wird auch bei den Riemenumschlingern für Bandhaspeln angewendet.
So sind in der deutschen Patentschrift Nr. 1086657 und in der deutschen Auslegeschrift Nr. 1088006 Riemenumschlinger beschrieben, die dazu verwendet werden, einerseits den Anfang des aufzuwickelnden Bandes an die sich drehende Haspeltrommel zu pressen, bis das Band nach einigen aufgewickelten Windungen hinreichenden Reibungsschluss besitzt, anderseits zu verhindern, dass ein auf die Haspeltrommel aufgebrachter Bund beim Entfernen der Bindung infolge der inneren Spannung auseinanderschnellt.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Abrollvorrichtung für abzuwickelnde Bunde, z. B. solche aus Bandblech, bei der der Bund auf einem Teil seines Umfanges von mindestens einem in sich geschlossenen bzw. endlosen, in seinem Umschlingungswinkel verstellbaren, vorzugsweise nichtmetallischen Band od. dgl. umfasst ist, das über Rollen läuft, und die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein im wesentlichen horizontal laufendes vorgespanntes Band vorgesehen ist, das einen frei aufgelegten Bund mit einem Bandumschlingungswinkel von weniger als 1500 umfasst.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das in sich geschlossene Band durch mehrere parallel laufende Keilriemen ersetzt. Diese laufen dabei über zwei vorzugsweise in einer waagrechten Ebene mit parallelen Achsen umlaufende Rollen. Der auf dem Keilriemen od. dgl. liegende Bund wird, wie an sich bekannt, durch einen auf das Wickelgut ausgeübten Zug abgewickelt.
Die erfindungsgemässe Abrollvorrichtung zeichnet sich u. a. durch ihre besondere Einfachheit des Aufbaues, der Bedienung und Wartung aus.
Da der Raum über dem oberen Trum des Abrollvorrichtungsbandes frei von Mitteln für die Wickelbundunterstützung bzw. -führung ist und die erfindungsgemässe Vorrichtung keine vorzugsweise im inneren freien Raum des Abrollgutes anzuordnende Widerlagerstange od. dgl. besitzt, lassen sich auch Bunde von stark unterschiedlichem Durchmesser mit geringstem Müheaufwand etwa vermittels eines Kranes oder Staplers durch Auflegen auf die Abrollvorrichtung in abrollbereiten Zustand bringen.
Der somit ohne weitere Vorbereitung der Abrollvorrichtung auf diese aufgebrachte Wickelbund lässt sich vermittels der erfindungsgemässen Vorrichtung ohne starke örtliche Pressung und ohne axiale Verschiebung der einzelnen Bundlagen, insbesondere ohne Zerkratzen einer allenfalls vergüteten Wickelbundoberfläche, gleichmässig in schonendster Weise ohne Verformung der Wickelbundränder so abrollen, dass auch der letzte Rest des Wickelgutes verwertet werden kann.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Abrollvorrichtung, u. zw. ist in Fig. 1 ihr Aufriss und in Fig. 2 die Draufsicht der beiden Tragrollen allein mit strichliert eingetragenen Keilriemen dargestellt.
Die beiden vorzugsweise als Keilriemenrollen ausgebildeten Tragrollen sind mit 1 bezeichnet, über die mehrere in sich geschlossene bzw. endlose, praktisch unnachgiebige, gegebenenfalls aber auch elastisch dehnbare, zueinander parallele Keilriemen 2 laufen. Die Tragrollen 1 sind an ihren Stirnseiten mit nor-
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malerweise nicht erforderlichen als Führungsmittel wirkenden runden Abschlussscheiben ausgestattet, deren Durchmesser so gross gewählt ist, dass auch konische Wickelbunde 3 ohne seitliche Verschiebung abgerollt werden können.
Die Änderung des Keilriemendurchhanges erfolgt in an sich bekannter Weise etwa vermittels einer einstellbaren Keilriemenspannrolle, die eine Veränderung der Spannung bzw. des Durchhanges des Bandes bzw. der Keilriemen ermöglicht.
Im Ausführungsbeispiel ist der Achsabstand der beiden Tragrollen 1 mittels einer händisch angetriebenen Spindel 4 verstellbar gemacht, um die Band- oder Riemenspannung bzw. den Umschlingungswinkel des Bandes oder der Keilriemen verändern zu können.
Ausführungsgemäss ist eine der beiden Tragrollen 1 über ein vorzugsweise stufenloses Getriebe 8 durch einen Elektromotor'9 angetrieben. Der auf die Abrollvorrichtung aufgelegte Bund 3 wird vorzugsweise durch die Bewegung der von der Tragrolle 1 angetriebenen Keilriemen 2 abgerollt. Der Bund kann aber auch durch den Zug der angetriebenen Führungswalzen 5 allein oder durch die angetriebenen Keilriemen 2 in Verbindung mit der Bewegung der Führungswalzen 5 abgewickelt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Abrollvorrichtung für abzuwickelnde Bunde, z. B. solche aus Bandblech, bei der der Bund auf einem Teil seines Umfanges von mindestens einem in sich geschlossenen bzw. endlosen, in seinem Umschlingungwinkel verstellbaren, vorzugsweise nichtmetallischen Band od. dgl. umfasst ist, das über Rollen läuft, dadurch gekennzeichnet, dass ein im wesentlichen horizontal laufendes vorgespanntes Band vorgesehen ist, das einen frei aufgelegten Bund mit einem Bandumschlingungswinkel von weniger als 1500 umfasst.