AT211604B - Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Schädlingsbekämpfungsmittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Schädlingsbekämpfungsmittel

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AT211604B
AT211604B AT580458A AT580458A AT211604B AT 211604 B AT211604 B AT 211604B AT 580458 A AT580458 A AT 580458A AT 580458 A AT580458 A AT 580458A AT 211604 B AT211604 B AT 211604B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines. Trägers für Schädlingsbekämpfungsmittel 
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Träger für Schädlingsbekämpfungsmittel. Insbesondere bezieht sich vorliegende Erfindung auf einen Träger, der besonders brauchbar in der Anwendung bei
Schädlingsbekämpfungsmitteln ist, die normalerweise bei alkalischen Bedingungen empfindlich sind. 



   Gemäss vorliegender Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Schädlingsbedämpfungsmittel geschaffen, das darin besteht, dass bei einer Temperatur von etwa 0 bis etwa   900C   ein
Diatomeen-Kalziumsilikat mit Kohlendioxyd in Gegenwart von Wasser umgesetzt wird. 



   Durch vorliegende Erfindung wird weiters ein Träger für Schädlingsbekämpfungsmittel geschaffen, 
 EMI1.1 
 Mittel, die als basenempfindlich bekannt sind. Der Träger hat keine nachteilige Wirkung auf die schäd-   lingsbekämpfende   Wirksamkeit des Mittels, welches er trägt, und ergibt, wenn er zur Herstellung eines netzbaren Pulvers verwendet wird, ein freifliessendes Produkt, welches sich durch ausgezeichnete Stabilität, geringe Phytotoxizität und befriedigende Netzbarkeit und Suspendierfähigkeit kennzeichnet. 



   Ein zu   Weitsprühungen   dienender Träger darf die Wirksamkeit des Schädlingsbekämpfungsmittels, welches er trägt, keinesfalls merklich reduzieren. Er darf weiters nicht phytotoxisch sein und muss, wenn er mit dem Bekämpfungsmittel angesetzt wird, ein nichtphytotoxisches Produkt ergeben, damit keine nachteilige Wirkung auf den lebenden Pflanzen auftritt, mit welchen er bei seiner Verwendung als Träger für das Bekämpfungsmittel in Berührung kommt. Der Träger soll eine grosse Absorptionsfähigkeit für das zu tragende Bekämpfungsmittel aufweisen und muss im wesentlichen benetzt sein, wenn er in den normalen Standard-Netzpulverzusammensetzungen verwendet wird.

   Der Träger und das mit ihm gebildete Produkt müssen eine befriedigende   Suspendierfähigkeit   in einem wässerigen System oder einem Lösungsmittelsystem ergeben,   d. h.   der Träger muss in geeigneter Mischung sich selbst und das Bekämpfungsmittel, welches er trägt, suspendieren können, um ein Zusammenballen der Teilchen hintanzuhalten. Überdies ist es erforderlich oder zumindest äusserst wünschenswert, dass der Träger und die Produktzusammensetzung möglichst freifliessend sind, um bei ihrer routinemässigen Handhabung keinen ernstlichen und schädlichen Unzulänglichkeiten begegnen zu müssen und damit mehrere Zusammensetzungen auf schnellem Wege angefertigt werden können. Weitere erstrebenswerte Eigenschaften sind der nachstehenden Beschreibung zu entnehmen. 



   Obwohl viele der bekannten Träger einige der vorerwähnten Eigenschaften besitzen, musste doch festgestellt werden, dass eines oder meistens mehrere der grundlegenden Erfordernisse von den bekannten Trägern nicht erfüllt werden. Dies trifft insbesondere bei der Anwendung von festen oder flüssigen Verbindungen zu, die alkaliempfindlich sind. Besonders nachteilig ist die Tendenz der bekannten Träger, die schädlingsbekämpfende Wirksamkeit der Mittel, die von ihnen getragen werden, ernstlich zu vermindern, wenn es sich um Mittel jener Gruppe handelt, die als basenempfindlich bekannt ist. Bisher war es bei basenempfindlichen, netzbaren Pulverzusammensetzungen von Schädlingsbekämpfungsmitteln erforderlich, Träger anzuwenden, die als sauer bekannt waren oder deren PH nicht höher als der Neutralpunkt war.

   Leider besitzen die sauren Träger nicht alle die vorerwähnten erforderlichen Eigenschaften. Oftmals sind die Produkte in Verbindung mit einem sauren Träger übermässig phytotoxisch und/oder haben geringe absorbierende Eigenschaften. Es ist offensichtlich, dass in Fällen, in welchen ein basen- 

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 empfindliches Schädlingsbekämpfungsmittel als netzbare Pulverzusammensetzung verwendet wurde, eine besondere Art von saurem Träger verwendet werden musste und Träger mit einem pH über dem Neutralpunkt ausgeschlossen waren.

   Der nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Träger ist für eine
Vielzahl von Schädlingsbekämpfungsmitteln brauchbar, insbesondere für solche, die normalerweise einer
Verminderung oder einem Verlust von Aktivität unterliegen, wenn sie mit Trägern von einiger Alkalini- tät gemäss Messung des PH einer wässerigen Suspension angewendet werden. Der erfindungsgemässe Trä- ger eignet sich besonders für flüssige oder feste Schädlingsbekämpfungsmittel, die in netzbaren Pulverzusammensetzungen angewendet werden können. 



   Der   erfindungsgemässe   Träger für Schädlingsbekämpfungsmittel wird hergestellt, indem man Kohlen- dioxyd mit Diatomeen-Kalziumsilikat umsetzt, welch letzteres durch Reaktion von Kalziumhydrat und
Diatomeen-Erde erhalten wird. Ein Handelsprodukt dieses Diatomeen-Kalziumsilikats ist das Mikro-Cel (Johns-Manville). Das vorerwähnte Diatomeen-Kalziumsilikat kann in einigen Fällen als Träger für
Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden, jedoch ist seine Anwendung als Träger bei gewissen Arten dieser Mittel ernstlich in Frage gestellt, da dieser Träger mehrere der   vorerwähnten   Nachteile, insbesondere jenen, das Schädlingsbekämpfungsmittel zu schwächen, aufweist.

   Der erfindungsgemässe Träger für Schädlingsbekämpfungsmittel wird durch Umsetzung des handelsüblichen Diatomeen-Kalziumsilikats mit Kohlendioxyd, welches in gasförmigem, flüssigem oder festem Zustand zugeführt wird, hergestellt. 



   Vorzugsweise wird das Kohlendioxyd in Gasform angewendet, wobei das Diatomeen-Silikat in einem Reaktor in einer Kohlendioxyd-Atmosphäre gerührt wird. Die Reaktion kann auch in der Weise durchgeführt werden, dass man das gasförmige Kohlendioxyd unterhalb der Diatomeen-Silikatschicht einführt und das Gas so zwingt, durch die Silikatschicht nach oben zu streichen. Weiters kann die Reaktion gemäss vorliegender Erfindung ausgeführt werden, indem man das Diatomeen-Silikat mit Trockenes (festes Kohlendioxyd) in einen Reaktor einbringt. In diesem Falle ist es vorzuziehen, das Trockeneis allmählich in kleinen Stücken zuzugeben, um die Reaktion in einer angemessenen Geschwindigkeit bei maximaler Verwertung der Reaktionskomponenten durchzuführen. Weiters ist es möglich, jedoch weniger empfehlenswert, im Reaktionssystem flüssiges Kohlendioxyd anzuwenden.

   In diesem Falle ist es notwendig, bei Überdruck zu arbeiten, um die normale Tendenz des flüssigen Kohlendioxyds, in seinen gasförmigen Zustand überzugehen und aus dem Reaktionssystem zu entweichen, hintanzuhalten. Das erfindungsgemässe Verfahren wird vorzugsweise mit gasförmigem Kohlendioxyd durchgeführt. 



   Wenn es auch noch nicht gelungen ist, festzustellen, welche genaue chemische Reaktion stattfindet, so wurde doch wiederholt beobachtet, dass das Diatomeen-Kalziumsilikat sich chemisch merklich ändert, da eine merkliche exothermische Reaktionswärme auftritt und da die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Endproduktes wesentlich anders sind, als jene des ursprünglich eingesetzten DiatomeenKalziumsilikats. 



   Für die erfindungsgemässe Reaktion ist die Gegenwart von Wasser erforderlich. Wenn weniger als 2% Wasser, bezogen auf das Trockengewicht der Diatomeen-Kalziumsilikat-Reaktionskomponente, zugegen sind, so findet eine nur sehr schwache Reaktion statt. Wenn das Gewicht des Wassers in einem Bereich zwischen 2 und etwa   5%,   bezogen auf die Silikatkomponente, liegt, findet eine mässig rasche Umsetzung statt. Vorzugsweise ist Wasser in einer Menge von etwa 5 bis   201o,   bezogen auf das Gewicht der SilikatReaktionskomponente, zugegen, jedoch können   erfindungsgemäss   gleicherweise bis zu   80%   Wasser zugegen sein. Die Reaktion läuft sogar ab, wenn soviel Wasser zugegen ist, dass mit der Silikat-Reaktionskomponente ein Schlamm gebildet wird.

   Die vorzugsweisen Wassermengen von 5 bis   200/0,   bezogen auf das Gewicht der Silikat-Reaktionskomponente, stützen sich auf die Tatsache, dass die Silikat-Reaktionskomponente am schnellsten reagiert, wenn diese Wassermenge zugegen ist und der freifliessende Zustand der Reaktionskomponente noch erhalten bleibt, wodurch dessen Handhabung erleichtert wird. 



   Normalerweise nehmen bei der Reaktion etwa   7-25 Gew.-Teile   Kohlendioxyd pro 100 Teile Diatomeen-Kalziumsilikat teil, jedoch können im Reaktionsmedium auch wesentlich grössere Kohlendioxydmengen zugegen sein. 



   Die erfindungsgemässe Reaktion zeichnet sich durch eine exothermische Reaktionswärme aus, die meistens so bedeutend ist, dass die Temperatur auf 35 - 800C oder darüber ansteigt. Das tatsächliche Ausmass der exothermischen Reaktion hängt natürlich bis zu einem gewissen Grad von der Geschwindigkeit, bei welcher das Kohlendioxyd in das Reaktionssystem eingeführt wird, dem Zustand des verwendeten Kohlendioxyds und der gegenwärtigen Wassermenge ab. Die Reaktion wird so lange durchgeführt, bis ein Nachlassen der exothermischen Reaktionswärme erkennbar ist und bis kein Kohlendioxyd mehr aufgenommen wird. Die Reaktion kann beispielsweise eine bis etwa acht Stunden dauern.

   Die erfindungsge- 

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 mässe Reaktion wird vorzugsweise in einem wägbaren Reaktor ausgeführt und so lange fortgesetzt, bis durch Aufhören der Gewichtszunahme der Zeitpunkt des   Aufhören   der Kohlendioxyd-Aufnahme festgestellt werden kann. 



   Die Reaktionstemperaturen liegen vorzugsweise merklich unter dem Siedepunkt des Wassers, da an-   dernfalls   mit einem merklichen Wasser- und Kohlendioxydverlust gerechnet werden muss. Die Reaktion kann wohl mit gutem Erfolg bei einer Temperatur von etwa   OOC   durchgeführt werden, jedoch werden zur Erzielung bester Ergebnisse Temperaturen im Bereich von etwa 15 bis   900C   angewendet. Bei diesem Temperaturbereich ist ein tatsächlich vollständiger Reaktionsablauf bei maximaler Ausnützung der Reaktionskomponenten gewährleistet. Die Temperatur des Reaktionssystems wird normalerweise durch die exothermische Reaktionswärme aufrechterhalten und kann gegebenenfalls mit an sich bekannten Mitteln gesteuert werden.

   In den meisten Fällen wird vorzugsweise bei Normaldruck gearbeitet, obgleich ein geringer Überdruck zur Zurückhaltung des Kohlendioxyds nützlich sein kann. Wie bereits erwähnt wurde, muss man praktisch unter Druck arbeiten, wenn die Anwendung von flUssigem Kohlendioxyd beabsichtigt ist. Bei Anwendung von Überdruck kann jedoch keine merkliche Verbesserung der Qualität des Endproduktes festgestellt werden, so dass bei Überdruck nur gearbeitet wird, wenn eine im wesentlichen vollkommene Zurückhaltung der Reaktionskomponente erforderlich und wichtig erscheint. Nach Abschluss der Reaktion ist das so gewonnene Produkt bereits verwendungsbereit, ohne dass   Abtrennungs- und Reinigungs-   operationen durchgeführt werden müssen. Lediglich der Wassergehalt kann, falls erforderlich, in an sich bekannter Weise auf einen bestimmten Wert eingestellt werden.

   Das erfindungsgemässe Verfahren kennzeichnet sich durch hohe, im wesentlichen quantitative Ausbeuten, und weiters dadurch, dass keine Probleme hinsichtlich der Isolierung des Produktes auftreten. 
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 rung", festgestellt. 



   Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem carbonierten und uncarbonierten Silikat ist in dem merk- lichen pH-Wechsel zu erblicken. Gemäss Messungen nach Standardmethoden in wässerigen Aufschläm- mungen beträgt das PH der ursprünglichen Reaktionskomponente etwa   9,     0-10, 0.   Das PH des carbonierten Produktes liegt in einem Bereich von etwa 8, 4 bis 8, 8 und ist konstant etwa 0, 5 PH geringer als die entsprechende Reaktionskomponente. Das PH des Endproduktes liegt also immer noch im alkalischen Bereich, während aber die uncarbonierte Reaktionskomponente zur Verwendung mit basenempfindlichen
Schädlingsbekämpfungsmitteln ungeeignet ist, ergibt das carbonierte Produkt äusserst zufriedenstellende
Resultate.

   Neben der merklichen pH-Reduktion ist eine merkliche Verminderung   der "verfügbaren   Basi-   zität"des Produktes,   gegenüber der ursprünglichen Reaktionskomponente festzustellen, wie aus nachstehenden Ausführungen deutlicher hervorgeht. Die erforderliche Stabilität der normalerweise basenempfindlichen Bekämpfungsmittel nach Aufbringen derselben auf dem carbonierten erfindungsgemässen Träger konnte nicht vorausgesehen werden, wenn man die bekannte Tendenz alkalischer Träger, die schädlingsbekämpfenden Eigenschaften des durch sie getragenen Bekämpfungsmittels nachteilig zu beeinflussen, in Betracht zieht. Das carbonierte erfindungsgemässe Produkt bewirkt keine merkliche Schwächung der schädlingsbekämpfenden Wirksamkeit von gewöhnlich als basenempfindlich betrachteten Schädlingsbekämpfungsmitteln.

   Bei der uncarbonierten ursprünglichen Reaktionskomponente hingegen ist eine derart merkliche Schwächung und solcher Verlust der angestrebten schädlingsbekämpfenden Eigenschaften feststellbar, dass die Verwendung dieser basenempfindlichen Bekämpfungsmittel mit Diatomeen-Kalziumsilikat ernstlich in Frage gestellt erscheint. 



   Durch das erfindungsgemässe Carbonierungsverfahren wird weiters die Suspendierbarkeit merklich verändert. Obwohl das gewöhnliche Diatomeen-Kalziumsilikat in vielen Zusammensetzungen eine annehmbare Suspendierbarkeit aufweist, hat das carbonierte Produkt bei gleichartigen Zusammensetzungen in vielen Fällen eine bessere Suspendiereigenschaft. Auch fehlt beim   erfindungsgemässen   Produkt im wesentlichen vollkommen die Tendenz zu agglomerieren und sich abzusetzen, wie nach Standardmethoden in einem wässerigen System festgestellt werden konnte. 



   Das carbonierte Diatomeen-Kalziumsilikat hat eine grössere Teilchengrösse als das normale Diatomeen-Kalziumsilikat. Diese Eigenschaft ist von gewisser Wichtigkeit, da in einigen Fällen festgestellt werden konnte, dass die Phytotoxizität des Trägers mit dem Anwachsen seiner   Teilchengrösse   abnimmt. Obwohl Zusammensetzungen von Schädlingsbekämpfungspulvern aus normalem Silikat im allgemeinen nicht allzu stark phytotoxisch sind, ist es natürlich wünschenswert, die nichtphytotoxische Art der Zusammensetzung zu verbessern, zu welchem Resultat oft eine Erhöhung der Teilchengrösse in wirksamer Weise verhilft.

   Jedenfalls wurde wiederholt festgestellt, dass Zusammensetzungen von Schädlingsbekämp- 

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 fungspulver aus dem carbonierten Produkt im Vergleich zum uncarbonierten Produkt eine merklich verringerte Phytotoxizität besitzen. Als Massstab für das Ausmass des Teilchengrössenunterschiedes wurden das gewöhnliche Diatomeen-Kalziumsilikat und das carbonierte Produkt mit dem Standard Fisher Sub Sieve Sizer gemessen. Gemäss dieser Probe konnte nach mehreren unabhängigen Messserien festgestellt 
 EMI4.1 
 als die der uncarbonierten Silikat-Reaktionskomponente. Mit der Vergrösserung der Teilchengrösse des carbonierten Produktes gegenüber der uncarbonierten Reaktionskomponente ist auch ein Wechsel des Schüttgewichtes verbunden.

   In diesem Zusammenhang, nach Messung gemäss Einheitsmethoden, Durchführung verschiedener Messserien, lag das carbonierte Produkt im Bereich von 0,43 bis 0, 54 g pro cm3 (Durchschnitt von 0, 48), wogegen die uncarbonierte Reaktionskomponente in einem Bereich von 0,31 bis   0, 38   g pro cm (Durchschnitt von 0, 35) lag. 



   Es ist weiters bemerkenswert, dass, obwohl merklich veränderte physikalische und chemische Eigenschaften verschiedener Proben der Reaktionskomponente vorliegen, das carbonierte Produkt wesentlich gleichmässiger ist. Mit andern Worten gesagt, werden die Verschiedenheiten der Eigenschaften der Reaktionskomponente durch das erfindungsgemässe Verfahren auf ein Minimum reduziert. 



   Die erforderlichen Absorptions- und Adsorptionseigenschaften sind im Endprodukt vorhanden, wie auch das Produkt die Merkmale der   Freifliessbarkeit   der Reaktionskomponente aufweist. Das erfindungsgemässe Produkt zeichnet sich in Zusammensetzungen mit Schädlingsbekämpfungsmitteln durch hohe Stabilität und niedere Phytotoxizität aus. Es kann also gesagt werden, dass viele der unerwünschten Eigenschaften des uncarbonierten Reaktionsproduktes in einem solchen Ausmass verändert werden, dass das Produkt auch in solchen Fällen angewendet werden kann, in welchen die uncarbonierte Reaktionskomponente bisher ausscheiden musste, wobei das Produkt überdies die vorteilhaften Eigenschaften der Reaktionskomponente beibehält. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren und die damit hergestellten Produkte werden durch nachstehende Beispiele ohne Beschränkung hierauf näher erläutert. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. 



     Beispiel l :   Ein   l 1-Kolben   mit rundem Boden wird mit einem Rührer, einem Thermometer, einem Gaseinlassrohr, welches mit einem Kohlendioxydzylinder verbunden ist, und einem Auslass, der mit einem   Blasenausströmer   verbunden ist, versehen. Der Reaktor wird mit 200 Teilen Micro-Cel-Pulver und 10 Teilen Wasser beschickt. Der Rührer wird in Tätigkeit gesetzt und Kohlendioxyd mit einer solchen Geschwindigkeit eingeleitet, dass kein Pulver durch den Auslass verlorengeht und Kohlendioxyd nur in geringem Überschuss eingeführt wird, was beim Blasenausströmer beobachtet werden kann. Die Temperatur des Pulvers steigt nach 40 Minuten von 25 auf   700C.   Nach etwa 1, 5 Stunden ist die Reaktion abgeschlossen, da keine weitere Kohlendioxydaufnahme mehr stattfindet.

   Das Gewicht des carbonierten Produktes beträgt 242 Teile,   d. h.   dass 16 Teile Kohlendioxyd pro 100 Teile Micro-Cel-Beschickung reagiert haben. 



   Beispiel 2 : In einen mit einem Rührer versehenen    5'1-Rundkolben   werden 1000 Teile Micro-Cel, dessen Wassergehalt vorher auf 10 Gew.-% eingestellt wurde, eingebracht. Sodann wird pulverförmiges Trockenes (festes Kohlendioxyd) in Anteilen innerhalb 3 Stunden zugesetzt, wobei die Gesamtmenge an zugesetztem Kohlendioxyd 250 Teile beträgt. Das resultierende Gemisch wird hierauf an der Luft eine weitere Stunde lang gerührt. Das Endprodukt wiegt 1152 Teile.

   Die Eigenschaften des Ausgangsmaterials und des Endproduktes sind folgende : 
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<tb> 
<tb> Ausgangsmaterial <SEP> Endprodukt
<tb> PH <SEP> der <SEP> wässerigen <SEP> Aufschlämmung <SEP> 9,2 <SEP> 8,7
<tb> Schüttgewicht <SEP> (g <SEP> pro <SEP> cm3) <SEP> 0,35 <SEP> 0,52
<tb> Durchschnittliche <SEP> Teilchengrösse
<tb> (Micron, <SEP> Fisher <SEP> Sub <SEP> Sieve <SEP> Sizer) <SEP> 2, <SEP> 2 <SEP> 3, <SEP> 1 <SEP> 
<tb> 
   Standard-Stabilitätstests   wurden mit   den verschiedenartigsten basenempfindlichen Schädlingsbekämp-     fungsmitteln   durchgeführt.

   Diese Versuche dienen dazu, die Stabilität von normalerweise basenempfindlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln auf dem   erfindungsgemässen   Träger und ihre entsprechende Instabilität auf der uncarbonierten Reaktionskomponente zu illustrieren. Es wurden sowohl beschleunigte Versuche bei erhöhten Temperaturen als auch länger dauernde Versuche bei Raumtemperatur durchgeführt. Die 

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Versuche mit Träger und Bekämpfungsmittel wurden in Form einer herkömmlichen, trockenen, netzba- ren Pulverzusammensetzung durchgeführt, die   47-85 Gew.-Teile   Träger und   15-50 Gew.-Teile  
Schädlingsbekämpfungsmittel, 2 Teile eines Dispergiermittels, wie   z. B.   ein Naphthalinsulfonsäure-
Formaldehydkondensat, und 1 Teil eines Netzmittels, wie   z.

   B.   ein Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol,   i   enthielt. Die Mengen des Trägers und des Bekämpfungsmittels wurden von Mittel zu Mittel geändert, um bei den selben Bedingungen zu arbeiten, wie sie durch die jeweils empfohlenen Dosierungen der ein- zelnen Schädlingsbekämpfungsmittel geschaffen werden. Der beschleunigte Test wurde bei   1000C   eine
Stunde lang und bei   600C   zwei Wochen lang durchgeführt. Der länger andauernde Test erfolgte bei
Raumtemperatur und dauerte 30 und 40 Tage, mit   Überprüfungen   nach 5 Tagen. Mehrfache Bestimmun- ) gen ergaben, dass das erfindungsgemässe carbonierte Diatomeen-Kalziumsilikat gegenüber der uncarbo-   nierten   Substanz eine überraschend höhere Stabilität von 20 bis   75%   hatte.

   In allen Fällen zeigten die beim erfindungsgemässen carbonierten Produkt gefundenen Werte, dass die normalerweise basenempfind- lichen Schädlingsbekämpfungsmittel im Vergleich zum Testbeginn in aktiven Mengen von   mehr als 90%,   gewöhnlich sogar mehr als 95% zugegen waren. Diese überraschenden Resultate wurden sowohl im bei schleunigten als auch im länger andauernden Testverfahren beobachtet. So wurde z.

   B. das Schädlings-   bekämpfungsmittel 1, 1-bis (chlorphenyl)-2, 2, 2-trichloräthanol   (Kelthane) in einer handelsüblichen, netzbaren Pulverzusammensetzung verwendet, die aus 72 Gew.-Teilen Träger, 25 Gew.-Teilen des Be- kämpfungsmittels, 2 Gew.-Teilen des Natriumsalzes eines Copolymerisats von Maleinsäure-Anhydrid und Diisobutylen als Dispergiermittel und 1 Teil Octylphenoxypolyäthoxyäthanol mit einem Gehalt von   I 9, 7. Äthoxy-Einheiten   als Netzmittel zusammengesetzt war.

   Es wurden hiebei sowohl beim beschleunig- ten als auch beim länger dauernden Test bei Verwendung des   erfindungsgemäss carbonierten   Trägers Wer- te an aktivem Bekämpfungsmittel von mehr als 98% erhalten, wogegen die Verwendung der uncarbonier- ten Substanz nur Werte im Bereich von 70% ergab. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Testversuchen mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel Dinitro   (l-methylheptyl)-phenyl-crotonat   (Kerathane) erhalten. Bei i der Prüfung des Bekämpfungsmittels o,   o-Dimethyl-5- (1, 2-dicarbäthoxyäthyl) thiophosphat (Malathion)   ergab sowohl beim beschleunigten als auch beim lang andauernden Test der carbonierte Träger Aktivi- 
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 als   56%   waren.

   Gleichartige Resultate wurden mit den verschiedensten normalerweise basenempfindlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln erzielt. 



   Es ist dem Fachmann bekannt, dass basenempfindliche Schädlingsbekämpfungsmittel Ester umfassen, die gegen alkalische Hydrolyse empfindlich sind, sowie chlorierte Verbindungen, die durch Abspaltung von HCl oder   CHCL   od. dgl. geschwächt werden, usw. Ausser den bereits vorerwähnten basenempfindlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln sind typische solche Mittel folgende :

   
 EMI5.2 
 
<tb> 
<tb> 2, <SEP> 3, <SEP> 4, <SEP> 5,6, <SEP> 7, <SEP> 8, <SEP> 8-0ctachloro-4, <SEP> 7-methan-3 < x, <SEP> 4, <SEP> 7, <SEP> 7a-tetrahydroindain <SEP> (Chlordan)
<tb> 1, <SEP> 1, <SEP> 1-Trichloro-2, <SEP> 2-bis <SEP> (p-chlorophenyl) <SEP> äthan <SEP> (DDT)
<tb> 1, <SEP> 2, <SEP> 3, <SEP> 4, <SEP> 5, <SEP> 6-Mexachlorocyc1ohexan <SEP> (Lindan) <SEP> 
<tb> Chloriertes <SEP> Camphen, <SEP> das <SEP> 67 <SEP> - <SEP> 69% <SEP> Chlor <SEP> enthält <SEP> (Toxaphen) <SEP> 
<tb> 2'-Chloroäthyl-1-methyl-2- <SEP> (p-tert. <SEP> butylphenoxy)-äthylsulfit <SEP> (Aramit)
<tb> Äthyl-2-oxy-2, <SEP> 2-bis <SEP> (4-chlorophenyl) <SEP> acetat <SEP> (Chlorobenzilat)
<tb> l, <SEP> l-Dichloro-2, <SEP> 2-bis <SEP> (p-chlorophenyl) <SEP> äthan <SEP> (Rhothane) <SEP> 
<tb> l, <SEP> l-Dichloro-2, <SEP> 2-bis <SEP> (p-äthylphenyl) <SEP> äthan <SEP> (Perthane)
<tb> ;

   <SEP> L, <SEP> l, <SEP> l-Trichloro-2, <SEP> 2-bis <SEP> (p-methoxyphenyl) <SEP> äthan <SEP> (Methoxychlor)
<tb> 
 
Obwohl das erfindungsgemässe, carbonierte Diatomeen-Kalziumsilikat im allgemeinen in Verbindung mit allen Schädlingsbekämpfungsmitteln angewendet werden kann, liegt sein besonderer Wert in seiner Anwendung als Träger für Flüssigkeiten oder Feststoffe, die normalerweise als basenempfindlich betrachtet werden. 



   In diesen Fällen sind beim   erfindungsgemässen,   carbonierten Träger im Vergleich zu den entsprechenden uncarbonierten Zusammensetzungen überraschend vortreffliche Eigenschaften zu bemerken. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Schädlingsbekämpfungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Diatomeen-Kalziumsilikat mit Kohlendioxyd in Gegenwart von Wasser bei einer Temperatur von etwa 0 bis etwa 900C umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadmch gekennzeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur von 15 bis etwa 90 C in Gegenwart von etwa 2 bis 80%, vorzugsweise 5 bis 20%, Wasser, bezogen auf das Gewicht der Silikat-Reaktionskomponente, durchgeführt wird. <Desc/Clms Page number 6>
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlendioxyd in seinem gasförmigen Zustand verwendet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlendioxyd in festem Zustand vorliegt und dem Diatomeen-Kalziumsilikat in Anteilen zugegeben wird, um die exothermische Reaktionswärme im wesentlichen aufrecht zu erhalten.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion so lange durchgeführt wird, bis etwa 7 Gew.-Teile Kohlendioxyd pro 100 Gew.-Teile Silikat umgesetzt sind.
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion so lange durchgeführt wird, bis die exothermische Reaktionswärme nachlässt und keine merkliche Kohlendioxydaufnahme mehr stattfindet.
AT580458A 1957-08-20 1958-08-19 Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Schädlingsbekämpfungsmittel AT211604B (de)

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