<Desc/Clms Page number 1>
Kugelgelenk für die Anschlusslenker landwirtschaftlicher Traktoren
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kugelgelenk für die Anschlusslenker landwirtschaftlicher Traktoren, wobei an den Lenkerenden Lageraugen mit ballige Innenfläche vorgesehen sind, in denen ein zur Aufnahme eines Zapfens, Bolzens od. dgl. durchbohrter Kugelkörper eingesetzt ist. Bisher bereitet die Montage solcher Kugelgelenke und insbesondere der Austausch der bei dem robusten Betrieb grossem Verschleiss ausgesetzten Kugelkörper erhebliche Schwierigkeiten.
Da das Einsetzen des Kugelkörpers in das eine Kugelschale bildende Lagerauge nicht ohne weiteres möglich ist, wird der Kugelkörper meist nicht unmittelbar im Lagerauge des Lenkers, sondern in einem zusätzlichen Ring gelagert, der entweder geteilt ist, zusammen mit dem Kugelkörper in das Lagerauge eingeführt und dort durch Verstemmen od. dgl. festgehalten wird oder von vornherein nur Zylinderform hat, über dem Kugelkörper zur Kugelform gepresst und dann im Lagerauge verschweisst wird. Es ist klar, dass nach diesen Massnahmen ein Zerlegen des Kugelgelenkes ohne Zerstörung einzelner Teile unmöglich ist.
Ein weiterer Nachteil der bisherigen Kugelgelenke an den Lenkerenden ist auch darin zu erblicken, dass sich das Spiel des Kugelkörpers in der Lagerschale durch Abnützung rasch vergrössert, zumal eine Wartung des Gelenkes kaum stattfindet, wodurch es bald zu lästigen Klappergeräuschen kommt.
Im allgemeinen Maschinenbau sind zwar auch schon sogenannte lösbare Kugelgelenke bekannt. Hiezu gehört beispielsweise eine Ausführung, bei der die Lagerschale an der einen Seite bis zur Mitte der balligen Innenfläche zylindrisch ausgebohrt ist, so dass der Kugelkörper von dieser Seite ohne Schwierigkeit eingeführt werden kann. In der Einbaulage wird der Kugelkörper dann durch einen in eine Ringnut der zylindrischen Ausbohmng einrastenden Sprengring gehalten. Der Kugelkörper ist daher nur an einer Hälf- te in einer sich anschmiegenden Schale gelagert und an der andern Seite bloss am Sprengring abgestützt, so dass sich eine solche Ausbildung nur zur Übertragung geringer Kräfte eignet.
Bei einer andern bekannten Konstruktion weist das Lagerauge an einer Seite zwei einander diametral gegenüberliegende, bis zur Mitte der Lagerinnenfläche reichende Aussparungen auf, die eine der Abmessung des Kugelkörpers in Richtung. des Kugelzapfens entsprechende Breite besitzen. Durch diese Aussparungen kann der Kugelkörper mit quer zur Achse des Lagerauges gerichteter Zapfenbohrung in das Lagerauge eingeführt und dann um den Kugelmittelpunkt so gedreht werden, dass er gegen Herausgleiten gesichert ist. Diese Sicherung ist aber nur dann gegeben, wenn der in die Bohrung des Kugelkörpers eingesteckte Zapfen od. dgl. ein Zurückdrehen des Kugelkörpers in die Einführstellung verhindert.
Bei den Anschlusslenkem landwirtschaftlicher Traktoren tritt jedoch häufig der Fall ein, dass die Lenker frei am Traktor verbleiben, dass also in den Kugelkörpern der Lenkeraugen kein Zapfen od. dgl. steckt. Durch die Fahrerschütterungen kann sich dann der Kugelkör- per, insbesondere wenn sich das Lagerspiel durch Abnützung vergrössert hat, leicht so weit verdrehen, dass er in die Einführstellung kommt und dann durch die beiden Ausnehmungen aus dem Lagerauge fällt. Dazu kommt, dass auch hier keine Massnahmen gegen das Auftreten von Klappergeräuschen getroffen sind.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung allei kieser Mängel und die Schaffung eines insbesondere für die Anschlusslenker landwirtschaftlicher Traktoren geeigneten Kugelgelenkes, das sich einfach montieren und wieder zerlegen lässt und bei dem der Kugelkörper keine Klappergeräusche verursacht und im Lagerauge auch dann sicher gehalten ist, wenn ihn kein Zapfen od. dgl. an beliebiger Verdrehung hindert.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass das Lagerauge in an sich bekannter Weise einseitig zwei einander. diametral gegenüberliegende, bis etwa zur Mitte der Innenfläche reichende Aussparungen mit einer der Abmessung des Kugelkörpers in Richtung der Bohrungsachse entsprechenden Breite aufweist
<Desc/Clms Page number 2>
und auf das Lagerauge Klammern aufsetzbar sind, die in die Aussparungen eingreifen und mit einer federnden Zunge die ballige Innenfläche ergänzen. Durch die beiden Aussparungen kann der Kugelkörper leicht und ohne besonderes Werkzeug in das Lagerauge eingeführt werden, und es ist keine Ausfütterung des Lagerauges durch einen zusätzlichen Ring od. dgl. erforderlich.
Nach dem Aufsetzen der Klammern ist der Kugelkörper im Lagerauge in jeder beliebigen Drehstellung gegen Herausfallen gesichert, da die federnden Zungen der Klammern die durch die Aussparungen unterbrochene Innenfläche des Lagerauges wieder ergänzen. Ausserdem üben die Zungen auf den Kugelkörper einen steten Druck aus, wodurch das Spiel ausgeglichen und jedes Klappergeräusch vermieden wird. Die Aussparungen können in vorteilhafter Weise zur Aufnahme von Dauerschmiermittel herangezogen werden. Ist der Zapfen od. dgl. herausgezogen und werden die Klammern abgenommen, so ist das Lösen des Kugelkörpers aus dem Lagerauge ohne weiteres möglich.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Ausnehmungen gegenüber der Lenkerachse um etwa 450 winkelversetzt angeordnet, so dass sie nicht in den beiden parallel zur Lenkerachse und normal dazu verlaufenden Hauptdruckrichtungen liegen und die Klammern vor zu starker Belastung bewahrt sind. Eine besonders zweckentsprechende und einfach herstellbare Klammerausbildung wird dadurch erreicht, dass die das Lagerauge im Bereich der Aussparungen aussen umfassenden Klammern eine etwa rechteckige Grundform aufweisen, wobei der innenseitige Schenkel zur Bildung der federnden Zunge am Grund der Aussparung zurückgebogen ist. Schliesslich gibt die erfindungsgemässe Ausführung des Kugelgelenkes die Möglichkeit, den Kugelkörper in an sich bekannter Weise aus Kunststoff, z. B.
Polyurethan, herzustellen, um so die günstigen Eigenschaften dieser Werkstoffart auch für die Kugelgelenke von Anschlusslenkem ausnützen zu können und die Geräuschbildung noch weiter einzudämmen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 ein Lenkerende mit fertigmontienem Kugelgelenk aber ohne eingreifenden Zapfen od. dgl. in Ansicht, Fig. 2 einen Querschnitt durch das Kugelgelenk nach der Linie II- II der Fig. l mit in den Kugelkörper eingreifender Ackerschiene und Fig. 3 das Einführen des Kugelkörpers in das Lagerauge in einer der Fig. 2 entsprechenden Schnittdarstellung.
Der zum Anschluss von Geräten an einen landwirtschaftlichen Traktor dienende Lenker 1 bildet an einem oder an beiden Enden ein Lagerauge 2, dessen Innenfläche 3 nach einer Kugel geformt ist. Das Lagerauge 2 weist an einer Seite zwei einander diametral gegenüberliegende Aussparungen 4 auf, die bis zur Mitte der Innenfläche 3 reichen und die gegenüber der Lenkerachse la um 450 winkelversetzt sind. Die Breite B der Aussparungen 4 entspricht der Länge L eines Kugelkörpers 5 in Richtung der Achse seiner Bohrung 6. Der Kugelkörper 5 kann demnach in der Stellung nach Fig. 3 in das Lagerauge 2 eingeführt werden, bis sein Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt der Innenfläche 3 des Lagerauges zusammenfällt.
Dann braucht der Kugelkörper 5 nur um 900 verdreht zu werden, wonach ein Bolzen oder Zapfen, beispielsweise das Zapfenende der Ackerschiene 7 in die Bohrung 6 eingesteckt werden kann. Um den Kugelkörper 5 in jeder beliebigen Lage gegen Herausfallen aus dem Lagerauge 2 zu sichern, werden auf das Lagerauge im Bereich der Ausnehmungen 4 Klammern 8 aufgesteckt. Diese Klammern besitzen eine etwa rechteckige Grundform (Fig. 2), wobei der innenseitige Schenkel zur Bildung einer federnden Zunge 9 am Grund der Aussparung 4 zurückgebogen ist. Die federnde Zunge 9 stellt eine Fortsetzung bzw. Ergänzung der Innenfläche 3 des Lagerauges 2 dar und ist demnach nach einer Kugel gebogen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kugelgelenk für die Anschlusslenker landwirtschaftlicher Traktoren, wobei an den Lenkerenden Lageraugen mit balliger Innenfläche vorgesehen sind, in denen ein zur Aufnahme eines Zapfens, Bolzens od. dgl. durchbohrter Kugelkörper eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerauge (2) in an sich bekannter Weise einseitig zwei einander diametral gegenüberliegende, bis etwa zur Mitte der Innenflä- che (3) reichende Aussparungen (4) mit einer der Abmessung (L) des Kugelkörpers (5) in Richtung der 10h- rungsachse entsprechenden Breite (B) aufweist und auf das Lagerauge Klammern (8) aufsetzbar sind, die in die Aussparungen eingreifen und mit einer federnden Zunge (9) die ballige Innenfläche ergänzen.