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Negatorfederwerk, insbesondere für Kinokameras
Negatorfedern sind Bandfedern, die im entspannten Zustand einen Wickel bilden, d. h. jedes Federelement hat, wenn es herausgeschnitten wird, die gleiche Krümmung wie alle andern, oder die Krümmung wird proportional zum jeweiligen Radius des entspannten Wickels bemessen. Die Feder wird gespannt, indem sie von einem kleinen Federkern, auf den sie aufgerollt ist, auf einen im Durchmesser grösseren Federkern aufgewickelt wird, u. zw. vorzugsweise entgegen der Wickelrichtung. Nach der Freigabe dieses grösseren Wickelkernes spult sich die Feder wieder auf den kleineren zurück, wobei auf beide Wickelkerne ein im wesentlichen gleichbleibendes Drehmoment ausgeübt wird. Diese Eigenschaft macht die Feder besonders für den Antrieb von Kinokameras geeignet.
Damit die beiden Wickel in axialer. Richtung nicht auswandern können, müssen besondere Randbegren- zungsvorrichtungen vorgesehen werden. In der Regel verwendet man hiezu Scheiben, die seitlich der Wickelkerne auf der gemeinsamen Achse, insbesondere drehbar angeordnet sind. Oftmals ist es aber notwendig, über den Wickelkern besondere Anzeige- oder Schaltvorgänge zu steuern bzw. Antrieb oder Abtrieb von der Seite her am Wickelkern angreifen zu lassen, so dass an der betreffenden Stelle Randscheiben nicht angebracht werden können. Grundsätzlich ist es dabei möglich, gerätefeste Stützleisten vorzusehen. An dieser Seite kann man dann-z. B. mittels Sperrklinken-eine Aufzugs-und Ablaufbegrenzung am Wickelkern anordnen. Durch die Reibung.. n der Leiste wird jedoch das Federwerk abgebremst.
Vor allem wird die Leistenoberfläche durch die Federblattkanten stark beschädigt.
Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, wenigstens eine Randbegrenzung mit mindestens einer Rolle zu versehen, die auf einer der Stirnflächen des Wickels parallelen Achse drehbar gelagert ist. Diese Rolle kann unmittelbar an den Federblattkanten anliegen. Ihre Geschwindigkeit wird bestimmt durch die Geschwindigkeit im mittleren Bereich des Wickels. Es können sich daher nur Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen der jeweils mittleren und den zugehörigen äusseren bzw. inneren Federlagen auswirken. Im Vergleich zu einer Stützleiste kann die Reibung meist auf weniger als 200/0 herabgemindert werden.
DieRolle wird zweckmässig mit Abstand vom zugehörigen Wickelkern angeordnet. Dies kann einmal dadurch geschehen, dass man den Wickelkern bzw. dessen Vorderkante in axialer Richtung hinter die Federblattkanten zurUcknimmt oder die nach innen gerichtete Rollenkante um etwa einen Bruchteil der Federblattstärke nach aussen rückt.
Eine weitere Reibungsverminderung wird dadurch erzielt, dass auf der radial zur Wickelachse verlau- fenden Achse mehrere Randbegrenzungsrollen drehbar gelagert werden. Gegenüber der erstgenannten Ausflihrungsform vermindert sich dabei die Reibung weiterhin um einen der Anzahl der einzelnen Rollen entsprechenden Faktor. Wenn man überdies die Rollen noch tonnenförmig gewölbt ausbildet, so ist praktisch eine Punktberührung erreicht. Eine die Feder hemmende Reibung kann sodann nicht mehr wahrgenommen werden, und auch die Rollenoberfläche ist kaum noch einem Verschleiss unterworfen.
Die Zeichnung gibt die Erfindung beispielsweise wieder. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Negatorfederwerkes für eine Kinokamera, Fig. 2 einen Schnitt durch dieses Federwerk entlang der Schnittlinie In - il und Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende vergrösserte Darstellung mit geänderter Stützrollenanordnung.
In den Warzen la und 1b der Gehäusewand 1 einer weiter nicht dargestellten Kinokamera, sind zwei Lagerachsen 2,3 fest eingenietet. Weiterhin sind in Ringnuten 2a und 3a der beiden Lagerachsen Sprengringe 4,5 eingelassen. Auf einem Schaftteil 2b der Lagerachse 2 sitzen zwischen dem Sprengring 4 und einer Stirnfläche 6 der Warze la jeweils für sich drehbar ein erster Wickelkern 7 und eine Randbegrenzungsscheibe 8. In gleicher Weise sind auf einem Schaftteil 3b der Achse 3 zwischen einer Stirnfläche 9
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der Warze 1b und dem Sprengring 5 ein zweiter Wickelkern 10 und eine Randbegrenzungsscheibe 12 für sich drehbar gelagert. 11 ist ein fest oder über ein Klinkengesperre mit dem Wickelkern 10 verbundenes
Zahnrad des Kameragetriebes.
Dieser Wickelkern kann in bekannter und daher nicht dargestellter Weise mit einem Aufzugsschlüssel bzw. mit einer Aufzugskurbel verbunden sein. Grundsätzlich ist es auch möglich, eine oder beide Ach- sen 2,3 im Gehäuse drehbar zu lagern, mit dem Wickelkern fest zu verbinden und mit den zugehörigen
Getriebeteilen zu kuppeln.
EineNegatorfeder 13 ist mit ihrem inneren Ende an den Wickelkern 7 und mit ihrem äusseren Ende an den Wickelkern 10 angeschlossen. Nach der gezeichneten Darstellung ist die Feder durch Drehen des
Wickelkernes 10 im Uhrzeigersinn gemäss Fig. 1 gespannt und entgegen ihrem ursprünglichen Krümmungs- sinn auf dem Kern 10 zu einem Wickel 21 aufgespult. Sobald man dann den Wickelkern 10 wieder frei- gibt, spult sich die Feder auf den Kern 7 zurück. Das hiebei auf die Wickelkerne 7 und 10 ausgeübte
Drehmoment lässt sich zum Antrieb des Kinotriebwerkes ausnützen. Von der Gehäuseseite her können am
Wickelkern 7 Aufzugs-und Ablaufbegrenzungsvorrichtungen angreifen.
Damit jedoch die Feder auf dieser Seite ebenfalls gegen axiales Auswandern gesichert wird, ist eine
Walze 14 vorgesehen, deren Achse radial zur Achse 2 verläuft und die drehbar in einem an der Gehäuse- wand 1 befestigten Bügel 15 gelagert ist. Die Rolle kann an jeder beliebigen Stelle des Wickelumfanges angebracht werden. Sie nimmt daher praktisch keinen Platz weg, vermindert jedoch die Reibung an der
Stützstelle erheblich.
Eine weitere Reibungsverminderung erhält man mit der Anordnung nach Fig. 3. Dort ist an Stelle der
Walze 14 im Bügel 15 eine Achse 16 gehalten. Grundsätzlich kann die Achse mit dem Bügel fest verbun- den sein. Noch besser ist es jedoch, wenn sie ebenfalls drehbar gelagert ist. Auf dieser Achse 16 sitzen nebeneinanderdreitonnenförmigeRollen 17, die nur an einer oder an benachbarten Federwindungen eines
Wickels 20 anliegen und sich unabhängig voneinander drehen können. Der Raumbedarf hat sich nicht ge- ändert, und der Aufwand ist unerheblich.
Damit keine Reibung zwischen der Walze 14 bzw. den Rollen 17 und dem Wickelkern 7 eintritt, ist, wie sich am besten aus Fig. 3 entnehmen lässt, die Stirnfläche 18 in axialer Richtung hinter die an den
Rollen 17 anliegende Stirnfläche 19 des Wickels zurückgezogen. In analoger Weise kann auch die innere
Kante der Walze 14 bzw. der inneren Rolle 17 über den äusseren Umfang des Wickelkernes 7 in radialer
Richtung nach aussen gerückt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Negatorfederwerk, insbesondere für Kinokameras, mit Randbegrenzungen, die ein seitliches Aus- wandernderFederwickel verhindern, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Randbegrenzung min- destens eine anderStirnseite eines Wickels anliegende Rolle (14,17) aufweist, welche auf einer der Stirn- fläche des Wickels parallelen Achse (16) drehbar gelagert ist.