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Verfahren zur Herstellung einer Zweischichtwicklung einer elektrischen Maschine, insbesondere eines Drehstrom-Asynchronmotors
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Maschine, im besonderen auf einen Drehstrom-Asynchronmotor bzw. auf ein Verfahren zur Herstellung der Wicklung desselben. Die Wicklung eines solchen wird bisher als Einschicht-oder Zweischicht-Wicklung ausgefÜhrt. Bei der Einschichtwicklung ist ein Wicklungsfaktor gleich eins erreichbar, bei der Zweischicht-Wicklung jedoch normalerweise nur dann, wenn Einzelhalbspulen verwendet werden. Diese Anordnung hat aber nen Nachteil, dass doppelt soviel Spulenverbindungen gemacht werden müssen als bei der Einschichtwicklung.
Wird die Zweischichtwicklung mit zwei zusammenhängenden Halbspulen verwendet und normal eingelegt, so erhält man bei einem Wickelschritt gleich Polteilung einen Wicklungsfaktor von nur 0, 87. Man braucht also rund 13 % mehr Windungen.
Erfindungsgemäss ist ein solcher Mehrverbrauch an Windungen vermeidbar und die Verwendung von zwei zusammenhängenden Einzelspulen mit dem Wicklungsfaktor gleich eins möglich. Die Bewicklung des Drehstrom-Asynchronmotors od. dgl. wird erfindungsgemäss in der Weise hergestellt, dass in Gruppen nebeneinander liegender Nuten von gleicher Nutenanzahl, insbesondere Gruppen zu je drei Nuten des Stators bzw.
Rotors je zwei zusammenhängende Halbspulen, mit je einer Seite eingeträufelt werden, wobei zunächst Nutengruppen der gleichen Nutenanzahl, also Gruppen zu je drei Nuten zwischen den gefüllten Nutengruppen leerbleiben und dass die noch freien Seiten der Halbspulen in die noch leeren Nuten eingeträufelt werden, u. zw. die eine Gruppe der freien Spulenseiten in der einen Umfangsrichtung des Stators, die zweite Gruppe der freien Spulenseiten in entgegengesetzter Richtung. Die Vorteile des erfin- findungsgemässen Verfahrens und des damit hergestellten Drehstrom-Asynchronmotors liegen vor allem darin, dass auf einfache Weise eine Zweischicht-Wicklung mit einem Wicklungsfaktor gleich eins gegeben ist und dass eine erheblich geringere Anzahl von Spulenverbindungen erforderlich ist.
Die Zeichnung zeigt als Ausfiihrungsbeispiel das-Schema der Wicklung eines Drehstrom-Asynchronmotors. Die Fig. 1 zeigt die Wicklung einer Phase einer zwölfpoligen Maschine. Die Fig. 2-4 veranschaulichen den Vorgang der Bewicklung in fortschreitender tolge.
Der Ständer 40 der zwölfpoligen Maschine (Synchron-Drehzahl 500) besitzt sechsunddreissig Nuten, die in der Zeichnung fortlaufend mit 1 - 36 bezeichnet sind. Es werden nun Spulen gewickelt und jede Spulenseite wird abgebunden oder in anderer geeigneter Weise, beispielsweise mit Klebestreifen, zusammengehalten. Jede solche Spule wird als Halbspule bezeichnet. Je zwei miteinander zusammenhängende Halbspulen werden nun getrennt und stellen, gleichsinnig aufeinandergelegt, eine volle Spule dar, die also zwei Spulenseiten mit je zwei Halbspulen enthält. Nun wird in Nut 1 eine Spulenseite (zwei Halbspulenseiten) 43, 44 eingeträufelt, die zweite Spulenseite (zwei Halbspulenseiten) 45,46 wird'vorerst nicht eingelegt. Gleicherweise geschieht dies mit Nut 2 und Nut 3 (Fig. 2).
Von der nicht eingelegten Spulenseite der Nut 1 wird die obere Hälfte (Fig. 3, 46) in die Nut 4 eingelegt. Das Gleiche geschieht mit den freien Spulenseiten der Nuten 2 und 3, die in die Nuten 5 und 6 eingeschwenkt werden (Fig. 3). Voll belegt sind jetzt die Nuten 1, 2, 3, halbvoll die Nuten 4, 5, 6. In die Nut 7 werden, so wie in Nut 1, zwei Halbspulenseiten eingelegt (Fig. 4). Von der nichteingelegten Spulenseite dieser Nut wird die untere Hälfte in die Nut 4 eingeträufelt, die obere Hälfte in die Nut 10. Dasselbe geschieht mit den Spulen der Nuten 8 und 9. Dieser Vorgang wird nun in gleicher Weise forgesetzt, bis man, entgegen dem Uhrzeigersinn fortschreitend, dreiunddreissig Nuten 1 - 33 voll belegt hat, wogegen die Nuten 34, 35, 36 halbvoll sind.
In diese werden nunmehr abschliessend die drei nicht eingelegten Halbspulenseiten der Nuten 1, 2,3 einge-
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träufelt (in der Zeichnung im Uhrzeigersinn), womit nunmehr alle Nuten voll belegt sind. Die entstandene Wicklung gleicht vollkommen einer normalen Zweischicht-Wicklung. Die Schaltung ist der Fig. 1 zu entnehmen. Hiedurch ist in einfacher Weise eine Zweischicht-Wicklung mit einem Wicklungsfaktor gleich eins geschaffen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind nur fünf Säulenverbindungen an Stelle von zehn solcher Verbindungen bei der üblichen Anordnung erforderlich.
Die Anzahl der Nuten bzw. Nutengruppen sowie der Spulen bzw. Halbspulen und deren Zusammenbau und Kombination könnte auch insoweit beliebig variieren, als damit das erfindungsgemässe angestrebte Ziel erreichbar ist. Die Erfindung betrifft im besonderen den Bau von Drehstrom-Asynchronmotoren beliebiger Polzahl. Insoweit technisch und betrieblich anwendbar und ausführbar, könnte von der Erfindung auch für andere elektrische Maschinen Gebrauch gemacht werden.