AT215339B - Verfahren zur Herstellung eines schnurförmigen Erzeugnisses - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines schnurförmigen Erzeugnisses

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AT215339B AT635759A AT635759A AT215339B AT 215339 B AT215339 B AT 215339B AT 635759 A AT635759 A AT 635759A AT 635759 A AT635759 A AT 635759A AT 215339 B AT215339 B AT 215339B
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Description


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  Verfahren zur Herstellung eines schnurförmigen Erzeugnisses 
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines   schnurförmigen   Erzeugnisses mit einem Kern aus festem Material in Form abgesonderter Teilchen, die in einer biegsamen Umhüllung eingeschlossen sind.
Die Erfindung ist besonders brauchbar für die Erzeugung von Zündschnüren, in welchen die abgesonderten
Feststoffteilchen des Kernes die Teilchen eines Zündschnurpulvers bilden. 



  Das Stammpatent Nr. 207302 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines schnurförmigen Erzeugnis- ses mit einem Kern aus abgesonderten Teilchen aus   : festem Material.   z. B. eines Zündschnurpulvers, die in einer biegsamen Hülle enthalten sind, das dadurch gekennzeichnet ist, dass thermoplastisches Material in Rohrform ausgepresst und ein Strom des teilchenförmigen Feststoffes dem so gebildeten Rohr unter Bil- dung eines Kernes zugeführt wird, worauf der Durchmesser des mit dem Kernmaterial versehenen Rohres vor seiner Verfestigung durch Dehnung vermindert und das Rohr   erhärten gelassen   wird.

   Bei dieser Vor- gangsweise wird das Rohr, das zunächst mit einem grösseren Durchmesser als dem des   schnurförm1gen   End- erzeugnisses ausgepresst wird, mit einer grösseren linearen Geschwindigkeit als die Auspressgeschwindigkeit   gedehnt, wobeiauchder Kem   einen geringeren Durchmesser als der Strom des   teilchenfonmlgen Feststoffes   erhält und verdichtet wird. 



    Gemäss   diesem Patent kann der Kern des erhaltenen Erzeugnisses weiter verdichtet werden, indem man das mit dem Kernmaterial versehene Rohr nach dem Erhärten durch Kühlen durch Pressrollen hin- durchführt. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine weitere   Ausgestaltungdes VetiMa'entnachdem   Stamm-   patentNr. 207302   die die Herstellung noch weiter verbesserter Erzeugnisse bezweckt und bezieht sich ins- besondere auf einen Walzvorgang nach dem Erhärten des Materials mit dem Ziele einer weiteren Deh- nung des nach dem Verfahren erhaltenen schnurförmigen Erzeugnisses unter Verminderung seines Quer- schnittes und Erhöhung der Dichte des Kernes aus teilchenförmigem Feststoff. Diese weitere Behandlung ergibt in Verbindung mit Zündschnüren den besonderen Vorteil einer Verbesserung ihrer Wirksamkeit. 



   So wird im Falle von detonierenden Zündschnüren ihre Detonationsgeschwindigkeit erhöht, während bei Zündschnüren mit einem Kern aus einer Brandmasse eine grössere Regelmässigkeit der Abbrenngeschwin- digkeit erreicht wird. 



   Das mit dem Kernmaterial versehene Rohr kann zwar auch durch Kaltwalzen gedehnt werden, doch hat diese Vorgangsweise bei vielen thermoplastischen Materialien die Folge, dass die regellose Orien- tierung ihrer Makromoleküle gestört wird, so dass das Rohrmaterial nach dem Walzen dazu neigt, wieder die vor dem Walzvorgang innegehabte Form anzunehmen. 



   Gemäss der vorliegenden Erfindung ist nun dasVerfahren zur Herstellung eines schnurförmigenErzeug- nisses mit einem Kern aus abgesonderten Teilchen aus festem Material, die in einer biegsamen Hülle aus thermoplastischem Material enthalten sind, wobei ein Strom des teilchenförmigen Feststoffes in ein
Rohr eingeführt wird, welches aus dem durch Erwärmen erweichten thermoplastischen Material rund um den Teilchenstrom mit einem Durchmesser gebildet wird, der wesentlich grösser als der gewünschte Durch- messer des fertigen Erzeugnisses ist, worauf der Durchmesser des Rohres vor seiner Verfestigung durch 

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 Dehnung vermindert wird, wonach das Rohr durch Kühlen erhärten gelassen und durch nachfolgendes Walzen noch weiter im Durchmesser vermindert wird, dadurch   gekennzeichnet.

   dass   das den Kern aus teil- 
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 gang einem wiederholten Auswalzen durch aufeinanderfolgende Walzenpaare unter Anwendung einer Zugspannung unterworfen wird, wobei das Rohr bei einer Temperatur, bei der es noch thermoplastisch verformbar ist, unter einer in axialer Richtung wirksamen Zugspannung gehalten und sodann im gespannten Zustand bis zum Erhärten gekühlt wird, so dass das Rohr nach dem Entspannen die neu angenommenen Abmessungen beibehält. 



   Durch das Anlegen einer Zugspannung an das Rohr bei einer Temperatur bei welcher eine thermoplastische Verformung erfolgen kann, und durch die Beibehaltung dieser Zugspannung während des Abkühlens von der genannten Temperatur wird die   regellose Orientierung der Makromoleküle wieder   hergestellt, so dass das Rohr seine Dehnungslänge ständig beibehält. Die Zugspannung wird zwischen den aufeinanderfolgenden Walzvorgängen ausgeübt und wenn das Walzen ohne Erreichen jener Temperatur durchgeführt wird, bei der die thermoplastische Verformung stattfindet, muss ein genügend langes Stück des mit dem Kernmaterial versehenen gedehnten Rohres unter Spannung gehalten werden, so dass es nach dem letzten Walzvorgang sowohl auf die erforderliche Temperatur erhitzt als auch wieder abgekühlt werden kann. 



  Vorzugsweise werden die Walzvorgänge bei einer Temperatur ausgeführt, bei der die dabei erfolgende Verformung des Rohres im thermoplastischen Bereich stattfindet, u. zw. dadurch, dass die Walzen und gewünschtenfalls auch das mit dem Kemmaterial versehene Rohr erhitzt werden. Dabei kann unter Umständen auch ein Wiedererhitzen des Materials zwischen   aufeinanderfolgenden Vorgängen   notwendig oder   wünschenwert   sein, wenn eine wesentliche Abkühlung des Materials zwischen aufeinanderfolgenden Walzvorgängen stattfindet, beispielsweise wenn die aufeinanderfolgenden Walzen in grossem Abstand angeordnet sein müssen. 



   Die Walzvorgänge werden vorzugsweise in der Weise ausgeführt, dass man das mit dem Kernmaterial versehene Rohr durch auf den Umfangsflächen jedes Paares rotierender Walzen angeordnete, zusammenwirkende Rillen hindurchführt, wobei die Zwischenräume bei jedem folgenden Rillenwalzenpaar immer kleiner werden. Die Geschwindigkeiten, mit welchen die aufeinanderfolgenden Walzenpaare angetrieben werden, werden so eingestellt, dass sie die gewünschte Dehnung hervorbringen. Das Durchziehen des Materials durch die Walzen kann durch eine Riffelung, Behandlung mit Sandstrahl oder eine andere Aufrauhung der   Rillenoberfläche   verbessert werden, mit welcher das Material bei seinem Durchgang durch die Walzen in Berührung tritt. 



   Bei Verwendung von Polyäthylen liegt die Mindesttemperatur, auf die das Material erhitzt werden muss, um die verlangte regellos Orientierung der Makromoleküle zu erreichen bzw. wieder herzustellen, bei etwa 600 C. 



   Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der angeschlossenen schematischen Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. 1 eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Stirnansicht einer für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geeigneten Vorrichtung zeigt Hierin bedeutet 1 ein Stück eines   schnurförmigen   Materials, das sich in Richtung des Pfeiles A bewegt, 2 und   2"   sind Paare von zu-   sammenwirkenden Walzen,   die in Richtung der Pfeile B und Ba mit Geschwindigkeiten angetrieben werden, die der allmählichen   Längsdehnung   des schnurförmigen Materials im Verlaufe seines Durchganges durch die aufeinanderfolgenden Walzenpaare Rechnung tragen.

   Die Rillen 3 und   3'bilden einenZwi-   schenraum 4, durch den das   schnurförmige   Material hindurchgeht. Mit 5 ist eine Heizzone bezeichnet, die aus einem   erwärmten   Wasserbad besteht. Eine Trommel 6 zum Aufwickeln des Enderzeugnisses wird mit einer solchen Geschwindigkeit angetrieben, dass eine entsprechende Zugspannung erzeugt wird, so dass das Material daran gehindert wird, seine ursprüngliche Gestalt in der Heizzone 5 wieder anzunehmen. 



  Die Antriebsvorrichtung für die Walzen 2 und   2'und   die Trommel 6 sind in der Zeichnung weggelassen worden. 



   Die Erfindung ist in den folgenden Ausführungsbeispielen ohne Beschränkung hierauf näher erläutert. 



   Beispiel 1 : Eine auf eine Temperatur von   60Q   C gehaltene Zündschnur, die aus einem Poly- 
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 zenpaare mit einemFormrillendurchmesser von 0, 585, 0, 534, 0, 483 und 0, 432 cm hindurchgeführt. Die Dichte des Kernes nach dem Walzen war 1, 22 g/ml. Der Aussendurchmesser der Zündschnur war nach dem Walzen 0, 445 cm und die Detonationsgeschwindigkeit betrug 6200 m/sec, gegenüber 3500 m/sec vor der erfindungsgemässen Behandlung. 

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   Beispiel 2 : Eine Zündschnur der in Beispiel 1 beschriebenen Art wird auf eine Temperatur von 600 C gehalten und durch sechs Paare von   Rillenwalzen   mit einem Rillendurchmesser von 0,   585, 0,   534, 0, 484, 0, 432, 0, 382 und 0,330 cm hindurchgeführt. Nach der erfindungsgemässen Behandlung hatte der Kern der Zündschnur eine Dichte von 1, 30 g/ml und eine Detonationsgeschwindigkeit von 7050 m/sec. 



     Beispiel 3 : Eine Zündschnur   der in Beispiel 1 beschriebenen Art wurde nach der dort angegebenen Behandlung durch Walzen durch ein auf eine Temperatur von 80 bis 850 C gehaltenes Wasserbad hindurchgeführt, wobei jeder Teil der Zündschnur ungefähr 5 min lang im Bade eingetaucht blieb. Während der ganzen Eintauchzeit in das Wasserbad wurde die Zündschnur unter genügender Spannung gehalten, um die durch die Wirkung des Walzens angenommenen Abmessungen aufrechtzuerhalten.

   Die Endabmessungen und die Detonationsgeschwindigkeit der Zündschnur waren dieselben wie in Beispiel   1,   doch war die Tendenz vermindert, die vor dem Walzen innegehabte Form bei irgendeinem späteren Erwärmungsvorgang, wie dies unter den zu einem Schrumpfen führenden Bedingungen möglich ist, wieder anzunehmen
Beispiel 4 : Eine auf eine Temperatur von 600 C gehaltene Zündschnur, die aus einem Poly- 
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 der Wandstärke 0, 140einem Gemisch von 70 Gew.-Teilen Mennige und 30 Gew.-Teilen Silizium in Form abgesonderter Teilchen besteht und eine Dichte von 1, 8 g/ml aufweist, wobei die Zündschnur einen Aussendurchmesser von 0,610 cm hat, wurde durch vier aufeinanderfolgende Paare von Walzen mit   Rillendurchmessem   von
0, 585, 0, 534, 0, 483 und 0, 432 cm geführt. 



   Nach dem Walzen war die Dichte der Masse 2,9 g/ml und der   Aussendurchmesser der   Zündschnur 0, 343 cm. Die Abbrenngeschwindigkeit der Zündschnur nach der erfindungsgemässen Behandlung war
15,3 sec/m : 0, 11 sec/m, im Vergleich zu 15,3 sec/m :   f : 0,   33 sec/m vor der Behandlung. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung eines schnurförmigen Erzeugnisses mit einem Kern aus abgesonderten Teilchen aus festem Material, die in einer biegsamen Hülle aus thermoplastischem Material enthalten sind, wobei ein Strom des teilchenförmigen Feststoffes in ein Rohr eingeführt wird, welches aus dem durch Erwärmen erweichten thermoplastischen Material rund um den Teilchenstrom mit einem Durchmesser gebildet wird, der wesentlich grösser als der gewünschte Durchmesser des fertigen Erzeugnisses ist, wodurch der Durchmesser des Rohres vor seiner Verfestigung durch Dehnung vermindert wird, wo- nach das Rohr durch Kühlen erhärten gelassen und durch nachfolgendes Walzen noch weiter im Durchmesser vermindert wird, nach Stammpatent Nr.

   207302 dadurch gekennzeichnet, dass das den Kern aus   teilchenförmigemFeststoff   enthaltende Rohr in einem nach seinerverfestigung erfolgenden Verformungsvorgang einem wiederholten Auswalzen durch aufeinanderfolgende Walzenpaare unter Anwendung einer Zugspannung unterworfen wird, wobei das Rohr bei einer Temperatur, bei der es noch thermoplastisch verformbar ist, unter einer in axialer Richtung wirksamen Zugspannung gehalten und sodann im gespannten Zustand bis zum Erhärten gekühlt wird, so dass das Rohr nach dem Entspannen die neu angenomme-   nen   Abmessungen beibehält.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein genügend langes Stilck des mit dem Kernmaterial versehenen gedehnten Rohres unter Zugspannung gehalten wird, so dass das Rohr nach dem letzten Walzschritt unter Spannung sowohl auf eine für die thermoplastische Verformung erforderliche Temperatur erhitzt als auch durch Kühlen verfestigt werden kann.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Walzvorgänge bei einer Temperatur ausgeführt werden, bei der die dabei erfolgende Verformung im thermoplastischen Bereich stattfindet.
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mit dem Kernmaterial versehene Rohr zwischen aufeinanderfolgenden Walzvorgängen wieder erwärmt wird.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswalzen durch Hindurchführen des mit dem Kernmaterial versehenen Rohres durch die durch Formrillen in den Umfangsflächen von je zwei rotierenden Walzen gebildeten Zwischenräume bewirkt wird, wobei die Zwischenräume bei jedem folgenden Rillenwalzenpaar zunehmend kleiner werden.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem thermoplastischen Material in Berührung kommenden Flächen der Formrillen aufgerauht sind.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern aus einem Zündpulver hergestellt wird. <Desc/Clms Page number 4>
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als thermoplastisches Material Poly- äthylen verwendet wird und dass die Temperatur, auf welche das mit dem Kern versehene Rohr erwärmt wird, während es in dem auf die erste Verfestigung folgenden Verformungsvorgal1g im gedehnten Zustande gehalten wird, mindestens 600 C beträgt.
AT635759A 1958-09-02 1959-09-02 Verfahren zur Herstellung eines schnurförmigen Erzeugnisses AT215339B (de)

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